Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Mit 24/25 zu alt für eine Ausbildung?


von Larsen (Gast)


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Hallo alle zusammen,

ich habe ein Problem. Ich bin jetzt 24 Jahre alt und habe das Gefühl, 
mein Leben zurzeit zu verhauen. Mich plagen große Existenzängste und es 
läuft nichts wirklich rund. Ich habe nach meiner ersten Ausbildung 
direkt im Anschluss die Fachhochschulreife an einem Abendgymnasium 
nachgeholt, weil mir klar war das ich in dem Bereich nie und nimmer 
arbeiten will (war mir ca. ab dem zweiten Lehrjahr klar, dann hab ich es 
einfach zu ende gemacht).
Nach einer guten Fachhochschulreife habe ich dann ein 8 Wöchiges 
Praktikum in einem Konzern im Bereich Systemintegration gemacht um die 
Zeit zu einem FH Studium in Informatik zu überbrücken.

Besagtes FH Studium bekämpfe ich zurzeit im dritten Semester mehr oder 
weniger nicht erfolgreich. Ich muss zugeben, ich habe mir das Studium 
und das studieren anders vorgestellt. Ich fühle mich wie auf einer 
Fasthochschule, angeworben wurde ich mit viel Praxisbezug, erschlagen 
wurde ich mit Theorie. Es ist eigentlich machbar, aber mir ist der 
Workload viel zu hoch. Das kriege ich nicht gebacken. Ich belege jedes 
Semester mehr Module aber kriege in der Prüfungsvorbereitung immer Panik 
so das ich letztendlich nur 2 Module schreibe, wo ich dann auch weiß, 
dass ich da nie und nimmer durchfallen kann. Das kann aber irgendwie 
nicht der richtige Weg sein.


Große Angst habe ich jetzt natürlich, dass ich zum einen viel zu lange 
studiere, erst mit 28 oder 29 fertig bin und schon deshalb keinen Job 
kriege - oder wenn ich einen Job kriege das ich dem halt ohnehin nicht 
gewachsen bin. Zum anderen befürchte ich zu denjenigen zu gehören die 
mit Bachelorarbeit noch das dritte mal durch eine Modulprüfung rasseln 
und geext werden. Und dann steh ich da mit fast 30 und habe genau 
genommen nichts.

Ich glaube, dass ich in einer Ausbildung besser aufgehoben wäre (gerade 
im Bereich Systemintegration würde ich sehr gut passen, auch von meinen 
"Qualifikationen" her) und ich verstehe auch langsam die Kritik von 
vielen, nicht nur hier im Forum, das nur die wenigsten eigentlich für 
ein Studium wirklich geeignet sind. Ich habe das immer als persönliche 
Niederlage empfunden aber sehe es inzwischen als eine Chance.

Lieber ein Schrecken als ein Schrecken ohne Ende denk ich mir.

Jetzt muss ich mir natürlich eine Ausbildungsstelle suchen. Ich denke 
die guten Ausbildungsstellen in interessanten Firmen und Konzernen sind 
schon alle weg. Meint ihr ich bin mit 24 bzw. 25 nächstes Jahr zu alt 
für eine Ausbildung? Ich weiß leider nicht wie so das Durchschnittsalter 
ist. Normal macht man die ja mit 16 oder 18. Denkt ihr das ist ein K.O 
Kriterium ?

Ich würde mich über eure Erfahrung und Ratschläge freuen.

von häää (Gast)


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Larsen schrieb:
> Es ist eigentlich machbar, aber mir ist der
> Workload viel zu hoch. Das kriege ich nicht gebacken. Ich belege jedes
> Semester mehr Module aber kriege in der Prüfungsvorbereitung immer Panik
> so das ich letztendlich nur 2 Module schreibe, wo ich dann auch weiß,
> dass ich da nie und nimmer durchfallen kann. Das kann aber irgendwie
> nicht der richtige Weg sein.

Hallo Larsen,

die Frage ist ob dir dein Studium in irgendeiner Weise sinnvoll 
erscheint. Macht es spass, bringt es Dich weiter....

Existenzängste sind völlig normal überlege nur man hätte keine Ängste 
und würde nicht über die Zukunft nachdenken... Ich würde wohl im Garten 
sitzen und ein Bierchen nach dem anderen trinken :-)

Auch wenn der Tipp irgendwie Kurios klingt Hochschulen ( Deine FH wegen 
der größe wahrscheinlich nicht) haben einen häufig eine Beratungsstelle 
die von Psychologen betreut wird. Ich kann mir vorstellen das deine FH 
eine Kooperation mit einer solchen Einrichtung hat. Dort kannst Du als 
Student Anonym hingehen und dir eine eine dritte neutrale Meinnung 
einholen von Fachleuten die viele solche Probleme kennen.... Deine 
Situation ist nähmlich kein Einzelfall.

Bevor Du dein Studium abbrichst würde ich dieses Angebot wahrnehmen.

Ansonsten versuche doch bewusst 3-4 Module pro Semester zu schreiben 
ohne den Druck zu haben alle Module schaffen zu müssen. Mach evtl die 
schweren zuerst...

Außerdem bist du mit 25 nicht zu alt für eine Ausbildung ...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Larsen schrieb:
> Jetzt muss ich mir natürlich eine Ausbildungsstelle suchen. Ich denke
> die guten Ausbildungsstellen in interessanten Firmen und Konzernen sind
> schon alle weg. Meint ihr ich bin mit 24 bzw. 25 nächstes Jahr zu alt
> für eine Ausbildung?

