Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Unsicherheit Rigol und Tekway


von Clemens M. (panko)


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schönen guten Morgen

ich habe mir schon einige Zeit überlegt, dass ich mir einmal ein neues 
Oszilloskop kaufen möchte, sobald ich das Gefühl habe mir noch mal was 
gönnen zu müssen. Dabei habe ich eigentlich fest die Tekway DST1102B 
oder DST1202B eingeplant gehabt.
Dendenziell die 200 MHz Variante, denn Signale werden ja nicht langsamer 
und laut Datenblatt ist das Gerät ja ebenfalls lüfterlos.
Das war mir klar... bis ich also am Wochenden recherchiert und gegoogelt 
habe....

Dabei kommt man kaum darum herum, auf das Modell DS1104Z von Rigol 
aufmerkam zu werden. Ich habe versucht mal Schlüsselaspekte zu 
vergleichen aber ich bin eigentlich eher unsicherer geworden. Im 
Internet und vor allem auch hier findet man ja einiges zu den China 
Scopes, aber am häufigsten geht es um quasi religiöse Gefechte und 
Beurteilung der 'Hackbarkeit'. Beides nicht meins. Ich hoffe ich bin 
objektiv, auf alle Fälle versuche ich es und um eine neue Baustelle 
durch aufmotzen eines Scopes ins Haus zu holen bin ich zu alt. Da habe 
ich keine Zeit und Lust zu.

Wer mir helfen kann und vielleicht beide Geräte kennt ist ein gern 
gesehener Gast im thread!

Punkt1) Haben Seite des Tekway ist erst mal höhere Analogbandbreite. 200 
MHz ist natürlich gerade im Hinblick darauf, dass sogar die 
Bastelcontroller inzwischen wirklich schnelle Bussignale generieren, 
schon schön. Ich bin leider kein Schaltungstechnik Experte, aber es 
packt mich auch da hin und wieder und ich versuche zu lernen. Wenn ich 
da an Schaltregler denke, wäre da nicht eine höhe Bandbreite auch Gold 
wert? -wenn- das Gerät die auch halbwegs sinnvoll verwenden kann. Wenn 
ich keinen einzigen Glitch oder Spike triggern kann, stellt sich mir 
natürlich die Frage ob das Augenwischerei ist. Wie sieht es beim 
DST1102B aus?

Zweitens natürlich lüfterfreiheit. Das sehe ich als plus. Ich bin 
inzwischen nicht mehr lärmempfindlich, sondern eher geräuschempfindlich 
glaube ich manchmal. Die einzelnen Knöpfe für die Zeitbasen gefallen mir 
deutlich besser als das Rigol Konzept.(letzteres wäre aber nicht 
wirklich entscheidungsfindend)



Haben Seite des Rigol:
Bei langsameren Signalen 12 bit  A/D Wandler und 4 Kanäle. Außerdem die 
Möglichkeit das Triggermodul nachzukaufen. (wobei ich mir nicht klar bin 
wie der praktische Mehrwert davon überhaupt ist. Ebenso glaube ich, dass 
die Anwendung der seriellen Dekodierung eher nie genutzt werden würde)
Aber nur 100 MHz Bandbreite. Dort ist bei mir ein Fragezeichen.

Was bedeutet das für mich in der Anwendung. Ich frage mich ob ich früher 
oder später in dem Punkt Reue bezüglich eines Kaufes haben könnte.

Dennoch ist das Gerät etwas teurer als das Rigol mit 200 MHz. Ist es das 
wirklich wert?

Lasst mich an euren Erfahrungen profitieren.


P.S. Wenn ich keine Familie hätte und sonst keine Hobby würde ich 
vermutlich etwas sparen und ein Rigol 2202A kaufen. Geht aber aus beiden 
Gründen nicht.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Clemens M. schrieb:
> Aber nur 100 MHz Bandbreite. Dort ist bei mir ein Fragezeichen.

Mit was für Controllern arbeitest Du bzw. hast Du vor zu arbeiten? 
Willst Du DDR2-SDRAM-Interfaces oder PCI-Bus-Devices entwickeln?

Oder siehst Du das nur als hypothetische Möglichkeit, was mal auf Dich 
zukommen könnte?

Mit was für Oszilloskopen hast Du bislang gearbeitet?

Die Decodier- und Triggermöglichkeiten des 1104Z/1074Z sind praktisch, 
sobald man mit Kommunikationsprotokollen zu tun hat; wenn beispielsweise 
eine I2C-Kommunikation untersucht werden soll, kann auf einen bestimmten 
übertragenen Wert getriggert werden, was die Fehlersuche stark 
vereinfachen kann.

Das Rigol-Gerät hat erheblich mehr Speicher (12 MPts statt 1 MPts, gegen 
Geldeinwurf sogar verdoppelbar) und bietet vier Kanäle, was auch gerade 
bei der Fehlersuche in digitalen Schaltungen von Vorteil ist.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Clemens,

wenn es auch ein gebrauchtes Tektronix sein darf (4*200MHz), könnte ich 
Dir was anbieten. Incl. TDS2MEM, 4 Tastköpfen und Tragetasche, VB 875 
EUR:

Beitrag "[V] Tektronix TDS2024 4*200MHz DSO"

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Mark 99 (Gast)


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Das ideale Oszilloskop wirst du nicht finden (steht so auch im 
Oszilloskop-Beratungartikel den keiner ließt).

