Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PC Audio Matrix / Mischer


von Christian I. (alloc)


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Hi zusammen,

da ich hier am Arbeitsplatz 3 Audioquellen habe und zwei Senken 
(Kopfhöhrer + Lautsprecher) wollte ich mir endlich mal eine kleine 
Mixerschaltung bauen. Letztlich soll hierbei folgendes erreicht werden:
- jeder Eingang mit jedem Ausgang verbinden
- auch mehrere Eingänge mit einem Ausgang
- jeder Eingang und jeder Ausgang regelbar
- das ganze gesteuert über einen µC

Meine grundsätzliche Idee habe ich als Schaltplan (vereinfacht und als 
Mono dargestellt, sollte natürlich Stereo werden) mal angehängt. Dabei 
sollten alle Verstärkungen durch einen µC steuerbar sein, also quasi 
alles geregelte Widerstände.

Ein Problem habe ich dabei glaube schon selber erkannt: Da die Ausgänge 
der Impedanzwandler auch alle wieder über die Widerstände zusammen 
kommen, dürften sich wohl die Kanäle gegenseitig beeinflussen.

Außerdem bräuchte ich hier natürlich dann auch digitale Widerstände 
(taugt sowas für Analog-Verstärkerschaltungen?) oder im Idealfall, falls 
es sowas gibt, digital gesteuerte Verstärker.


Nahezu perfekt wäre sowas wie der TEA6422 ( 
http://www.st.com/web/en/catalog/mmc/FM128/CL1474/SC41/PF74833 ). 
Allerdings lese ich das Protokoll im Datenblatt so, dass man immer nur 
einen Eingang mit einem Ausgang verbinden kann, nicht aber z.B. zwei 
Eingänge mit einem Ausgang.
Gibt es da also vielleicht schon etwas, was diese Zusatzfunktion des 
Mischens von mehreren Eingängen (müssen nicht getrennt geregelt werden) 
auf einen Ausgang erlaubt?


Wenn ich das doch "diskret" aufbauen müsste: Würde mein Plan so 
grundsätzlich funktionieren? Was müsste ich noch beachten?

Die Eingangssignale müsste ich wohl per Kondensator einkoppeln?
Welche OpAmps eignen sich? Digitale Widerstände oder gibt es eine 
bessere Möglichkeit zur Verstärkungssteuerung?


Denke das ist mal soweit der Anfang meiner Fragen ;)
Bin leider in der Analogtechnik noch nicht wirklich ganz so fit, bewege 
mich sonst eigentlich nur in der Digitaltechnik und IT.

Grüße,
Chris

von Max W. (max96)


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Ich würde das über Analogschalter und einen nachgeschalteten digitalen 
Lautstärke-Regelungs-Chip wie den PGA2311 lösen. Wenn es preiswerter 
sein soll, kann ich auch den TDA7394 empfehlen. Lässt sich sehr einfach 
über I2C ansteuern und ist (war zumindest mal) bei Reichelt erhältlich. 
Kommt immer darauf an, welche Qualitätsansprüche du hast. Der TDA 
verschlechtert den Klang jedenfalls nicht, habe mir damit einen kleinen 
Vorverstärker gebaut.

von HildeK (Gast)


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Christian Illy schrieb:
> Ein Problem habe ich dabei glaube schon selber erkannt: Da die Ausgänge
> der Impedanzwandler auch alle wieder über die Widerstände zusammen
> kommen, dürften sich wohl die Kanäle gegenseitig beeinflussen.

Nein, das wird nicht passieren, da der invertierende Eingang virtuell 
auf Masse liegt.

Christian Illy schrieb:
> Außerdem bräuchte ich hier natürlich dann auch digitale Widerstände

Natürlich? Willst du das über einen Prozessor ansteuern? Es gehen auch 
normale analoge Potis.

Christian Illy schrieb:
> Wenn ich das doch "diskret" aufbauen müsste: Würde mein Plan so
> grundsätzlich funktionieren? Was müsste ich noch beachten?
Ja, aber eine Lautstärkeeinstellung hast du noch nicht drin.

