Forum: PC Hard- und Software Software-Abomodell oder Kauf-Lizenzen


von M. B. (Gast)


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Hallo.

Einige Softwarefirmen gehen dazu über, dass sie statt Kauf-Lizenzen 
vermehrt oder nur noch ein Abomodell anbieten.
Beispiel: Adobe mit dem neuen Photoshop. Oder Microsoft mit Office365.

Ein Vorteil ist, dass die "Einstiegskosten" geringer sind. Statt 
hunderte von Euros auszugeben, bekommt man die Software für recht wenig 
Geld.
Allerdings muss man jeden Monat dafür bezahlen. Erstellte Dateien sind 
mehr oder weniger nicht weiterverwendbar, wenn man das Abo nicht mehr 
zahlt.

Dem Gegenüber steht die Kaufversion.
Man gibt einmal Geld aus, und hat dann die Lizenz, die man einige Jahre 
nutzen kann. Wenn man nicht immer die neueste Softwareversion braucht 
oder will, ist das auf lange Sicht gesehen deutlich günstiger.

Was würdet ihr nehmen?

Office2010 und Photoshop CS6 auf Windows 7 würde mir für die nächsten 
5-10 Jahre dicke ausreichen, ich könnte meinen Arbeits-PC also nun 
einmal einrichten und ihn dann auf Jahre gesehen nutzen "wie er ist".

von mhh (Gast)


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M. B. schrieb:
> Was würdet ihr nehmen?

Etwas was den Preis wert ist, wenn die kostenlose Version nicht 
ausreicht.

http://softmaker.de/of.htm


M. B. schrieb:
> Erstellte Dateien sind
> mehr oder weniger nicht weiterverwendbar, wenn man das Abo nicht mehr
> zahlt.

Schon das ist Argument genug, darauf zu verzichten.

von Stephan K. (nightowl)


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Ich kann diesen Lizenzmodellen überhaupt gar nichts abgewinnen.

Für mich ist das immer ein guter Grund mir eine Alternative, am besten 
noch unter Linux, zu suchen.

Im Grunde braucht keine Privatperson MS-Office und im Büro sollte das 
der Arbeitgeber zur Verfügung stellen.

von mhh (Gast)


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Hier die Free-Variante:

http://www.freeoffice.com/de/download

von M. B. (Gast)


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Hi.

Bei mir gehts ja nicht nur um Private Nutzung, sondern auch um 
Kleinkommerzielle / Freiberufliche Nutzung.

Wärs Privat, würde ich auf "Kompatibilität" beim Dokumentenaustausch mit 
der Firma pfeifen und z.B. Libre Office nehmen.

Das mit dem SoftMaker Office hört sich ganz gut an, es soll eine hohe 
Kompatibilität haben. Aber wie siehts in der Praxis aus?
Der Kunde/ Die Firma möchte bestimme Sachen eben auch im MS-Office 
Dateiformat haben.

Im Grafikbereich könnte ich natürlich auch GIMP und einige 
Freeware/OpenSource Tools nehmen. Die Firma sähe es jedoch am Liebsten, 
dass ich mich in Photoshop einarbeite, da die Firma auch auf Photoshop 
setzt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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M. B. schrieb:
> Office2010 und Photoshop CS6

Photoshop CS6 wird von Adobe für etwa 950 EUR verkauft.

Das "Photographie"-Monatsabo (enthält Photoshop CC und Lightroom) kostet 
12.29 EUR/monat.

Für den Kaufpreis von Photoshop CS6 kann man also 77 Monate (über 6 
Jahre) lang das "Photographie"-Abo bekommen.

Da das Abo jeweils alle Updates auf die aktuellste Version enthält, 
erscheint mir das ein etwas besseres Geschäft zu sein.

Ob Du in sechs Jahren wirklich noch mit Deinem dann sechs Jahre alten PC 
mit dem dann doch deutlich angestaubten Windows 7 glücklich sein wirst, 
vermag ich natürlich für Dich nicht zu beantworten.

