Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LM317: Fragen zur Schaltung


von Chris H. (Gast)


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Hallo,

ich habe vor den LM317 als Spannungsregler für einen kleinen DC-Motor 
(12V, max 140 mA) zu nutzen. Da ich blutiger Anfänger in solchen Sachen 
bin, habe ich zuerst das Forum hier gewälzt und schon ein paar nützliche 
Tipps sammeln können (an der Stelle mal Daumen hoch für die Expertise 
hier).

Ich stelle mir vor das der LM317 so zwischen 6V und ~12V liefert mit 
einem Akku von 14.8 V als Stromquelle. Nachdem ich mir die 
Grundschaltung des LM317 angeschaut habe konnte ich die Widerstände R1 
und R2 bestimmen.

R2 = 240 Ohm
R1 = 2,2k Ohm Poti

Zusätzlich Elkos für die "Anlaufspitzen" des Motors:

C1 = 1µF, 25V
C2 = 100 nF , 25V

Wenn ich richtig gerechnet habe leistet der Motor 1,68 Watt. Das sollte 
der LM317 doch abkönnen, ohne groß kühlen zu müssen.

Meine erste Frage wäre: Passt das so?

Meine zweite Frage wäre: Ich würde die Schaltung gerne mit einem Taster 
bedienen. Allerdings bin ich dabei an eine sehr geringe Einbauhöhe 
gebunden. Alles was ich bisher gefunden habe verträgt max. 50mA. Meine 
Idee war es einen Transistor zu nutzen, auf dessen CE-Strecke dann der 
LM317 liegt. Dann hörts allerdings schlagartig auf mit Ideen. Kann ich 
auf der Steuerstrecke einfach einen passenden Widerstand (alla Ohmsche 
Gesetz) vor den Taster schalten und damit glücklich werden oder habe ich 
mir dann doch ne Bombe gebaut. Bräuchte an dieser Stelle etwas 
Unterstützung bzw. Tipps zur Vorgehensweise.

P.S. als Referenz habe ich diesen Beitrag genutzt:
Beitrag "Spannungsregler LM317 als günstiges Labornetzteil"

Vielen Dank schon Mal und mfg

von (prx) A. K. (prx)


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Chris H. schrieb:
> Wenn ich richtig gerechnet habe leistet der Motor 1,68 Watt. Das sollte
> der LM317 doch abkönnen, ohne groß kühlen zu müssen.

Entscheidend ist dafür nicht, welche Leistung der Motor hat, sondern 
welche Leistung der LM317 schlimmstenfalls in Wärme umsetzt. Viel mehr 
als 1W sollte das ohne Kühlkörper nicht werden.

von U. B. (Gast)


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Je nach Anwendung tut's ggf. ein einfacher, nicht zu kleiner 
Vorwiderstand.

Ist ein LM317 vorgesehen, könnten 2 Schutzdioden nicht schaden:

http://www.ladyada.net/images/diytools/schem.jpg

von Chris H. (Gast)


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Hey,

danke für den Tip mit den Dioden. Die Zeichnung ist ja relativ 
selbsterklärend und einleuchtend.

Zum Thema Verlustleistung:

(Eingangsspannung - Ausgangsspannung ) * Strom = P

(14.8V - 12V) * 0.14A = 0.39 W (also alles gut?)

Legt man da das I des Verbrauchers an (sorry für die blöde Frage, aber 
mir ist nicht ganz klar welche Ströme da fließen außer die 0.14A vom 
Motor und die paar µA am Adj. Pin)?

mfg und Danke

von Detlef K. (adenin)


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(14.8V - 6V) * 0.14A = 1.23 W eher Grenzwertig

: Bearbeitet durch User
von Chris H. (Gast)


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Wow, das war jetzt schnell...und sehr berechtigt. Wenn ich die Spannung 
runterregel wirds natürlich wärmer, da er mehr Spannung "verheizen" 
muss. So weit, so logisch.

Detlef Kunz schrieb:
> 1.23 W eher Grenzwertig

Also zur Sicherheit doch nen Kühlkörper drauf:

http://www.conrad.de/ce/de/product/188298/KUeHLKOeRPER-FK218SA-32

von HildeK (Gast)


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Chris H. schrieb:
> Also zur Sicherheit doch nen Kühlkörper drauf:
>
> http://www.conrad.de/ce/de/product/188298/KUeHLKOeRPER-FK218SA-32

Ja, der sollte ausreichen, solange du das Ding nicht in 100°C-Umgebung 
betreiben willst.

von Chris H. (Gast)


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Hatte eigentlich nicht vor das Ding in den Backofen zu legen, sondern 
auf meinen Schreibtisch zu stellen ;)

Ich such mir jetzt noch nen schickes Gehäuse raus und dann gehts los...

Ich bedanke mich recht herzlich bei allen. Ihr habt mir super 
weitergeholfen...

5* für das Forum!

mfg

Chris

von Peter R. (pnu)


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Chris H. schrieb:
> Legt man da das I des Verbrauchers an (sorry für die blöde Frage, aber
> mir ist nicht ganz klar welche Ströme da fließen außer die 0.14A vom
> Motor und die paar µA am Adj. Pin)?

Die 0,14 A des Motors sind eine Angabe für konstante Last und konstante 
Drehzahl. Beim Anlaufen oder bei kurzzeitig höherer Belastung kann das 
auch 1A und mehr werden.

Ein andrer wichtiger Wert ist der maximale Strom, den der LM317 liefert.
LM317 hat intern eine Strombegrenzung, die beim Erreichen von ca. 1A 
(Datenblatt) aktiv wird. Das kann evtl. das Anlaufen des Motors 
behindern, denn dann ist seine Stromaufnahme kurzzeitig deutlich höher.
Bei Erwärmung des LM317 setzt eine interne Temperaturüberwachung diesen 
Grenzstrom zusätzlich herab. Ein schlecht gekühlter LM317 kann auch 
schon auf 0,1A begrenzen, wenn er heiß geworden ist. Also: Kühlkörper 
verwenden.

von Harry (Gast)


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Für bis zu 5A kannst du auch den LM1084-ADJ nehmen. Der ist 
Pin-kompatibel zum LM317.

Nimmt man für DC-Motoren nicht eher eine Gleichstromquelle? Kenne mich 
da nicht so aus - falls ja, die kann man auch mit LM317 oder LM1084-ADJ 
aufbauen.

von MaWin (Gast)


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Chris H. schrieb:
> mit einem Akku von 14.8 V als Stromquelle

Wie kommst du auf die Idee, daß dein Akku 14.8V hat ?

Kann dein Akku nicht entladen werden, sinkt dabei nicht seine Spannung ?

Wie willst du aus unter 12V noch 12V machen ?

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