Mir ist ein Unternehmen bekannt, in dem die Ausbildungsplätze für 
Fachinformatiker und IT-Systemkaufleute sogar bevorzugt mit Bewerbern 
besetzt werden, die nicht frisch von der Schule kommen, sondern schon 
etwas anderes gemacht haben, und sei es ein Studium abzubrechen. Es wäre 
jetzt auch der richtige Zeitpunkt, sich dort zu bewerben.

Aber leider hast Du ja schon selbst festgelegt, dass es zu spät für eine 
Bewerbung sei. Außerdem gäbe es ja nichts mehr bei interessanten 
Unternehmen. Das ist natürlich ziemliches Pech, denn sonst hätte ich 
gerne den Kontakt vermittelt.

von Gerd E. (robberknight)


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Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt um sich für ne Ausbildung zu 
bewerben. Bei uns in der Firma haben wir schon einige Azubis ausgebildet 
die gemerkt haben daß die FH/Uni nix für sie ist. Dann ist 24/25 ein 
ganz normales Alter. Das hat gegenüber 18/19 oder so klar Vorteile durch 
mehr Lebenserfahrung und sichereres Auftreten.

Nachteil der Ausbildung ist, daß du die Berufsschule ziemlich vergessen 
kannst, da lernst Du nur ein Bruchteil der Theorie/Grundlagen die 
eigentlich nötig wären. Im Betrieb kriegst Du natürlich die Praxis mit, 
aber zumindest bei uns merkt man dann recht oft Defizite. Die darf der 
Azubi dann sich selbständig beibringen.

von Wattestäbchen (Gast)


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Larsen schrieb:
> Jetzt muss ich mir natürlich eine Ausbildungsstelle suchen. Ich denke
> die guten Ausbildungsstellen in interessanten Firmen und Konzernen sind
> schon alle weg. Meint ihr ich bin mit 24 bzw. 25 nächstes Jahr zu alt
> für eine Ausbildung? Ich weiß leider nicht wie so das Durchschnittsalter
> ist. Normal macht man die ja mit 16 oder 18. Denkt ihr das ist ein K.O
> Kriterium ?

Die Agentur für Arbeit kann dir da weiterhelfen. Die haben spezielle 
Ausbildungsangebote für Studienabbrecher. Ich hatte mich da vor Jahren 
mal informiert, weil es mit dem Studium auch nicht so rund lief und die 
hatten mir etwas von einer verkürzten Ausbildung zum Mechatroniker mit 
Jobgarantie erzählt.

von Wattestäbchen (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Das hat gegenüber 18/19 oder so klar Vorteile durch
> mehr Lebenserfahrung und sichereres Auftreten.

Ich habe zwei Grundpraktika in den Lehrwerkstätten von Rheinbraun/RWE 
Power gemacht und wenn ich daran zurückdenke, was da für Leute 
rumliefen... da würde ich, wenn ich Arbeitgeber wäre, doch lieber einen 
25-jährigen einstellen, der sein Studium abgebrochen hat, als so einen 
16-jährigen Assiproll, mit illegal getuntem Motorroller.

von 25er Penny (Gast)


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25 ist nicht zu alt für eine Berufsausbildung.

Warum solltest Du zu alt sein? Hat das jemand behauptet oder redest Du 
Dir das selber ein?

Wie würde sich das "Alter" von 25 bemerkbar machen, gehst Du schon mit 
einem Krückstock? haha

Zu alt bist Du definitiv mit 50, aber absolut nicht mit 25.

von doppelherz (Gast)


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25er Penny schrieb:
> 25 ist nicht zu alt für eine Berufsausbildung.
> Zu alt bist Du definitiv mit 50, aber absolut nicht mit 25.

http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/senior-azubis-wenn-50-jaehrige-eine-ausbildung-machen-a-940161.html

von Logger (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Aber leider hast Du ja schon selbst festgelegt, dass es zu spät für eine
> Bewerbung sei. Außerdem gäbe es ja nichts mehr bei interessanten
> Unternehmen. Das ist natürlich ziemliches Pech, denn sonst hätte ich
> gerne den Kontakt vermittelt.

Für April wäre das vermutlich eigentlich zu spät, aber es gab
früher ja auch die Möglichkeit zum 1. August eine Ausbildung zu
beginnen. Ob das heute noch so gehandhabt wird kann ich leider
nicht verbindlich sagen. Auskunft müsste da die zuständige
IHK geben können die wahrscheinlich neben der Arbeitsagentur
der bessere Ansprechpartner wäre. Wirklich ausschließen
oder abschreiben würde ich aber auch den 1. April noch nicht.
Grund:
Viele offene Ausbildungsstellen sollen, zumindest nach den Medien
noch nicht besetzt worden sein. Auch springen manchmal Azubis noch
im letzten Moment ab, weil ein Angebot eines besseren Ausbildungs-
betriebs dann genommen wird.
Man kann also durchaus noch eine Ausbildungsstelle ergattern, aber
nicht auf dem schwerfälligen schriftlichen Weg, sondern auf dem
schnelleren verbalen Weg, per Telefon. Mit entsprechend
aussagekräftigen Unterlagen die man per email oder auch persönlich 
vorlegen kann, lässt sich vielleicht ohne Eignungsprüfung,
dass finden lassen, was man haben möchte. Da muss man auch die
Personaler der Firmen direkt ansprechen und wenn die Interesse 
signalisieren, sich dort sofort wie gewünscht bewerben.
Ich würde da gleich morgen erst mal per Telefon Kontakte schaffen
und sondieren.

von Knallharter Höchstleistungs-Student (Gast)


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Larsen schrieb:
> Ich muss zugeben, ich habe mir das Studium
> und das studieren anders vorgestellt. Ich fühle mich wie auf einer
> Fasthochschule, angeworben wurde ich mit viel Praxisbezug, erschlagen
> wurde ich mit Theorie. Es ist eigentlich machbar, aber mir ist der
> Workload viel zu hoch. Das kriege ich nicht gebacken. Ich belege jedes
> Semester mehr Module aber kriege in der Prüfungsvorbereitung immer Panik
> so das ich letztendlich nur 2 Module schreibe, wo ich dann auch weiß,
> dass ich da nie und nimmer durchfallen kann. Das kann aber irgendwie
> nicht der richtige Weg sein.
>
> Große Angst habe ich jetzt natürlich, dass ich zum einen viel zu lange
> studiere, erst mit 28 oder 29 fertig bin und schon deshalb keinen Job
> kriege - oder wenn ich einen Job kriege das ich dem halt ohnehin nicht
> gewachsen bin.

