Forum: Haus & Smart Home Fragen zu FI Schalter und Stromschlag


von Hans H. (skewcrap)


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Hallo

Ich habe neulich wieder mal etwas über FI Schaltungen gelesen, und da 
sind bei mir einige Fragen aufgetaucht.

Es herrscht ja die gängige Meinung, dass man beim Arbeiten an 230V 
Schuhe mit Gummisohlen tragen sollte. Ein FI Schalter kann nur auslösen, 
wenn der Strom einen "falschen Weg" nimmt.

Folgende Situation:

Man berührt mit der einen Hand die Phase mit der anderen den Nullleiter 
eines 230V Kabels, welches durch FI geschützt ist.

Was passiert a)

wenn man Gummisohlen trägt? Der Strom fliesst über den Nulleiter ab, und 
der FI kann deshalb nicht auslösen?

b)

wenn man zB. Barfuss ist (nicht isoliert)? Dann müsste doch ein Teil des 
Stroms über die Erde abfliessen und der FI Schalter müsste auslösen?

Stimmt das, oder mache ich einen Überlegungsfehler?

Danke für eure Antworten

von Malefiz (Gast)


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a) ja du bist tot

b) wenn durch örtlichen Begebenheiten ein Strom zur Erde der höher als 
der Auslösestrom ist ja ansonsten gilt a.

von Christian B. (luckyfu)


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beidemale das Gleiche, du bist tot

es reichen einige mA Strom durchs Herz. Bei dieser Konstellation hast du 
aber immer den direkten Stromfluss übers Herz.
Daher hat der Fi nicht den Hauch einer Chance dein Leben zu retten.
Die hat er nur, wenn du nur mit einer Hand die Phase berührst und der 
Strom in Richtung der Füße fließt.

eine kleine Chance hast du wenn du mit der zweiten Hand statt des 
Nulleiters den PE anfasst, aber da würde ich auch auf eine höhere 
Wahrscheinlichkeit tippen, daß das nichts nützt.

von WW-Tech (Gast)


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Hinter einem FI gibt es keinen Nullleiter.

Versuchst du einen anzuschließen löst der FI schon aus ohne daß ein 
Fehlerstrom fliest.

von Skyper (Gast)


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WW-Tech schrieb:
> Hinter einem FI gibt es keinen Nullleiter

Doch... der FI vergleicht ob der Strom auf der Phase und dem 
Neutralleiter gleich groß sind - wenn das nicht der Fall ist, die 
Differenz größer als der zugelassene Wert des FI-Schalters ist, dann 
löst er aus. Der Strom hat in diesen Fall den Weg über die Erde zurück 
genommen ... oder auch über den PE-Leiter!

von WW-Tech (Gast)


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Einen Neutralleiter gibt es natürlich schon hinter dem FI.

Einen Nulleiter nicht.

Erstens darf ein Nulleiter niemals geschaltet werden.

Zweitens würde sich der Strom vom Nulleiter undefiniert zwischen dem 
Rückweg durch den FI und alle möglichen anderen Wege nach Erde 
aufteilen. der FI wird damit auslösen weil er das von einem anderem 
Isolationsfehler nicht unterscheiden kann.

von Route_66 H. (route_66)


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WW-Tech schrieb:
> Einen Neutralleiter gibt es natürlich schon hinter dem FI.
>
> Einen Nulleiter nicht.

Hallo!
Zur Erklärung:
Vor langer, langer Zeit, als es den Drehstrom gerade erst gab, hatte man 
drei Phasen (damals noch R, S, T) und den Nulleiter. der hatte dann 
Neutralleiter- und Schutzleiterfunktion.

