Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zwei ICs bedingen Fehler auf Platine


von Jay M. (blubb33)


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Ich weiß leider überhaupt nicht mehr weiter und bitte euch um Hilfe!

Nachdem meine Platine zunächst nicht funktionierte, habe ich sie Schritt 
für Schritt neu zusammengesetzt, um den Fehler zu lokalisieren. Es 
scheint so, dass die Platine einen Fehler produziert, sobald der OP 
LMC6062 (oben im Bild) und der Spannungswandler SIM0512 (unten) 
eingesteckt werden. Ist nur einer der beiden ICs eingesteckt, 
funktioniert die Platine.
Ich weiß aber wirklich nicht warum? Ist da eine Art Kurzschluss 
versteckt?

Ich verstehe einfach nicht, warum der Fehler nur auftritt, wenn die ICs 
eingesteckt sind. Also können die Leitungen eigentlich nicht falsch 
sein, oder?

Im Schaltplan der Ausschnitt mit den beiden betroffenen ICs.

Nur als Hintergrundinfo:
- Der unterste Stecker ist ein 5V-Eingang.
- von da geht es nach links zu einem 3,3V Stepdown (LM1117) für die 
Stromversorgung der ICs auf dem Board
- der OP (ganz oben) wird mit 12V aus dem SIM0512 versorgt

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Was passiert, wenn du ohne den Wandler nur mit einem Widerstand den OP 
mit nur 5V versorgst? 1kΩ vielleicht?

von Jay M. (blubb33)


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Vielleicht verstehst du das und es hilft weiter:
Der LM1117 liefert normalerweise 3,3V. Sobald ich die beiden ICs 
einsetze kommen da knapp 5V raus. Für mich total unlogisch.

Versuche gleich mal den OP nur mit 5V zu versorgen...

--> Edit: Scheint dann zu funktionieren. Wenn ich also Pin 8 des OP mit 
5V und Pin 4 des Op mit GND verbinde, dann liefert mit der LM1117 wie 
erwartet weiter die 3,3V.
Schließe ich die 12V an, klappt es nicht...

: Bearbeitet durch User
von M. z. Lücke (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> Es scheint so, dass die Platine einen Fehler produziert, sobald der
> OP LMC6062 (oben im Bild) und der Spannungswandler SIM0512 (unten)
> eingesteckt werden. Ist nur einer der beiden ICs eingesteckt,
> funktioniert die Platine.

Und warum läßt du dann nicht einen der beiden weg, wenn's ohne 
funktioniert?

von Jay M. (blubb33)


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Weil ich leider den OP mit 12V versorgen muss. Der soll eine Spannung 
von 0-10V liefern. Das geht leider mit 5V nicht.
Irgendwo muss ja ein Fehler auf diesem Board versteckt sein.

von Helge A. (besupreme)


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Dein Fehler liegt nit im geposteten Schaltungsteil. Schau dir mal die 
Beschaltung an pin 5,6,7 des OP-AMP an. Wahrscheinlich überrennst du 
deinen ADC mit 12V, wenn der Wandler eingesteckt ist.

von Jay M. (blubb33)


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Oh. Ganz anderer Fehler.
Ich sehe das Problem aber immer noch nicht ganz. Pin 5 des OP ist im 
Board nicht eingezeichnet, da hier eine Luftverbindung zum Anschluss 
vorliegt (ist eine pH-Sonde). Das Signal wird direkt an den Pin 5 
gegeben, deshalb ist auf dem Board hier keine Leitung zu sehen.

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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OK daß da ein "Luft-Draht" ist konnt ich nit ahnen :)

Die Schaltung birgt halt die Möglichkeit, daß der OP-Ausgang mehr als 
die brauchbare ADC-Eingangsspannung liefert. Würde deine Schaltung denn 
laufen ohne ADC?

von Jay M. (blubb33)


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Also das ist ein ganz merkwürdiges Verhalten. Wenn ich den ADC 
rausnehme, dann liefert der LM1117 keine 3,3V, sondern 12V. Mit ADC 
liefert er 5V und wenn ich die 12V-Quelle rausnehme funktioniert alles.
Ich kann aber beim besten Willen nicht das Problem mit diesen 12V sehen.

von Michael_ (Gast)