Die Studienbedingungen an den meisten Hochschulen sind ja auch krank, 
und der volkswirtschaftliche Schaden den sie verursachen immens. Keine 
Sorge, im Arbeitsleben kehrt dann wieder Normalität ein... Halt durch!

von Jo S. (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Larsen schrieb:
>> Jetzt muss ich mir natürlich eine Ausbildungsstelle suchen. Ich denke
>> die guten Ausbildungsstellen in interessanten Firmen und Konzernen sind
>> schon alle weg.
>
> Mir ist ein Unternehmen bekannt, in dem die Ausbildungsplätze für
> Fachinformatiker und IT-Systemkaufleute sogar bevorzugt mit Bewerbern
> besetzt werden, die nicht frisch von der Schule kommen, sondern schon
> etwas anderes gemacht haben, und sei es ein Studium abzubrechen. Es wäre
> jetzt auch der richtige Zeitpunkt, sich dort zu bewerben.
>
> Aber leider hast Du ja schon selbst festgelegt, dass es zu spät für eine
> Bewerbung sei. Außerdem gäbe es ja nichts mehr bei interessanten
> Unternehmen.

Heißt diese Firma vielleicht zufällig Schweigstill IT ?  ;)

von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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Wie die Anderen schon teilweise geschrieben haben sehe ich die 
"aelteren" Azubis auch nicht als schlecht an. Bei mir im 
Ausbildungsbetrieb waren vielleicht 1/3 der Azubis im technischen 
Bereichen 24-30 Jahre alt. Das reifere Verhalten wurde ja schon 
beschrieben (stimmt aber auch nicht immer...), jedoch gibt es fuer die 
Firmen viel mehr Gruende dich zu nehmen. Den zur Reife kommen noch 
praktische und Lebenserfahrungen, man kann dich also schon 
selbststaendig etwas machen lassen (vielleicht auch alleine zum Kunden 
fahren lassen) und man kann dich besser in die Firma einplanen. Ein 
Meister hat mir das damals wie folg erklaert:
Die Firmen bilden ja auch fuer den eigenen Fachkraeftebedarf aus. Die 
jungen Azubis wechseln aber gerne nach der Ausbildung die Firma, die 
fachliche Richtung (hast du ja selber erlebt) oder versuchen einen 
hoeheren Abschluss zu erlangen (hast du auch wieder selbst erlebt). Wenn 
die Firma nun Pech hat, dann lernen gerade mehrere Azubis und die 
offenen Gesellenstellen muessen dennoch mit Externen bestueckt werden 
(die auch eingearbeitet werden muessen), weil alle Azubis weg gehen.

Da dich das aber nicht betrifft bist du quasi ein Gewinn fuer die Firma 
(billiger Knecht fuer < 3 Jahre - du wirst sicherlich verkuerzen - und 
danach voll eingearbeitet).

Also zum 1. August/1. September wirst du sicherlich noch was bekommen 
koennen. Und erzaehl einfach die Wahrheit bei den Firmen. Was du hier 
geschrieben hast ist ja nichts schlimmes, sondern dein Vorteil!

von Jo S. (Gast)


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Knallharter Höchstleistungs-Student schrieb:
> Die Studienbedingungen an den meisten Hochschulen sind ja auch krank,
> und der volkswirtschaftliche Schaden den sie verursachen immens.

Hää?

Eine der wesentlichen Aufgaben der Hochschulen ist die Selektion. ;)


Der übliche Ausbildungsstart ist im Spätsommer, Aug., Sept.

Nutze alle Beratungsangebote!
* an der HS
* Berufsberatung bei der Arbeitsagentur
* IHK

Infos: Ausbildungsplatzbörsen

* bewirb dich bei Unternehmen und Behörden persönlich
* der direkte Weg ist besser, als anonyme Bewerbungen
* Kontakt zu Ausbilder/ -Leiter, Personalbüro
* Kontakt zu Azubis
* gib Bewerbungsunterlagen persönlich ab
* beschreib kurz deine Vorteile / Vorkenntnisse
* gib Antworten auf die wichtigsten Fragen:
* warum willst du nicht im erlernten Beruf arbeiten?
* warum Studium abbrechen? mangels Praxisbezug
* zeig ein starkes Interesse an der Ausbildung
* hinterlasse einen guten Eindruck

Viel Glück !

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jo S. schrieb:
> Heißt diese Firma vielleicht zufällig Schweigstill IT ?  ;)

Nein, wir bilden nicht aus.

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Schmeiß das Studium
Mach eine Lehre, ggf. Duales Studium, einen Techniker kannst du ja auf 
die Lehre noch draufsetzen, sofern du nicht sowieso schon zufrieden 
bist!
Für eine Lehrstelle mit verkürzter Dauer bist du doch quasi ideal 
geeignet!

Es gibt einfach Menschen die sind nicht dazu gemacht, hunderte Seiten 
Theorie auswendig zu lernen und bei unterdurchschnittlichen leistungen 
jedes Semester die Sorge zu tragen, im kommenden Semester noch anwesend 
sein zu dürfen.
Ja, damit verschwendest du dein Leben vor allem Lebensqualität!

von Logger (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Nein, wir bilden nicht aus.