> Die Eingangssignale müsste ich wohl per Kondensator einkoppeln?
Empfiehlt sich schon. Dann muss aber noch ein Widerstand (ca. 2ßk ... 
50k) nach dem Kondensator auf Masse. Auch am Ausgang ist ein Kondensator 
nicht schlecht.

von Christian I. (alloc)


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Hui, geht ja fix hier :)
Danke schonmal euch beiden.

HildeK schrieb:
> Nein, das wird nicht passieren, da der invertierende Eingang virtuell
> auf Masse liegt.
Wusste doch, dass ich da was elementares übersehen habe ;)


> Christian Illy schrieb:
>> Außerdem bräuchte ich hier natürlich dann auch digitale Widerstände
> Natürlich? Willst du das über einen Prozessor ansteuern?
Jo, das ist eine der elementaren Anforderungen.


> Christian Illy schrieb:
>> Wenn ich das doch "diskret" aufbauen müsste: Würde mein Plan so
>> grundsätzlich funktionieren? Was müsste ich noch beachten?
> Ja, aber eine Lautstärkeeinstellung hast du noch nicht drin.
Hm, die (digitalen) Widerstände an den Eingängen der Addierer 
ermöglichen doch die Kanäle untereinander zu verstellen und der 
Widerstand parallel zum Addierer die Gesamtverstärkung?

Grüße,
Chris

von MaWin (Gast)


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Christian Illy schrieb:
> Ein Problem habe ich dabei glaube schon selber erkannt: Da die Ausgänge
> der Impedanzwandler auch alle wieder über die Widerstände zusammen
> kommen, dürften sich wohl die Kanäle gegenseitig beeinflussen.

Falsche Schaltung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverst%C3%A4rker
Schalt­bild eines Addierers

> Die Eingangssignale müsste ich wohl per Kondensator einkoppeln?

Ja.

> Welche OpAmps eignen sich?

Audio-OpAms wie NE5532 an +/-12V
oder bei zu geringer Spannung TS912 an 5V unter Verlust an Dynamik.

> Digitale Widerstände

PGA2310, M62429

AD8403 und http://www.maximintegrated.com/app-notes/index.mvp/id/1828 
sind blöd weil der nur 5V kann, man müsste also das Signal vorher 
dämpfen und danach verstärken.

von Christian I. (alloc)


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MaWin schrieb:
> Falsche Schaltung.
Hab mich da wohl etwas unklar ausgedrückt ;)
Mir ist schon klar, dass das Rechte ein Addierer ist ;)
Denke HildeK hat mich da schon richtig verstanden, jedenfalls hat sich 
das ja erledigt.

>> Die Eingangssignale müsste ich wohl per Kondensator einkoppeln?
> Ja.
Was bietet sich da bei Audio an Werten an? Habe jetzt mal 10 µF und 50 
kOhm drin, passt das? (Von der Grenzfrequenz müsste es ja)

>> Welche OpAmps eignen sich?
> Audio-OpAms wie NE5532 an +/-12V
Wieso an 12 V und nicht 15 V? Da auch der Audio-Volume-Ctrl-IC auf 15 V 
ausgelegt ist wäre es unpraktisch noch eine dritte Spannung erzeugen zu 
müssen ;)

>> Digitale Widerstände
> PGA2310, M62429
Hm, der PGA sagt Eingangswiderstand 10 kOhm. Das reicht doch schon um im 
Audiobereich als Hochohmig zu gelten? Dann könnte ich mir ja die 
Impedanzwandler an den Eingängen komplett sparen und direkt diese Teile 
verwenden? Danach auf einen 1:1 Addierer und danach die Ausgänge nochmal 
durch so Dinger?


Grüße,
Chris

von MaWin (Gast)


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Christian Illy schrieb:
> Was bietet sich da bei Audio an Werten an? Habe jetzt mal 10 µF und 50
> kOhm drin, passt das? (Von der Grenzfrequenz müsste es ja)

Eingangsimpedanz liegt eher bei 10k, untere Grenzfrequenz bei 20Hz, also 
1uF, den gibt's auhc als Folie.