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Mach doch mal die komplette Schaltung. Vor allem die Stromversorgung.
Überprüfe doch mal die Pin-Belegung des LM1117.
Hast du im etwa den 7805 in der Schaltung verwendet?

von Schimanski (Gast)


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ich kann im Stromlaufplan keinen LM1117 finden.
einen SIM0512 finde ich keinen Link zum Datenblatt. Wird der verkehrt 
herum betrieben?
Kann man die gesamte Schaltung sehen, bitte?

von Schimanski (Gast)


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zum SIM0512

von Jay M. (blubb33)


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Ich habe es jetzt so gemacht, dass ich den SIM0512 rausgelassen habe und 
an dessen Pin 5 einfach direkt die 5V-Quelle angeschlossen habe. Somit 
wird der OP mit 5V betrieben.
Damit funktioniert alles, wie es soll. Müsste jetzt quasi den Titel des 
Threads ändern, da der 12V-Wandler das Problem zu sein scheint.
Aber eigentlich brauche ich die 12V-Versorgung, da ich wie gesagt mit 
dem OP auch 0-10V benötige.

- Das Datenblatt zum SIM0512: 
http://www.reichelt.de/index.html?&ACTION=7&LA=3&OPEN=0&INDEX=0&FILENAME=D400%252FSIM1.pdf

- Den Schaltplan habe ich hier angehängt.

- Auf meinem LM1117 steht "LM1117T 3.3". Der liefert auch die 
gewünschten 3,3V auf dem Steckbrett oder auf der Platine, wenn der 
12V-Wander rausgenommen ist.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Wenn der nichtinvertierende Eingang von IC2B offen ist, z.B. bei nicht 
angeschlossener pH-Sonde, stellt sich dort eine beliebige Spannung ein, 
die aus der internen Schaltung des OPs und der Mondphase vorgegeben 
wird. Daher läuft im konkreten Fall der Ausgang von IC2B gegen die 
positive Versorgungsspannung und zieht über die internen Schutzdioden 
des MCP3201 auch dessen Versorgungsspannung hoch.

Kannst Du bitte genau erklären, welche Maßnahmen Du angeblich beim 
Entwurf der Schaltung getroffen haben willst, um solche Effekte zu 
vermeiden?

von Helge A. (besupreme)


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Genau darauf wollte ich raus.

von Jay M. (blubb33)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> z.B. bei nicht angeschlossener pH-Sonde

Oh... Sie war tatsächlich nicht angeschlossen... Vielen, vielen Dank! 
Ich wusste wirklich nicht, dass das entscheidend sein kann. Und 
entsprechend: Nein, ich habe keine Maßnahmen getroffen, um diese Effekte 
zu vermeiden, weil ich die nicht einmal kannte :-)
Was kann ich denn dagegen tun? (Außer, dass ich die Sonde entsprechend 
angeschlossen lasse)

@Friedel: Mit angeschlossener Sonde funktioniert alles perfekt - 
entsprechend auch die 12V. Echt ärgerlich, dass so etwas banales mich 
zwei Tage gekostet hat.
Mir ist aber noch nicht ganz klar, inwieweit ich die Schaltung so 
optimieren kann, als dass z.B. bei einer Wartung der Rest der Schaltung 
dennoch funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Jay Myon schrieb:
> Was kann ich denn dagegen tun? (Außer, dass ich die Sonde entsprechend
> angeschlossen lasse)

1. Für IC2B einen separaten R2R-OpAmp nehmen und mit 3,3V versorgen.
2. Eingang IN+ von MCP3201 schützen, z.B. mit einem genügend hohen 
Längswiderstand zwischen OpAmp-Ausgang und IN+ .
Ob Fall 2. funktioniert hängt davon ab,
- welchen Strom der MCP3201 am Eingang aushält,
- wie hoch der Vorwiderstand für eine 'ordentliche' Messung verträgt; 
hier hilft ggf. am Eingang ein Kondensator gegen GND, wenn die zu 
erfassende Signalfrequenz niedrig genug ist.
Der Eingangsstrom fließt ja über Vdd ab. Daher wird hier eine Grundlast 
größer als dieser Wert benötigt, damit die Spannung nicht hochgeht.

Gruß Dietrich

von Georg (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> Was kann ich denn dagegen tun?

