Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Display von Pollin - Datenblatt - Ansteuerung


von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Forum,

hat jemand zu dem u.g. Display Unterlagen
oder kann mir einen Link nennen.

Bestellnr.: 94-120938

Typ: LCD VG-G120751-1WRNNA

Google gibt leider nichts vernünftiges wieder.

Danke!

Markus
DL8MBY

von Axel S. (a-za-z0-9)


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1/2 mal darfst du raten, warum das bloß EUR 1,- kostet

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Axel,

das war mir schon klar, trotzdem könnte jemand dazu etwas wissen.
Ob ich mit dem Ding weiter komme, sehe ich erst nach der Zustellung
der Sendung.
Bei dem Preis, ist auch kein großer Verlust zu beklagen, wenn es nicht
klappen sollte.

Markus

von Xyz X. (Firma: xyz) (khmweb)


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Viell. könnten ein paar Detailfotos weiterhelfen, wenn Du das Teil hast.

von Markus W. (dl8mby)


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Möglicherweise handelt es sich um ein Display
deiner Olympus VG120 Digital Kamera.

Könnte somit ein Farb-Display mit GC sein.

Gruß
Markus

von Sebastian (Gast)


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Wenn man sich die Fotos von der VG120 Kamera im Internet ansieht, kommt 
das nicht hin - Seitenverhältnis des Kameradisplays ist anders, außerdem 
ist ein Farbdisplay in den meisten Fällen unbeleuchtet schwarz, und 
nicht hell wie dieses.

von W.S. (Gast)


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Erster Eindruck:
Das Display besteht aus 3 (drei) Gläsern, also vermutlich 2 
LCD-Schichten - ungewöhnlich. Es besitzt keine erkennbare Beleuchtung. 
Es könnte auch ein normales LCD sein und das 3. Glas eine EL Beleuchtung 
o.ä.

Es hat 2 Chips (COG), jeweils einer scheint eine LCD-Schicht zu bedienen 
- ist aber nicht sicher.

Der Foliensteck hat 24 Kontakte, 0.5mm Pitch.
Pin 1..18 und 20 und 23..24 führen dünne Leitungen,
Pin 19 scheint GND zu sein
Pin 21 und 22 führen dicke Leitungen

Mit etwas Geduld kann man die Leitungen bis zum ersten Chip per Lupe 
verfolgen. Ein 32 poliger Carbon-Verbinder führt zu ihm.
von rechts nach links:
1,2 - n.c.
3 GND
4-?
5-?
6+7 dick und zusammen
8-?
9-?
10- Pin 1 vom Steck
11-?
12-?
13- Pin 2 vom Steck
....usw

Leute, sucht mal eure Lupen raus.

W.S.

von W.S. (Gast)


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So, mir war danach, per Lupe dem Teil etwas näher zu kommen. Momentaner 
Stand der "Forschungen" ist (ohne Gewähr..":

Pins am Steckverbinder: (1= oben, 25=unten)
1 = /CS1
2 = RS
3 = E
4 = ?
5 = D0
6 = D1
7 = D2
8 = D3
9 = D4
10= D5
11= D6
12= D7
13= ?
14= ?
15= R/W
16= zum 2. Chip
17= CS2
18= /Reset
19= GND
20= zum 2. Chip
21= VDD
22= V??
23= zum 2.Chip
24= zum 2.Chip

Das basiert alles nur auf Vermutungen, die wiederum auf Vergleichen mit 
diversen COG-Chips beruhen. Meistens (bei dem Zeug, was mir grad über 
den Weg gelaufen kam) ist die allgemeine Anordnung bei diesen Chips etwa 
so:

GND
/CS1
CS2
VDD
/Reset
RS,
GND
R/W oder /WR
E oder /RD
VDD
D0
...
D7
VDD
...
VDD
VOut --> C nach GND
C3+
C3-
C2+
C2-
C1+
C1-

wobei die GND und VDD auch mehrfach nebeneinander auftreten können.
Na, mal sehen, vielleicht kriegen wir diese Displays ja noch zum Laufen. 
Wäre ja nett, denn die Größe des Sichtfeldes (ca. 90x45 mm) ist ganz 
ordentlich. Deutet auf 128x64 hin..

