Forum: Haus & Smart Home Kabel angebohrt - Schaden beim Nachbarn


von Ralf Finch (Gast)


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Hallo,

ich bräuchte mal euren Rat. Ich ziehe gerade um und habe heute morgen 
eine Lampe in der Küche aufgehangen. Dabei hatte ich meine Sicherung für 
die Küche rausgemacht und mir den Strom über eine Kabeltrommel aus einem 
anderen Zimmer besorgt.
Lampe aufgehangen, Sicherung wieder rein und sie Leuchtet. Toll.

Heute Nachmittag kommt meine Nachbarin von unten und fragt mich ob ich 
eine Leitung angebohrt habe. Sie habe heute morgen das Bohren gehört und 
kurz drauf/dabei hat es bei ihr (!) im Sicherungskasten geknistert und 
auch die Mikowelle (ich weiß nicht ob die an war) hat geknistert und es 
roch verbrannt bei ihr.

Nun meine Frage, was kann da passiert sein?
Ist das nur ein doofer Zufall oder könnte ich wirklich eine Leitung 
angebohrt haben? Aber warum passiert das dann bei ihr und nicht bei mir? 
Sie sagt sie habe auch noch Strom.

Meine Wohnung ist im 4. Stock und über mir ist nur noch der Dachboden.
Die Nachbarin wohnt direkt unter mir und ihre Küche ist auch direkt 
unter meiner.

Danke schonmal im vorraus.

LG
Ralf

von Jürgen D. (poster)


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Du hast die Wasserleitung getroffen und nun ist Wasser in der Mikrowelle 
:)

Es könnte eventuell eine Leitung von jeder Wohnung zum Dachboden laufen 
wenn dort jeder eine eigene Abstellkammer hat.

Aber irgendwie glaube ich eher an einen zeitlichen Zufall oder es wird 
versucht dir die schon vorher defekte Mikrowelle in die Schuhe zu 
schieben.

von Bernhard (Gast)


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Ihre Leitungen werden nicht über deiner Wohnung verlaufen. Entweder es 
war Zufall, oder die Erschütterungen / Vibrationen durch das Bohren 
haben einen bestehenden schlechten Kontakt in ihrem Sicherungskasten 
dazu gebracht, zu "brutzeln".

von Ralf Finch (Gast)


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Jürgen D. schrieb:
> Es könnte eventuell eine Leitung von jeder Wohnung zum Dachboden laufen
> wenn dort jeder eine eigene Abstellkammer hat.

Nunja der Dachboden ist nur zur Wäschetrocknung. Er hat zwar Licht, aber 
ich denke das ist dann Allgemeinstrom so wie die Treppenhaus- und 
Kellerbeleuchtung.

Bernhard schrieb:
> die Erschütterungen / Vibrationen durch das Bohren
> haben einen bestehenden schlechten Kontakt in ihrem Sicherungskasten
> dazu gebracht, zu "brutzeln".

Die Idee ist auch sehr einleuchtend.

Danke euch zwei schonmal, ich denke dann kann ich jetzt wieder 
beruhigter sein.

LG
Ralf

von skiller (Gast)


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Du arbeitest nicht zufällig am BER? ;)
Also, wenn Du die Küchenlampe am Fußboden aufgehangen hast, bist Du 
schult. :P

PS: Ich hab gelesen, wie jemand gehört hat, das Du heut morgen gebort 
hast.
Mein Fernseher und meine Waschmaschine gehen seither nicht mehr.

von Ralf Finch (Gast)


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Nein, arbeite nocht nicht am BER, bin noch in Stuttgart :-)

Was heißt dein Fernseher geht nicht mehr? Ist das Bild invertiert? Dann 
versuch doch mal den Stecker zu drehen :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Ralf Finch schrieb:

> Nein, arbeite nocht nicht am BER, bin noch in Stuttgart :-)

Wollen die dort nicht einen Eisenbahntunnel bis zum Berliner
Flughafen bauen? Oder war es ein unterirdischer Flughafen?
Gruss
Harald

von Jürgen D. (poster)


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Das war der Tunnel zum BER.
Die sind bloß falsch abgebogen und haben dann die Elbphilharmonie 
versenkt.

von A. H. (ah8)


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Ralf Finch schrieb:
> Nun meine Frage, was kann da passiert sein?