Naheliegend wäre ein Widerstand am Eingang nach GND, dann würde pH7 
angezeigt, aber pH-Messgeräte sollten Eingangswiderstände von 10^12 Ohm 
haben, das ist schlecht zu realisieren*. Aber der Eingang des ADC 
MCP3201 ist hochohmig, daher kannst du da gut einen Schutzwiderstand von 
ein paar kOhm und eine Clampdiode nach 3,3 V vorsehen. Dann wird halt 
irgendwas angezeigt, ev. auch pH 25, aber das kannst du ja 
softwaremässig abfangen.

Eine andere Möglichkeit wären Schutzdioden am Eingang, aber die müssten 
natürlich auch extrem hochohmig sein innerhalb des Messbereichs. Sowas 
gibt es, aber das sind exotische und teure Spezialbauteile.

* Ich schätze mal, mit z.B. 50 MOhm würde sich die Genauigkeit nicht 
verschlechtern, aber wahrscheinlich hast du keine Möglichkeit das 
nachzuprüfen.

Georg

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> * Ich schätze mal, mit z.B. 50 MOhm würde sich die Genauigkeit nicht
> verschlechtern, aber wahrscheinlich hast du keine Möglichkeit das
> nachzuprüfen.

50 MOhm sind für eine pH-Elektrode schon fast ein Kurzschluss, bei dem 
sie sogar dauerhaft geschädigt wird. Realistisch wären eher > 1 GOhm.

von Jay M. (blubb33)


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Dietrich L. schrieb:
> 1. Für IC2B einen separaten R2R-OpAmp nehmen und mit 3,3V versorgen.
> 2. Eingang IN+ von MCP3201 schützen, z.B. mit einem genügend hohen
> Längswiderstand zwischen OpAmp-Ausgang und IN+ .

zu 1) Ich habe leider nur einen begrenzen Platz, so dass ich es in 
meinen Augen (als Laie) total genial fand mit nur einem OP beide 
Funktionen zu erfüllen. Deshalb die bewusste Entscheidung nur einen OP 
mit 12V zu haben, der dennoch auch das ph-Sonden-Signal verarbeiten 
kann.
zu 2) Da pH-Sonden-Schaltungen sowieso sehr fehleranfällig sind, habe 
ich es vermieden mit zusätzlichen Widerständen am pH-Signal zu arbeiten 
bzw. - da bin ich ehrlich - mir fehlt es an Wissen, um diesen Teil 
sauber einzurichten.

Insofern bleibt in meinen Augen nur meine derzeitige Lösung: Einfach 
ph-Sonde angeschlossen lassen und so lange funktioniert die Schaltung 
dann auch. Da das Ganze sowieso für eine Dauermessung konzipiert ist, 
ist das nicht ganz so tragisch. Auch wenn es mit Sicherheit nicht die 
schönste Lösung ist.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Jay Myon schrieb:
> Da pH-Sonden-Schaltungen sowieso sehr fehleranfällig sind, habe
> ich es vermieden mit zusätzlichen Widerständen am pH-Signal zu arbeiten

Du sollst ja auch nicht am pH-Signal (d.h. am Eingang des OpAmp) sondern 
am aufbereiteten Signal (Ausgang des OpAmp) den Schutzwiderstand 
einbauen.

Der OpAmp-Ausgang weiß nichts davon, wo das Signal herkommt...

Gruß Dietrich

von Georg (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Du sollst ja auch nicht am pH-Signal (d.h. am Eingang des OpAmp) sondern
> am aufbereiteten Signal (Ausgang des OpAmp) den Schutzwiderstand
> einbauen.

Das Gleiche habe ich ihm ja auch vorgeschlagen, aber eines der 
Grundprinzipien in diesem Forum ist: ein logischer und vernünftiger 
Vorschlag, der von mehreren Postern vorgebracht wird, wird NIEMALS 
befolgt. Warum wird für mich wohl ein Rätsel bleiben.

Georg

von Arc N. (arc)


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Der SIM0512 genauer gesagt das Modell AM1P-0512SZ ist ein isolierter 
DC/DC-Wandler...

von Jay M. (blubb33)


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Georg schrieb:
> Das Gleiche habe ich ihm ja auch vorgeschlagen, aber eines der
> Grundprinzipien in diesem Forum ist: ein logischer und vernünftiger
> Vorschlag, der von mehreren Postern vorgebracht wird, wird NIEMALS
> befolgt. Warum wird für mich wohl ein Rätsel bleiben.