> Wieso an 12 V und nicht 15 V?

Du kannst auch 15V nehmen.

> Hm, der PGA sagt Eingangswiderstand 10 kOhm. Das reicht doch schon um im
> Audiobereich als Hochohmig zu gelten? Dann könnte ich mir ja die
> Impedanzwandler an den Eingängen komplett sparen und direkt diese Teile
> verwenden? Danach auf einen 1:1 Addierer und danach die Ausgänge nochmal
> durch so Dinger?

Daher werden sie so empfohlen.

von Christian I. (alloc)


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Super, das hilft mir deutlich weiter. Vielen Dank :)

Bin zur Zeit schon am konkreteren Schaltplan, wenn das mal so weit ist 
würde ich mich über das ein oder andre prüfende Auge freuen ;)

Grüße,
Chris


*/EDIT:*
Bin eigentlich so weit ... bitte nicht durch den µC- und USB-Teil 
verwirren lassen, das kommt noch wird aber kein Problem. Es geht mir 
erstmal nur um den Analogteil ;)

: Bearbeitet durch User
von Christian I. (alloc)


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Nachtrag, mal von dem Edit oben abgesehen...
Sind die MKS-2 geeignet?
Konkret: 
http://www.reichelt.de/Wima-MKS-2/MKS-2-5-1-0-/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=12347&GROUPID=3153&artnr=MKS-2-5+1%2C0%C2%B5


Für den Anschluss eines Kopfhöhrers sind die PGA23** ja nehme ich an 
nicht geeignet. Sollte ich hier einen extra Treiber-IC nehmen oder 
reicht einfach ein weiterer Impedanzwandler oder etwas ganz andres?

von HildeK (Gast)


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Christian Illy schrieb:
> Sind die MKS-2 geeignet?

Ja.

von Blub (Gast)


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Hallo!
Nur 1 einziger PGA2310 alleine kostet schon >15Euro!

von Christian I. (alloc)


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HildeK schrieb:
> Ja.
Danke :)


Blub schrieb:
> Hallo!
> Nur 1 einziger PGA2310 alleine kostet schon >15Euro!
Jop, hab ich leider auch feststellen müssen. Aber wirkliche Alternativen 
konnte ich auch nicht finden. Qualität hat dann halt ihren Preis ;)
(Werden genau genommen übrigens PGA2320, ziemlich exakt 18 Euro das 
Stück inkl. MwSt.)

von Blub (Gast)


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Christian Illy schrieb:
> Qualität hat dann halt ihren Preis ;)

NJein - wenn du die Pegel gar nicht benötigst gibt das keinen Sinn.
Und wenn du dir dein Signal mit Störungen von anderen Geräten (PC, Handy 
etc.)  versaust schon gar nicht.

Ein verkorkstes Menü schmeckt auch nicht besser wenn du Perlen drauf 
streust oder es mit Blattgold anrichtest.

von Christian I. (alloc)


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Blub schrieb:
> NJein - wenn du die Pegel gar nicht benötigst gibt das keinen Sinn.
> Und wenn du dir dein Signal mit Störungen von anderen Geräten (PC, Handy
> etc.)  versaust schon gar nicht.

Falls du mit Pegel die Regelung der Pegel meinst: Die wollte ich aber 
haben ;)
Und wieso sollte das Signal nun dadurch anfälliger werden, als es eh 
schon ist?

von Blub (Gast)


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OK ich habe mich mal wieder dumm ausgedrückt.
Eventuell habe ich aber auch nur eine falsche Vorstellung von dem was du 
eigentlich haben willst.

Christian Illy schrieb:
> Falls du mit Pegel die Regelung der Pegel meinst: Die wollte ich aber
> haben ;)

Den Pegel regeln kannst du auch anders und wenn er von einem Consumer 
Produkt kommt und so hoch liegt liegt der Verdacht nahe das er ohnehin 
schon recht hohes Rauschen und  Verzerrungen mit sich bringt. Der 
Kopfhörerausgang ist kein Line-Out!
Ein  Kopfhörerausgang bei maximaler Lautstärke gehört nur an den 
Kopfhörer und auch da verzerrt er oft extrem.