Frage doch einfach mal Deine Nachbarin, wie sie sich dieses Phänomen 
erklärt. Im Zweifel muss sie nämlich Deine Schuld beweisen und nicht Du 
Deine Unschuld. Zumindest sollte sie ihren Verdacht  plausibel erklären 
können und das scheint mir sehr schwierig. Also keine Panik. Selbst wenn 
ihre Leitung über Deine Küchendecke geht – was schon schräg genug wäre – 
und Du sie tatsächlich angebohrt hast, dann müsste es ja zunächst einmal 
in Deinem Bohrloch schmoren und nicht in ihrer Mikrowelle. Dann könnte 
vielleicht noch die Sicherung in ihrem Kasten kommen, aber dazu wäre sie 
in solch einem Fall ja da. Knistern und verbrannt riechen darf da 
nichts. Wenn das der Fall ist ist irgendetwas in ihrer Wohnung nicht in 
Ordnung und das wäre nicht Dein Problem sondern ihres oder das Eures 
Vermieters. Allerdings, die angebohrte Leitung würdest Du dann wohl 
ersetzen müssen, es sein denn, Du kannst Deinem Vermieter nachweisen, 
dass bei deren Verlegung geltende Normen missachtet wurden und Du an der 
Stelle nicht mit einer Leitung hättest rechnen müssen. Bei einer deratig 
schräg verlegten Leitung wäre mir das einen Versuch wert.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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A. H. schrieb:
> Ralf Finch schrieb:
>> Nun meine Frage, was kann da passiert sein?
>
> Frage doch einfach mal Deine Nachbarin, wie sie sich dieses Phänomen
> erklärt. Im Zweifel muss sie nämlich Deine Schuld beweisen und nicht Du
> Deine Unschuld. Zumindest sollte sie ihren Verdacht  plausibel erklären
> können und das scheint mir sehr schwierig.

Der zeitliche Zusammenhang ist für mich Verdacht genug. Erklären kann 
ich es mir spontan auch nicht, aber wer weiß, was der Elektriker damals 
gemacht hat :)

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Reinhard S. schrieb:
> Der zeitliche Zusammenhang ist für mich Verdacht genug. Erklären kann
> ich es mir spontan auch nicht, aber wer weiß, was der Elektriker damals
> gemacht hat :)

Wenn er (abwegigerweise) wirklich eine zur Nachbarin gehörige Leitung 
getroffen haben sollte, würde ich auf einen durchtrennten Nulleiter 
tippen.

von irgendwer (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Wenn er (abwegigerweise) wirklich eine zur Nachbarin gehörige Leitung
> getroffen haben sollte, würde ich auf einen durchtrennten Nulleiter
> tippen.

Sollte dann nicht bei ihr der FI auslösen (sofern vorhanden) ? Denn:

Ralf Finch schrieb:
> Sie sagt sie habe auch noch Strom.

Ich habe diesen Satz zumindest so verstanden, dass "nichts" passiert 
ist, außer dass die Mikrowelle kaputt gegangen ist und es roch.

von Ralf Finch (Gast)


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irgendwer schrieb:
> Ralf Finch schrieb:
>> Sie sagt sie habe auch noch Strom.
>
> Ich habe diesen Satz zumindest so verstanden, dass "nichts" passiert
> ist, außer dass die Mikrowelle kaputt gegangen ist und es roch.

Ja genau so habe ich das auch gemeint, bzw. so von ihr verstanden.
Wenn ich sie richtig verstanden habe geht sogar die Mikrowelle, nur eben 
mit knistern...
Vieleicht hat sie ja ein Knäuel Alufolie da rein getan.

Zur Positionierung des Bohrlochs:
1
: O          |
2
             |
3
            s|
: - Bohrlöcher
O - Kabeldose (Da wo die Kabel aus der Decke kommen
| - Wand
s - Zugeöriger Lichtschalter

Ich nahm an, dass das Kabel wenn dann auf dem kürzesten Weg zum Schalter 
geht und nicht erst in die andere Richtung

lg
Ralf

von Michael_ (Gast)


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Und warum nimmst du nicht einen Kabelfinder?
In meinen Haus mach ich das sogar, weil ich zwar weiß, wo Kabel sein 
sollen, ich mir trotzdem Gewissheit verschaffen will.
Vielleicht haben die Spannungsspitzen deiner Bohrmaschine ihrer MW ein 
Ende bereitet.

von Kabelsucher (Gast)


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Schon mal mit einem Kabelsucher in einer Stahlbetondecke nach Kabeln 
gesucht? Viel Spaß...

von Harald W. (wilhelms)


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Kabelsucher schrieb:

> Schon mal mit einem Kabelsucher in einer Stahlbetondecke nach Kabeln
> gesucht? Viel Spaß...