Das sehe ich nicht so. Aber dennoch: Kein Grund sarkastisch zu werden.
Ich habe eben schon die Platine produzieren lassen, insofern lasse ich 
es jetzt erst einmal einfach eingesteckt - scheint ja damit zu 
funktionieren.
Das heißt aber nicht, dass ich den Rat nicht gerne annehme.

Es wurde eben auch über Widerstände direkt an der pH-Sonde gesprochen - 
und das ist meiner Meinung nach sinnfrei.
Ein Widerstand vor dem ADC-Eingang ist natürlich machbar. Leider ist mir 
überhaupt nicht klar, wie der dimensioniert sein muss.

von Amateur (Gast)


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Hättest Du Platz für eine Buchse mit Schalter?

von Marco S (Gast)


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Pin-Funktionszuordnung MCP4921 Schrott?

Im Datenblatt steht, wenn an Pin 8 der Ausgang ist, so ist Pin 2 der /CS 
und Pin 6 der Referenzeingang. Oder ist das kein MCP4921?

Gruß

von Jay M. (blubb33)


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Mist. Ich fürchte du hast Recht. Hmmm... das ist jetzt mehr als 
ärgerlich...
Was mache ich mit dem LDAC-Pin? Wird der auf GND geschaltet?

Ich möchte lediglich digitale Werte eingeben, um eine bestimmte Spannung 
an eine Schraubklemme nach außen weiterzugeben...

: Bearbeitet durch User
von Jay M. (blubb33)


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Da ich jetzt doch eine neue Platine machen lassen muss würde ich gerne 
alles möglichst gut optimieren:

1) Welche Dimensionierung bräuchte ich für den Eingangswiderstand zum 
ADC?
2) Ich glaube ich habe noch ein Problem mit der pH-Messung: Die 
gemessenen Werte sind noch extrem unruhig. Ich kann zwar über 10.000 
Messwerte mitteln und bekomme damit tatsächlich auch brauchbare Werte, 
aber dennoch ist das ja deutlich optimierbar. Aber wie?

von Helge A. (besupreme)


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Wie ärgerlich mit der falschen Pinbelegung.

1. Der Widerstand richtet sich nach der Genauigkeit und deiner 
ADC-Frequenz. Brauchbare Werte liegen zwischen 2k und 4,7k bei deiner 
Schaltung.

2. Wenn du Schwieigkeiten bei der Wandlung hast, schließe einen 
Kondensator zwischen IN+ und IN- an. In Verbindung mit dem Vorwiderstand 
erhältst du einen Tiefpaß. Ich würde einen Folienkondensator mit 
mindestens 1uF nehmen, die ADC-Spezialisten hier mögen mich korrigieren.

Falls zuviel Spannung vom OP-AMP kommt, sollte die mit einer kleinen 
Diode von IN+ in Richtung deiner 3,3V abgeleitet werden. Und deine 
Schaltung braucht viel zu wenig Strom. Kein Scherz! Die Schutzdiode 
(vorher die Substratdiode im ADC) lädt deine 3,3V-Schiene auf, weil der 
eingefangene Strom irgendwo hin muß. Bau also eine LED als 
Betriebsanzeige dazu, die 5mA frißt.

von Jay M. (blubb33)


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Helge A. schrieb:
> Ich würde einen Folienkondensator mit
> mindestens 1uF nehmen

Mir fehlt schlicht die Erfahrung. Müssen/sollten es 1µ sein und Folie 
oder bin ich da etwas freier in der Wahl? Mein Problem ist wie gesagt 
der Platz.
Und so etwas ist ja "riesig": 
http://www.reichelt.de/Wima-MKS-4/MKS-4-250-1-0-/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3155&ARTICLE=12407&SHOW=1&OFFSET=16&;
Würde denn auch ein 470n Kerko gehen?

Edit: Ich habe einfach mal einen 220n Kerko an IN+ und IN- dazugepackt. 
Das verzieht aber die Messung. D.h. es schwankt nicht mehr so sehr, aber 
die Messwerte sind nicht mehr plausibel (anstatt pH 6,8 zeigt er mir 
jetzt pH 7,6 an).

