Hallo Leute! Ich habe ein Anliegen, lese hier oft und gerne mit und denke, dass es hier genug Leute gibt, die mir behilflich bez. meiner Situation sein können. Folgendes: Ich studiere zZ an der Universität Düsseldorf Mathematik und Informatik im Doppelstudium (beides Bachelor Hauptfach; das eine Fach ist jeweils zum Anderen das NF; kein Lehramt). Ich habe mit dem vergangenen Wintersemester jetzt das 3. Semester hinter mir. Theoretisch. Praktisch und faktisch fehlen mir noch ein paar Module, um die Regelstudienzeit noch einzuhalten. Ich habe mich mehr oder weniger für das Doppelstudium überreden lassen. Mathematik ist leider, wie ich mich selber auf die harte Tour belehren musste, kein Fach, was man so mit "ein bisschen Interesse" studiert. Es gibt durchaus Teilgebiete der Mathematik (zB Zahlentheorie) die mich sehr interessieren, nur interessiert mich das ganze "drumherum" nicht so brennend, dass ich mich dazu motivieren kann, die VLen zu besuchen und die nötigen Übungsblätter zu bearbeiten, da das alle schon arg trocken ist. Wie ihr vielleicht rausgelesen habt, geht es mir eigentlich um die Informatik. Auf deutsch: ich hab' kein Bock auf SO viel Mathe. Wen es interessiert: http://www.math.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Mathematisch-Naturwissenschaftliche_Fakultaet/Mathematik/30_Studium/30_Mathe_Info_Doppel/Doppelstudium_Mathematik-Informatik_Aushang_12_01.pdf Wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe, sind es vierzehn Mathematik Module und nur 6 Informatik Module, die vorgesehen sind. Auch wenn ich "nur" Info mit NF Mathe machen würde, müsste ich immernoch 7 Mathematik Module (dazu angemerkt: es sind alles 10 CP Module, die man mit den Mathematikern zusammen hört, also nichts a la "Mathe für Informatiker") und 7 Informatik Module (wovon eins ein Programmierpraktikum ist) hören. Es gibt an der Uni keine Ingenieursstudiengänge, womit auch mMn sehr interessante NFächer wie E-Technik ausfallen. Ich möchte nicht zu sehr abschweifen: Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber mir scheint der Mathematik Anteil an unserer Uni einfach absolut unverhältnismäßig zu sein. Allein, dass für's NF satte 40CP, was immerhin knapp ein Fünftel des ganzen Studiums ausmacht, zeigt mir leider, dass die Uni irgendwie versucht, die fehlenden CPs "irgendwie" abzudecken. Den Studis wird das als eine Möglichkeit verkauft, sich stark in andere Studiengänge einzuarbeiten. Mir hat das allerdings einen Eindruck, dass wir hier nur zu halben Informatikern "ausgebildet" werden (lassen wir mal die Sache mit "ein Student muss lernen, auf eigene Faust zu lernen", was natürlich stimmt). Hier mal die Modulbezeichnungen: Info 1: "Grundlagen der Softwareentwicklung und Programmierung" Info 2: "Grundlagen der technischen Informatik" Info 3: "Grundlagen der Algorithmen und Datenstrukturen" Info 4: "Grundlagen der theoretischen Informatik" Dann wählt man noch ein Schwerpunktmodul und ein Wahlpflichtmodul a FÜNFZEHN CPs. Da sind dann so Möglichkeiten wie "Rechnernetze", "Datenbanken", "Bildverarbeitung", "Kryptokomplexität", "Mikrokontroller" etc. Es ist an den Pflichtkursen keine Vorlesungen wie "Datenbanken und Informationssysteme", "Grundlagen der E-Technik", "Rechnernetze" und so weiter. Uns wird also nur die Möglichkeit gegeben, die Module, die Andere als Pflichtmodule hören müssen als Wahlpflicht/Schwerpunktmodul zu wählen. Mich interessiert zum Beispiel Bildverarbeitung sehr, genauso wie Kryptokomplexität oder auch