Wer Fachkräfte einstellen will, sollte das aber tun.
Manche Firmen haben eben nur Mitnahmequalitäten, was zwar nicht
ungesetzlich ist, aber wer was nimmt, sollte auch mal was geben.
Da macht man nämlich gleich eine bessere Figur.

von Loser (Gast)


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Also ich habe mit 24 noch eine Ausbildung gemacht und muss sagen es war 
nicht zu spät. Aber es war auch nicht einfach.

Bei mir war es krankheitsbedingt, meine Schullaufbahn ist nicht gerade 
und ich war gerade auf dem BK als der Krebs mich aus der Bahn geworfen 
hat, zum Fachabi hat es nicht mehr gereicht, aber da ich schon zwei 
Jahre gemacht hab, gab es wenigstens noch den mittleren Abschluss. Durch 
die Krankheit und auch psychische Folgen  hatte ich  gewisse Lücke im 
Lebenslauf, wieder zurück auf die Schule konnte ich nicht mehr da meine 
Schulpflicht erfüllt war und niemand da war der mir den Lebensunterhalt 
gesichert hätte. Ich habe dann eine Weile versucht einen 
Ausbildungsplatz bekommen, hatte aber keinen Erfolg, bedingt durch die 
Krankheit warn die Firmen gehemmt mich einzustellen. Wer will sich schon 
freiwillig einen Krebskranken ans Bein binden, zumal das Risiko dann ja 
auch höher ist.

Erst ein paar Jahre später habe ich es, mit der finanziellen 
Unterstützung meiner Lebensgefährtin, wieder versucht und sehr schnell 
die Krankheit verschwiegen und mit diverse Aushilfsjobs im Lebenslauf 
vertuscht.
Da hatte ich dann sehr schnell eine Stelle, habe auch ein 6 monatiges 
unbezahlten Praktikum gemacht und danach in zweieinhalb Jahren die 
Ausbildung abgeschlossen.

Natürlich war ich die 3 Jahre nur der billige Arbeiter, ich war schon im 
Praktikum alleine draußen beim Kunden und musste unsere Serverumgebung 
planen und aufbauen, ich hatte dort im 1. Lehrjahr mehr Verantwortung 
wie jetzt als technischer Projektleiter. Ich habe 12 Stunden am Tag 
gearbeitet, auch oft genug samstags und sonntags und bin auch rund um 
die Uhr ans Handy gegangen. Ich kam morgen um 3 am Flughafen aus 
Norwegen an wo ich Mitarbeiter geschult hatte, nur um dann morgen um 7 
wieder in der Firma zu stehen. Ich war eben sehr dankbar für den 
Ausbildungsplatz und hatte auch gehofft es würde sich lohnen. Trotz 
anders kommunizierter zahlen gab es dann zum Einstieg 2k brutto im Monat 
mit einem Steigerungsplan auf 2300,- brutto innerhalb der nächsten 3 
Jahre, mal 12 bei 42h Woche, 26 Tage Urlaub und abgegoltenen 
Überstunden. Naja bei 650,-Brutto im dritten Lehrjahr hätte ich mir das 
auch denken können. Habe direkt nach der Prüfung meine Sachen gepackt 
und bin gegangen.

Gelernt habe ich in den 3 Jahren tatsächlich viel, auch wenn das nicht 
von der Firma ausging. Jetzt 6 Jahre später geht es mir deutlich besser 
und ich verdiene knapp über 50k.
Rückblickend wäre mit einem Studium doch mehr drin gewesen. Hätte ich 
aber mit Mitte 20 nicht auf die Reihe bekommen, jetzt mit 33 bereue ich 
das, aber nun ist es zu spät.

von klausi (Gast)


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Loser schrieb:
> Hätte ich aber mit Mitte 20 nicht auf die Reihe bekommen, jetzt mit 33
> bereue ich das, aber nun ist es zu spät.

Merke dir, es ist nie zu spät. Warum auch?  Angst dass dich keiner nimmt 
nachher? Versagensangst?

Merke: Im Alter bereut man nicht, was man getan hat, sondern das, was 
man nicht getan hat.

von Marx W. (Gast)


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Larsen schrieb:
> Ich würde mich über eure Erfahrung und Ratschläge freuen

Geh zum Staat:
Finazverwaltung
oder Zoll
oder Bundespolizei
oder mach halt ein Dualesstudium bei der Bahn.
Da solltest du och durchkommen, oder?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Logger schrieb:
> Andreas Schweigstill schrieb:
>> Nein, wir bilden nicht aus.
>
> Wer Fachkräfte einstellen will, sollte das aber tun.

Es ist doch wohl reichlich vermessen, von einem kleinen 
mittelständischen Unternehmen zu verlangen, eine eigene Hochschule zu 
betreiben. Und für gewerbliche Arbeitskräfte ohne Studium haben wir 
derzeit keinen Bedarf.

von häää (Gast)


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Frage mich in letzter Zeit öfter aus welchen Gründen die TO nicht mehr 
an der Diskussion teilnehmen.

von häää (Gast)


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Loser schrieb:
> Rückblickend wäre mit einem Studium doch mehr drin gewesen. Hätte ich
> aber mit Mitte 20 nicht auf die Reihe bekommen, jetzt mit 33 bereue ich
> das, aber nun ist es zu spät.

Zu spät ist das nicht.

Im Abendstudium sind nicht wenige die erst mit 35-40 ein Studium 
beginnen. Hatten an der UNI sogar mehrere Renter als 
Gasthöhrer/Senorenstudium.