Der aktuelle Fachmann spricht heute nicht mehr mit solch alten 
Begriffen, weil sie -wie man hier sieht- missverständlich sind.
Heute nennt man es Außenleiter (L1, L2, L3), Neutralleiter (N), 
Schutzleiter (PE) oder Schutzleiter mit Neutralleiterfunktion 
(PEN-Leiter).

http://de.wikipedia.org/wiki/Nulleiter

von .. .. (ds-spezialist)


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Christian B. schrieb:
> beidemale das Gleiche, du bist tot
>
> es reichen einige mA Strom durchs Herz. Bei dieser Konstellation hast du
> aber immer den direkten Stromfluss übers Herz.
> Daher hat der Fi nicht den Hauch einer Chance dein Leben zu retten.
> Die hat er nur, wenn du nur mit einer Hand die Phase berührst und der
> Strom in Richtung der Füße fließt.
>

So genau nimmt es der Strom bei seinem Weg durch den Körper auch nicht.
Er wird mehr oder weniger die komplette Masse durch den Körper nutzen.
Der Herzmuskel ist natürlich bei dieser Konstellation mitten drinn.

Und jetzt kommt der RCD zum Einsatz! Je nach dem wie der gesammte 
Körperwiderstand incl. der Übergangswiederstände ist, wird dann ein 
bestimmter Strom fließen. Wenn dann der Strom nicht wieder über den 
Neutralleiter zurück fließt, sondern über PE oder die Erde fließt 
bekommt es der RCD mit und schaltet ab.
Dabei ist die Abschaltzeit in der Praxis bei ca. 20-40mS und damit 
schneller als es nachhaltige Auswirkungen auf den Körper hat.
Beachten sollte man, dass ein RCD nicht den Strom in seiner Höhe, 
sondern in seiner Einwirkzeit begrenzt.
Beide Werte in ihrer Kombination entscheiden darübe, ob - oder welche 
Auswirkungen es hat.

Deshalb ist deine Aussage, das "der Fi nicht den Hauch einer Chance dein 
Leben zu retten" hat, so nicht richtig ist.

von Elektriktrik (Gast)


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Hans Hurtig schrieb:
> Folgende Situation:
>
> Man berührt mit der einen Hand die Phase mit der anderen den Nullleiter
> eines 230V Kabels, welches durch FI geschützt ist.

Beschreibe mal bitte bei welchem Szenario das passieren könnte und wie 
es zu Stande gekommen ist.

von Paul B. (paul_baumann)


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@Elektriktrick

>Beschreibe mal bitte bei welchem Szenario das passieren könnte und wie
>es zu Stande gekommen ist.

Ja, das ist eine sehr interessante Frage.
;-)
MfG Paul

von Guest (Gast)


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Hans Hurtig schrieb:
> Es herrscht ja die gängige Meinung, dass man beim Arbeiten an 230V
> Schuhe mit Gummisohlen tragen sollte. Ein FI Schalter kann nur auslösen,
> wenn der Strom einen "falschen Weg" nimmt.

Falsch!
Fünf-Punkte Regel beachten:
1. Ausschalten
2. Gegen Wiedereinschalten sichern
3. Spannungsfreiheit prüfen
4. Erden
5. Spannungsführende Anlageteile isolieren/abschirmen

von Paul B. (paul_baumann)


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Hans Hurtig schrub:
> Es herrscht ja die gängige Meinung, dass man beim Arbeiten an 230V
> Schuhe mit Gummisohlen tragen sollte.

Zitat Spider Murphy Gang:
Irgendwer hat meinen Cadillac gestohl'n
und jetzt steh' i wie a Depp auf meine Gummisohl'n

;-)

MfG Paul

von Harald W. (wilhelms)


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Elektriktrik schrieb:

> Beschreibe mal bitte bei welchem Szenario das passieren könnte

Genau, ein richtiger Elektriker hat immer eine Hand in der Tasche. :-)

von Hans H. (skewcrap)


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Guest schrieb:
> Hans Hurtig schrieb:
>> Es herrscht ja die gängige Meinung, dass man beim Arbeiten an 230V
>> Schuhe mit Gummisohlen tragen sollte. Ein FI Schalter kann nur auslösen,
>> wenn der Strom einen "falschen Weg" nimmt.
>
> Falsch!
> Fünf-Punkte Regel beachten:
> 1. Ausschalten
> 2. Gegen Wiedereinschalten sichern
> 3. Spannungsfreiheit prüfen
> 4. Erden
> 5. Spannungsführende Anlageteile isolieren/abschirmen

Ja, diese Regeln kenne ich. Wieso soll denn Gummisohlen tragen falsch 
sein?

von biene (Gast)


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Ich würde Schuhe mit Gummi Sohle Tragen

Fasse lieber Strom mit nassen Händen an dann wirkt er besser:-)

Gummisohlen erhöhen den erdungswiderstand damit den gesammtwiderstand 
und verringern Stromfluss bei gleicher Spannung

Und eine Hand am sack gibt gekochtes ei bei strom Schlag mit nasser 
Hand:-)
Das hilft bei der Frage:-)

von Christian B. (luckyfu)


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.. .. schrieb:
> Deshalb ist deine Aussage, das "der Fi nicht den Hauch einer Chance dein
> Leben zu retten" hat, so nicht richtig ist.