> Falls zuviel Spannung vom OP-AMP kommt

Wie kann das denn passieren? Ich habe den OP so beschaltet, dass er im 
Messbereich der Sonde von 0-3,3V liefert. Nach meinem Verständnis kann 
also nie mehr als 3,3V zum Wandler kommen.

Die Position der LED ist egal?

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Tja, aber nur im Meßbereich der Sonde. Auf meiner Werkbank bau ich 
lieber auf große Betriebssicherheit:
Der OP-AMP könnte überschlägig maximal (12V-4V)/2,2kΩ=ca. 3-4mA durch 
einen 2,2kΩ Vorwiderstand in den 3,3V-Teil der Schaltung schicken. Der 
Eigenverbrauch des 3,3V-Teils der Schaltung sollte also mindestens 4mA 
betragen, besser 5mA. Egal wie.

Wahrscheinlich dürfte auch ein Kerko funktionieren, das kannst du 
ausprobieren. Aber nur mit Tiefpaß-Widerstand, sonst kann der OP-AMP 
anfangen zu schwingen und falsche Ergebnisse liefern (ich vermute, das 
ist dir grad passiert).

Die Meßsonde ist ja extrem hochohmig, das birgt die Gefahr des Empfangs 
von Neonlampen, Telefonen, UKW usw.... Der Tiefpaß sollte zumindest 
alles hochfrequente abblocken, Schaltnetzteile, Handyimpulse und so.

von Jay M. (blubb33)


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Da ich ja leider einen erheblichen Fehler bei der Pinbelegung gemacht 
habe und somit die Platine nochmal neu machen lassen muss, überlege ich, 
ob ein neues Design (jetzt mit SMD-Bauteilen) Sinn macht.

Entsprechend würde ich dann einfach zwei OPs nehmen (wie zuvor 
vorgeschlagen).
1) Dann ist das Ganze doch eigentlich auch betriebssicher, oder? D.h. 
ich brauche keine zusätzliche Diode und LED, oder? Ist ja offensichtlich 
die beste Lösungsmöglichkeit. Richtig?
2) Kennt jemanden einen einfachen und günstigen R2R-OPAmp? Der LMC6062 
habe ich für die pH-Sonde. Für den 0-10V Ausgang brauche ich einfach nur 
einen banalen OP-Amp, der aus 0-3,3V des DAC eben dreifach verstärkt die 
Spannung ausgibt.

Kann ich die Stromversorgung denn optimieren?
3) Geignetere Alternative zum SIM0512 für die Generierung einer 
12V-Spannung für die unter 2) genannte Spannung?
4) Für die 3,3V der ICs nehme ich derzeit den LM1117-3.3. Ist ein 
LowDrop, der von 5V eben 3,3V macht. Braucht es den überhaupt? Ich 
schließe alles an einen RaspberryPi an. Der könnte auch die 3,3V 
liefern. Ist das sinnvoll? Oder gibt es eine geignetere Quelle, die eine 
möglichst stabile und genaue 3,3V-Spannung liefern kann, da diese ja 
auch für die Referenz genommen wird..

von Helge A. (besupreme)


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Wenn ein zweiter OP-AMP dazukommt mit kleinerer Betriebsspannung, ist 
das Problem gelöst. Dann brauchts auch keine LED.

Das würde dir vielleicht ermöglichen, für den ADC-Signalweg einen 
Eingangsverstärker aufzubauen mit Verstärkung 1, ungefähr so wie im 
Bild. Durch den Ring auf beiden Platinenseiten, der am Ausgang des 
1-Verstärkers angeschlossen ist, kann nix mehr über die Platine 
abfließen. Solche Layouts kenne ich von Meßtechnik.

Den großen LM1117 würde ich gegen einen im TO92-Gehäuse austauschen, das 
reicht dicke. Der RPi liefert 5V und 3,3V, aber die Spannungen werden 
direkt zum Betreiben von DAC/ADC zu verseucht sein. Vielleicht läßt sich 
aber deine extra 5V-Klemme einsparen, wenn diese Schaltung aus den 5V 
des RPi versorgt wird.

