Guten Abend, ich muss für mein Projekt als Werkstudent einen AVR Webserver mit Wlan ausstatten und ins Internet bringen. Leider finde ich dass es zu diesem Thema noch relativ wenig Infos gibt. Habe schon etwas gesucht und bin auf folgende Wlan Module gestoßen. - WRL-3000 mit CC3000 Modul http://www.embeddedadventures.com/cc3000_wifi_module_wrl-3000.html - XBEE von Reichelt Preislich wären beide voll in Ordnung. Habe ein Budget von 50€. TCP/IP Stack sollte schon vorhanden sein, damit die einbindung relativ einfach ist. Könnt ihr mir bitte sagen, welches die bessere Wahl für mich ist, oder ob Ihr vielleicht ein besseres kennt. Danke schon mal
Nur nen Hinweis, es gibt nur ein einziges XBee Wifi Modul, das es nicht bei reichelt gibt. Alles andere sind zigbee/802.15.4 module! Es gibt einige wifi module von lantronix, die sind ganz brauchbar
Okay danke. Hier im Forum habe ich aber gelesen, dass auch mit 802.15.4 Modulen möglich ist eine Verbindung zum Router aufzubauen.
Ja den gibt es schon. Dieser wurde von einen früheren Studenten entwickelt und hat eine Ethernetanbindung.
Ich glaube, es ist einfacher, komplett neu anzufangen als ein WLAN-Modul (noch dazu mit eigenem Stack) in den vorhandenen Webserver und den vorhandenen TCP-Stack hineinzubasteln. Mein Vorschlag: Microchip MRF24WG0MB 802.11g WLAN-Modul Dazu ein PIC24 oder PIC32 und weitere Peripherie nach Wahl. Dieses WLAN-Modul hat keinen eingebauten TCP/IP-Stack. Microchip hat einen kompletten Stack mit allen möglichen Protokollen, den Du kostenlos nutzen darfst, solange wie Du ihn auf einem PIC implementierst. Das ist alles fertig und getestet und kommt mit Dokumentation als chm und pdf. Es gibt Demoboards von Microchip, wo Du Dir alles abschauen kannst, und es gibt auch fertige Module von Fremdfirmen. So kann das aussehen: http://wiki.openpicus.com/index.php/Flyport_WiFi http://www.microchip.com/Developmenttools/ProductDetails.aspx?PartNO=DV102412 Wenn SSL gefordert ist - das kann der Microchip TCP/IP-Stack auch, einfach so, out of the box. Dafür solltest Du aber einen der größeren PIC32MX mit 80 MHz verwenden, damit der SSL Handshake innerhalb von 1-2 Sekunden durch ist und keine 20s braucht wie bei einem 8 Bit PIC (oder einem AVR, da läge das in der gleichen Größenordnung). Hier ist die Microchip-Software: http://www.microchip.com/pagehandler/en-us/devtools/mla/legacy-mla.html IDE und Compiler gibts auch auf microchip.com: http://www.microchip.com/pagehandler/en-us/family/mplabx/ An Hardware brauchst Du nur noch ein PICKIT3, das Du als Nachbau für 20€ vom Chinamann bekommst. Technisch ist das auf jeden Fall die bessere Lösung. fchk
Der Lantronix WiPort scheidet bei dem Budget leider aus (oder zählt auch der 1000er-Preis?) Das WIZnet WIZ610Wi gibt's für 53€ bei Watterott, das RN-XV WiFly Module ist mit 36€ im Preisrahmen und hat Xbee-Kompatibles Pinout.