Ich weiss aber auch nicht ob ich ein Seniorenstudium noch durchziehen 
würde...

von Loser (Gast)


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klausi schrieb:
> Loser schrieb:
>> Hätte ich aber mit Mitte 20 nicht auf die Reihe bekommen, jetzt mit 33
>> bereue ich das, aber nun ist es zu spät.
>
> Merke dir, es ist nie zu spät. Warum auch?  Angst dass dich keiner nimmt
> nachher? Versagensangst?
>
> Merke: Im Alter bereut man nicht, was man getan hat, sondern das, was
> man nicht getan hat.

Im optimalfall brauche ich im Fernstudium 6 Jahre für den Bachelor, mit 
dem alleine komme ich aber nicht weit, für einen Master benötige ich 
dann nochmal 4 Jahre. Und selbst wenn, dann kann ich das gleiche machen 
wie vor dem Studium, Software entwickeln und Projektleitung. Wenn dann 
würde ich vielleicht Technische Informatik oder Elektrotechnik machen, 
gibt es aber kaum im Fernstudium und wenn dann nur sehr teuer. Und was 
dann als Bachelor mit Jahren für 42k Brutto einsteigen?


Ok, unabhängig davon hab ich schon öfter an sowas gedacht, denke aber 
dass das zeitlich nicht funktionieren wird. Ich bin mit Fahrzeit täglich 
12-13h Stunden außer Haus und wenn ich dann nach ner Stunde Auto fahren 
heim komme, ist erstmal nix mit lernen weil ich einfach Platt bin.

von Larsen (Gast)


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Vielen Dank für alle eure Antworten. Ihr habt mir Mut gemacht. Ich werde 
die Ausbildungssuche in Angriff nehmen :) !

Viele Grüße

von Abra (Gast)


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von Wilhelm F. (Gast)


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In der letzten Firma hatten wir einen Studienabbrecher mit 26 in der 
Produktion. Dort als ungelernter Hilfsarbeiter. Aber immerhin.

Wenn der jetzt eine Ausbildung macht, steht er am Ende mit 30 so doof da 
wie ich über 40 nach dem Studium.

von Logger (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Wenn der jetzt eine Ausbildung macht, steht er am Ende mit 30 so doof da
> wie ich über 40 nach dem Studium.

Mit deiner Hilfe werden das ja jetzt wohl hoffentlich einige weniger 
sein.

von Wilhelm F. (Gast)


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Logger schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Wenn der jetzt eine Ausbildung macht, steht er am Ende mit 30 so doof da
>> wie ich über 40 nach dem Studium.
>
> Mit deiner Hilfe werden das ja jetzt wohl hoffentlich einige weniger
> sein.

Uuuuh, ja, die Frage ist kniffelig. Aber ich machte ja meine Ausbildung 
zwischen 15 und 18. Das Studium ab 35, und einen Abbrechgedanken gab es 
bei mir nicht.

Wer da mit 25 abbricht, das muß man halt hinterfragen, vielleicht ist 
auch einer Vater geworden, und die Familie braucht endlich mal Brot 
statt Bildung.

von Logger (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Es ist doch wohl reichlich vermessen, von einem kleinen
> mittelständischen Unternehmen zu verlangen, eine eigene Hochschule zu
> betreiben. Und für gewerbliche Arbeitskräfte ohne Studium haben wir
> derzeit keinen Bedarf.

Sehr witzig, mal abgesehen davon, dass das kein Unternehmen,
nicht mal Megakonzerne, eine innerbetriebliche Hochschulbildung
(außer Praktika und Diplomarbeiten)anbieten. Da wäre ein
Ausbildungsplatz als Elektroniker für Geräte und Systeme
oder was sonst passen würde, alle drei Jahre, doch völlig
ausreichend und zumutbar. Zumindest hätte das Unternehmen
dann das Prädikat "Wir bilden aus". Dann könnte keiner meckern,
wenn dann doch mal eine Fachkraft eingestellt werden muss
und allein darum geht es. Eine Berufsausbildung muss ja auch
nicht explizit dafür da sein den eigenen Bedarf an Gesellen zu
decken, sondern kann eine sinnvolle Investition in die Zukunft
sein wo man auch etwas in den Pool gibt, aus dem man sich auch
mal bedienen kann, wenn Bedarf ist. Aus einem Gesellen kann
ja später auch mal ein Ingenieur werden.
Ist das so schwer zu verstehen? Wenn man nämlich aus dem Pool
nur nimmt, ist der irgend wann mal leer, weil keiner mehr was
nachfüllen will. Andere nennen das dann Fachkräftemangel.
Statt Azubis könnte man ja auch alternativ ständig Hochschul-
praktikanten eine Möglichkeit bieten. Ich denke nicht, dass
das so verkehrt wäre. Zukunftsorientierte Personalplanung zum
Wohle aller, würde ich das mal nennen.
Da ist überhaupt nichts dran vermessen, wenn man so viel
Sozialkompetenz von Unternehmen erwartet;-b

von Antimedial (Gast)


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Logger schrieb:
> Sehr witzig, mal abgesehen davon, dass das kein Unternehmen,
> nicht mal Megakonzerne, eine innerbetriebliche Hochschulbildung
> (außer Praktika und Diplomarbeiten)anbieten.

Schon einmal was vom dualen Studium gehört? Das ist genau das, und das 
machen sogar Kleinbetriebe. Es entspricht genau der dualen Ausbildung, 
Theorie an der staatlichen Hochschule, Praxis im Betrieb.

von Larsen (Gast)


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Ich hab mich in der Zwischenzeit bei 4 Arbeitgebern beworben. Ich muss 
sagen, ich bin überrascht, ich entdecke praktisch täglich neue Angebote 
auch zum 01.08. Dabei waren bis jetzt 3 Große dabei (Flughafen, Amazon, 
Frauenhofer) und ein Agentur (ca. 25 Mitarbeiter), aber da hat mir die 
Stelle gut gefallen (nur Administration).