Da braucht man einen Kabelsucher, der auf Wechselstromsignale reagiert.

von Kabelsucher (Gast)


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> Da braucht man einen Kabelsucher, der auf Wechselstromsignale reagiert.

Schöne Theorie.

In der Praxis kannst Du das vergessen, außer man hat einen der richtig 
teuren Profigeräte, und die meisten Heimwerker dürften darüber nicht 
verfügen.

von Peter II (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Da braucht man einen Kabelsucher, der auf Wechselstromsignale reagiert.

dann musst du aber auch dafür sorgen das ein Strom fließt - also alle 
Verbraucher in der Wohnung vorher einschalten.

von Walter (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Wenn er (abwegigerweise) wirklich eine zur Nachbarin gehörige Leitung
> getroffen haben sollte, würde ich auf einen durchtrennten Nulleiter
> tippen.

Denkbar wäre auch, daß im Sicherungskasten der Nachbarin die Schraube, 
die den Nulleiter vor dem FI klemmt, wackelig ist.

Würde a) ein Knistern/Bratzeln dort erklären und b) könnte durch 
Sternpunktverschiebung Überspannung entstehen, die irgendwelche 
Varistoren in der Mikrowelle grillt - Erklärung für elektrische 
Grillgeruch von dort.

Gruß,

Walter

von Hubert M. (hm-electric)


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In der Decke gibt es keine Vorschrift, wie Kabel zu verlegen sind.
Ich würde auch sagen: Die Erschütterung hat bei der Nachbarin, eine 
schon lose Schraube weiter gelöst. Da du mit dem Bohren der auslöser 
warst, bist ud auch schuld, dass sie jetzt einen Elektriker braucht, der 
da nachschaut. Die kosten wird sie an dich abwälzen versuchen, denn DU 
bist ja Schuld...
Kenn ich alles....

von :-) (Gast)


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Hubert Mueller schrieb:
> In der Decke gibt es keine Vorschrift, wie Kabel zu verlegen sind.
> Ich würde auch sagen: Die Erschütterung hat bei der Nachbarin, eine
> schon lose Schraube weiter gelöst. Da du mit dem Bohren der auslöser
> warst, bist ud auch schuld, dass sie jetzt einen Elektriker braucht, der
> da nachschaut. Die kosten wird sie an dich abwälzen versuchen, denn DU
> bist ja Schuld...
> Kenn ich alles....

Sowas kenn ich von Antennen! Vor allem von "Nicht-Sat-Spiegel" also so 
Funkantennen. Kaum war das aufm Dach montiert gieng bei dem einen der 
Fernseher nicht mehr, bei den anderen Nachbarn summt es seither in der 
Wohnung. Ein weiterer hat seit dem Kopfschmerzen. Als aber erklärt wurde 
das noch gar kein Kabel drann war wegen Krankheit des Erbauers war von 
den Problemen nichts mehr zu hören :-)

von oje (Gast)


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Die Dame sollte schnellstens dem Vermieter Bescheid sagen,daß ihre 
Elektroverteilung fehlerhaft ist. Dazu ist sie wegen der vertraglichen 
Schadenminimierungspflicht angehalten, erst recht bei Fehler am N.

Lass dich auf keine Ursache-wirkungsdiskussion ein. Eine so 
offensichtliche LaiIN wird keine Erklärung verstehen und alles als 
Ausrede einordnen. Vermutlich ist die Klemme schon länger offen und 
verschweisst immer nur ein wenig bei Stromfluß.

Fehler in der Elektroverteilung ist Sache des Vermieters und das darf 
auch nicht zu einer Rechnung an den Mieter führen.

von Gerhard W. (gerhard86)


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Walter schrieb:
> Denkbar wäre auch, daß im Sicherungskasten der Nachbarin die Schraube
> (...) wackelig ist.