W.S.

von Nosnibor (Gast)


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Drei Gläser sehe ich da jetzt nicht. OK, da ist eine relativ massive 
Scheibe zuvorderst (naja, direkt hinter der leicht abziehbaren 
Schutzfolie), aber die hätte ich jetzt mal als Polarisationsfilter 
abgehakt.

Es sind jedenfalls genau zwei Glasscheiben elektrisch angeschlossen. Das 
vordere Glas steht links etwas über: da sitzt der Zeilentreiberchip. das 
hintere Glas steht nach unten über, damit Platz für den 
Spaltentreiberchip ist.

Ich befürchte, das ist ein controllerloses Grafikdisplay. Klar, 
theoretisch könnte im Spaltentreiber ein Controller mit integriertem 
Bildspeicher stecken, aber dann würde ich erwarten, daß der 
Zeilentreiber komplett vom Controllerchip gesteuert wird. Wenn man sich 
also die Leitungen zwischen den beiden Chips ansieht, erwartet man:

* bei Controller im Spaltentreiber:
 - mehrere Leitungen, die vom Stecker an beide Chips führen 
(Spannungsversorgung)
 - mehrere Leitungen, die nur die beiden Chips miteinander verbinden 
(Steuerung des Zeilentreibers durch den Controller)
 - keine Leitung von außen nur an den Zeilentreiber

* bei externem Controller:
 - mehrere Leitungen, die vom Stecker an beide Chips führen 
(Spannungsversorgung, M)
 - mehrere Leitungen, die vom Stecker nur an den Zeilentreiber führen 
(Framesync, Zeilentakt)
 - keine Leitung nur zwischen den beiden Chips

Ich sehe zwischen den beiden Chips:
 - zwei dünne Leitungen, die vom Stecker an beide Chips führen
 - eine fette GND-Leitung
 - zwei fette Spannungsversorgungsleitungen, wohl Logik und 
LCD-Betriebsspannung ("Kontrastspannung")
 - vier dünne Leitungen, die vom Stecker an den Zeilentreiber führen

von Benutzer (Gast)


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Das sieht stark nach einem 128x64 Display und dem SBN0064 
(LCD-Controller) & SBN6400 (zusätzl. Segmenttreiber) aus.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Woran machst Du das fest?

Dem Bild des Displays kann man entnehmen, daß einer der Treiberchips 
ausgeprägt länglich ist -- den Datenblättern der von Dir genannten Chips 
aber zufolge sind beide recht genau quadratisch.

von W.S. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Woran machst Du das fest?

Naja, der Fakt, daß es 2 Chips dort gibt, ist schon ein gewisser 
Hinweis. Aber man kann bei einem ver"gehäusten" Chip aus dem Gehäuse 
nicht unbedingt auf die Chipform schließen.

Allerdings ist es bei vielen passiven LCD's so, daß diese nur eine 4 Bit 
Ansteuerung haben: 4x Daten, M, HSyn, VSyn - und dafür ist das 
Steckerbild zu reichhaltig, selbst wenn man noch ein paar Pins für 
Stütz- und Schalt-Kondensatoren berücksichtigt. Aber mir wäre dann eher 
nach einer extern zugeführten LCD-Spannung, weil neben Masse und VDD 
auch noch eine weitere fette Leitung zum Steck geht.

Na, mal sehen. Wenn das Teil einen Controller enthält, dann sollte man 
den RAM beschreiben und wieder auslesen können, auch wenn man mangels 
Spannungen auf dem Display noch nix sehen kann.

W.S.

von Benutzer (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Woran machst Du das fest?