Werde nächste Woche noch weiter suchen :) ...

von Trollo (Gast)


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Larsen schrieb:
> Frauenhofer

Autsch.
In der Bewerbung dann bitte richtig schreiben. ;-)

von Larsen (Gast)


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lol xD ... hab ich. Sorry

von und nun (Gast)


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Ich hab mit 30 noch begonnen Physik zu studieren. Und abgeschlossen. 
Jetzt 20 Jahre spaeter fand ich's immer noch gut. Man ist eigentlich nie 
zu alt etwas Neues zu machen.

von Paul M. (paul_m65)


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und nun schrieb:
> Man ist eigentlich nie
> zu alt etwas Neues zu machen.

Sehe ich auch so.
Aber erzähle das mal den Arbeitgebern, die keinem über 35 eine solche 
Chance geben. Ab 35 traut dir leider keiner mehr etwas zu.

von und nun (Gast)


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Nun, die Chance muss man sich selbst geben. Ich habe als Selbstaendiger 
fuer diese Firma noch ein paar Projekte betreut. Soviel Zeit blieb neben 
dem Studium nicht mehr.

von Jo S. (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Wenn der jetzt eine Ausbildung macht, steht er am Ende mit 30 so doof da
> wie ich über 40 nach dem Studium.

Absolvent mit 30 oder 40 ist aber schon ein großer Unterschied!  ;)

von Jo S. (Gast)


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und nun schrieb:
> Ich hab mit 30 noch begonnen Physik zu studieren. Und abgeschlossen.
> Jetzt 20 Jahre spaeter fand ich's immer noch gut.

Und, hat´s was gebracht?

von Jo S. (Gast)


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Larsen schrieb:
> Ich hab mich in der Zwischenzeit bei 4 Arbeitgebern beworben. Ich muss
> sagen, ich bin überrascht, ich entdecke praktisch täglich neue Angebote
> auch zum 01.08.

Na also, wir schon werden!

Freue mich für dich.

von Klaus I. (klauspi)


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Meine Frau musste mit 24 Jahren nach Ausbildung und Aufstiegsfortbildung 
ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen. Eine 
Stelle als Auszubildende hat sie nicht bekommen. Vielleicht hat man bei 
kleineren Betrieben mehr Chancen.

Nach den ganzen Absagen (einmal hat man ihr auch zu Verstehen gegeben, 
dass es am Alter lag) hat sie dann eine äquivalente staatliche 
Ausbildung an einer Berufsfachschule gemacht und im Anschluß ohne 
grössere Probleme eine Arbeitsstelle gefunden.

Vielleicht siehst Du Dir die staatlichen Ausbildung mal an, IMHO sollte 
da auch etwas mit Informatik dabei sein. Leider kenne ich die 
Berufsbilder hier nicht. Aber vermutlich ist die staatliche Ausbildung 
auch kürzer als die entsprechende berufliche, z.B. 2 Jahre anstatt 3 
oder 3,5 Jahre.

Ansonsten würde ich Dir aber auch erstmal dazu raten, wirklich 
abzuklären ob Du nicht doch weiterstudieren kannst/solltest.

von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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Klaus I. schrieb:
> Meine Frau musste mit 24 Jahren nach Ausbildung und Aufstiegsfortbildung
> ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen. Eine
> Stelle als Auszubildende hat sie nicht bekommen. Vielleicht hat man bei
> kleineren Betrieben mehr Chancen.
>
> Nach den ganzen Absagen (einmal hat man ihr auch zu Verstehen gegeben,
> dass es am Alter lag)

Das kann aber auch mindestens 3000 andere Gruende haben. Vielleicht 
wollten die Firmen aufgrund der gesundheitlichen Gruende deine Frau 
nicht nehmen. Andere Sachen sind auch gut denkbar.
Also der Beitrag hat leider wenig Aussagekraft (du hast ja nicht einmal 
geschrieben, als was sie die Ausbildung machen wollte).

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Arne Maximilian R. schrieb:
> Das kann aber auch mindestens 3000 andere Gruende haben. Vielleicht
> wollten die Firmen aufgrund der gesundheitlichen Gruende deine Frau
> nicht nehmen.

Das große Problem ist doch auch, dass man sich bei offenkundig 
gesundheitlich eingeschränkten Personen als Arbeitgeber während des 
Vorstellungsgespräches tunlichst davor hüten sollte, diese 
gesundheitlichen Themen anzusprechen. Würde man sie ansprechen, hätte 
man ggf. später, d.h. vor Gericht, das Problem, nachzuweisen, dass eine 
Nichteinstellung nicht auf Grund des Bekanntwerdens der gesundheitlichen 
Probleme erfolgt sei. Folglich hütet man sich lieber vor dem Thema und 
sagt pauschal ab. Damit hat das Allgemeine Gleichstellungsgesetz nicht 
nur seinen Sinn verfehlt, sondern ist für alle Beteiligten völlig 
kontraproduktiv.