Und ob Du etwas mit der "Dreingabe" Lightroom anfangen kannst, vermag 
ich natürlich auch nicht zu beurteilen.

von HG (Gast)


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Ich hab einen fast MS-freien Haushalt erreicht. Auch Frau und Tochter 
kommen mit Linux und Libreoffice zurecht und das obwohl in der Schule 
MS-Office verwendet wird und Klassenkameradinnen zuhause auch MS haben. 
Der einzige Win-PC läuft vielleicht noch eine Stunde im Monat wegen 
irgendwelcher exotischen Programme. Aber daran arbeite ich schon :-) Vom 
Bereich Gaming mal abgesehen gibt es keinen Grund Microsoft und den 
Anderen Geld hinterherzuwerfen. Die neuen Abo-Modelle dienen doch nur 
dazu die Kunden langfristig zu knebeln und eine stetige Einnahmequelle 
zu erschliessen.

von Gerd E. (robberknight)


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Warum stellen die Firmen wohl auf diese Modell um? Weil sie sich unterm 
Strich mehr Einnahmen davon erwarten. Und es ist auch recht klar warum 
das zu mehr Einnahmen führt:

Der Nutzer kann nach einer Weile nicht mehr entscheiden, ob er in eine 
neue Version investieren will oder nicht, sondern kann nur noch 
entscheiden weiter zu zahlen oder auf all seine Dateien zu verzichten. 
Bei dem klassischen Kaufmodell überspringen viele Benutzer aus gutem 
Grund ein oder zwei Versionen und sparen dadurch unterm Strich.

Den größten Knackpunkt sehe ich jedoch darin, daß die alte Software nur 
solange funktioniert wie der Hersteller es erlaubt und unterstützt. Wenn 
es nicht nur um simple Briefe oder ähnliches geht, kommt es nicht selten 
vor, daß man eine genau definierte Version eines Programms (inkl. aller 
Bibliotheken und Abhängigkeiten) exakt so wie damals wiederherstellen 
muss um sicherstellen zu können die selben Ergebnisse wie damals zu 
bekommen. Z.B. bei einem Compiler, Layoutsoftware oder Testumgebung. 
Wenn der Hersteller dann sagt mit dem Mietmodell läuft nur noch die 
neueste Version oder weitere Miete für Altprodukt XY nicht mehr länger 
möglich steht man ganz schön dumm da.

von mhh (Gast)


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M. B. schrieb:
> Aber wie siehts in der Praxis aus?

Bis jetzt noch nichts negatives erlebt.

Wenn einer bei MS Office das Kind mit besonderem Spieltrieb raushängen 
lässt, kann ich allerdings nichts zu den Importqualitäten sagen. Bei 
ernsthaftem Dokumentenaustausch tritt sowas eher weniger auf.

von Weg mit dem Troll. (Gast)


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Man sollte eh keine MS-Docx Dokumente austauschen, sondern eher pdf.

von Peter II (Gast)


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Weg mit dem Troll. schrieb:
> Man sollte eh keine MS-Docx Dokumente austauschen, sondern eher pdf.

klar, weil PDF ja so gut ist wenn man Dokumente bearbeiten will, 
Diagramme erstellen und Änderungsverfolgung und Seitenindex haben will.

Es soll Leute geben die wollen Dokumente bearbeiten und nicht nur lesen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> Es soll Leute geben die wollen Dokumente bearbeiten und nicht nur lesen.

Dann ist man mit dem Office-97-Dateiformat (*.doc) besser bedient, weil 
das von mehr alternativer Software verstanden wird als das 
Office-2007-und-neuer-Dateiformat (*.docx).

von Georg (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das "Photographie"-Monatsabo (enthält Photoshop CC und Lightroom) kostet
> 12.29 EUR/monat.

Soweit ich gelesen habe, gilt das nur für 1 Jahr. Danach kostet das Abo 
"was es laut dann gültiger Adobe-Preisliste kostet" oder so ähnlich. 
Deine Rechnung mit 77 Monaten ist also ganz sicher falsch, das Abo wird 
nach Ablauf des Jahres mit dem garantierten Preis wahrscheinlich gleich 
um ein mehrfaches teurer, als Anhaltspunkt kann man da die bisherigen 
Update-Kosten nehmen.

Das ist genauso ein Lockangebot wie bei Providern oder bei Sky mit 
Einführungspreisen für 6 oder 12 Monate ("nur 19,90*" und in einer 
Fussnote "*danach 29,90"), nur noch krasser.

Georg

von Georg (Gast)


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Weg mit dem Troll. schrieb:
> Man sollte eh keine MS-Docx Dokumente austauschen, sondern eher pdf.

Kennst du die Story von Don Quichotte und der Windmühle? Ich wollte das 
auch mal anregen oder sogar durchsetzen, ist aber hoffnungslos.