Ich hatte mal ein ähnliches mit diesem Chipsatz, daher machte ich das an 
der geringen Anzahl der Verbindungen (4) zwischen Controller und 
Segmenttreiber fest, die zudem alle nach außen geführt werden. Aber Du 
hast recht, die COG-Form lt. Datenblatt passt nicht. (Hab ich jetzt erst 
nachgesehen.)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> Aber man kann bei einem ver"gehäusten" Chip aus dem Gehäuse
> nicht unbedingt auf die Chipform schließen.

Das ist klar, aber hier ist kein Gehäuse im Spiel. Auf dem Bild sieht 
man den nackten Chip (genauer: dessen blanke Rückseite) und im 
Datenblatt sind auch die Maße der nackten Chips angegeben (jeweils 
überschrieben mit "Pad Placement").

von W.S. (Gast)


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Ich bin beim Überlegen, ob ich mein Exemplar mal vom draufgebeppten 
Silikon befreie, damit ich das Areal direkt um den ersten Chip im 
Mikroskop sehen kann. Ich hatte sowas schon mal, da hatte es sehr 
geholfen, die eigentliche Verdrahtung des Chips nachvollziehen zu 
können. Mit Schräglicht geht das so lala. Dann hätte man wenigstens die 
Anschlüsse des Chips und die zielgerichtete Suche nach dessen Typ wäre 
möglich.

W.S.

von fred (Gast)


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Der groessere Chip hat eine Kennzeichnung auf der Seite, die auf dem 
Glas klebt. Ist aber sehr klein, mit blossem Auge nicht lesbar.

von Nosnibor (Gast)


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Ich habe zu dem zweck die "Platine" von der Unterseite abgepolkt (ist 
mit doppelseitigem Klarsicht-Klebeband befestigt). Das sollte die 
Funktionsfähigkeit nicht so gefährden, und den Leiterverlauf auf dem 
Glas sieht man von der Rückseite auch(ist schließlich durchsichtig).
Leider ist auf den Chips selbst nichts vernünftiges zu erkennen, das ist 
wohl alles von Kleber verdeckt.

von Nosnibor (Gast)


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Nach einem Blick durchs "Mikroskop" (billiges Plastikteil) muß ich mich 
korrigieren: der Kleber ist transparent und verdeckt nicht alles. Beide 
Chips sehen recht ähnlich aus; ich glaube nicht, daß einer ein 
Controller samt Bildspeicher ist, wenn der andere nur Treiber enthält.
Ein mögliches "Typenschild" auf dem größeren Chip konnte ich auch 
ausmachen, aber nicht lesen (mit Kleber eingesaut).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nosnibor schrieb:
> Beide
> Chips sehen recht ähnlich aus; ich glaube nicht, daß einer ein
> Controller samt Bildspeicher ist, wenn der andere nur Treiber enthält.

Eben. Wie Du vorgestern schon vermutet hast, wird das ein 
controllerloses Display sein, und die beiden Bausteine nur Zeilen- und 
Spaltentreiber, ganz so, wie das bei controllerlosen Displays halt 
üblich ist.

von fred (Gast)


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Es sind definitiv zwei Gläser. Vorn und hinten sind je eine 
Polarisationsfolie, unter der Pol-Folie vorn sind noch zwei weitere 
durchsichtige Folien. Diese Folien ändern ihre Farbe, wenn man die 
Pol-Folien dreht, von blau-lila nach gelb-grün. Der chip läßt sich 
mechanisch nicht ablösen, er zerbröselt unter Druck. Vielleicht kann man 
den Kleber mit Alkohol anlösen...

von W.S. (Gast)


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Nee, zerbrösele dein LCD lieber nicht.

ich habe mal das Teil unter's Mikroskop gelegt und durch's Okular 
fotografiert. Bild anbei. Ebenso die wahrscheinliche Kontaktbelegung.
Von der Struktur des Chips sieht man nur wenig, weil der Kleber ein 
störendes Luftblasen-Muster zeigt.