Ich selbst hatte auch einmal eine (unangemeldet erschienene...) 
Bewerberin auf der Matte stehen, die von ihrem Integrationshelfer 
begleitet wurde. Die Frau machte einen netten und kompetenten Eindruck, 
aber ihr Integrationshelfer sprach immer wieder das Vorhandensein 
gesundheitlicher Einschränkungen an und versuchte fortwährend, mich dazu 
zu bringen, dieses Thema zu diskutieren. Hätte ich mich darauf 
eingelassen, hätte ich den schwarzen Peter gehabt. So musste ich ihr 
absagen, ohne jemals die Art der Erkrankungen und der daraus 
möglicherweise resultierenden Einschränkungen erfahren zu haben. Wir 
hatten damals ohnehin keinen Bedarf an weiteren Mitarbeitern, aber ich 
hatte auch keine Lust auf eine gerichtliche Auseinandersetzung gehabt, 
um diesen nicht vorhandenen Bedarf feststellen zu lassen. Vielleicht 
waren die Einschränkungen aber auch nicht relevant, so dass ich ihre 
Bewerbung zu einem späteren Zeitpunkt wieder hätte hervorholen können. 
Aber damit hätte ich auf einmal die Probleme, die Bewerbungsmappe unter 
Einhaltung aller Datenschutzvorschriften verwahren zu müssen.

von Gerd E. (robberknight)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Ich selbst hatte auch einmal eine (unangemeldet erschienene...)
> Bewerberin auf der Matte stehen, die von ihrem Integrationshelfer
> begleitet wurde.

was ist denn das für eine extrem unprofessionelle Art? Wenn bei mir in 
der Firma einer ohne Anmeldung, Termin oder sonstwas reinschneit, teile 
ich ihm mit, daß er seine Bewerbung gerne per Email reinschicken darf 
und alles weitere nach Sichtung der Bewerbungsunterlagen folgt.

Wenn ein Kunde unangemeldet kommt (kein Ladengeschäft) ist das zwar 
unhöflich, aber ist halt ein Kunde, hängt dann davon ab ob der ne 
Kleinigkeit will oder es länger dauert. Aber ein Bewerber? Nö, ich 
brauch doch Zeit um so ein Gespräch vorzubereiten.

von Klaus I. (klauspi)


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Arne Maximilian R. schrieb:
> Das kann aber auch mindestens 3000 andere Gruende haben. Vielleicht
> wollten die Firmen aufgrund der gesundheitlichen Gruende deine Frau
> nicht nehmen. Andere Sachen sind auch gut denkbar.

Natürlich, deswegen auch meine Wortwahl ;o)

> Also der Beitrag hat leider wenig Aussagekraft (du hast ja nicht einmal
> geschrieben, als was sie die Ausbildung machen wollte).

Natürlich hat er wenig Aussagekraft, es ist nur die eigene Erfahrung die 
halbwegs zur momentanen Situation des TO passt. Leider kann ich da keine 
statistisch belastbaren Zahlen liefern.

Ich kann höchstens nochmal den Hinweis geben, dass es auch schulische 
Ausbildungen an staatlichen (oder auch privaten?) Berufsfachschulen 
gibt, die für den TO im Fall der Fälle interessant sein könnten. Dieser 
Hinweis fehlte hier noch.

von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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Klaus I. schrieb:
> Ich kann höchstens nochmal den Hinweis geben, dass es auch schulische
> Ausbildungen an staatlichen (oder auch privaten?) Berufsfachschulen
> gibt, die für den TO im Fall der Fälle interessant sein könnten. Dieser
> Hinweis fehlte hier noch.

Gut, der Hinweis ist wirklich wertvoll!

von Martin (Gast)


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Youtube tut's mittlerweile auch zum Lernen (so merkwürdig es sich 
anhören mag). Man muss ja nicht unbedingt auf irgendwelche staatlichen 
Institutionen hoppen.
Empfehlenswert zum Einstieg, EEVBlog, etwas weiter dann die Mitschnitte 
der Universitäten (z.B Cornell), wer noch weiter Lowlevel will kann sich 
die Mitschnitte der indischen Hochschulen ansehen.
Wer die Videos von Cornell angesehen hat und die Themen auch wirklich 
studiert und durcharbeitet wird so schnell keine Jobprobleme bekommen.
Gibt auch genug Bücher zu den jeweiligen Themen, gepaart mit den Videos 
kann man heutzutage alles schön selber zuhause lernen.
Ich hab selber einige Dinge darüber gelernt auf die ich mittlerweile 
auch wirtschaftlich aufbaue, meine Geschäftspartner fragen nicht nach 
woher ich das kann sondern wollen nur Resultate sehen.

von Martin (Gast)


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Als Referenz z.B.:
http://www.youtube.com/user/ece4760?feature=watch

Lernen braucht Zeit, egal wo oder wie man lernt. Das ist eigentlich 
schon alles. Möglichkeiten gibt's heutzutage genug. Wer das erkennt 
sollte auch keine grossen Probleme haben.
Englisch ist natürlich Voraussetzung.

von Paul M. (paul_m65)


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Martin schrieb:
> meine Geschäftspartner fragen nicht nach
> woher ich das kann sondern wollen nur Resultate sehen.

Na toll. Da müssen sie dich aber erst mal einstellen oder dir den 
Auftrag geben. Und nach welchen Kriterien wählen sie dich aus? Woher 
wissen die vorher, dass du was kannst? Im Endeffekt zählen doch nur 
Papiere und Beziehungen. Es glaubt dir doch keiner, dass du dir etwas in 
Eigeninitiative beigebracht hast. Dazu lernt man das meiste dann doch 
indem man es tut. Aber dazu braucht man erst mal den Auftrag.

von Larsen (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Na also, wir schon werden!
>
> Freue mich für dich.

Danke :) !

Jo S. schrieb:
> Ansonsten würde ich Dir aber auch erstmal dazu raten, wirklich
> abzuklären ob Du nicht doch weiterstudieren kannst/solltest.

Ja ... es ist so. Ich habe gestern eine der Siebklausuren geschrieben 
und hoffe noch ganz gut weggekommen zu sein. Mal sehen ...
Ich würde in jedem Falle weiter studieren, wenn ich keine Ausbildung in 
einem für mich interessanten Unternehmen finden würde. Ich lasse mir die 
Option einfach offen.

