Es geht darum, dass ich eine Schutzschaltung vor Überspannung und Überstrom zur Versorgung einer Digicam einsetzen möchte. Ich habe also die im Anhang angeführte Crow-Bar-Schaltung in LTSpice simuliert und dabei kam raus, dass die Schaltung ab 12,66V die Sicherung rausschießt. Wenn ich die Schaltung allerdings diskret aufbaue, fällt die Sicherung ab ca. 10,7V - Einen Messfehler schließe ich insofern aus, als das Labornetzteil und mein Multimeter den selben Wert angeben. Der verwendete Triac ist in der aufgebauten Schaltung zwar der BT138-600 der öffnet ab ca. 650mV (gemessen) am Gate - der in der Simulation verwendete XMAC210-6 ab ca. 800mV, aber wenn ich den Punkt bei 650mV hernehme ist in der Simulation die Spannung immer noch über 12V und nicht bei 10,7. jetzt frage ich mich natürlich wieso und weshalb der riesen Unterschied zustande kommt - zumal die Schaltung ja jetzt nicht sooo kompliziert wäre.
Meß doch mal den Spannungsabfall über der Zenerdiode. Und hat die Sicherung wirklich 0,01R?? Meß auch an ihr mal den Spannungsabfall.
Ich vermute, dass eine Simulation unter Berücksichtigung der Toleranzen ein wenig mehr Informationen bringt. Auch könnte man mal in der realen Schaltung messen und die Messwerte mit der Simulation vergleichen. 10% Prozent Abweichung ist so schlecht nicht, denke ich, wenn man die Umstände bedenkt: Die Zener Spannung ist nicht so heilig und dann noch anderer Triac, dessen Schwelle nun auch nicht auf Steintafeln steht...
Auf der Zener fällt die komplette Spannung ab, am R2 mess ich 0V (solange die Versorgung unter 10.1V bleibt) was auch logisch ist, solange die Zener sperrt, hat somit R2 eh keine Auswirkung. Ab 10.1V Versorgung steigt der Spannungsabfall an der Zener nicht mehr an. Die verwendeten Widerstände sind übrigens 1%-Typen. Der Widerstand der Sicherung ändert eigentlich auch nur was am Verhalten, wenn der Lastwiderstand klein ist - das ist noch ein für mich unsicherer Punkt, da ich keine Ahnung hab, wie die Eingangsbeschaltung der Kamera aussieht (das Netzteil ist mit 9V, 4.5A angegeben). Bei offenem Ausgang (nach R5 getrennt) zeigt die Simulation unabhängig von RSicherung auch dass die Schutzschaltung erst ab 12.6 V anspricht. Wenn die Schaltung jetzt allerdings so empfindlich ist, weiss ich nicht, ob die geeignet ist, meine Kamera ausreichend zu schützen (zumal ich Temperatureinflüsse noch garnicht betrachtet hab. Das könnte schon von -20°C bis + 70°C gehn.
Hallo seppb, die Schaltung ist nicht besonders genau, da einige temperaturabhängige Bauteile wie die Z-Diode und der Triac drin sind. Wenn Du eine hohe Genauigkeit über den Temperaturbereich brauchst und trotzdem einen einfachen und kompakten Aufbau haben willst, dann wirf mal einen Blick auf den TL431, sprich google nach "TL431 crowbar". Den TL431 gibt's für ein paar Cent auf eBay und Du kannst die Schwelle frei ab 2.5 V einstellen. Gruß, Bernd
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Der Unterschied dürfte auch vom in der Simulation idealisierten Schaltverhalten kommen: Bei Steuereingang = xxmA wird geschaltet. Dieser Wert hat in der Realität Toleranzen und du verwendest einen anderen Triac.
>Der Unterschied dürfte auch vom in der Simulation idealisierten >Schaltverhalten kommen: Bei Steuereingang = xxmA wird geschaltet. Dieser >Wert hat in der Realität Toleranzen und du verwendest einen anderen >Triac. Womit man dann ganz dicht bei der Frage ist, was diese Simulationen eigentlich überhaupt bringen, wenn die zugrunde liegenden Modelle teilweise völlig willkürliche Parameter enthalten, deren genaue Beudeutung oft verborgen bleiben. Man vergleiche einmal die verschiedenen SPICE-Modelle für Allerwelstdioden wie die BAV99, BAV199, etc. Unterschiedlicher können die kaum sein. Alleine was für Is und andere wichtige Parameter oft angenommen wird, ist nicht nur abenteuerlich, sondern oft auch völlig abwegig. Also ob sich irgendein Vollidiot in den Listen ausgetobt hätte. Dann gibt es die Modelle in den unterschiedlichsten Varianten, mit teilweise völlig verschiedenen Parametersätzen. Ohne Jodeldoktor kommt man da nicht weit...
seppb schrieb: > der in der Simulation verwendete XMAC210-6 hat einen internen Parallelwiderstand zw. Gate und A1 von ca. 60 Ohm. An R3 müssen ca. 1,4V abfallen, damit zw. Gate und A1 800mV liegen und der Triac zünden kann. > Der verwendete Triac ist in der aufgebauten Schaltung zwar der BT138-600 und die Spannungsteilung zw. R3 und dem internen Parallelwiderstand zw. Gate und A1 des BT138-600 ist möglicherweise deutlich geringer?
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