> Und wieso sollte das Signal nun dadurch anfälliger werden, als es eh
> schon ist?

Nein aber es wird auch nicht besser und dafür dann extrem teure Studio 
IC's zu verbauen ist pure Geldverschwendung.

von Christian I. (alloc)


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Hm, da hast du natürlich nicht so ganz unrecht ;)

Mir ist aber gerade etwas viel wichtigeres aufgefallen, was mir in der 
Freude der fast nur "digitalen" Technik untergegangen war: Ich kann mit 
dem aktuellen Entwurf ja gar nicht einstellen, welche Eingänge an 
welchem Ausgang anliegen. Müssten also mindestens noch Analogschalter 
rein.


Hab mich nochmal ne Weile umgeschaut und aktuell folgenden Plan im Kopf 
(leider gerade keine Zeit das in eine Schaltplan-Skizze umzusetzen, habe 
gleich eine VL):
- Erstmal alle Eingänge an Impedanzwandler (NE5532)
- Danach zwei quasi identische Stränge:
  - je einen DS1882 [1] zur Pegelanpassung / Kanalabschaltung (Mute)
  - Einen Addierer mit fester Verstärkung von vllt. 1,5 (NE5532)
  - einen DS1882 zur Ausgangsregelung
- Am Strang für den Kopfhöhrer zusätzlich noch ein MAX13330 [2]

Damit kann ich durch die DS1882 an jedem Ausgangskanal einzeln die Pegel 
der drei Eingänge einstellen sowie den jeweiligen Gesamtpegel. Günstiger 
dürfte es insgesamt auch deutlich sein (ein DS1882 und MAX13330 liegen 
jeweils bei etwas 2 Euro).

Klingt das plausibel? Würde das dann später mal wieder in einen 
konkreteren Plan fassen ;)


Grüße,
Chris

von Blub (Gast)


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Den  DS1882 finde ich ganz interessant. Der ist allerdings für eine 
symmetrische analoge Versorgungsspannung vorgesehen +-5V würde sich 
anbieten. Macht natürlich mehr Aufwand, bringt aber dafür mehr Dynamik. 
Die logarithmische Auslegung ist sinnvoll.
Der  MAX13330 kenne ich nicht allerdings ist der MAX13331 so ausgelegt, 
das du die Verstärkung mit einem DS1882 einstellen kannst was sich 
sicher positiv auf die Qualität auswirkt da du das Signal nicht erst 
abschwächst und dann wieder Verstärkst – zudem ist der billiger 
(zumindest bei Mouser). 0,64mm Pinabstand ist allerdings nicht ganz 
einfach zu löten. Da ist etwas Erfahrung von Nöten.
Ich würde mir in deinem Fall erst einmal grundsätzliche Gedanken machen 
wie: Ist evtl. bereits eine Stromversorgung vorhanden die man 
mitbenutzen kann z.B. vom Endverstärker. Ist es wirklich nötig alle 
Signale einzeln auch am Eingang Regeln zu können.
Das gibt eigentlich nur dann Sinn wenn wirklich eine echte Mischfunktion 
benötigt wird!
Wird tatsächlich nur eine Schaltmatrix mit der Möglichkeit der 
individuellen Reglung der einzelnen Kanäle benötigt kann man das 
deutlich einfacher machen. Der uC könnte sich ja merken welcher Eingang 
welchen auf Pegel eingestellt werden soll. Kombinierte Schaltmatrix mit 
Ausgangs-Pegelregelung gibt es in einem IC.
Ich würde dir auch dringend eine Klangregelung nahelegen.

von Christian I. (alloc)


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Blub schrieb:
> ... +-5V würde sich anbieten.
Das hatte ich dann vor ;)

> Der  MAX13330 kenne ich nicht allerdings ist der MAX13331 so ausgelegt,
> das du die Verstärkung mit einem DS1882 einstellen kannst was sich
> sicher positiv auf die Qualität auswirkt da du das Signal nicht erst
> abschwächst und dann wieder Verstärkst – zudem ist der billiger
> (zumindest bei Mouser).
Stimmt, das sollte ich mir definitiv nochmal anschauen.