Wow dankeschön für die ganzen guten Beiträge. Microchip hört sich echt gut an. Vor allem weil es den PIC32 auch im DIP Gehäuse. Werde mir mal die Microchip Module genauer anschauen. Was sind die Vor- oder Nachteile, wenn der Stack bereits auf dem WLan Modul ist? Mal sehen ob ich den Abteilungsleiter davon überzeugen kann das PickKit zu kaufen :) Aber ich denke schon. Kostet ja "nur" 33€ original. Wo liegt der Unterschied zwischen dem 2er und dem 3er? Dankeschön euch allen
Dani schrieb: > Microchip hört sich echt gut an. Vor allem weil es den PIC32 auch im DIP > Gehäuse. Du brauchst ohnehin eine Platine für das Modul. Also kannst Du auch genauso gut SMD-Bauteile nehmen. Und je nachdem, was Du von dem Stack brauchst und reincompilierst, kann der ganz schön groß werden. Ist ja auch ne Menge drin. Die 128k Flash eines PIC32MX250F128B werden ganz schnell voll sein, wenn Du den gesamten Lieferumfang hineincompilierst. > Was sind die Vor- oder Nachteile, wenn der Stack bereits auf dem WLan > Modul ist? Vorteile: Weniger Entwicklungsaufwand, wenn Du nicht gerade einen Stack auf dem Silbertablett serviert bekommst wie bei Microchip Microcontroller kann kleiner sein, weil der Stack ja auch eine gewisse Größe hat. (siehe oben) Nachteile: Restriktionen des eingebauten Stacks (Protokolle, Anzahl der offenen Sockets,...) ggf Geschwindigkeit (das MRF... Modul ohne Stack kann den doppelten Datendurchsatz erreichen wie das äquivalente RN... Modul mit eingebautem Stack) > Wo liegt der Unterschied zwischen dem 2er und dem 3er? Das 2'er ist die alte Version, kann keine PIC32, wird nicht mehr gepflegt. Schlechter Support im MPLABX. Nicht kaufen! Das 3'er ist die aktuelle Version, die laufend Unterstützung für neue Chips bekommt. fchk
Schönen Abend, um euch auf dem laufenden zu halten: PIC wurde leider abgelehnt. Die setzen hier auf AVR. CC3000 scheidet auch aus, da er kein Adhoc unterstützt. Habe jetzt den RN-XV ausgewählt. Habe auch schon ein paar Beispiel Projekte gefunden. Mir wurde außerdem gesagt, dass ich mal schauen soll den Server etwas schneller zu machen. Aktuell ist ein ATmega32 eingebaut. Darum will ich jetzt einen AVR32 einbauen. Ist das eine gute Idee? Danke
Dani schrieb: > PIC wurde leider abgelehnt. > Die setzen hier auf AVR. Idioten. Die haben wohl einen geistigen Horizont mit Radius 0, und das nennen sie dann Standpunkt. > Mir wurde außerdem gesagt, dass ich mal schauen soll den Server etwas > schneller zu machen. > Aktuell ist ein ATmega32 eingebaut. > Darum will ich jetzt einen AVR32 einbauen. Die Rechenleistung ist nicht unbedingt das Problem. Ich habe einmal einen Vergleich gemacht: System 1: PIC18F67J60 8 Bit, ca. 10 MHz Instruction Clock, 10 MBit Ethernet MAC/PHY, Microchip TCP/IP Stack System 2: Luminary Micro (jetzt TI) LM3S6911 32 Bit Cortex M3 80 MHz, 10/100 Mbit Ethernet MAC/PHY, uIP und lwIP Open Source Ethernet Stack (das was sonst alle anderen auch verwenden, auch Dein AVR Webserver benutzt wahrscheinlich einen von beiden) (siehe Bilder; Du darfst die sowie meine Mail ruhig rumzeigen) Auf beiden die gleiche Website geladen. Welches System war flotter und reaktionsschneller? Genau: der kleine PIC, der nur einen Bruchteil der Rechenleistung des Cortex M3 hat. Das Problem war der TCP/IP-Stack, und der von Microchip ist schon ziemlich gut. Speziell bei TCP ist es gar nicht so einfach, das wirklich performant hinzubekommen, vor allem bei wenig Speicher. Microchip hat das einfach besser gemacht als der Adam Dunkel, der die beiden Open Source Stacks geschrieben hat. Du solltest davon absehen, den auf dem AVR laufenden Stack verbessern oder einen eigenen Stack schreiben zu wollen. Das ist eine ziemlich zeitraubende Arbeit und ein extra Projekt für sich. Vielleicht etwas Feintuning oder so, andere Einstellungen, aber mehr nicht. Ein AVR32 ist natürlich eine deutlich schönere Grundlage. Wähle dafür die AT32UC3C Serie. Die hat auch einen Ethernet MAC eingebaut, Du musst nur noch einen PHY extern per MII oder RMII anschließen, um Ethernet zu bekommen. Einen TCP/IP-Stack brauchst Du natürlich auch noch, und da hast Du wieder die Wahl zwischen Pest & Lepra. fchk
Danke für deine sehr informative Antwort. Darf ich fragen, ob Sie generell etwas gegen Atmel haben, oder sind Sie der Meinung, dass das Projekt mit Microchip um einiges einfacher ist? So wie ich das verstanden habe, wird von Microchip so ziemlich alles bereitgestellt was ich benötige. Vielleicht werde ich es privat umsetzen. Danke ist echt ein gutes Forum hier.