Darüber kann man jetzt streiten. Wenn er wirklich mit der Linken Hand an 
L und mit der Rechten an N fasst hat er keine Überlebenschance. 
Esseidenn er steht barfuß auf einer mit PE verbundenen Metallplatte. 
Wenn du mit normalen Straßenschuhen, normal bekleidet, dieses Wagnis 
eingehst wird nur ein Bruchteil des Stromes in Richtung der Füße 
abfließen. Wenn du dann noch auf Holzdielen stehst hast du überhaupt 
keine Chance mehr und der Strom wird zu nahezu 100% durch deinen Körper 
strömen.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Christian B. schrieb:
> Darüber kann man jetzt streiten. Wenn er wirklich mit der Linken Hand an
> L und mit der Rechten an N fasst hat er keine Überlebenschance.

Weil ein FI nunmal nicht vor Dummheit schützt. Er schützt bei Defekten 
von el. Geräten, nicht vor Hobby-Elektrikern die unbedingt ein Szenario 
beweisen wollen, wo ein FI nicht funktioniert.


Dennis

von Axel L. (axel_5)


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Christian B. schrieb:
> .. .. schrieb:
>> Deshalb ist deine Aussage, das "der Fi nicht den Hauch einer Chance dein
>> Leben zu retten" hat, so nicht richtig ist.
>
> Darüber kann man jetzt streiten. Wenn er wirklich mit der Linken Hand an
> L und mit der Rechten an N fasst hat er keine Überlebenschance.
> Esseidenn er steht barfuß auf einer mit PE verbundenen Metallplatte.
> Wenn du mit normalen Straßenschuhen, normal bekleidet, dieses Wagnis
> eingehst wird nur ein Bruchteil des Stromes in Richtung der Füße
> abfließen. Wenn du dann noch auf Holzdielen stehst hast du überhaupt
> keine Chance mehr und der Strom wird zu nahezu 100% durch deinen Körper
> strömen.

Wenn man mit der linken Hand an L ist, ist es ziemlich egal, wo die 
rechte Hand ist. Die Höhe des Stromes gegen Erde wird davon nicht 
beeinflusst.

Und ja, der FI wird wohl auslösen, bevor das Herz überhaupt mitbekommt, 
dass das was im Argen ist. Wegen des Stromes von der linken Hand 
Richtung Erde. Und man muss schon ziemlich unglücklich stehen 
(Gummisohle und auch sonst kein Kontakt gegen Erde), damit der FI nicht 
auslöst.

Gruss
Axel

von Hans H. (skewcrap)


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Hm die Meinungen gehen auseinander ;-)

Ich wills ja nicht ausprobieren, mich interessiert es nur, ob meine 
Überlegungen korrekt sind...

von Possetitjel (Gast)


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Hans Hurtig schrieb:

> Hm die Meinungen gehen auseinander ;-)

Na, wie immer: Die der Deppen in beliebige und die der Fachleute
in die richtige Richtung :)

> Ich wills ja nicht ausprobieren, mich interessiert es nur, ob
> meine Überlegungen korrekt sind...

Naja, mal ehrlich: Was gibt es da zu grübeln?

Das Ding hieß früher auf Deutsch "Fehlerstromschutzschalter",
heute "RCD" - nicht "Darwin award inhibitor". Wenn Du Dich
als zusätzlichen Verbraucher anschaltest, indem Du Phase und
Null mit je einer Hand anpackst, und, konform zu DIN EN VDE 100
durch verstärkte Isolation (Socken und Gummischuhe) einen
Erdschluss zuverlässig verhinderst, dann fließt natürlich kein
Fehlerstrom. Du wirst eher innerlich gargekocht, als dass der
RCD anspricht. Warum sollte er auch?