> 0,64mm Pinabstand ist allerdings nicht ganz einfach zu löten.
Hab schon unter 0,5mm Pitch gelötet, 0,64 ist doch noch entspannt ;)
Zumindest wenn die Basis (PCB) entsprechend gut ist.

> Ist evtl. bereits eine Stromversorgung vorhanden die man mitbenutzen
> kann z.B. vom Endverstärker.
Jein. Audioseitig ist da nichts (Quelle ist IT, Lautsprecher ist ein 
einfaches Logitech 2.1 System). Allerdings habe ich USB zur Verfügung, 
wenn ich das gut abpuffer sollte das denke ich ausreichen.

> Ist es wirklich nötig alle Signale einzeln auch am Eingang Regeln
> zu können.
Jo, eine Mischfunktion will ich schon haben, da ich sonst an bis zu drei 
Seiten getrennt deren Ausgang einstellen muss.

> Wird tatsächlich nur eine Schaltmatrix mit der Möglichkeit der
> individuellen Reglung der einzelnen Kanäle benötigt kann man das
> deutlich einfacher machen.
Mit Schaltmatrix meinst du jetzt nur immer ein Eingang auf einem 
Ausgang? Quasi sowas wie der Eingangs erwähnte TEA6422? Das würde mir 
dann ja leider nicht wirklich weiterhelfen.

> Ich würde dir auch dringend eine Klangregelung nahelegen.
In welcher Form und wieso?


@Schaltplanentwurf: Habe leider bis wahrscheinlich irgendwann am 
Wochenende keine große Zeit für dieses Projekt, Urlaubsvorbereitung und 
dann fahrt ;)


Grüße,
Chris

von Blub (Gast)


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OK du willst also wirklich so was wie einen Digital Controlled Mischer 
bauen. Früher gab es mal eigene IC's dafür z.B. SSM2163. Die sind aber 
schon lange nicht mehr lieferbar (es gibt ja auch gute Gründe wieso man 
heute das Mischen bevorzugt rein digital erledigt), dir würde einer auch 
nicht ausreichen da du  ja eigentlich noch einen eigenen Mischer für den 
Kopfhörerausgang willst.

Klangregelung ist bei Mischern eigentlich üblich, Lautstärke ist halt 
nicht alles und gerade bei Internet Multimedia Zeug hat man es oft mit 
sehr unterschiedlichen Qualitäten zu tun. Übliche Mindestbeschaltung ist 
die Kuhschwanzreglung (Möglichkeit zum Anheben und Absenken der Höhen 
und Bässe).
Ein bekanntes Problem bei Mischer sind die Masseschleifen. Wolltest du 
nur z.H. Handy. PC und Bluetooth Eingänge mischen ist das wahrscheinlich 
noch regelbar.  Sobald du mehrere Netz gebundene Geräte verwendest kann 
das sehr übel werde zumal sich auch immer gerne Störungen der Geräte 
über die Masseverbindung (Audio) einschleichen. Extremfälle gibt es auch
Beitrag "Hohe Spannung zwischen Multimediageräten"
Mir sind einige Fälle bekannt bei denen auch bei Verwendung von 
hochwertiger Technik der Austausch von Netzteilen PC und Laptop-seitig 
die Einzige Möglichkeit war Probleme/Störungen zu unterbinden.
Ich würde dir daher unbedingt raten erst einmal Tests zu machen ob sich 
deine Geräte miteinander Vertragen  Ein Mehrfach OP und ein paar 
Widerstände auf dem Steckbord sollten reichen.
Da kannst du dann auch die Pegel testen.

von Christian I. (alloc)


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Hi,

@Klangregelung: Wenn ich die weglasse hab ich doch immer noch die 
gleiche Qualität (bis auf natürlich zusätzliches Rauschen etc durch die 
eigenen Komponenten) wie ohne? Sprich warum muss ich zusätzlich eine 
Klangregelung einbauen, wenn ich die ohne Mischen so wie sie ist auch 
nicht brauche?