"Wahrscheinlich" schreibe ich deshalb, weil die Leiterbahnen bei vielen 
Pads sehr breit sind und jeweils ein vermutlich nicht angeschlossenes 
Pad in der Verlängerung der Lücke zwischen den Leiterbahnen liegt.

Also, ich hab auf der Interface-Seite 57 Pads gezählt, von denen 32 
angeschlossen sind. Einmal drei nebeneinander auf einen Anschluß und 
zweimal zwei nebeneinander auf einen Anschluß.

W.S.

von Simon R. (simon_r44)


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Auf China Seiten wird das LCD auch angeboten. Vielleicht dort mal nach 
dem Datasheet nachfragen.

von W.S. (Gast)


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Dann sag mal ne url an.

Ich hab derweil nochmal das Mikroskop genommen und versucht, die Zeilen- 
und Spaltenanschlüsse beider Chips zu zählen:
Spalten (am 1. Chip) wohl 160, ich hab ein paarmal gezählt und kam bei 
160 bis 164 raus

Zeilen (am 2. Chip) wohl 80. Der Chip kann mehr, von links gesehen sind 
die ersten ca. 30 unbelegt. Vermutlich kann der Chip 128 Zeilen, von 
denen nur 80 benutzt sind. An Datenleitungen kriegt der 6 Stück ab, 
wobei 2 davon an jeweils 2 verschiedene Anschlüsse gehen.


Beim Herumsuchen fiel mir nur sowas wie T66H0002A (160 Seg's) für den 1. 
Chip auf, was da ne gewisse Ähnlichkeit hat. Vermutlicher Zeitraum so um 
2002 herum. Für den 2. Chip hab ich keinerlei Treffer, der T66H0004 wäre 
gerade passend, wurde aber nicht verwendet - und der T66H0001 paßt auch 
nicht. Also wohl doch ne andere Kombination, aber vielleicht ähneln sich 
die diversen COG-Treiber im Anschlußbild nach draußen.

Vielleicht können wir aus der Machart des ganzen Displays darauf 
schließen, wie alt diese Teile so etwa sind - und was es damals so an 
COG-Treiber-IC's gegeben hatte.

W.S.

von google (Gast)


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Aus der Bezeichnung könnte man anhand der üblichen Bezeichnungen (z. B. 
bei WD oder Vitek oder anderen) schließen, dass es sich um ein 120 x 75 
Pixel-Display handelt.

Der größere COG hat nach nunmehr mehrstündigem Datenblattwälzen große 
Ähnlichkeit mit diversen Philips-Fabrikaten, allerdings habe ich noch 
keinen passenden gefunden. Alle anderen Hersteller nutzen auch die 
kurzen Kanten des COGs für Gold-bumper. (so wie beim 2. COG auf dem 
Glas)

Die T66H000x passen aufgrund der Gehäuseform nicht, aber das weißt Du 
vermutlich selbst.

Nebenerkenntnisse: Auf dem Glas sind ein kleines "a3" (Glas mit dem 
kleinen COG) bzw. "A3" und "C109-1" eingeätzt. Auch sind diverse 
Positionsmarker und u. a. eine Kammstruktur (Widerstand? auf dem Glas) 
zu erkennen.

von W.S. (Gast)


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So, nähern wir uns der Sache mal von der anderen Seite:
Im Schräglicht kann man sehen, daß bei dem ersten Chip so etwa 25..30 
Segmente von links unbenutzt zu sein scheinen. Ich dachte ja zuerst an 
160x80, aber es ist wohl deutlich weniger.

Wenn man die Folie abzieht, sieht man für kurze Zeit auch die Pixel. Hab 
mal eines vermessen: es ist ca. 1.2 x 1.2 mm groß - das Display kommt 
also kurz nach dem Kartoffeldruck. Vermutlich ist es so steinalt, daß 
wir vergeblich nach den Treiber-IC's suchen.

