Forum: Offtopic alte Farbe entfernen (mit Speedheater)


von A. W. (uracolix)


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Da ich einen groesseren Posten alter Tueren und Fenster entlacken und 
aufarbeiten will, suche ich nach einer effektiven Methode der 
Farbentfernung gesucht.

Sehr preisintensiv aber vielversprechend fiel mir dieses Geraet ins 
Auge: http://speedheater.de/speedheater_grundlagen.0.html


Kennt jemand das Geraet und/oder hat damit schon gearbeitet?

Verhindert diese Methode wirklich Scheibenbruch?

Kennt ihr etwas anderes effizientes zum Farbe entfernen?

von Christian S. (wirres_zeug)


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Mein Beitrag dazu:
Ich habe ein altes Küchenbuffet entlackt, welches mehrmals überstrichen 
worden war. Unter anderem hatte ich dabei eine Heißluftpistole im 
Einsatz, die ja im Prinzip wie dieses Gerät arbeitet. Die oberste 
Lackschicht, die auch offenbar ohne anschleifen auf dem alten Lack 
aufgebracht war, ging ganz gut ab. Danach war aber eigtl. Essig. Die 
restlichen Schichten haben erst nach langem Erhitzen Blasen geworfen und 
liesen sich mehr schlecht als recht abspachteln. Dabei hat man aber auch 
schnell das Holz angeschmort. Nicht sehr toll.
Ich habe dann nur noch mechanisch mit Exzenterschleifer bzw. an feinen 
Strukturen mit Hand geschliffen. Sehr viel Arbeit, sehr viel Dreck... 
Auch nicht so toll.
Ich glaube, das nächste mal würde ich dann doch zur Chemiekeule greifen. 
Kommt aber auf die verwendeten Lacke und die Verarbeitung an. Am besten 
du schaust mal, ob es mit Heißluft und Spachtel gut geht, dann kann sich 
das Gerät schon lohnen.

von Icke ®. (49636b65)


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Christian S. schrieb:
> restlichen Schichten haben erst nach langem Erhitzen Blasen geworfen und
> liesen sich mehr schlecht als recht abspachteln.

Völlig normal. Die Grundierung SOLL ja möglichst gut am Untergrund 
haften und das tut sie auch.

> Ich glaube, das nächste mal würde ich dann doch zur Chemiekeule greifen.

Das ist allerdings eine ziemliche Sauerei und macht die Arbeit 
erfahrungsgemäß nicht viel leichter oder kürzer. Was mit Heißluft nicht 
weggeht, muß halt geschliffen werden.

Ist die Technik noch so weit, Handarbeit bleibt Handarbeit.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

jede Technik hat ihre Vor- und Nachteile!

Ich kann mir gut vorstellen, dass für ein flaches Türblatt dieses Gerät 
mit Stativ tatsächlich eine Erleichterung darstellen könnte. Ohne Stativ 
bleibt vielleicht der Vorteil, dass für einen ungeübten Anwender das 
gleichmäßige, gleichmäßig Tiefe Erwärmen auf die richtige Temperatur 
leichter fällt.

Andererseits ist die Pistole natürlich flexibler und handlicher und sehr 
viel billiger, selbst eine teure.

Ein bisschen vorquellen kann natürlich nicht schaden.

Meine Beobachtung ist, dass selbst Maler mit der Pistole oft zu schnell 
und zu rabiat zu Werke gehen, dass ist vermutlich mit dem Gerät 
einfacher.

Abschleifen ist natürlich eine Höllenarbeit und gerade bei Profilen und 
in Ecken auch sehr anspruchsvoll.

Abbeizen halte ich für eine ordentlich Alternative, wenn richtig 
gemacht.


Zu den Gefahren noch ein Wort?

Je nach Farbe ist sicherlich ab 160 Grad mit der Entstehung 
gefährlicher, auch krebserregender, Gase zu rechnen, ab etwa 200 Grad 
wird's sicherlich kriminell!

Beim Schleifen fallen lungengängige Stäube an! Gerade wenn die Farbe alt 
ist, sehr gefährlich. Stäube von Hartholz sind krebserregend. Auf gute 
Absaugung und geeignete Filter achten.

Beim anorganischen Abbeizen bestehen keine besonderen Gefahren außer 
durch den pH Wert.

Organische Abbeizer können ggf. explosionsfähige Gemische mit der Luft 
bilden und allergisierend wirken, besonders wenn sehr große Mengen 
verarbeitet werden. Krebserregende Stoffe sind in Abbeizern für 
Privatpersonen nicht erlaubt.

Vlg

Timm

von A. W. (uracolix)


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Hallo, vielen Dank an alle fuer die Hinweise und Infos.

@Timm, die Sache mit der Gesundheitsschaedigung hatte ich noch
gar nicht so in Betracht gezogen, aber bei den alten bleihaltigen
Farben und was sonst noch so in der DDR auf dem Pinsel landete ist
sicher ein gewisser Respekt geboten.

von Icke ®. (49636b65)


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A. W. schrieb:
> aber bei den alten bleihaltigen
> Farben und was sonst noch so in der DDR auf dem Pinsel landete ist
> sicher ein gewisser Respekt geboten.

Atemschutzmasken und Handschuhe kosten nicht die Welt. Oder unter freiem 
Himmel arbeiten.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Ich habe gerade eine Tür "Entlackt". Habe eine Lötpistole dran gehalten 
und mit dem Spachtel hinterher. Die Aktion war in einer Stunde erledigt. 
Das Holz, welches teilweise geringfügig angeschwärzt war, habe ich 
geschliffen und danach grundiert und neu gesprüht. Ich hätte die Türe 
auch ohne Lack lassen können und nur mit Klarlack sprühen können.

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