Georg

von Bernd (Gast)


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Mein Rechnungsprogramm in der Firma ist ein uraltes, DOS basiertes dBase
Programm, das ich seit über 20 Jahren nutze. Keine Viren, keine 
Abstürze, keine Herstellerabhängigkeiten, keine offene/ versteckte 
Internetschnittstelle- kurz: Anwenderautonomie wie sie früher mal üblich 
war und heute undenkbar geworden ist. Verschiedene Versuche auf neuere 
Programme umzusteigen habe ich jedesmal wieder abgebrochen. Praktische 
alle aktuellen Rechnungs- / Büroprogramme haben eine Laufzeit von 1 Jahr 
und müssen dann gegen Entgeld aktualisiert werden und schaffen damit 
eine Abhängigkeit zum Softwarehersteller, die der natürlich ausnützt.

von Petra P. (Gast)


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Ich halte von den Abo-Modellen gar nichts. Dass sie für Microsoft & Co 
gut sind, ist schon klar, dann sind Monat für Monat Einnahmen garantiert 
und es kauft sich nicht einer ein Paket und nutzt es dann 15 Jahre lang 
ohne nochmal zu bzahlen. Natürlich läppern sich so aber im Lauf der Zeit 
ganz schöne Kosten zusammen. 10 Jahre Office365 = 1000 Euro, beim 
Ausstieg gibts die genannten Probleme, und wer sagt denn, dass der Preis 
vso bleibt und nicht stetig steigt?

Aber auch der Kauf von Microsoft Office ist kein Zuckerschlecken. Ich 
habe drei PCs (Desktop, Notebook, Netbook) und will einen Mailklienten. 
Heißt: Ich müsste drei Mal (gibt ja immer nur 1 Lizenz) MS Office "Home 
& Business" inkl. Outlook kaufen für je 269 Euro, macht 807 Euro.

SoftMaker Office Professional zum Vergleich kostet nur 99 Euro für drei 
Rechner inklusive dem Outlook-Klon eM Client 6 Professional. Das nutze 
ich seit zwei Jahren und bin damit sehr zufrieden. Die Kompatibilität 
ist nicht perfekt, aber unter allen Alternativen mit Abstand die beste 
weil alle Microsoft-Office-Formate fast immer verlustfrei 
geöffnet/gespeichert werden können, es hakelt nur selten und wenn dann 
ist es Kleinkram. LibreOffice, Google Docs & Co. zerschiessen fast immer 
irgendwelche Formatierungen, und zwar oft heftig.

Auch gut: der integrierte Duden Korrektor und der gute (kostenlose) 
Support.

Wer nicht das funktionelle Rundumprogramm und keinen Mailklienten 
braucht, wird auch mit dem kostenlosen SoftMaker FreeOffice happy sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Petra Pallhuber schrieb:
> Aber auch der Kauf von Microsoft Office ist kein Zuckerschlecken. Ich
> habe drei PCs (Desktop, Notebook, Netbook) und will einen Mailklienten.
> Heißt: Ich müsste drei Mal (gibt ja immer nur 1 Lizenz) MS Office "Home
> & Business" inkl. Outlook kaufen für je 269 Euro, macht 807 Euro.


Mittlerweile kann man Netbooks inklusive einer Office- und 
Windows-Lizenz für 300 EUR bekommen (Home & Student, also ohne 
"Outlook"):

http://www.aldi-nord.de/aldi_256_cm101_notebook_mit_brillantemmultitouch_hd_display_48_5_1849_24813.html
bzw.
http://aldi.medion.com/md99410/nord/?refPage=aldi

Es könnte also sein, daß sich auf diesem Markt noch etwas Bewegung 
ergibt.

Bei mitgelieferten Windows-Lizenzen hat sich das durch "Windows mit 
Bing" auch geändert, das verschenkt Microsoft schon fast.
Wenn man der c't Glauben schenken kann, ist die einzige Einschränkung 
von "Windows mit Bing" die im IE voreingestellte Suchmaschine Bing 
(statt Google).

Nein, das Netbook oben scheint nicht mit "Bing" ausgeliefert zu werden, 
jedenfalls steht da nichts davon.

von herbert (Gast)


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Ich habe von Photoshop die LE Version und die reicht mir als Hobby- 
Bildermacher eigentlich aus. Ich bin sowieso kein Fan von aufwändiger 
Nacharbeit weil ich kein künstliches Bild haben will. Meine Arbeit: 
Ausschnitt und Farbkorrekturen. Mehr nicht. Sanftes eingreifen mit guter 
Wirkung. Dazu brauche ich keine Software für 900 Euro. Der Trend zur 
Mietsache ist unverkennbar. Microsoft wird das ausgelagerte BS einführen 
und sich möglicherweise monatlich dafür bezahlen lassen. Viel Spass 
damit!

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