Hallo liebe Elektroniker..... ich habe nun schon ziemlich viele Beiträge über OPVs gelesen die kapazitiv belastet werden, allerdings ist bei mir der Groschen noch nicht gefallen.... Meine Schaltung läuft mit einem LM1876....und soll ein Sinussignal im Frequenzbereich von 10kHz-120kHz auf 30Vpp verstärken.... Als Spannugsquellen verwende +-20V....mein Schaltung mach was sie soll..... der Kondensator am ausgang des Verstärkers soll dafür sorgen, dass keine gleichsspannung an die Last gelangt....(wird später ein spule sein)....Nun wurde mir empfohlen noch einen Widerstand in Reihe zu schalten, so dass bei kapazitiver Belastung durch lange kabel o.ä. keine Schwingneiguung auftritt.... irgendwie versteh ich nicht was der 1 Ohm widerstand daran ändert... und durch den 3µ3 Farad Entkopplungskondensator belaste ich den Verstärker doch ohnehin schon kapazitiv...??????
flo Ro schrieb: > Nun wurde mir empfohlen noch einen Widerstand in Reihe zu > schalten, so dass bei kapazitiver Belastung durch lange kabel o.ä. keine > Schwingneiguung auftritt.... Kann vielleicht in gewissen Situationen angebracht sein, aber nicht bei Deinem LM1876. > Entkopplungskondensator belaste ich den Verstärker doch ohnehin schon > kapazitiv...?????? Nein, der macht nichts (wenig), denn der bildet keine Kapazität zu Masse aus. Aus der Sicht hoher Frequenzen handelt es sich um einen Kurzschluß, bzw. eines kleinen Widerstands bzw. einfach einer Leitung. >(wird später ein spule sein).... Was ja dann das Gegenteil einer kapazitiven Last ist. Ich würde mir da zunächst einmal nicht so viele Sorgen machen. Dein LM1876 kann noch ganz andere Sachen treiben. Darüber hinaus willst Du ja eh eine induktive Last betreiben. Grundsätzlich sollte man ein Auge darauf haben, bei Deinem Anwendungsfall erübrigt sich das.
vielen Dank für deine Antwort, das der LM1876 nicht der schnellst Gaul im stall ist und dadurch tendenziel keine schwingneigung besteht war auch mein gedanke.... aber meine Verständnisproblem zum Widerstand ist immmer noch nicht geklärt...keine ahnung was ser bezwecken soll
Ausgangskoppelkondensatoren belasten Verstärker NICHT kapazitiv, weil ja der Eingang der nachfolgenden Schaltung als Widerstand in Reihe liegt, und der so hoch ist, daß der resistive Anteil weit überwiegt. Auch lange Leitungen sollten nicht rein kapazitiv oder induktiv wirken, sondern entsprechend ihrer Leitungsimpedanz, also z.B. 50 Ohm Koax oder 120 Ohm Zwilligslitze. Wenn natürlich der Ausgang deiner Schaltung kurzgeschlossen wird, oder fehlerhaft angeschlossen wird an eine Last mit viel zu geringem Widerstand, dann sieht der OpAmp eine kapazitive Belastung, und dann kann er schwingen. Der LM1875 als 20W Class AB Audioverstärker ist durchaus sensitiv gegenüber kapazitiven Lasten und hat nicht ohne Grund im Beispielschaltung ein Boucherotglied mit 1 Ohm. Dieses 1 Ohm reicht, um die Schwingneigung zu unterdrücken. Deine 3.3 Ohm reichen also auch für grössere Kapaziäten. Kleine und empfindlichere OpAmps wollen hier 50 Ohm oder 1k Ohm sehen.
flo Ro schrieb: > 10kHz-120kHz flo Ro schrieb: > wird später ein spule sein Du solltest allerdings darauf achten, daß Kondensator und Spule zusammen nicht ein Reihenschwingkreis bilden, der seine Resonanzfrequenz in dem angegebenen Frequenzbereich hat. Ein Reihenschwingkreis in Resonanz wirkt wie ein Kurzschluss (Saugkreis).
