Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Li-Akku mit LDO laden


von neuer gast (Gast)


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Spricht etwas dagegen einen Lithium Akku z.b. mit einem 4.15V LDO zu 
laden.

Kann es auftreten das der Akku überladen wird? sonstige risiken?

Was spricht alles für laderegler-IC's?

: Verschoben durch Admin
von Einhart P. (einhart)


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Die maximale Ladespannug ist nur ein Kriterium - das erfüllt ein 
Längsregler. Den Ladestrom betreffende Kriterien eher nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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neuer gast schrieb:
> Spricht etwas dagegen einen Lithium Akku z.b. mit einem 4.15V LDO zu
> laden.

Das geht schon - allerdings musst du den Strom begrenzen auf das, was 
der Akku als maximalen Ladestrom zulässt (wird meistens als Bruchteil 
der Kapazität angegeben, also z.B. 0,5 C). Wenn du also z.B. einen Akku 
mit 1000mAh und maximalem Ladestrom von 0,5C hast, darfst du nicht mehr 
als 500mA Ladestrom benutzen.

von Einhart P. (einhart)


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Solange eine bestimmte Zellspannung nicht erreicht ist, sollte der 
Ladestrom kleiner als der maximale Ladestrom sein.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Einhart Pape schrieb:
> sollte der
> Ladestrom

...muss der Ladestrom...!

von moeb (Gast)


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Einhart Pape schrieb:
> Solange eine bestimmte Zellspannung nicht erreicht ist, sollte der
> Ladestrom kleiner als der maximale Ladestrom sein.

Falsch!

von Chris (Gast)


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neuer gast schrieb:
> Spricht etwas dagegen einen Lithium Akku z.b. mit einem 4.15V LDO zu
> laden.
Ja, das geht. Wie bereits erwähnt muss aber der Strom auf den maximalen 
Ladestrom begrenzt werden. Außerdem sollte auch ein Mindeststrom nicht 
unterschritten werden, Z.B. 0,1C. Beim 1000mAh Akku wären das also 
100mA. Wird das nicht beachtet wird die Dendritenbildung gefördert und 
so die Lebensdauer verringert.

von Quack (Gast)


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Jede Li-Ladeschaltung ohne Ueberwachung ist schlicht fahrlaessig. Da 
schauen inzwischen auch die Versicherungen genau hin, wenn mal wieder 
ein Hobbykeller abgefackelt ist.

von Harald W. (wilhelms)


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neuer gast schrieb:

> Spricht etwas dagegen einen Lithium Akku z.b. mit einem 4.15V LDO zu
> laden.

Bei den meisten angebotenen Spannungsregler-ICs sind dafür die
möglichen Toleranzen der eingebauten Referenz zu gross.

von Chris (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bei den meisten angebotenen Spannungsregler-ICs sind dafür die
> möglichen Toleranzen der eingebauten Referenz zu gross.

Dann eben nur 4,1V ;)

von ada (Gast)


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Chris schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Bei den meisten angebotenen Spannungsregler-ICs sind dafür die
>> möglichen Toleranzen der eingebauten Referenz zu gross.
>
> Dann eben nur 4,1V ;)

oder den LDO mit einer genauer Referenzdiode pimpen.


Knut Ballhause schrieb:
> Einhart Pape schrieb:
>> sollte der
>> Ladestrom
>
> ...muss der Ladestrom...!

Man könnte natürlich zwei LDOs in Reihe schalten: den ersten als 
Stromregler und den zweiten als Spannungsregler (s. Application notes)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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ada schrieb:
> Chris schrieb:
>> Harald Wilhelms schrieb:
>>> Bei den meisten angebotenen Spannungsregler-ICs sind dafür die
>>> möglichen Toleranzen der eingebauten Referenz zu gross.
>>
>> Dann eben nur 4,1V ;)
>
> oder den LDO mit einer genauer Referenzdiode pimpen.

Wenn es ein Einzelstück ist - einfach abgleichen. Die superkleinen 
Toleranzen, die z.B. LT für die Referenzspannung und den i.d.R. extern 
vorgeschalteten Spannungsteiler angibt, sind nur dann relevant, wenn man 
das ganze abgleichfrei in Serie produzieren will.

Aber wenn man den Krempel einmal abgleicht, dann sind Drift (Temperatur, 
Alter) und Anfangsabweichung (Meßfehler beim Abgleich) relativ 
problemlos innerhalb des 0.5% Toleranzfensters zu halten.


XL

von Udo S. (urschmitt)


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ada schrieb:
> Man könnte natürlich zwei LDOs in Reihe schalten: den ersten als
> Stromregler und den zweiten als Spannungsregler

Ist zwei mal low drop immer noch low drop?

von Max H. (hartl192)


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Man könnte einfach eine MCP73831 nehmen. Da hat man für <1€ die 
komplette Ladeschaltung um LiIon mit bis zu 500mA zu laden.

von ada (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> ada schrieb:
>> Man könnte natürlich zwei LDOs in Reihe schalten: den ersten als
>> Stromregler und den zweiten als Spannungsregler
>
> Ist zwei mal low drop immer noch low drop?

Einen Tod muss man sterben!!!

von neuer gast (Gast)


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Danke für die Antworten.

Zu einer Antwort muss ich nochmal nachbohren:
Zu " eine Li-Ladeschaltung ohne Überwachung da schaut sogar die 
Versicherung genauer hin...":
Wenn ich mir den MCP 73831 ansehe hat der "UndervoltageLockout" als 
zusätzliches Feature, ein 4V LDO zieht wenn seine Eingangsspannung unter 
diesen wert fällt auch nur mehr Ströme im nA Bereich.

Die restlichen Überwachungen, wie Temperaturabschaltung hat ein LDO 
auch.

Für den Constant-Current Mode sehe ich jetzt keinen wirklichen Sinn.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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neuer gast schrieb:
> Für den Constant-Current Mode sehe ich jetzt keinen wirklichen Sinn.

Du brauchst auch nur Current Limiting - siehe oben. Wenn du jederzeit 
sicherstellen kannst, das der Akku nie mehr als 4,2V sieht, ist das eine 
völlig ungefährliche Sache. Genauso macht es mein Ladegerät für Canon 
Einzeller LiIon auch.

von neuer gast (Gast)


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was meinst du genau mit sicherstellen?

Wenn man einen LDO mit 3.9V nimmt, ist das dann nicht sichergestellt?

von MaWin (Gast)


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neuer gast schrieb:
> Spricht etwas dagegen einen Lithium Akku z.b. mit einem 4.15V LDO zu
> laden.

Wenn der Regler eine als Ladestromn passende Strombegrenzung hat und 
eine so geringe Toleranz daß er nie mehr als 4.2V liefert (siehe 
Datenblazt) dann geht das.

moeb schrieb:
>> Solange eine bestimmte Zellspannung nicht erreicht ist, sollte der
>> Ladestrom kleiner als der maximale Ladestrom sein.
>
> Falsch!

Wenn man wie moep P.I.S.A. geschädigt nicht lesen kann, sollte man 
allerdings die Finger an der Tastatur ruhig halten.

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