ich bastel grad an einem Microcontroller-basiertem Ersatz für Kassettenrecorder für Heimcomputer. Aktuell kann der Microcontroller für einen Heimcomputer passende Signale ausgeben, der Heimcomputer ist gegenüber dem Microcontroller sehr tolerant - es ist praktisch egal ob ich die Signal-Leitungen direkt anschliesse, über einen 10:1 Spannungsteiler, über einen 100nF Kondensator - es funktioniert immer. Ganz anders wenn ich auf einen Kassettenrecorder gehe, egal was ich bisher probiere, irgendwie passt der Signallevel nicht. Hat eventuell jemand einen Tip, wie man einen typischen "Line In" Eingang eines Kassettenrecorders anschliessen kann an den 0..5V Ausgang eines AVR Microcontrollers, um dessen Rechtecksignal mit vernünftiger Aussteuerung aufnehmen zu können?
Mit einem Spannungsteiler: µC ---+ | +-+ | | | | R1 | | +-+ | Uin +----- Kassettenrekorder | +-+ | | | | R2 Uout | | +-+ | | --- R1 und R2 so wählen, daß bei 5V Uin maximaler Line-In Pegel des Kassettenrekorders an Uout erreicht wird. Dürfte so bei Uout 1 ---- = -- Uin 20 liegen.
Hm, verstehe die Frage nicht so ganz. Erst willst du einen Ersatz für den Kassettenrecorder bauen (ich nehme an, um mit alten Heimcomputern rumzuspielen, ohne sich mit den lästigen Kassetten rumzuärgern, aber eben auch nicht in diesen einzugreifen?). Dann willst du dieses Signal aber doch wieder auf Band aufnehmen? Wozu?
Wenn ich mich nicht irre, möchtest du digitale Signale auf einer "Tonband-Kassette" aufnehmen. rate mal wieso das eventuell schwierig wird?
Stromverdichter schrieb: > Wenn ich mich nicht irre, möchtest du digitale Signale auf einer > "Tonband-Kassette" aufnehmen. rate mal wieso das eventuell schwierig > wird? Dafür wurde früher™ gerne der Kansas City Standard verwendet. Frage beantwortet? Das Zauberding dazwischen heißt MODEM
Micha schrieb: > Hat eventuell jemand einen Tip, wie man einen typischen "Line In" > Eingang eines Kassettenrecorders anschliessen kann an den 0..5V Ausgang > eines AVR Microcontrollers, um dessen Rechtecksignal mit vernünftiger > Aussteuerung aufnehmen zu können? Prinzipiell garnicht. Der Kassettenrecorder wird aus dem Rechteck immer was anderes machen, denn er stellt einen Tiefpaß mit maximal ca. 12kHz Grenzfrequenz dar. Der Pegel an sich ist überhaupt kein Problem, der kann leicht mit dem schon vorgeschlagenen Spannungsteiler angepaßt werden. Allerdings haben viele Kassettenrecorder eine nicht abschaltbare AGC und viele dieser Schaltungen neigen dazu, bei einem oberwellenreichen Signal am Eingang stark runterzuregeln oder sogar in wilde Regelschwingungen zu verfallen. Also den Spannungsteiler am besten mit einem Kondensator parallel zum unteren Widerstand ergänzen, den Wert so wählen, daß aus einem 12kHz-Rechteck gerade so ein schöner 12kHz Sinus geformt wird. Das tut dem Signal nix an, was der Kassettenrecorder ihm nicht sowieso antun würde.
Stromverdichter schrieb: > Wenn ich mich nicht irre, möchtest du digitale Signale auf einer > "Tonband-Kassette" aufnehmen. rate mal wieso das eventuell schwierig > wird? Weil das Generationen von Heimcomputern so gemacht haben. ;-)
Ich habe mal das "Interface" einer Kassettenanbindung rausgesucht (LC-80). Links oben (Tape out) kommt das Rechtecksignal vom µC, dann geht es über R277 und das RC-Netzwerk bis zur Tape-Buchse (Pins 3 und 5). Das ist alles. Überhaupt nicht schwierig.