vielen Dank für die Anworten, aber leider kann ich daraus noch immer nicht Ableiten wie der kleine 1Ohm widerstand die Schwingneigung beeinträchtigt.........
flo Ro schrieb: > vielen Dank für die Anworten, aber leider kann ich daraus noch immer > nicht Ableiten wie der kleine 1Ohm widerstand die Schwingneigung > beeinträchtigt......... Du hast keine rein kapazitive Last, zumindest nicht solange wie die induktive Last, die du anschliessen willst, nicht eine so kleine Induktivität und ohmschen Widerstand hat, daß es wie ein Kurzschluss wirkt so daß der Koppelkondensator quasi auf Masse liegen würde.
flo Ro schrieb: > aber leider kann ich daraus noch immer > nicht Ableiten wie der kleine 1Ohm widerstand die Schwingneigung > beeinträchtigt Dann solltest du dich mal informieren, wie die Schwingneigung mit kapazitiver Last überhaupt entsteht. Daraus ergibt sich dann unmittelbar der Wirkmechanismus des Isolationswiderstandes. Eine kapazitive Last ergibt zusammen mit dem inneren Ausgangswiderstand des Verstärkers einen Tiefpass mit der dazugehörigen Phasendrehung. Diese zusätzliche Phasendrehung addiert sich zu der Eigenphasendrehung des OPV und frisst die Phasenreserve des OPV auf, weil die Gegenkopplung von dieser Stelle zum Eingang zurückführt. Wenn die gesamte Phasendrehung 360° beträgt und die Schleifenverstärkung >1 ist schwingt das Ding. Der Serienwiderstand entkoppelt den Kondensator mehr oder weniger vom Ausgang und vermindert dadurch die zusätzliche Phasendrehung.
Vielen dank für die SUPER ERLÄUTERUNG.....(@ArnoR), das hat mir hoffentlich die Augen geöffnet.... nur nochmal zur Absicherung... also der Serienwiderstand sorgt dafür, dass die Grenzfrequenz des Tiefpass nach oben verschoben wird....fg=1/(2pi*R*C)... oder was bedeuted entkoppelt den kondensator??
flo Ro schrieb: > also der Serienwiderstand sorgt dafür, > dass die Grenzfrequenz des Tiefpass nach oben verschoben > wird....fg=1/(2pi*R*C)... Nein, an den Grenzfrequenzen ändert der so gut wie nichts, weil er im Verhältnis zum Verstärkerinnenwiderstand klein sein muss, um die Aussteuerbarkeit nicht unzulässig zu beschränken. Er begrenzt vor allem den Maximalwert der Phasendrehung und führt zu einer Rückdrehung der Phase bei hohen Frequenzen. Tatsächlich sind die Verhältnisse etwas komplizierter, weil der Ausgangswiderstand kein fester ohmscher Widerstand ist sondern ein Widerstand, der durch die Gegenkopplung herabgesetzt ist und daher mit der Frequenz ansteigt. Der Ausgangswiderstand ist also eigentlich eine Impedanz mit induktivem Verhalten.
Nochmals Danke an deine Geduld.....die Simulation ist sehr aussagekräftig aber warum geht die Phasenverschiebung bei hohen Frequenzen wieder auf null grad zurück????
flo Ro schrieb: > Nochmals Danke an deine Geduld.....die Simulation ist sehr > aussagekräftig aber warum geht die Phasenverschiebung bei hohen > Frequenzen wieder auf null grad zurück???? Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Blindwiderstand Der kap. Blindwiderstand geht für steigende Frequenzen gegen Null und wird damit wesentlich kleiner als die 20R in Reihe.
jetzt hab ich es tatsächlich Verstanden.... ich danke nochmal tausendfach für die guten Erklärungen....es hat mir wirklich sehr geholfen....
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