W.S.

von google (Gast)


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Also bei mir sind die Pixel ca 0,45 x 0,5 mm groß.

von google (Gast)


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Die Bezeichnung auf dem größeren COG kann ich leider nicht zuverlässig 
entziffern.

von google (Gast)


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Hier hat Polin die Displays wohl gekauft. Selbst die Stückzahlen passen 
ungefähr:

http://ags12.en.gongchang.com/product/10617750

von Kai B. (kaib) Benutzerseite


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So hier mal meine Ergebnisse:

Die Auflösung beträgt vermutlich 128 x 72 Pixel

Außerdem habe ich mal die ICs runter gebrutzelt und konnte nach 
vorsichtigem abkratzen des Klebers die Beschriftung des längeren ICs 
herausfinden.

C4104 würde neben den Abmessungen von etwa 13x2mm gut zu dem LC4104 von 
Sanyo passen. für den Anderen IC welcher rein von den Signalen her wohl 
dann der Zeilentreiber sein soll konnte ich noch nichts passendes 
finden.

Somit scheint das eine Arte "dummes" Display zu sein also nicht ganz so 
einfach ansteuerbar. Als Basis wäre dieses Projekt denkbar 
Beitrag "Einfacher Low Cost LCD Controller für 320x240 LCD im Textmodus"

Gruß
Kai

von Sebastian (Gast)


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Respekt, gute Arbeit. Steht auf dem Zeilentreiber auch etwas lesbares 
drauf?

von Nosnibor (Gast)


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LC4104 sieht gut aus, paßt jedenfalls zu den Leiterbahnen, soweit ich 
sie verfolgt habe. Auf dem Glas kann ich nichts sehen, d.h. ich verlasse 
mich darauf, daß keine Überraschungen eingebaut sind, bzw. W.S. oben 
(Beitrag "Re: Display von Pollin - Datenblatt - Ansteuerung") richtig beobachtet 
hat.

Bedeutung der Spalten: LC4104-Bedeutung | Pin am Folienleiter zum 
Spaltentreiber | Pin am Displaystecker | Kommentar

n.c.   1  n.c.
n.c.   2  n.c.
V5     3  19  =GND
V3     4  14
VDDH   5  22  LCD-Versorgung, +20…36V
V2     6  13
V0     7  22  =VDDH
D0     8   5
D1     9   6
D2    10   7
D3    11   8
D4    12   9
D5    13  10
D6    14  11
D7    15  12
VDD   16  21  Logikversorgung, 2,7…5,5V
EIO2  17   3  /CS-Signal zum Hintereinanderschalten von mehreren Chips
EIO1  18   4  /CS-Signal zum Hintereinanderschalten von mehreren Chips
CP    19  15  "Schieberegister"-Takt, max 12MHz
LOAD  20   2  fallende Flanke übernimmt die Daten vom Schieberegister
M     21  17  für jedes Bild invertieren, zwecks Wechselspannung
DISP  22  16  L = display off
Test  n.c.
R/L   23   1  schaltet die EIO-Richtung um. L = EIO1 ist input
BS    24  21  =VDD, also H, also 8-bit-input
VSS   25  19  GND
VDDH  26  22
V0    27  22  =VDDH
V2    28  13
V3    29  14
V5    30  19  =GND
n.c.  31  n.c.
n.c.  32  n.c.

0,5mm ist zu fein für meinen Lötkloben, also kann ich nicht wirklich 
testen, aber jetzt wäre der Moment, wo man durch Nachmessen etwas 
bestätigen könnte. Die Schutzdioden gegen GND und VDD an den digitalen 
Anschlüssen sollten sich nachweisen lassen.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Sebastian schrieb:
> Respekt, gute Arbeit. Steht auf dem Zeilentreiber auch etwas
> lesbares drauf?

Ich würde aus dem Bauch heraus einfach mal auf den LC4103 tippen. Dieser 
wird im Datenblatt als passender Common Treiber angegeben.