Für die 12V gibts wenig kleineres als deinen Wandler jetzt, glaub ich.

von Jay M. (blubb33)


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Helge A. schrieb:
> Das würde dir vielleicht ermöglichen, für den ADC-Signalweg einen
> Eingangsverstärker aufzubauen mit Verstärkung 1, ungefähr so wie im
> Bild. Durch den Ring auf beiden Platinenseiten, der am Ausgang des
> 1-Verstärkers angeschlossen ist, kann nix mehr über die Platine
> abfließen. Solche Layouts kenne ich von Meßtechnik.

Meinst du den zweiten OP-Kanal des LMC6062? Das ist ja ein Dual-OpAmp... 
Ich dachte jetzt daran den zweiten (nicht genutzten) Kanal als 
Impedanzwandler zu verschalten und den nicht-inv. Eingang auf GND zu 
legen.

von Helge A. (besupreme)


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Als Impedanzwandler (1-Verstärker) muß der invertierende Eingang auf den 
Ausgang des OP gekoppelt werden.

Genau das macht die Eingangsverstärker-Schaltung im Beispiel, nur daß 
mit dem Ring um den Eingangssignalpfad das Signal bei hoher 
Luftfeuchtigkeit oder Verschmutzung nit so arg schlechter wird: Signal 
und Ring haben ja fast genau das gleiche Potential.

: Bearbeitet durch User
von Jay M. (blubb33)


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Vielen Dank für deine Geduld und Hilfe!

Ich habe jetzt endlich die Platine als SMD-Version fertig. Allerdings 
bekomme ich (wahrscheinlich baubedingt) diesen Ring nicht hin.

Könntest du dir den Schaltplan und das Board mal ansehen? Das wäre total 
nett!!!
Nach meiner letzten Erfahrung mit den vertauschten Pins, habe ich Sorge, 
dass in dem Board irgendein grundsätzlicher Fehler drin ist. Vor allem 
die Sache mit der empfindlichen pH-Messung. Ich würde die gerne richtig 
hinbekommen - leider fehlt mir bei weitem die Erfahrung. Die pH-Messung 
ist in meiner ursprünglichen Version einfach zu instabil (wie gesagt, 
ich muss 10.000 Messungen mitteln, um ein stabiles Ergebnis zu 
bekommen).

Abschließend ergeben sich noch folgende Fragen für mich:

1) Ist der Tiefpassfilter so korrekt? Habe einen 1µ High-Caps 
SMD-Keramik-Vielschicht-Kondensator und einen 10k Widerstand am 
Signaleingang des ADC verwendet. Sind die Dimensionierungen denn so in 
Ordnung (10k und 1µ)?
2) Der LMC6062 ist für die pH-Messung ja gut, aber für die zweite 
Ausgangsspannung ja überdimensioniert (und auch teuer). Ich brauche 
einen 1-Kanal R2R-OP im SOIC8 Gehäuse... Hatte da z.B. an einen LM6142 
gedacht. Aber der ist ja noch teurer...

Edit: Oder macht es vielleicht auch Sinn einfach zwei LMC6061 (ein 
Kanal) zu nehmen?

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Der Ring ist bei SMD nit vollständig möglich außer mit Feinleiterbahn. 
Hilfsweise läßt sich ein unvollständiger Ring legen.

Der Aufbau der ph-Messung war von vornherein verbesserungsfähig. Mit dem 
1-Verstärker, einer etwas stabileren 1,65V-Spannung und dem guard ring 
wird das besser. Übrigens hat der LMC6062 eine minimale 
Versorgungsspannung von 4,5V, sollte also von der 5V - Schiene versorgt 
werden. Der jetzt geringe Reststrom bei Übersteuerung ist unkritisch.

Auch die Verstärkerstufe auf 0-3,3V sollte besser keine hohen Frequenzen 
verstärken, 750p -> 100n bringen Abhilfe. Wenn das zu langsam ist, den C 
experimentell ermitteln. Der Tiefpaß direkt vor dem ADC stellt Bezug zum 
Massepin des ADC her. 4,7-10k und 1uF ist da OK.