Mikrokontroller. Die würde ich gerne hören. Aber dann kann ich kein "Rechnernetze" und auch kein "Datenbanken" hören. Es hält mich zwar keiner davon ab, meinetwegen alle angebotenen Wahlpflichtmodule zu hören, zeitlich wird es aber knapp und ist nicht sehr zielführend. Ich frag mich ehrlich, was ich am Ende für ein Informatiker sein kann, der keine Ahnung von Rechnernetzen oder Datenbanken hat? Entschuldigt, dass ich so durcheinander schreibe. Da wir jetzt VL-freie Zeit, habe ich mich mal (zum tausendsten Mal) anderer Universitäten Studienpläne mir angeschaut. An der TU Dortmund kann man sich bspw auch zum SoSe einschreiben, genauso in Duisburg für angewandte Informatik. Ich könnte dort zumindest die Mathefächer (Ana1+2 und LA1) anrechnen lassen. Anfangen würde ich dann aber wieder im ersten Fachsemester, da es halt so viele Module gibt, zB in Dortmund, die wir hier nie hatten. Was sagt ihr, würdet ihr nochmal neu anfangen in Dortmund (oder aber Duisburg), wenn ihr in meiner Situation wärt? Mich interessieren eben diese Fächer wie "Grundlagen der E-Technik", auch wenn ich mir vorstellen kann, dass das schon hart sein wird. Natürlich hätte ich mich im voraus, bevor ich angefangen habe in Düsseldorf, besser informieren sollen, um nicht diese 3 Semester zu verschenken, aber dafür ist es jetzt zu spät. Ich danke im voraus und würde mich über Ratschläge freuen. Achja: Ich möchte hier nicht hetzen. Die Profs sind so ziemlich alle sehr nett, es herrscht 'ne angenehme Atmosphäre zwischen den Studis etc, aber falls mal jmd der Info in Düsseldorf studieren möchte über diesen Thread stolpert, überlegt es euch gut. Es gibt hier wirklich keine großen Möglichkeiten, sich irgendwie zu spezialisieren, ohne dass ihr woanders Abzüge machen müsst (siehe oben). Auch im Master, so scheint es mir zumindest, scheint es nicht sehr rosig zu sein.
Wenn ich mir den Studienverlauf anschaue, dann wirkt das auf mich weniger wie ein Doppelstudium als viel mehr wie ein Mathematik Studium mit Nebenfach Informatik - was den Studenten als Doppelstudium verkauft werden soll. Der Grund zu wechseln ist in meinen Augen plausibel. Und ja ich würde es machen. Wahrscheinlich bist du mit dem Informatik Studium etwa in der gleichen Zeit fertig als wenn du weiter studieren würdest.
Ich würde es auch machen. Hab ich in dem anderen Doppelpost schon geschrieben, den sinnigerweise ein Moderator gelöscht hat, obwohl es dort im Gegensatz zu hier schon eine Antwort gab.
Kannst du nicht einfach den Bachelor absolvieren und dann einen Master in TI anschließen (ggf. musst Du dann paar Module nachholen, aber z.B. Mustererkennung/Krypotgraphie etc. kann im Bereich TI durchaus auch für ehemalige Mathematiker interessant sein)?
Da du schon fast die Hälfte geschafft hast, stellt sich die Frage ob dir die Mathe eher lästig/nervig oder ein echtes Problem ist. Beim ersten Fall wäre meine Empfehlung, den Studiengang fertig zu machen und nen Master zu suchen, der mehr deinen Interessen entspricht. Beim letzen Fall solltest du wechseln. Bei einem Wechsel hängt es stark von den zuständigen Personen an der neuen Fakultät ab, was dir anerkannt wird. Die Profs, die ihr Fach für ungeheuer wichtig halten, erkennen dir oft nur Leistungen an, die die von ihnen gelehren Inhalte voll abdecken. Fehlt dann irgendein Thema, darfst du das Modul nochmal machen, auch wenn du 80% abgedeckt hast. Anderen reicht das, wenn die Note ok ist. Ihre eigenen Studenten würden die Prüfung mit der Abdeckung ja auch bestehen.