Wenn einer von Euch mal nachmessen würde:

Der LC4103 ist 7,87 x 3,38 mm² groß

von W.S. (Gast)


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So, das Ganze nimmt so langsam Gestalt an.

Hab eben nochmal mit Brille und Kopflupe das Ganze angeschaut. Sieht gut 
aus. Eine einstweilige Innenschaltung (Eagle 5) ist anbei, dito als PDF.

Die IC-Dokus hab ich aber noch nicht durchgeackert, bloß mir das 
Pin/Pad-Bild des LC4104 ausgedruckt. Pixelclock maximal 10..12 MHz, ich 
denke mal, das kann auch deutlich nierdiger ausfallen. Bei 128x72 Pixeln 
ergibt das 1152 Bytes, die jeweils so etwa 30..50x pro Sekunde zum 
Display gejagt werden müssen, also im Schnitt .. huch, das ist ja fast 
Gleichstrom!

W.S.

von Nosnibor (Gast)


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Ich habe mal einen Blick in die Datenblätter von LC4102 und LC4103 
geworfen: beide haben nicht die richtige Anzahl Pins an den 
Schmalseiten.

Hier ist die Belegung des Folienleiters zum Zeilentreiber, wie ich sie 
sehe:
Zeilentreiber-Pin | Displaystecker-Pin | Kommentar

 1  n.c.
 2  n.c.
 3  22  VDDH
 4  22  VDDH
 5  23  wahrscheinlich V1 oder V4
 6  24  wahrscheinlich V1 oder V4
 7  19  GND
 8  19  GND
 9  n.c.
10  17  M
11  16  DISP
12  19  GND
13  19  GND
14  19  GND
15  18
16  20
17  21  VDD
18  19  GND
19  24  wahrscheinlich V1 oder V4
20  23  wahrscheinlich V1 oder V4
21  22  VDDH
22  22  VDDH
23  n.c.
24  n.c.

Der eine oder andere GND-Pin wird wohl ein Logik-Eingang sein, z.B. für 
die Richtungswahl.

Die LCD-Spannungen treten immer so schön symmetrisch an den Rändern auf; 
es ist zu vermuten, daß Pin21 und 4 eigentlich V0 sind, entsprechend 
wären 18 und 7 V5.

von Friedhelm E. (fritsche)


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Das trifft für den Segmenttreiber zu.
Sanyo LC4103.Der Zeilentreiber ist der Epson SED1753.
Folgende Pinbelegung habe ich herausgefunden:
1 = R/L durch Platinenfestlegung von BS=H und R/L=L ist D7>O1bis D0>160
2 = Load Übernahme der Daten bei H>L Übergang
3 = EIO2 Chip Enable Out bei R/L = L
4 = EIO1 Chip Enable IN  bei R/L = L
5 bis 12 = D0 bis D7
13 = V2 LC4103          min: VddH -7V max. VddH
14 = V3 LC4103          min: Vss      max Vss +7V
15 = CP LC4103   Clock
16 = Dispoff    aktiv mit L = Vss
17 = M LC4103 = FR SED1753  Polaritätswechsel für LCD
18 = YSCLK SED1753  Clock
19 = V5 LC4103 ist on Board mit Vss verbunden
20 = DIO2 SED1753  Eingang
21 = Vdd  max 5,25 V  BS ist mit Vdd verbunden
22 = VO LC4103 = VddH  LCD Spannung <= 40 V
23 = V1 SED1753  = 8/9 VddH
24 = V4 SED1753  = 1/9 VddH

Die Angaben sind nach besten Wissen und Gewissen. Vielleicht 
interessiert es den ein oder anderen.
Das Datenblatt des SED1753 ist der Serie SED1700 zu entnehmen.

von Friedhelm E. (fritsche)


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Leider ist mir eine fehler unterlaufen :
Der Segmenttreiber heist nicht LC4103 sondern LC4104.

von Sebastian (Gast)


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Schön, daß es Fortschritte gibt. Aufgrund der vergleichsweise geringen 
Pixelzahl ist dieses Display wahrscheinlich wieder ein Kandidat für eine 
rein softwaremäßige Ansteuerung per AVR.

von W.S. (Gast)


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So Leute,

ich hab mal versucht, das Ganze in eine Eagle-Datei (6.xx, Freeware) zu 
verpacken. Die Ansteuerung sollte eigentlich kein wirkliches Problem 
mehr sein - vorausgesetzt, uns sind keine Schnitzer unterlaufen.