Hab mal drüber nachgedacht eventuell die Regelung der einzelnen Eingänge 
für beide Ausgänge getrennt wegzulassen, da das ja einiges an Aufwand 
eliminiert. Hatte dann erst gedacht den MAX4550 / MAX4570 einsetzen zu 
können vor den beiden Addierern. Nur leider dürfte das ja dann nicht 
klappen, da man die Widerstände der einzelnen Quellkanäle ja bei diesem 
Baustein vor dem MAX anbringen müsste und somit wohl die Addierer für 
die beiden Ausgänge parallel hängen würden.
Beispiel im Anhang: Wenn ich z.B. von In1 auf beide Addierer 
durchschalte, hab ich für beide Addierer zusammen nur einmal den 
Eingangswiderstand für den Kanal. Es fließt also nur einmal der Strom zu 
den OpAmps, teilt sich dann aber auf beide Amp-Rückkopplungen auf -> 
unter idealen Bedingungen nur halbe Amplitude an jedem Ausgang 
(nichtideal wohl eher "Zufall", ob am Ende an einem Ausgang dann doch 
wieder volle Amplitude und am anderen gar nix oder so). Oder hab ich 
hier irgendwo einen Denkfehler?


Wegen Masseschleifen testen müsste ich noch mindestens zwei Wochen 
warten, hab ja nicht alle Komponenten mit in den Urlaub genommen ;)

Hatte mir diesbezüglich aber auch überlegt, ob ich nicht sogar 
Eingangsseitig statt einer Line-Verbindung einfach USB-Audio-DACs 
verwende ( http://www.ti.com/product/pcm2706 ). Dürfte dann ja 
eigentlich keinerlei Probleme mit Masseschleifen geben und weniger 
Störungen auf dem Weg zwischen Quelle und Mischer einfangen. Eine 
allgemeine eingangsseitige Lautstärkeregelung wäre damit dann sogar auch 
direkt mit drin und dank der USB-HID-Fähigkeit der Teile auch nach wie 
vor vom µC aus steuerbar.

Außerdem hatte ich über I²S nachgedacht. Wenn ich vom USB-DAC (die haben 
ja teils auch I²S-Out) bis zum Line-Out-DAC / Kopfhöhrer-Out-DAC alles 
mit I²S handlen könnte wäre da nochmal einiges sauberer. Nur scheinbar 
gibt es leider ich für I²S keine einzelnen Verarbeitungskomponenten in 
der Art wie Pegelregler oder gar Mixer. Also müsste ich dafür dann wohl 
einen Audio-DSP einsetzen, was wohl wiederum mit spezieller Software / 
Programmiersprache verbunden wäre und eventuell noch anderen 
Fallstricken, die ich spontan nicht überblicken kann.


Alles nicht soooo einfach wie erhofft ;)
Aber irgendwie werde ich mich da schon durchbeißen, insbesondere Dank 
der tatkräftigen Hilfe hier (Danke dafür nochmal an alle Beteiligten) =)


Grüße,
Chris

von Pragmatiker (Gast)


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Wie wäre es hiermit:
http://tascam.com/product/us-322/

von Christian I. (alloc)


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Wo bleibt denn da der Spaß des selber bauens? ;)
Geht zwar absolut in die Richtung, aber ein bisschen anders und vor 
allem kompakter Stelle ich mir das dann doch noch vor. Aber Danke für 
den Hinweis.

von Blub (Gast)


