Hallo, ich möchte den Quarzofen von einem Philips Color Sync Generator LDK 4210 reparieren. Die Heizung wird nicht abgeschalten und lief sehr lange auf viel zu hoher Temperatur. Bei einem zweiten Gerät übrigens genau das gleiche Problem. Unterlagen sind alle vorhanden und da beginnt mein Problem, ich kann die angegebene Formel nicht deuten. Hier der Abschnitt als Text, im Anhang der original Scan: Oven temperature and subcarrier frequency The oven temperature should be 60° ± 1°C (provisional). With cold oven and wire link in collector circuit of TS8 removed, measure V between base and emitter of TS9. Also measure ambient temperature T. Now S.O.T. resistor R63 is selected such that the voltage across R63 = V-2 (60-T) mV ± 2mV. Refit wire link. Adjust L3 for maximum subcarrier output, and adjust R110 for 1Vpp ± 5%. Now with R83 in mid-position select R246 for correct frequency. Finally carry the oven temperature from 60° to 70°C in steps of 2°C (4mV). Where the subcarrier frequency is minimum, select for that temperature. Re-adjust with R246 the subcarrier frequency. Mir ist nicht klar wie hier gerechnet werden soll: R63 = V-2 (60-T) mV ± 2mV Meine Werte: Transistor T9 Spannung Basis-Emitter: 604 mV Spannung über Widerstand R63: 177 mV Umgebungstemperatur: 25° C 604 - 2 * 35 oder 604 - 235 Vielleicht hat jemand Erfahrung mit so alten Unterlagen und weiß wie das gemeint ist. Peter
Peter Dreisiebner schrieb: > R63 = V-2 (60-T) mV ± 2mV Bei solchen Rechenformeln krümmen sich mir die Zehennägel. Als ob es keine Maßeinheiten gäbe. R63 = steht da. rechts muss also ...Ohm das Resultat sein, nicht mV. Sind da nun Ohm oder kOhm gemeint? (60-T) ??? wohl Innentemperatur 60 Grad Celsius und T Umgebungstemperatur in Celsius 2mV in dem mit - beginnenden Term hat etwas mit dem Temperaturkoeffizient einer PN-Sperrschicht zu tun, muss also -2mV/Grad heißen. Vielleicht hilft das weiter. Aber R63 wird nicht der Grund sein, weshalb die Regelschaltung nicht mehr arbeitet. Den braucht man erst wieder wenn die Schaltung richtig arbeitet, um schrittweise die Temperatur auf den Quarz (Frequenzumkehrpunkt des Temperaturverlaufs) einzustellen. Außer es ist ein defekter Trimmer. Einen Schaltplan der Regelschaltung zu haben wäre ganz hilfreich. Da könnte man Tipps geben woran es liegen könnte bzw. wie man die Funktion prüfen könnet
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Peter R. schrieb: > R63 = steht da. rechts muss also ...Ohm das Resultat sein, nicht mV. > Sind da nun Ohm oder kOhm gemeint? Da habe ich schlecht zitiert, 'voltage across' fehlte: voltage across R63 = V-2 (60-T) mV ± 2mV > (60-T) ??? wohl Innentemperatur 60 Grad Celsius und T > Umgebungstemperatur in Celsius Ja, das wären die Zahl 35 in meiner Rechnung. > 2mV in dem mit - beginnenden Term hat etwas mit dem > Temperaturkoeffizient einer PN-Sperrschicht zu tun, muss also -2mV/Grad > heißen. Habe ich für die Toleranz gehalten für die Spannung über den Widerstand R63. > Aber R63 wird nicht der Grund sein, weshalb die Regelschaltung nicht > mehr arbeitet. Den braucht man erst wieder wenn die Schaltung richtig > arbeitet, um schrittweise die Temperatur auf den Quarz > (Frequenzumkehrpunkt des Temperaturverlaufs) einzustellen. Außer es ist > ein defekter Trimmer. Ja, ich wollte halt den Sollwert prüfen. T9 wird glaube ich nur als Temperatursensor eingesetzt, der Kollektor ist nicht beschalten. > Einen Schaltplan der Regelschaltung zu haben wäre ganz hilfreich. Da > könnte man Tipps geben woran es liegen könnte bzw. wie man die Funktion > prüfen könnet Habe ich alles, auch gescannt. Peter
