Forum: Platinen China-LCD vergoldete Lötaugen fast unlötbar!


von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Hallo,

habe mir vom freundlichen Chinesen ein 40x4 alphanumerisches Display 
bestellt und wollte frohen Mutes einen 16 pol. Wannenstecker zur 
Kontaktierung einlöten. Eigentlich kein Ding, aber die Lötaugen nahmen 
partout kein Zinn an! Dabei verwende ich das gute alte LSn 63 mit 0,8 
Durchmesser mit Flussmittelseele und ein selbst angerührtes Flussmittel 
aus Kolophonium und Isopropanol. Damit hatte ich noch nie Ärger, aber 
die Braterei von gestern war schlimmer, als zu Anfängerzeiten. Ende vom 
Lied war, das ich im Wannenstecker alle Pins einzeln ausrichten durfte, 
weil jeder Pin anders windschief stand :-/
Hat jemand eine Idee, was für "Pseudogold" die Chinesen da verwenden? 
Titannitrid, damit es wie Gold aussieht, oder was?

Gruß Gerald

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. ;-)

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Bei z.B. einem Brillengestell ist mir das egal, es soll ja nur gut 
aussehen. Bei einer PCB dagegen ist's wurscht, wie es aussieht, nur 
löten muß es sich lassen ;-)
Das nächste Mal kratze ich dran, oder versuche ein Lötauge so zu 
verzinnen. Aber wenn man erst mal alles eingeolft hat, dann ist auch nix 
mehr mit Glashaarpinsel und so...
Unlötbare Beschichtungen auf Lötaugen sind in etwa so sinnvoll, wie 
Nachttöpfe mit Innenhenkel! :-/

von Heinz K. (hagejot)


Lesenswert?


von photon (Gast)


Lesenswert?

>Schau mal hier:

>>[Nachtrag: dieser Artikel ist Unsinn! Goldoberflächen lassen sich hervorragend 
löten]

was jetzt !?!

von Goldfinger (Gast)


Lesenswert?

hmmm.., Katzengold??

von Frank M. (frank_m35)


Lesenswert?

schau mal den Thread an:
Beitrag "Re: Lötbarkeit von Flash Gold"

hier wurde über ähnliches diskutiert. Die Goldschicht ist einfach nicht 
korrekt aufgetragen worden.

von lalala (Gast)


Lesenswert?

Es ist auch möglich das zu viel Wärme abgeleitet wird. (Und das Goldpad 
gut ist). Nimm größere Spitze und oder höhere Temperatur.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Ah, ja. Danke für die Links. Da ich mal in der Galvanik gearbeitet habe, 
verstehe ich im Groben auch die dort aufgezeigten Hintergründe. 
Anscheinend werden über die kleinen Chinahöker die funktionsfähigen, 
aber für die Industrie unbrauchbaren Zwischenprodukte (bei mir eben ein 
Display) vertickert.

von herth (Gast)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Ende vom
> Lied war, das ich im Wannenstecker alle Pins einzeln ausrichten durfte,
> weil jeder Pin anders windschief stand

Die Chinesen können nichts dafür, du machst es einfach falsch. Verzinne 
zuerst die Pads (das geht, du wirst staunen) und löte dann die Leiste 
ein.
Es ist zwar einfacher und hier auch Tradition erstmal anderen die Schuld 
zu geben, aber irgendwann werden die blöden Deutschen merken daß es sie 
nicht weiterbringt.

von Kim S. (Gast)


Lesenswert?

"Vergoldete Oberflächen sollten grundsätzlich nicht gelötet werden 
[Stand: 1.April], da das Gold schmilzt, sich mit dem Lot vermischt und 
eine geringere mechanische Stabilität zur Folge hat"
Was hat so ein Unsinn im Wiki zu tun!!
Warum löscht das niemand, anfänger könnten denken das es ernst gemeint 
ist..solche Scherze haben im Wiki doch wohl nichts verloren!?

von Hans J. (step_up_mosfet)


Lesenswert?

Kim Schmidt schrieb:
> [Stand: 1.April], da das Gold schmilzt, sich mit dem Lot vermischt und
> eine geringere mechanische Stabilität zur Folge hat"

Ist vom 1. April ... ;-)

Aber etwas wahres ist ja dran, die Platinen von Nvidea wurden mit 
Phosphorbronze oder so beschichtet, das Gemisch aus Zinn und dem 
Phosphosbronzezeug hat sich relativ schnell vermischt (diffundiert).
Als Resultat hatte man eine Schicht die bei 90°C flüssig wurde.

Die Bälle der Chips haben sich dadurch natürlich gelöst, Nvidea hat 
daraufhin eine recht große Rücklaufaktion gestartet und mit den Karten 
natürlich Verluste gemacht.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Kim Schmidt schrieb:
> Warum löscht das niemand, anfänger könnten denken das es ernst gemeint
> ist..

Löschen könnte man das schon, da jeder Fachmann weiss dass das zutrifft 
- ab einem bestimmten Goldanteil wird die Legierung brüchig und die 
Verbindung extrem unzuverlässig. Aber woher soll dann so ein totaler 
Nichtskönner wie du seine Kenntnisse herbeziehen?

Gold als Lötgrundlage ist daher nur brauchbar in hauchdünnen Schichten, 
so dass die Lotlegierung nicht merklich beeinflusst wird. Passiert das 
im Lauf der Zeit doch, z.B. in einer Wellenlötmaschine, so muss das Lot 
ausgetauscht werden. Das weiss aber nun wirklich jeder der mit Löten zu 
tun hat.

Bei den alten Transistoren mit vergoldeten Beinchen kam es vor, dass man 
eine wunderschön aussehende Lötverbindung hatte, aber das Beinchen 
einfach herausziehen konnte, weil sich intermetallische 
Gold-Zinn-Verbindungen gebildet hatten. Wie auch jeder weiss, ist dem 
nur mit indiumhaltigen Lot zu begegnen.

Das Niveau mancher Beiträge ist wirklich unterirdisch, wenn nicht 
bösartig irreführend.

Georg

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.