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Hallo Christian ,
ich hoffe ich habe dich nicht demotiviert. Ich wollte dich nur auf 
etwaige Probleme hinweisen.
Diese Probleme müssen nicht zwingend Auftreten, können aber. Ich selber 
Betreibe auch schon mal 2 Netzgebundene Geräte sogar mit rein passiver 
Mischung (Stereo Poti) ist nicht prickelnd geht aber zur Not auch. 
Schade wäre es aber wenn du viel Mühe und Geld reinsteckst und dann das 
ganze an Dingen scheitert die die nichts mit deiner Schaltung an sich zu 
tun haben. Ohne galvanische Trennung sehe ich das verkabeln von mehreren 
PC immer als etwas kritisch an, zumal bei Audio, da unser Gehör auch 
schon sehr kleine Störungen wahrnehmen kann. Das kann schnell mal 
nerven. Bei einem Analogen Mischer würde ich den Hauptaufwand auf  Tests 
und die Entstörung legen – z.B. auch Entstördrosseln in den Masse 
Verbindungen etc..
Schnittstellen mit galvanischer Trennung sind z.B. LAN, WLAN , TOSLINK 
(optisches PDIF), und BLUETOOTH.
USB lässt sich zwar galvanisch trennen, das ist dann aber schon ein 
etwas größerer Aufwand.  Mit BLUETOOTH würde das wahrscheinlich am 
einfachsten gehen.
Kopfhörerausgang und den Ausgang für das Soundsystem kann man einfach 
Parallel schalten. Eigene Lautstärken Potis sollten die jeweils schon 
haben aber jede eigene Eingangspotis für jeden Kanal kann man sich 
sparen.

von Christian I. (alloc)


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Wieso sollte mich das demotivieren? Sind doch konstruktive Beiträge :)
Werd mich da schon durchbeißen, geht eben nur nicht sooo schnell. Ist 
doch einiges mehr zu beachten.

Blub schrieb:
> Bei einem Analogen Mischer würde ich den Hauptaufwand auf  Tests
> und die Entstörung legen – z.B. auch Entstördrosseln in den Masse
> Verbindungen etc..
Jo, sollte es wie ursprünglich geplant mit Line-Signalen am Eingang 
arbeiten werdens wohl erst einige Tests werden.

> USB lässt sich zwar galvanisch trennen, das ist dann aber schon ein
> etwas größerer Aufwand.
Bei USB sollte das doch wirklich kein großes Thema sein? Mein USB-KVM 
hatte z.B. auch noch nie bei irgendwelchen PC-Kombis Probleme und der 
ist intern wahrscheinlich nicht gerade Prall aufgebaut bei dem Preis ;)

Und da ich durch die Verlagerung der DA-Wandlung des Audio-Signals auf 
die Schaltung auch definitiv ein einheitliches Bezugspotential hätte 
sollte das doch am Saubersten sein?

> Kopfhörerausgang und den Ausgang für das Soundsystem kann man einfach
> Parallel schalten. Eigene Lautstärken Potis sollten die jeweils schon
> haben aber jede eigene Eingangspotis für jeden Kanal kann man sich
> sparen.
Naja, alles ne Frage dessen, was man ermöglichen will ;)
Bin da auch noch am Überlegen, wo ich wirklich Regler hinpacke und wo 
ich es mir doch spare.


Grüße,
Chris

von Christian I. (alloc)


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So, habe endlich mal wieder die Zeit gefunden daran weiterzuarbeiten. 
Aktueller stand ist einmal als grobes Blockschaltbild im Anhang, das 
komplette Eagle-Schematic unter 
http://svn.illy.bz/chrilly/uc-tech/Audio-Mixer/AudioMixer.sch bzw. als 
PNG im Anhang.

Wäre super, wenn sich das mal jemand anschauen könnte, insbesondere die 
Analogpfade ;)


Bin vorhin zufällig in einem anderen Thread ( 
Beitrag "Re: NE5534 nicht gleich NE5534?" ) auf die Aussage 
gestoßen, dass der NE5534 mindestens eine Verstärkung von 4 braucht um 
sauber arbeiten zu können. Betrifft dies auch den NE5532? Passt meine 
Schaltung an der Stelle oder sollte ich da was ändern?