Danke euch allen für die Antworten! @yannik: Kryptographie bzw Kryptologie ist definitiv "mein Ding", in diese Richtung möchte ich mich auch spezialisieren. Welche Unis bieten denn den von dir vorgeschlagenen Studiengang mit entsprechender Spezialisierung an? Würde mich sehr interessieren. @Softwareverwickler: Die Mathematik Module sind für mich eher lästig und sehr nervig. Ich kann nicht sagen, dass ich keine Probleme damit habe, aber nicht machbar ist es definitiv nicht. Meine Noten sind ganz solide für den Einsatz den ich bis jetzt erbracht habe. Das mit der Anerkennung bzw Nicht-Anerkennung der Module macht mir auch Sorgen. Zur Not würde ich dann die Module (Analysis 1 und 2, Lineare Algebra 1) halt nochmal machen. @jeje und @energy: Nachdem ich eure Nachrichten gelesen habe war ich gestern in Dortmund und habe mir die TU Dortmund mal von außen angeschaut. Es ist auf jeden Fall deutlicher und überwältigender Unterschied zu erkennen: Unsere Informatiker sitzen in ihren paar Stockwerken innerhalb der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, wobei deren Kollegen in Dortmund im Technologiepark sitzen mit sehr vielen Technologieunternehmen in der unmittelbaren Umgebung. Nun sagt das natürlich per se natürlich nicht viel über die Qualität der Lehre aus, aber dennoch. Um Mal eine weiter Frage einzuwerfen, wie sieht es (vorallem in Deutschland) mit Mathematikern in der IT-Branche aus? Oder mit der Bedeutung der Mathematik im Berufsalltag bspw eines SW-Entwicklers?
Möchte ja nicht rumspammen, aber mich würden die Meinungen weiterer User interssieren. Hier nochmal zusätzlich: Musterstudienplan: http://www.cs.hhu.de/studium-lehre-informatik/studiengang-informatik-bachelor-und-master/bachelor/musterstudienplan-ws.html Sowie das Modulhandbuch (falls jemand reinschauen möchte): http://www.cs.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Mathematisch-Naturwissenschaftliche_Fakultaet/Informatik/Studium/Allgemeines/modulhandbuch.pdf
Hi!! Auch mich würde es interessieren, ob es hier Leute gibt, die an der TU Dortmund Informatik studiert haben? Könnt ihr eure Erfahrungen teilen? Ich hatte hier im Forum in irgendeinem Thread nicht so gutes über den Studiengang in Dortmund gelesen.
HHUD schrieb: > Um Mal eine weiter Frage einzuwerfen, wie sieht es (vorallem in > Deutschland) mit Mathematikern in der IT-Branche aus? Oder mit der > Bedeutung der Mathematik im Berufsalltag bspw eines SW-Entwicklers? Ich sag es mal offen. Im späteren Berufsalltag braucht man von dem Mathematik Stoff selbst an einer FH max. 10%. An der Uni ist es noch geringer. Zwar ist Informatik ein Großteil Mathematik, aber an den FHs (und an den Unis sowieso) sind oft Mathematik Professoren die keine Ahnung von der Realität und dem Berufsalltag der Informatik haben und die Leute praktisch nur aus Eitelkeit für ihre Mathe-Passion die Leute rausprüfen. Zum Glück reagiert jetzt langsam auch mal die Politik. In NRW wurden jetzt Verträge von den Unis und FHs unterzeichnet die Quoten zu senken, weil genau aus diesem Grund in jedem MINT Fach die gleichen Probleme herrschen. Da sind überall die alten Physik und Mathe Professoren die keine Ahnung vom Leben haben und Humankapital verschleudern. Lustig nicht? Ab jetzt wird der Studienerfolg ein Leistungskriterium der Hochschulen :-) ... Zur anderen Frage: Mathematiker in der IT-Branche sind alles Quereinsteiger, deren Fähigkeiten max. in ganz wenigen sehr speziellen Bereichen (z. B. Algorithmenentwicklung) wenn überhaupt gefragt sind. In der Regel hätten die auch BWL studieren können, würde keinen Unterschied mehr machen. Für Mathematiker wird es auch immer schwieriger, da die Anforderrungen in der Informatik immer spezifischer werden. Ohne Praktika in der Softwareentwicklung haben die keien Chance, da ein Nebenfach Informatik nicht mehr ausreicht um produktiv zu arbeiten.