Mike schrieb: > Stromverdichter schrieb: >> Wenn ich mich nicht irre, möchtest du digitale Signale auf einer >> "Tonband-Kassette" aufnehmen. rate mal wieso das eventuell schwierig >> wird? > > Dafür wurde früher™ gerne der Kansas City Standard verwendet. > > Frage beantwortet? Das Zauberding dazwischen heißt MODEM Hi, mit dem Kansas City hast du recht. Aber das sind nur paar Zeilen Software. Das Zauberding namens Modem braucht man für eine Kassettenaufzeichnung nicht. Frage jetzt beantwortet? ;-)
Der Apple II und auch das Interface für den Apple I brauchte dafür auf der Ausgangsseite nur den schon genannten Spannungsteiler. Der Ausgangspegel war aber mit ca. 0,25Vss eher für den Mikrofoneingang gedacht. Und auf der Eingangseite werkelte nach dem Kondensator der gute alte 741 als Komperator. Der KIM und auch der darauf basierende Elektor Junior-Computer hatten auf der Eingangsseite vor dem Komperator noch eine 565 PLL, welche als eine Art Frequenzfolger arbeitete. Die einzelnen Bits wurden dabei als Tonfolge zweier in der Frequenz unterschiedlicher Töne gespeichert, wobei deren jeweilige Zeitdauer das Unterscheidungsmerkmal zwischen den Nullen und Einsen war. Zusätzlich waren auf dem Interface noch Relais-Ausgänge für die Motoransteuerung der zwei möglichen Kassettenrekorder vorgesehen. Mit besten Grüßen Murmelchen
?!? schrieb: > Das Zauberding namens Modem braucht man für eine Kassettenaufzeichnung > nicht. Doch. Der Kansas City Standard beschreibt ja ein Modem in Softwareform.
Wenn man etwas weniger Retro sein möchte, kann auch eine Suche nach "Supertape" Ergebnisse bringen. Das ist gewissermaßen eine Weiterentwicklung von "Kansas City" mit höherer Datenrate, und das gab es in Softwareform so in der ersten Hälfte der 80er für die üblichen mit Audiocassetten arbeitenden Computer, wie z.B. den CPC464. In den ersten c't-Jahrgängen müsste sich dazu einiges finden lassen. Bleibt die Frage: Warum tut man sich so etwas an?
Wolle schrieb: > Doch. Der Kansas City Standard beschreibt ja ein Modem in Softwareform. Lies mal, was ich eine Zeile höher geschrieben habe :-) ?!? schrieb: > mit dem Kansas City hast du recht. Aber das sind nur paar Zeilen > Software. Hätte ich vielleicht noch schreiben sollen: "Ein zusätzliches Gerät, das man Modem nennt, braucht man nicht."?
Selbst wenn ich die Schaltung und die SW zum Laufen bringe, mir fehlt ein Kassettenrekorder. Die habe ich schon vor Jahren aussortiert. Kann man überhaupt noch Leerkassetten kaufen? Da würde ich doch lieber ein SD-Karten Interface basteln wollen. Warum nicht gleich noch ein Interface für Lochkarten?
PittyJ schrieb: > Selbst wenn ich die Schaltung und die SW zum Laufen bringe, mir fehlt > ein Kassettenrekorder. Ist doch egal, ob du einen hast. Micha hat offensichtlich einen :-) > Die habe ich schon vor Jahren aussortiert. Kann > man überhaupt noch Leerkassetten kaufen? Klar, kein Problem: http://www.hood.de/hifi-audio/hifi-zubehoer/leermedien/mcs-unbespielt
Mike schrieb: > Frage beantwortet? Das Zauberding dazwischen heißt MODEM ?!? schrieb: > Stromverdichter schrieb: >> Wenn ich mich nicht irre, möchtest du digitale Signale auf einer >> "Tonband-Kassette" aufnehmen. rate mal wieso das eventuell schwierig >> wird? > > Weil das Generationen von Heimcomputern so gemacht haben. ;-) Lustig dass ihr mir antwortet :-) Der Hinweis mit den Tönen war wohl nicht deutlich genug
Stromverdichter schrieb: > Lustig dass ihr mir antwortet :-) > Der Hinweis mit den Tönen war wohl nicht deutlich genug Werter Herr, Sie sprechen in Rätseln. Welcher "Hinweis mit den Tönen"?
MC60 schrieb im Beitrag #3709668: > Stromverdichter schrieb: >> Lustig dass ihr mir antwortet :-) >> Der Hinweis mit den Tönen war wohl nicht deutlich genug > > Werter Herr, Sie sprechen in Rätseln. Welcher "Hinweis mit den Tönen"? Der in Anführungszeichen ""
Stromverdichter schrieb: >> Werter Herr, Sie sprechen in Rätseln. Welcher "Hinweis mit den Tönen"? > > Der in Anführungszeichen "" Das Rätsel wird grösser... Weiter oben steht in einem Beitrag von dir das Wort "Tonbandkassette" in Anführungszeichen. Wenn du das meinst, weise ich dich auf die vielen Heimcomputer hin, die allesamt damals die Daten auf Tonbandkassette aufgezeichnet haben. Falls du doch etwas anderes meinen solltest, dann wirf nicht nur einen Brocken hin, sondern sag, was du meinst.
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