Haben die OPVs Probleme damit, wenn die Spannung nicht komplett 
Symmetrisch ist? Verwende ja im Plan einen LM2660 zur Erzeugung der 
negativen Spannung aus der USB-Spannung und der hat ja einen gewissen 
Voltagedrop (sollte aber hoffentlich < 0.2 V sein).


Wenn alles passt muss ich nur noch um den Digitalteil (Steuerung) 
kümmern und kann mich ans Layouten machen ... ;)


Grüße,
Chris

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christian Illy schrieb:
> Haben die OPVs Probleme damit, wenn die Spannung nicht komplett
> Symmetrisch ist?

Normalerweise nicht, du musst nur darauf achten, das du keine 
unerwünschten Gleichspannungsanteile auf der Switch Matrix schaltest. 
Aber ein Opamp, der mit +5V und -4V gespeist wird, wird am Ausgang 
trotzdem 0V haben, wenn am Eingang die 0V liegen (Standardschaltungen).
Es kann sein, das der LM2660 am Ausgang 'piept', das also seine 
Schaltfrequenz im Hörbereich liegt.
Beim ICL7660 musste ich über den externen Sync Eingang 40kHz anlegen, 
damit er unhörbar wird. Siebe also den 2660 gut ab, schicke seine 
Ausgangsspannung über Drosseln und schalte parallel zum 100µF noch ein 
oder zwei Keramik-C. Ein Entkoppeln seiner 5V Speisung von den OpAmp 5V 
per Siebglied kann sicher auch nicht schaden.

: Bearbeitet durch User
von Christian I. (alloc)


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Matthias Sch. schrieb:
> Es kann sein, das der LM2660 am Ausgang 'piept', das also seine
> Schaltfrequenz im Hörbereich liegt.
Hm, sollte er so hoffentlich nicht ;)
Der hat ja eine einstellbare Schaltfrequenz von 10 bzw 80 kHz, in der 
Variante (FC=+V) schaltet er mit um die 80 kHz. Aber zusätzlich filtern 
ist sicher nicht verkehrt.

> Siebe also den 2660 gut ab, schicke seine
> Ausgangsspannung über Drosseln und schalte parallel zum 100µF noch ein
> oder zwei Keramik-C. Ein Entkoppeln seiner 5V Speisung von den OpAmp 5V
> per Siebglied kann sicher auch nicht schaden.
Hm, was empfiehlt sich denn für sowas bzgl. Drosseln? SMD und möglichst 
nicht viel größer als ein Typ D SMD-ElKo wäre schon nicht schlecht ;)


Ist der Rest der Schaltung so Ok oder hab ich da noch grobe Schnitzer 
drin?


Grüße,
Chris

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christian Illy schrieb:
> Hm, was empfiehlt sich denn für sowas bzgl. Drosseln?

War ein paar Tage nicht da. Du kannst praktisch alles ab 100µH aufwärts 
nehmen, was in die Schaltung passt, solange du den max. Strom durch die 
Drossel nicht überschreitest. Der steht im Datenblatt. Ein Pi Filter mit 
2 Kondensatoren und der Drossel ist also vermutlich eine gute Idee - das 
ganze wirkt als Tiefpass gegen die Schaltfrequenz.

von Christian I. (alloc)


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Danke Matthias, ich schau mir das mit dem Pi-Filter noch genauer an. Im 
Forum wird in diesem Fall oft empfohlen, auch vor dem Regler einen 
solches Filter einzusetzen, ist das hier auch nötig?

Grüße,
Chris

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christian Illy schrieb:
> Im
> Forum wird in diesem Fall oft empfohlen, auch vor dem Regler einen
> solches Filter einzusetzen, ist das hier auch nötig?

Das meinte ich, als ich vorschlug

Matthias Sch. schrieb:
> Ein Entkoppeln seiner 5V Speisung von den OpAmp 5V
> per Siebglied kann sicher auch nicht schaden.

Schaltregler 'schalten' ja mit der Betriebsspannung und diese 
Schaltvorgänge möchtest du sicher vom Audiozweig fernhalten. Ist also 
eine gute Idee.

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