RCDs sind personenschutztechnisch eine geniale Sache (das ist
übrigens ernst gemeint), aber gegen Blödheit schützen sie leider
nicht.
Deshalb die Regel: Linke Hand in die recht Arschtasche!

von Lutz (Gast)


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Den analogen "Sicherheitsglaube" findet man übrigens auch oft bei 
Elektro-Lehrlingen, wenn es um das IT-Netz geht: "Kann ja nix passieren, 
deswegen gibt es das ja".
Ich frage dann immer gerne:
1.) Was passiert, wenn man nur N berührt?
2.) Was passiert, wenn man nur L berührt?
3.) Was passiert, wenn man L und N berührt?
Leider antworten die meistens auf alle 3 Fragen mit "nichts!"

von Walter Tarpan (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Wenn er wirklich mit der Linken Hand an
> L und mit der Rechten an N fasst hat er keine Überlebenschance.

Naja.... die hat er schon. Aber es ist eben nur noch eine Chance.

von .. .. (ds-spezialist)


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@Lutz:
und eine weitere Meinung von vielen ist, dass bei einem Stromschlag mit 
einem 30mA RCD nicht passieren kann, da ja angeblich nur 30mA fließen 
können. Viele denken, der FI begrenzt den Strom bei einem Stromschlag.

----

Eine weitere unterschätzte Gefahr trotz RCD ist der Bereich zwischen 
gefählicher Körperstrom und "RCD-Auslösestrom".
Ich meine damit, das es bei einem Stromschlag einen schmalen Bereich 
(Höhe des Fehlerstromes) gibt, bei dem es für den Menschen bereits 
gefählich ist (ca. 4-10 mA) und dem Fehlerstrom der erst fließen muss, 
damit der RCD auslösen kann (praxiswert ca.17-22mA).

: Bearbeitet durch User
von b35 (Gast)


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.. .. schrieb:
> Eine weitere unterschätzte Gefahr trotz RCD...

Beitrag "wir schmeißen mal einen Föhn in die Badewanne."

Siehe Kapitel 4.6 des Haartrocker/BAUA Papier.

von Paul Baumann (Gast)


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/Ironie

Als es damals noch Nullung mit Potentialausgleich gab und die Energie-
versorgung noch ein nullungsfähiges Netz garantierte -wieviele Tausende
Tote hat es da gegeben. Furchtbar, furchtbar, grauenhaft....
\Ironie
MfG Paul

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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.. .. schrieb:
> und dem Fehlerstrom der erst fließen muss,
> damit der RCD auslösen kann

Genau deswegen sollen ja alle el. leitfähigen Gehäuseteile mit dem PE 
verbunden sein, damit eben nicht der ganze Strom über den Menschen 
abfließen muss. Weil sonst könntest du ja auch bei klassischer Nullung 
einen FI einbauen. Kann dir niemand verbieten, aber dann muss eben der 
gesamte Strom über den menschl. Körper fließen und der FI löst wenn er 
überhaupt auslöst erst aus, wenn ich als Mensch da auch anfasse.

Desweiteren muss messtechnisch nachgewiesen werden, dass im Fehlerfall 
die berühmten 50V Berührungsspannung nicht überschritten werden. Also 
wenn wirklich die Phase ohne Übergangswiderstand am Gehäuse anliegt, 
darf das Gehäuse max 50V gegen Erde führen. Und wenn man als Mensch an 
max. 50V anfasst, passiert noch nicht viel. Da musst du wirklich mit 
nassen Füßen im Erdboden stehen, dass du da ernsthaft etwas merkst.

Dennis

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Dennis H. schrieb:

> .. .. schrieb:
>> und dem Fehlerstrom der erst fließen muss, damit der RCD
>> auslösen kann
>
> Genau deswegen sollen ja alle el. leitfähigen Gehäuseteile
> mit dem PE verbunden sein, damit eben nicht der ganze Strom
> über den Menschen abfließen muss.

Das ist richtig - aber kein Gegensatz zur Aussage oben. Der
Fehlerstrom muss fließen, damit der RCD auslöst - aber nicht
unbedingt über den Menschen.