Lerne Kompromisse zu machen, sonst wartest du ewig auf ein passendes 
Oszilloskop. Egal was du kaufst, nächstes Jahr gibt es irgendwo sicher 
ein schöneres, besseres, billigeres. Damit musst du leben. Oder du 
wartest noch ein Jahr, und ein Jahr, und ein Jahr ...

von Panko (Gast)


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Ich bin gerade nciht eingeloggt, ich hoffe damit kommt ihr klar.

Also prvat hab ich derzeit ein gammeliges 30 MHz Voltcraft mit etwas 
nicht linearer Zeitbasis... daher der Upgrade Wunsch.
Beruflich benutze ich ein 100 MHz Scope von Agilent. Eine schnelle 
serielle Verbindung, oder auch ein sram finde ich dabei schon manchmal 
schwierig genau zuzuordnen.

Dass es das ideale Scope nicht gibt, ist mir durchaus bewusst und dass 
man erst recht bei einem billig Gerät aus China nicht rundum glücklich 
wird dämmert mir durchaus.
Also völlig blauäugig bin ich nicht. Umso wichtiger finde ich daher 
glaubhafte und realistisch einzuschätzende Meldungen anderer zu sammeln. 
Ob ich ein Scope 'hacken' kann oder nicht ist mir dabei total piepe. Ich 
verstehe nicht dass das häufig nicht nachvollzogen werden kann oder 
will.

Thorsten, ich müsste etwas darüber nachdenken. Ich melde mich dann auf 
jeden Fall bei pm. Wenn weg, dann weg, dann hab ich Pech gehabt. Ich 
hätte nur noch die Frage, ob das Gerät mal kalibriert wurde bzw. wie alt 
es ist.

schönde Grüße

von Marc W. (suffer1981de)


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Bin Besitzer eines gehackten Rigol DS1074Z Scopes und bis dato sehr 
zufrieden damit.

Für dich scheint sich tatsächlich erstmal die Frage nach der Bandbreite 
zu stellen. Wenn du mit nem 100 MHz Scope (und da ist halt nunmal 
Schluss mit lustig bei der DS1000Z Serie) am Anschlag dessen bist, was 
du gerne damit machen würdest, wärst du schlecht beraten, dieses Scope 
zu kaufen. Du solltest dir dann definitiv eins mit mindestens 200MHz 
holen.

Vieleicht solltest du mal reinschreiben wie deine Preisspanne aussieht 
(1,300 scheinen ja schon zuviel zu sein), dann können dir hier vlt. die 
Member mal ein paar Vorschläge machen, an die du bist dato noch nicht 
gedacht hast.

Aufgrund meiner mangelnden Erfahrung kann ich dir leider nix anderes 
Empfehlen, kenne halt nur das DS1074Z.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wie sich im "Sammelbestellungs"-Thread herausgestellt hat, werden 
mittlerweile von Rigol auch die MSO1000Z-Modelle MSO1074Z und MSO1104Z 
angeboten, die entsprechen dem DS1074Z bzw. DS1104Z, haben aber 
zusätzlich noch einen 16-Kanal-Logikanalysator. Für etwa 210 EUR 
Aufpreis gibt es dann noch das -S-Modell, das einen zweikanaligen 
Signalgenerator hat.


Ein Kritikpunkt sind die Masseklemmen der mitgelieferten Tastköpfe, die 
würde ich austauschen.

von Marc W. (suffer1981de)


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Bei den MSO Teilen kostet der kleinste aber schon 750 €. Der TO sollte 
mal ne Preisspanne nennen :-)

von Clemens M. (panko)


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Preislich würde ich bei 700-800 noch das Gefühl haben, dass das Geld 
nicht unnötig verbrannt wird.
Man muss ja speziell zu Hause aufpassen, den Nutzen gut abzuwägen. 
Natürlich könnte ich auch etwas mehr in die Hände nehmen. Ich würde dann 
nur vermutlich das Gefühl bekommen, dass ich es nicht genug benutze 
fürchte ich.
Zumal ja anscheinend die Trigger und Dekodierungsoption durchaus 
sinnvoll zu zukaufen ist. Richtig verstanden?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Clemens M. schrieb:
> Zumal ja anscheinend die Trigger und Dekodierungsoption durchaus
> sinnvoll zu zukaufen ist.

Kosten beide etwa 160 EUR, wie auch die Speicherverdopplungsoption.

Im Gerät sind sie 30 Tage nach erstem Einschalten als "Anfixe" 
freigeschaltet, so daß man sie ausprobieren kann.

von Clemens M. (panko)


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Ich bin jetzt etwas durch die Masse an interessanten Features ans 
nachdenken gekommen. Ich glaube fast, dass speziell für mich zu Hause 
das Gesamtpaket attraktiver als das schon deutlich ältere Markengerät 
sein könnte. Speziell beim Speicher sind da doch Abstriche zu machen. 
Die optionalen Pakete haben auch einen Charme. Und preislich läge ich 
dann statt hoch bei hart an der Grenze der Vernunft.


Eine Frage kam mir aber noch auf. Weiß jemand, wie (vielleicht auch bei 
anderen Geräten) die automatischen Messungen gemacht werden? Weiß das 
Gerät da um seine eigenen Daten? Sprich ich messe eine Anstiegszeit von 
10 ns am Bildschirm. Als Prüfkopf habe ich mal einen 350 MHz Kopf dran, 
der ist mir egal.
Zeigt das Gerät dann bei der Messung der rise time eine Auswertung der 
Kurve, die ich am Schirm sehe oder zeigt es so etwas wie 9 ns an? Das 
würde mich mal generell interessieren...

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