Ich würde auch auf eine lockere Schraube bei der Nachbarin tippen, nur 
eher nicht an der Hauselektrik. Wenn die Mikrowelle 3h nachdem du 
gebohrt hast geknistert hat kann das immer noch deine Schuld sein.

Als ich noch nicht lange hier gewohnt und einen jungen Hund bekommen 
habe, hat jemand in der Nacht Orangenlimonade im Stiegenhaus 
verschüttet. Einige Hausbewohner waren erbost dass der Hund vom Neuen 
ins Stiegenhaus pinkelt, obwohl am Morgen das Päckchen noch neben der 
Pfütze lag.

von ichbin (Gast)


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Ist doch ganz einfach!
Die Nachbarin hat auf dem Dachboden eine Leitung angezapft und versorgte 
mit dieser ihre Mikrowelle.
Jetzt ist sie ab und die Mikrowelle tut nicht mehr...

von Uwe (Gast)


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Wenn du eine Leitung anbohrst und ein Kurzschluß entsteht Knistert nicht 
der Endverbraucher sondern der Teil der den Kurzschluß verursacht hat 
(der Bohrer). Wenn dann die Sicherung auslößt ist das gut so. Das danch 
die Mikrowelle nicht geht ist auch gut so. Wenn man dann die Sicherung 
wieder reinmacht muß die Mikrowelle wieder gehen, denn der Strom floss 
ja nicht durch den Verbraucher sondern wurde vorher Kurzgeschlossen und 
ist somit nicht durch die Mikrowelle geflosse.
Wenn die Mikrowelle danach nicht mehr geht und du kein Knallen an deinem 
Bohrer bemerkt hast hast du keine Leitung angebohrt.
Die Kohleschleifer deiner Bohrmaschine können jedoch 
Überspannungsspitzen ins Hausnetz gegeben haben und nen Varistor in der 
Mikrowelle ist gekommen.

von Uwe (Gast)


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Achso der hat dann nicht nur die eine Sicherung kommen lassen sondern 
auch noch die in der Mikrowelle und deshalb will die nicht mehr außer 
sie bekommt ne neue spendiert.

von Matthias (Gast)


Angehängte Dateien:

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Als ich an eurer (deiner und deiner Nachbarin) Stelle würde sofort einen 
Elektriker hinzuziehen, der sich das mal anschaut.

So einen Fall hatte ich auch von einigen Jahren (allerdings ohne 
Bohren),
als am Heiligen Abend das Telefon klingelte (mein Vater ist Elektriker) 
und der Kunde meinte, dass "Rauch" aus dem Sicherungskasten gekommen 
sei.

Als wir dort ankamen fanden wir den SiKa so vor (Siehe Bild) und beim 
"noddeln" am Kabel hat's etwas gebruzelt.

Man beachte:
Das Teil war noch von der Bauart, die man früher direkt in einen 
Holzkasten geschraubt hat. Da hätte die Feuerwehr u.U. noch was zu tun 
gehabt, wenn wir das nicht behoben hätten.

Auch wenn bei euch der SiKA ggf. aus Metall ist, würde ich nicht warten, 
bis noch mehr passiert....

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias schrieb:

> als am Heiligen Abend das Telefon klingelte (mein Vater ist Elektriker)
> und der Kunde meinte, dass "Rauch" aus dem Sicherungskasten gekommen
> sei.

Aha, Weihnachten in Stenkelfeld:
https://www.youtube.com/watch?v=K_sIIUYLhZw

von .. .. (ds-spezialist)


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Ich tippe auch auf eine lose Schraube, welche evtl. durch die 
Erschütterungen den Rest bekommen haben. Oder natürlich durch einen 
Zufall.

Wie ist es eigendlich möglich, dass die Frau das "knistern" und 
"bruzzeln" des Sicherungskastens und gleichzeitig der Mikrowelle gehört 
hat?

Zumindest wäre es sinnvoll beim Besuch eines Elektrikers mit dabei zu 
sein. Nicht das der auch noch der Frau irgendwie recht gibt, nur um 
seine Ruhe zu haben.

Bitte berichte uns, was es war!

von Thomas S. (thomas_s65)


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...würde mich auch brennend interessieren, was daraus geworden ist :D 
Was ich schon für Stories erlebt hab!

LG Thomas

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