@jeje Vielen Dank! Dass die Mathematik im Berufsalltag eine minimale Rolle spielt, habe ich mir schon fast gedacht. Ist halt besser, wenn man es von jemandem mit Berufs- und Lebenserfahrung bestätigt bekommt :) Kannst Du was zu angewandte Informatik sagen? Ich weiß, der Name des Studiengangs impliziert eine praktischere Auslegung als die reine Informatik , jedoch habe ich bei mehreren Studienplänen von versch. Unis nachgeschaut und keine wirklich großartigen Unterschiede zur reinen Informatik entdecken können. In Duisburg gibt es die Möglichkeit sich im Schwerpunkt in Richtung -Ingenieursinformatik und -Medieninformatik zu spezialisieren. Meine Frage ist hier, inwieweit dieses Wörtchen "angewandt" mir später Probleme machen könnte, indem Sinne, dass die Personaler etc. einen angewandten Informatiker für weniger kompetent halten könnten als einen reinen Informatiker. Vllt mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken und sollte das Studium hier in Ddorf ein durchziehen und ggf wenn die Möglichkeit sich ergibt an 'ner besseren Uni den Master hinterher machen, was ich so oder so schon vorhatte.
HHUD schrieb: > Meine Frage ist hier, inwieweit dieses Wörtchen "angewandt" mir später > Probleme machen könnte, indem Sinne, dass die Personaler etc. einen > angewandten Informatiker für weniger kompetent halten könnten als einen > reinen Informatiker. Der Bezeichnung wird allgemein keine Bedeutung zugemessen. Interessant Einzig und allein dein Schwerpunkt, der immer mit auf dem Zeugnis steht. Also sowas wie Ingenieurinformatik. Die Grenzen sind ohnehin relativ fließend, sprich jemand der Medizininformatik studiert hat kann auch SAP-Berater oder Softwareentwickler in Java werden. Deshalb steht auch im Schnitt bei den meisten Stellenanzeigen, dass du Informatik oder einen vergleichbaren Studiengang studiert haben solltest. Was soviel heißt wie "hauptsache du hast irgendwas mit Informatik studiert". Einzig und allein wo es in die E-Technik geht, dort grenzt man es dann genau ab, dort ist dann "Technische Informatik" gefragt - worunter je nach Fächerkombi auch Ingenieurinformatik fällt. Kurzum: Du bist ein echter Informatiker. Jemand der nur die Bezeichnung "Informatik" studiert muss halt im Studium auch einen Schwerpunkt wählen.
Bleib an der Uni du wechselst ja auch nicht von einem Porsche zu einem alten Fiat, oder?
Max schrieb: > Bleib an der Uni du wechselst ja auch nicht von einem Porsche zu > einem alten Fiat, oder? Sagte derjenige der sich den BSc. auf eine Visitenkarte drucken will :-) ... Trollig.
Jeje schrieb: > Sagte derjenige der sich den BSc. auf eine Visitenkarte drucken will :-) > ... > Trollig. BSc. (Univ.)!!! Mein Thread wurde gelöscht, danke dafür grrrr
Max schrieb: > Jeje schrieb: >> Sagte derjenige der sich den BSc. auf eine Visitenkarte drucken will :-) >> ... >> Trollig. > > BSc. (Univ.)!!! Mein Thread wurde gelöscht, danke dafür grrrr Macht bestimmt Eindruck beim Arbeitsamt :> ...
@Max Danke, dass Du den Thread mit deinen Beiträgen bereichert hast. Dass dein Vergleich hinkt, brauch ich ja nicht wirklich nochmal unterstreichen. @jeje Danke nochmals für deine Antwort, Du bist mir echt eine große Hilfe gewesen! Ich werde die Tage mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen und mich erkundigen, wie es mit BaföG etc. laufen würde und ob ich überhaupt noch Anspruch auf BaföG hätte, da ich ja keinen Fachwechsel vollziehe und trotzdem im ersten Semester anfangen würde (was aber nicht an mir, sondern eher an den nicht kompatiblen Studienplänen liegt).
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