Ich bereite mich darauf vor, nächstes Semester 5 Module zu schreiben. 
Davon habe ich 3 Module schon vorbereitet (noch vom 1 & 2 Semester) - 
eins davon schon Klausurfertig. Ein weiteres Modul hab ich schonmal 
zumindest die Vorlesungen und Praktika besucht. Von all diesen Modulen 
hab ich schon die Übungen, könnte also notfalls auch Zuhause bleiben 
wenn ich keine Zeit habe. So gesehen, hab ich nächstes Semester nur 1 
wirklich neues Modul. Irgendwie muss das doch machbar sein, die weg zu 
kriegen. Zumal wir im SS immer 2 Prüfungsphasen haben, bei der ich frei 
wählen kann, wann ich welche Klausur schreibe.

Wenn ich es dann schaffen würde, jedes Semester 3-4 Module zu machen. 
Dann könnte ich theorethisch nach 10 Semestern fertig sein.

Mal gucken ...

von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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Paul M. schrieb:
> Martin schrieb:
>> meine Geschäftspartner fragen nicht nach
>> woher ich das kann sondern wollen nur Resultate sehen.
>
> Na toll. Da müssen sie dich aber erst mal einstellen oder dir den
> Auftrag geben. Und nach welchen Kriterien wählen sie dich aus? Woher
> wissen die vorher, dass du was kannst? Im Endeffekt zählen doch nur
> Papiere und Beziehungen. Es glaubt dir doch keiner, dass du dir etwas in
> Eigeninitiative beigebracht hast. Dazu lernt man das meiste dann doch
> indem man es tut. Aber dazu braucht man erst mal den Auftrag.

Genau das ist ja der knackende Punkt. Ich kenne viele Leute, die 
behaupten, dass sie etwas gelernt haben oder koennen.
Das war so die gaengige Aussage im Tutorium. Da kamen Leute zu mir, die 
meinten, dass sie alles verstanden haben und nur der Prof sich wegen 
irgendwelchen Details anstellt und ihnen die Hausaufgaben nicht abnimmt 
(erfolgreiche Abnahme der Hausaufgaben war Voraussetzung fuer die 
Pruefungszulassung). Am Ende kam dann aber oefters raus, dass sie 
Garnichts verstanden haben...

Der Hoehepunkt waren uebrigens zwei Studenten, die es ins dritte 
Fachsemester des Studiengangs Technische Informatik geschafft haben. 
Beide hatten natuerlich alles verstanden und waren die Experten. Erste 
Reihe in der Betriebssysteme Vorlesung mit den ganzen dicken und 
beruehmten Fachbuechern. In der Pause kam einer von den Rueber zu meiner 
Gruppe und hat erstmal gefragt, ob wir "das mit diesen Pointern" 
verstanden haben. Er war der totale Experte aber er wusste im DRITTEN 
Fachsemester nicht, was ein Pointer ist.

Nein, ein Abschluss ist zwar keine Garantie fuer koennen, jedoch kann 
man davon schon etwas herleiten!

: Bearbeitet durch User
von Arne Maximilian R. (arnemaximilian_r)


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Larsen schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Na also, wir schon werden!
>>
>> Freue mich für dich.
>
> Danke :) !
>
> Jo S. schrieb:
>> Ansonsten würde ich Dir aber auch erstmal dazu raten, wirklich
>> abzuklären ob Du nicht doch weiterstudieren kannst/solltest.
>
> Ja ... es ist so. Ich habe gestern eine der Siebklausuren geschrieben
> und hoffe noch ganz gut weggekommen zu sein. Mal sehen ...
> Ich würde in jedem Falle weiter studieren, wenn ich keine Ausbildung in
> einem für mich interessanten Unternehmen finden würde. Ich lasse mir die
> Option einfach offen.

Ein guter Freund von mir war in einer aehnliche Situation wie du. 
Maschinbau studiert, war nicht davon ueberzeugt und hat mit 23 noch eine 
Ausbildung als Industriemechaniker angefangen. Ihm hat die Ausbildung 
sehr gut gefallen und hat sie dann verkuerzt abgeschlossen.
Man hat richtig gemerkt, wie er in der Ausbildung aufgegangen ist.

Egal, nach der Ausbildung ist er zurueck ins Maschinbaustudium gegangen. 
Das zieht er immernoch durch, nur jetzt hat er Spass daran und ist viel 
erfolgreicher.

von Martin (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Na toll. Da müssen sie dich aber erst mal einstellen oder dir den
> Auftrag geben. Und nach welchen Kriterien wählen sie dich aus? Woher
> wissen die vorher, dass du was kannst? Im Endeffekt zählen doch nur
> Papiere und Beziehungen. Es glaubt dir doch keiner, dass du dir etwas in
> Eigeninitiative beigebracht hast. Dazu lernt man das meiste dann doch
> indem man es tut. Aber dazu braucht man erst mal den Auftrag.

Es ist nicht alles so wie du denkst. Gerade heutzutage gibt's eigentlich 
recht viele Möglichkeiten nur rausfinden muss man die halt selber. Wenn 
alles so einfach wäre wär's ja (wirtschaftlich) uninteressant.

von Klaus I. (klauspi)


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Arne Maximilian R. schrieb:
> Nein, ein Abschluss ist zwar keine Garantie fuer koennen, jedoch kann
> man davon schon etwas herleiten!

Ja, im Großen und Ganzen hat man halt einen gewissen Standard. Bei 
vielen Berufen ist auch das praktische Arbeiten wichtig. Dazu braucht es 
auch mal Geräte die man so eher nicht im Haushalt hat.

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