Hallo, anbei ein Auschnitt aus dem Schaltplan und Übersichtfotos. Peter
Ein Kandidat für einen Defekt ist die Z-Diode D38, die als Allererstes nachmessen. Wenn die einen Kurzschluss hat, wie bei Z-Dioden häufig, kommt die Steuerspannung des TS8 nicht so weit herab, dass sein Sperrzustand erreicht wird. (Dann die 2V1 ambesten durch zwei in reihe geschaltete rote LEDs ersetzen) Also, R63 gehört zum Temperaturfühler BD 139 ,TS9 Zuerst einmal die Brücke 9-10 am Heiztransistor TS8 öffnen, damit der erst mal stillgelegt ist. Dann messen, ob die Spannung an den Pins von Ts9 stimmt. Dabei DVM an die pins 4 und 5 am BD anlegen. Mit der Außenseite des Lötkolbens den Ts9 erhitzen. Dabei musst die UBE bei Erwärmung um ca. 2mV/Grad absinken. Die Nummerierung der Pins im Schaltbild stimmt mit dem Datenblatt des 747 nicht überein! Die Spannungsangaben 7,7V und 13,2V anIC8b sind Unsinn, für den Fall dass der OpAmp im linearen Betrieb ist. Die Ausgangsspannung des OPAmp IC8b dürfte bei zu tiefer Temperatur am oberen, bei zu hoher Temperatur am unteren Anschlag sein. Der Lötkolben am T9 könnte das nachweisen. Ich hoffe, dass die Tipps etwas nützen. Daumendrück, Peter
Hallo, im Anhang der Schaltplan mit den gemessenen Werten. Es gibt schon teilweise große Unterschiede zu den originalen Werten in rot. Gemessen habe ich mit Trenntrafo, Fluke DMM und zur Kontrolle mit dem Oszilloskop. Peter
Peter R. schrieb: > Ein Kandidat für einen Defekt ist die Z-Diode D38, die als Allererstes > ... da hat sich mein Betriag jetzt mit deinem Überschnitten, danke ich schau mir das an. Peter
noch etwas: Pass auf, dass der Quarz nicht starken Stößen, Biegung an den Anschlussdrähten oder krassem Tempersturwechsel (Lötkolben an T8,T9) ausgesetzt wird.
Peter Dreisiebner schrieb: > 604 - 2 * 35 oder 604 - 235 Genau, es liegen 177mV, sollten aber 369mV sein, R63 ist also zu klein. Aber erst mal die Spannung über D11 messen, sollte 6.8V sein. Sind es bei dir aber nicht, mangels Strom, der wiederum mangels Basisspannung TS10 und das wegen Diode D9.
Hallo, @Peter: also die Z-Diode D38 ist in Ordnung, Durchlassspannung 1,96 V bei 3,3 mA. An TS9 messe ich bei geöffneter Brücke 613 mV, mit dem Lötkolben in der Nähe sinkt die Spannung sehr schnell. Beim IC8 (MC1558N) steigt die Spannung (in Richtung 0 V) jeweils an und zwischen Pin 5 und 6 wenn der TS9 erwärmt wird, das funktioniert mit Lötkolben oder aktivierter Heizung. Aktuell liegen an Pin 6 -14,3 V und an Pin 5 -13,9 V an. Die Ausgangsspannung an Pin 7 ändert sich nicht, die bleibt bei Erwärmung bei -2,3 V, und mit aktivierter Heizung bei -2,18 V. @MaWin: Die Spannung über D11 ist 0,38 V und 0,18 V mit aktiver Heizung. Die Diode D9 ist defekt, Durchgang in beiden Richtungen von 46 Ohm. Ein dickes Dankeschön an euch beide, mal schauen ob das alles war. Peter
Als erstes fiel mir der Bereich um D9/D10/D11/TS10 auf. Klingt für mich nach Bereitstellung einer Referenzspannung von -7V, die schonmal nicht klappt -- hier scheint durch die fehlende Dioda D10 der Transistor TS10 zu stark zu sperren. Weiterhin scheint die Puffer-Funktion von IC8a nicht mehr richtig zu funktionieren, hier würde ich eine sehr kleine Spannung zwischen Positiv-Eingang und Ausgang erwarten, die sich auch kaum ändert. Weiterhin scheinen mir einige Anschlüsse der negativen Betriebsspannungen etwas unstabil, etwa die von R19 oder R102, und teste auch mal R154 / R158 (Spannungsteiler als Eingangsgröße im Bereich "Voltage regulator").