Dani schrieb: > Darf ich fragen, ob Sie generell etwas gegen Atmel haben, oder sind Sie > der Meinung, dass das Projekt mit Microchip um einiges einfacher ist? Wenn Du wüsstest, wie viele Architekturen ich inzwischen schon durch habe... Z80, 6502, 68000, 68H11, x86, 8051, AVR, AVR32, PIC 18/24/dsPIC, ARM, MIPS/PIC32, MSP430, diverse DSPs... Ich mache das aber auch schon ein paar Jahrzehnte. Daher bin ich eigentlich herstellerneutral und nehme den Controller, den ich für am passendsten halte. Wenn das AVR ist, ist das OK, ansonsten aber auch PIC, MSP430 oder irgendwas in Richtung ARM. Um aber wirklich fachlich fundiert vergleichen zu können (wie bei meinen beiden Ethernet-Boards), muss man aber das Know-How haben. Wer nur AVR und AVR und vielleicht noch AVR kann, kennt die Alternativen halt nicht und kann daher einfach keine optimale Entscheidung treffen. Und das sind leider ziemlich viele. Atmel hat lange Zeit den Softwaresupport der Community und Drittherstellern überlassen. Dadurch sind viele Lösungen entstanden, aber etliches ist GPL-Code und für kommerzielle Projekte deswegen nicht brauchbar. Das populäre VUSB zB wird eine ziemlich teure Sache, wenn man es kommerziell einsetzen will (jetzt mal von den technischen Schwächen abgesehen), was vielen Leuten gar nicht bewusst ist. Microchip hat die Sache in die eigene Hand genommen. Dadurch bekommt man dort nicht nur die Chips, sondern auch die zugehörige Software, die man auch in kommerziellen Projekten kostenfrei verwenden kann. die Lizenzbedingungen sind allerdings nicht mit freier Software vereinbar, was vielen Leuten aus dieser Richtung sauer aufstößt. Und da sind dann eben auch Klauseln drin, dass man deren Code nur auf PICs verwenden darf. Was Microchip lange verbockt hat und was ihnen massiv im Bastlermarkt geschadet hat, war das Fehlen eines guten kostenlosen Compilers. Das haben sie ja inzwischen korrigiert, nachdem sie Hitec aufgekauft haben. Zudem: Viele Leute verbinden mit PIC nur die alte 8-Bit Architektur, die ihren Ursprung in der Mitte der 70'er Jahre hat. Dass es da inzwischen auch richtig nette 16- und 32 Bitter gibt, sehen die nicht. Ich persönlich verwende AVRs inzwischen relativ selten. Suche mal nach AVRs mit eingebautem Ethernet. Fehlanzeige! Einen entsprechenden PIC siehts Du oben in meinem letzten Posting. Oder kleine AVRs mit eingebautem CAN-Controller. Fehlanzeige! Die ganzen Bastler hier müssen einen Microchip MCP2515 per SPI anbinden, während es auch kleine PICs gibt, die eine verbesserte Version des MCP2515 gleich mit eingebaut haben. Bei den MSP430 gibts schöne Controller, die 24 Bit ADCs eingebaut haben. Und zwar gleich mehrere und nicht einen einzigen mit Multiplexer davor wie bei AVR. Diese Dinger sind für Energiemessungen gedacht. In vielen Multimetern sind auch MSP430 verbaut, zB bei Fluke. Wie ich schon oben geschrieben habe: die meisten Leute haben keinen Überblick und kennen die Alternativen nicht. Wie sollen die eine sinnvolle Entscheidung treffen? > So wie ich das verstanden habe, wird von Microchip so ziemlich alles > bereitgestellt was ich benötige. Genau. Und der IP-Stack ist nicht schlecht. Den hätte ich auch gerne für ARMs. > Vielleicht werde ich es privat umsetzen. Nur zu. Spezifische Fragen zu irgendwelchen Produkten stellst Du dann aber besser im Microchip-Forum. fchk
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.