Für den DAC-Ausgang ist die Wahl des OP unkritisch. Aufgrund der 
beengten Platzverhältnisse empfiehlt sich z.B. der LPV511. TI verschickt 
samples ;)

Ich hoffe, du kriegst das Teil überhaupt ordentich gelötet, ist ja ein 
Haufen Zeugs auf der kleinen Platine. Ich hab mir den Nachmittag über 
die Platine mal angeschaut und paar Teile hin und hergeschoben auch 
damits lötbar wird. Und den ph-Eingang frisch gemacht. Eigentlich wär 
jetz ne Kiste Bier fällig oder so.. *gg

TODO für dich: Führe ein DRC durch mit den Vorgaben deines 
Platinenherstellers und korrigiere die Fehler, die dann gemeldet werden. 
Und kontrolliere die Pinbelegungen der Bausteine noch mal, ich habs nur 
überflogen aber keine Fehler gesehen.

von Jay M. (blubb33)


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Vielen tausend Dank! Beim ersten Drüberschauen sehe ich schon, dass da 
einiges dabei ist, woran ich lernen kann. Vielen Dank auch hierfür.

Wegen eines kleinen "materiellen" Dankeschöns hatte ich dir schon eine 
eMail geschickt... Wie kann ich dir denn was zukommen lassen? :-)

Die Verbindung von BNC-Buchse zum LMC6062 würdest du nicht als 
Luftleitung machen?
Und die Bauteile rechts (Elkos und DC-Wandler) scheinen nur nicht 
verbunden, weil du mit Flächen gearbeitet hast, richtig? Habe ich so 
noch nie gemacht, deshalb meine doofe Frage... Dann muss ich die Flächen 
nur noch füllen (Ratsnest) :-)

Schon krass, dass ich an dem Teil schon seit Tagen/Wochen arbeite und du 
das mal eben an einem Nachmittag machst. :-D

: Bearbeitet durch User
von Jay M. (blubb33)


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Eine letzte Sache habe ich noch:

Soweit ich weiß, sollte man den Raspberry Pi nicht von außen mit 5V 
versorgen - sondern lieber per USB - da man sonst Sicherungen umgehen 
würde. Deshalb versorge ich den RPi über seinen USB-Anschluss und die 
Platine mit 5V. Aus diesem Grund hatte ich die 5V-Anschlüsse nicht 
belegt (Pin 2 und 4).
Dann wiederum wäre doch VUSB und das Polygon (und die beiden achteckigen 
Vias) auf der Unterseite (blau) am oberen Rand um die GPIO überflüssig, 
oder?

Danach kann das Teil in die "Produktion" :-) Juhu...

Edit: Kann es sein, dass es den LPV511 nur in SC70 und nicht in SOT23-5 
gibt?
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1000000-1099999/001072734-da-01-en-IC_OP_AMP_880N_LPV511MG_NOPB_SC_70_5_TID.pdf

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Eine Luftleitung ist vielleicht besser. Allerdings ist die dann frei 
in der Luft vom Pad auf der Oberseite bis zum Lötpunkt auf den 
Unterseite und könnte sich noch was einfangen z.B. aus dem RPi. Da 
zwischen Signal und guard ring höchstens ein paar mV Unterschied sind, 
werden Störungen so abgefangen und über die Platine kann kaum was zum 
Eingang durchkommen.

Die Polygon-Flächen verbinden automatisch. Zum einen bin ich faul ;) zum 
anderen werden die paar Flächenstücke die entsprechenden Schaltungsteile 
ruhiger machen.

Die 5V-CPU und GND sind angelegt a) als Meßpunkt und b) um diese 
Spannung notfalls zum Betreiben der Schaltung zur Verfügung zu haben. 
Die paar mA liefert auch der RPi, solange keine großen geschalteten 
Lasten dranhängen.

SC-70 ist etwas kleiner. Bei Handlötung wird das SOT23-5 footprint aber 
auch gehn. Ein fertiges Bauteil für SC70 hab ich nit in der lib.. ;)

von Jay M. (blubb33)


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Hat es etwas Besonderes mit dem 0 Ohm Widerstand auf sich? Würde da 
eigentlich die Leitung einfach durchziehen...

Hab den LPV511 als SC70 eingesetzt. Sollte jetzt wirklich alles fertig 
sein. Bin mal auf das Ergebnis gespannt.

Nochmals vielen, vielen Dank für deine Hilfe!

von Helge A. (besupreme)


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Steht im Datenblatt vom Ausgangs-OP drin: Bei kapazitiven Lasten kann 
der anfangen zu schwingen. Dafür reicht unter Umständen schon ein langes 
Kabel aus. Dann die 0 Ohm durch z.B. 1k ersetzen.

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