Da sieht man doch, was alles möglich ist, wenn der TE gute Ergänzungen seiner Frage liefert: Nach dem Schaltplan konnte man schon Tipps geben, wie und wo man sucht. Mit den Spannungswerten war dann der Fehler an der Referenzspannnungsquelle mit BZV14 ganz klar. Da fiel die frustrierende Raterei weg, bei der jedesmal ein Aber.... mit einem neuen, natürlich spärlichen, Informationshäppchen folgt. Deshalb auch von meiner Seite ein Danke. Und natürlich Daumendrück, dass damit der Kamin des Ofens wieder raucht. Peter
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Hallo, als Diode D9 war eine Zener-Diode 3,6 V BZX79-C verbaut. Die habe ich ersetzt und es funktioniert wieder alles. Die Schaltpläne weichen etwas ab, es gibt einige Nachbesserungen im Handbuch, die Pläne wurden dabei nicht aktualisiert. Die Ausgangsspannung am IC8 Pin 7 pendelt sich jetzt bei -10,5 V ein, und die Temperatur am unverbauten Ofen ist ~ 70° C, noch ohne Justage. Vielen Dank nochmals! Peter
Peter Dreisiebner schrieb: > als Diode D9 war eine Zener-Diode 3,6 V BZX79-C verbaut. Die habe ich > ersetzt und es funktioniert wieder alles. Die Schaltpläne weichen etwas > ab, es gibt einige Nachbesserungen im Handbuch, die Pläne wurden dabei > nicht aktualisiert. > > Die Ausgangsspannung am IC8 Pin 7 pendelt sich jetzt bei -10,5 V ein, > und die Temperatur am unverbauten Ofen ist ~ 70° C, noch ohne Justage. Da hab ich ein Aber dazu: lt.Datenblatt sollte die BZV14 mit 2mA betrieben werden. In der Stromquellenschaltung bekommt der Transistor 3,6V Basisspannung, am Emitterwiderstand liegen dann ca. 3,0V an, und der Strom im 270-Ohm-Widerstand und in der BZV14 dann ca. 11 mA. Da stimmt etwas nicht, also bitte nachprüfen: Gab es eine Änderung der Schaltung, mit andrem RE (statt 270 Ohm größerer Wert)? Andre Z-Diode anstelle der BZV14? Oder darf die BZV auch mit 11 mA betrieben werden?
Peter R. schrieb: > lt.Datenblatt sollte die BZV14 mit 2mA betrieben werden. Von welcher Stelle bzw. welchem Datenblatt hast Du das? Hier http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/17579/PHILIPS/BZV14.html steht: Limiting Values: working current max. 50mA power distribution max 400mW Die Datenblatt-aAngabe des Referenzstroms für die Nennspannung würde ich vielleicht als Entwurfsratschlag, nicht aber als deutlichen Soll-Wert sehen. Da aber im Schaltplan etwa 0,6V am R28 abfallen und somit 2,2mA hindurchfließen, würde ich annehmen, dass bei etwaigen Schaltungsänderungen der Widerstand ebenfalls angepasst wurde.
Hallo, ich habe noch einen Text zum Ofen und der Funktion gefunden. Peter
Hallo, den Widerstand R63 habe ich auf 3,3 kOhm erhöht, der Ofen erreicht jetzt 55° C und die Kontroll-LED leuchtet wie sie soll. Die Frequenz ist laut meinem Frequenzzähler um 8 Hz zu niedrig, aber das justieren lasse ich, da ich nicht weiß wer recht hat von den beiden. Die anderen Platinen funktionieren auch alle und die Signale sind in Ordnung. Anbei noch ein Bild vom Rigol DS1104Z Oszilloskop mit dem PAL-Signal vom Farbbalkensignal, allerdings noch vor der Reparatur. Peter
Das Datenblatt gibt die charakteristischen Werte bei 2mA an, das wird schon seinen Gund haben. Aber 2.2 mA geht in Ordnung, das liegt in den Toleranzgrenzen der Stromquelle. Die 50 mA im Datenblatt sind ein Maximalwert, nicht der Wert bei dem die Daten optimal sind. Die 8 Hz Frequenzablage sind 2ppm, ein guter Wert. Es ginge besser, aber warum soll man abgleichen, wenn man noch nicht genau weiß, was los ist. Die Temperatur scheint auch etwas niedrig zu sein, schließlich steht auf dem Quarz 65C. Das wird wohl die Solltemperatur sein. Wenn mans sehr genau haben will, kann man den Regelpunkt mit R63 verschieben. Dann müsste die Frequenz leicht ansteigen, bis das Maximum des Temperaturverlaufs bei ca. 65 Grad erreicht ist. Das sollte man aber nur machen, wenn man eine präzise Vergleichsfrequenz hat und genügend Wartezeiten dabei einhalten kann. So ein Quarz braucht u.U. Stunden und Tage, je nach geforderter Genauigkeit, bis er zur Ruhe gekommen ist und frequenzkonstant bleibt.
Hallo Peter R., bei der Temperatur bzw. Widerstand muss ich nachbessern. Ich werde mit einem Potentiometer testen, nur mit Widerständen komme ich nicht auf den passenden Wert. Der originale R63 hat gemessene 2.367 Ohm. Danke nochmals und schönen Gruß Peter
Peter R. schrieb: > Das Datenblatt gibt die charakteristischen Werte bei 2mA an, das wird > schon seinen Gund haben. Aber 2.2 mA geht in Ordnung, das liegt in den > Toleranzgrenzen der Stromquelle. > Die 50 mA im Datenblatt sind ein Maximalwert, nicht der Wert bei dem die > Daten optimal sind. Mir ist klar, dass 50mA viel zu viel ist. Allerdings sollten 11mA gemäß Datenblatt auch noch gehen. Ob die 2mA wirklich das Optimum darstellen, oder einfach nur den Wert bilden, bei dem man zufällig gemessen hat, weiß ich nicht.
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