> Weil sonst könntest du ja auch bei klassischer Nullung einen
> FI einbauen.

Diese Aussage hat nichts mit dem vorigen Satz zu tun.

Und ja: Man kann bei klassischer Nullung einen FI einbauen.
Die Sicherheit wird dadurch - d.h. im Vergleich zur klassischen
Nullung ohne FI - nur besser.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Possetitjel schrieb:
> Die Sicherheit wird dadurch - d.h. im Vergleich zur klassischen
> Nullung ohne FI - nur besser.

Naja, unwesentlich, weil nach wie vor der ganze Fehlerstrom über mich 
als Mensch abfließt. Es wird warsch. nichtmal der FI auslösen, weil eben 
nicht genug Fehlerstrom fließt. Somit macht es nicht wirklich Sinn.



Possetitjel schrieb:
> Der
> Fehlerstrom muss fließen, damit der RCD auslöst

Steht außer Frage, aber im Eingangspost wollte jemand unbedingt wissen, 
wie man sich blöd genug anstellen kann, damit eben kein FI es 
mitbekommt.

Possetitjel schrieb:
> Das ist richtig - aber kein Gegensatz zur Aussage oben.

Naja, für mich klang die Aussage von .. .. einfach so, als wenn ein FI 
doch nicht soviel Sicherheit bringt, wie alle versprechen. Sicher hat er 
es so nicht gemeint, ich möchte ihm auf keinen Fall irgendwelche 
fachliche Kompetenz absprechen. Ich hatte einfach mit der Aussage:

.. .. schrieb:
> Ich meine damit, das es bei einem Stromschlag einen schmalen Bereich
> (Höhe des Fehlerstromes) gibt, bei dem es für den Menschen bereits
> gefählich ist

So meine Probleme. Es ist richtig, das ein Strom von 15 bis 20mA durch 
einen Menschen durchaus gefährlich ist, abhängig von der Dauer. Aber so 
ein hoher Strom wird einfach durch den Menschen nicht zum fließen 
kommen, deswegen mein Hinweis auf die max. Berührungsspannung von 50V. 
Nehmen wir den menschl. Widerstand mal sehr niedrig mit 5kOhm an, dann 
würden bei 50V trotzdem "bloß" 10mA fließen. Und da müsste ich wie 
vorhin schon gesagt mit nassen Füßen im Erdboden stehen, damit ich 
keinen nennenswerten Übergangswiderstand zur Erde habe. Die max 
Berührungsspannung ist unabhängig vom FI. Also selbst ohne FI wird über 
mich keine 15 bis 20mA fließen, wenn die Installation ordentlich 
ausgeführt ist. Der Unterschied ist einfach nur, das mit FI eben 
abgeschalten wird, ohne FI nicht, wenn die Fehlerstelle nicht den Strom 
zum fließen bringt, der zum auslösen der Sicherung nötig wäre.


Dennis

von Lutz (Gast)


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Es wird ja immer wieder auch gerne folgender Link erwähnt:

http://www.darwinawards.com/darwin/darwin1999-50.html

Wie ich schon 2008 schrieb:

"Worauf ich hinaus will: Die Geschichte glaube ich nicht weil,
1.) Elektrischer Ansatz:
der Strom auch wirklich durch das Herz fließen muß. Und durch die
Parallelschaltung vieler Widerstände (Blutgefäße, Nerven, Interstitium
etc.) wird der Strom sich schon schön aufteilen und für das Herz bleibt
nicht "genug" übrig. Bei der Physiotherapie oder HF-Chirurgie z.B.
fließen schon deutlich mehr als einige Mikroampere durch den Körper,
aber eben nicht durchs Herz. Es ist eben neben Stromart und-stärke
auch wichtig, wo er durch den Körper fließt.

2.) Statistischer Ansatz:
Wenn das so einfach wäre, sich mit 2 offenen Wunden an den Fingern mit
einem Multimeter umzubringen, wärs schon zigtausende Male so manchem
Elektriker bei der täglichen Arbeit passiert und es würde nicht auf
einen anekdotischen Einzelfall verwiesen werden."

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