W.S.

von Sebastian (Gast)


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Schade, daß meine Pollin-Bestellung schon raus ist. Aber vielleicht 
findet sich jemand, der das Display schon hat, zum Ausprobieren. In 
jedem Fall: Sieht erst mal gut aus.

von Arne Rossius (Gast)


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Moin,

es funktioniert!

Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben die Controller-Typen 
herauszufinden. Mit den Datenblaettern von LC4103 und SED1753 hatte ich 
Erfolg, die Pinbelegung passt (ich habe sie anhand der Leiterbahnen auf 
dem Flatflex-Kabel nochmal ueberprueft, die in 
Beitrag "Re: Display von Pollin - Datenblatt - Ansteuerung" angegebene Belegung 
stimmt.

Mit einem ATtiny2313 und einem LM324 zum Puffern der LCD-Spannungen habe 
ich eine einfache Testschaltung aufgebaut. Der Tiny2313 duerfte fuer die 
meisten ernsthaften Anwendungen allerdings zu klein sein, da nichtmal 
eine komplette Seite Text in den RAM passt. Mit dem Text ist es sowieso 
so eine Sache, die Pixel sind naemlich deutlich breiter als hoch 
(Verhaeltnis ca. 1.4), daher sehen normale Schriftarten sehr 
plattgedrueckt aus. Die einzige Abhilfe ist wohl, eine hoehere 
Schriftart zu verwenden, aber dann bleiben nicht mehr viele Textzeilen 
uebrig. Oder man betreibt das LCD vertikal, dann sieht der Text auch 
brauchbar aus ;-).

Die Aufloesung des LCDs ist 128x72 Pixel, mit einer 6x8-Pixel-Schriftart 
ergibt das 8 Zeilen Text und 9px/Zeile, wodurch der Zeilenabstand IMHO 
deutlich angenehmer ist als bei den ueblichen 8px/Zeile.

Die Beschaltung fuer die LCD-Spannungen habe ich von einem anderen LCD 
geklaut und die Widerstandswerte so angepasst, dass ein brauchbarer 
Kontrast herauskommt. Es geht zum Testen auch ohne die LM324-Puffer 
(dann aber mit deutlich kleineren Widerstaenden), die Bildqualitaet ist 
mit Puffer aber viel besser (kein Einfluss der Anzahl eingeschalteter 
Pixel auf die Helligkeit der Zeile erkennbar).

In meiner Schaltung habe ich mit der AVR-PWM ein einfaches, ungeregeltes 
Schaltnetzteil fuer die Kontrastspannung gebaut. Der PWM-Wert wird im 
Programm fest eingestellt. Damit muss man gut aufpassen, wird die 
Verbindung zwischen 4.7µF-Kondensator und LCD mal unterbrochen steigt 
die Spannung und beim Wiederanschliessen macht man das LCD (und ggf. 
auch den LM324) kaputt. Anstelle des Schaltwandlers kann man auch 
einfach ein zweites externes Netzteil verwenden, dann kann man die 
Kontrastspannung auch getrennt einschalten (einschalten erst wenn der 
Controller programmiert ist und LCD-Steuersignale erzeugt, ausschalten 
bevor man die 5V abschaltet). In meinen Fotos kommen beide Spannungen 
(5V und 13.7V) vom Labornetzteil, die Bauteile fuer das Schaltnetzteil 
sind daher auf dem Steckbrett nicht zu sehen.


Gruss,
Arne

von google (Gast)


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Vielen Dank, eine tolle Arbeit!

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