Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wo gibt es die wirklich spannenden Ingenieursjobs?


von Lang (Gast)


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Wo gibt es die wirklich spannenden Ingenieursjobs, vor allem auch für 
Berufserfahrene? Ich habe jetzt schon fast 10 Jahre Berufserfahrung bei 
mehreren Großkonzernen hinter mir (Automotive, Halbleiter) und bin 
inzwischen auch über Projektleiter/Fachexperte/Gruppenleiter in den 
AT-Bereich vorgedrungen.

Logische Fortsetzung währe jetzt mehr Verantwortung und die nächste 
Stufe (nennen wir sie mal SL2 oder F3/F4) in Angriff zu nehmen. 
Allerdings habe ich auf die reine Führungslaufbahn nicht wirklich Lust. 
Im fachlichen Bereich ist bei den meisten Großkonzernen die Glasdecke in 
der ersten AT-Ebene erreicht. Problematisch ist vor allem, dass hier ein 
horizontaler Funktionswechsel kaum noch möglich ist. Was mich aber noch 
mehr stört, ist das man kaum noch die möglichkeit hat, etwas neues zu 
machen. Die meisten deutschen Großkonzerne verstecken sich in den 
hinteren Teilen der Lieferketten, meist Automotive, wo es kaum noch 
Gesaltungsspielraum gibt.

Wo lässt sich im technischen Bereich (Elektrotechnik) noch etwas 
wirklich neues machen? Gibt es noch innovative Unternehmen in 
Deutschland? Oder sollte ich mich doch eher Richtung SV orientieren? Wir 
seid Ihr mit so einer Situation umgegangen? Wechsel in ein kleineres 
UNternehmen?

von Stefan W. (dl6dx)


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Lang schrieb:
> Oder sollte ich mich doch eher Richtung SV orientieren?

Was meinst du mit der Abkürzung SV?

Grüße

Stefan

von Antimedial (Gast)


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Lang schrieb:
> Ich habe jetzt schon fast 10 Jahre Berufserfahrung bei
> mehreren Großkonzernen hinter mir

Lang schrieb:
> Die meisten deutschen Großkonzerne verstecken sich in den
> hinteren Teilen der Lieferketten, meist Automotive, wo es kaum noch
> Gesaltungsspielraum gibt.

Und du kommst wirklich nicht drauf, wo dein Problem liegt?

Lang schrieb:
> Wechsel in ein kleineres
> UNternehmen?

Ja. Rechne aber damit, dass du mit Gehaltseinbußen zu rechnen hast. Wenn 
du jetzt auf Gruppenleiterebene stehst, wirst du wohl auf bis zu 50% 
Einbußen rechnen müssen, wenn du einen wirklich technisch interessanten 
Job haben möchtest. Ehrlich gesagt klingt das aber nicht so, als wärst 
du dazu bereit.

Alternative: Selbst gründen.

von MaWin (Gast)


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Wer nach 10 Jahren immer noch nicht genügend Erfahrung hat, selber was 
auf die Beine zu stellen und eine Firma zu gründen die mehr Geld 
verdient, als er bisher bekommt, der ist auch für grosse Firmen mit 
interessanten Aufgaben nicht wirklich brauchbar.

Grosskonzerne machen prinzipiell nichts Neues, sondern optimieren 
betriebswirtschaftlich Bestehendes. Wird Neues benötigt, kauft man sich 
auf dem Markt eine erfolgreiche Kleinfirma, weil man sich auf diese Art 
spart, all die Flops in der Entwicklung mitzubezahlen. Ja, Kleinfirmen 
verkaufen sich mit ihren Ideen viel zu billig.

Wenn du nur halbwegs von dem überzeugt wärst, was du hier schreibst, 
spräche nichts dagegen, zu kündigen und sich mit der eigenen 
Arbeitskraft selbständig in ein interessantes neues Projekt zu stürzen 
um damit ordentlich Geld zu verdienen. Es entstehen täglich haufenweise 
Sachen von Leuten mit guten Ideen die auch marktfähig sind.


Lang schrieb:
> Logische Fortsetzung währe jetzt mehr Verantwortung

Bei dir passen Anspruch und Wirklichkeit nicht zusammen, deine 
Rechtschreibung ist auf Realschulniveau.

von Lang (Gast)


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Stefan Wagner schrieb:
> Was meinst du mit der Abkürzung SV?

Silicon Valley

Antimedial schrieb:
> Und du kommst wirklich nicht drauf, wo dein Problem liegt?

Automotive und/oder Deutschland?

Antimedial schrieb:
> Ja. Rechne aber damit, dass du mit Gehaltseinbußen zu rechnen hast. Wenn
> du jetzt auf Gruppenleiterebene stehst, wirst du wohl auf bis zu 50%
> Einbußen rechnen müssen, wenn du einen wirklich technisch interessanten

Ich hätte eigentlich kein Problem damit, irgendwo wieder niedriger 
einzusteigen. Nur wo? Problematisch ist natürlich, dass einen auch 
niemand "niedriger" einstellt.

>Alternative: Selbst gründen.

Ja, das ist in der Tat eine verlockende Option. Dazu muss man sich nur 
erst einmal ein gutes Netzwerk außerhalb der Firma aufbauen. Leider bin 
ich berufsorientiert entsprechend häufig umgezogen.

von Antimedial (Gast)


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Lang schrieb:
> Automotive und/oder Deutschland?

Du hast es also nicht gerafft.

Lang schrieb:
> Nur wo? Problematisch ist natürlich, dass einen auch
> niemand "niedriger" einstellt.

Das ist das Problem. Mit deiner Eigeninitiative will dich sicher keiner 
haben.

Lang schrieb:
> Ja, das ist in der Tat eine verlockende Option. Dazu muss man sich nur
> erst einmal ein gutes Netzwerk außerhalb der Firma aufbauen. Leider bin
> ich berufsorientiert entsprechend häufig umgezogen.

Das ist eine typische Aufschieber-Ausrede.

von Lang (Gast)


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MaWin schrieb:
> er nach 10 Jahren immer noch nicht genügend Erfahrung hat, selber was
> auf die Beine zu stellen und eine Firma zu gründen die mehr Geld
> verdient, als er bisher bekommt, der ist auch für grosse Firmen mit
> interessanten Aufgaben nicht wirklich brauchbar.

Du pauschalisiert hier etwas. Grundsätzlich kann ich Dir zustimmen, aber 
des gibt da auch Branchenabhängige Unterschiede. Nicht in jedem Bereich 
kann man sich mit einem Ingenieurbüro, einem Softwareunternehmen oder 
per Crowdfunding selbstständig machen. Denke mal an Verfahrenstechniker, 
Halbleiterexperten, Pharmazeutiker usw.

von Stefan W. (dl6dx)


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Lang schrieb:
>> Was meinst du mit der Abkürzung SV?
> Silicon Valley

Ah, ok. Hatte in dem Kontext zuerst an "Sachverständiger" gedacht.

Grüße

Stefan

von Antimedial (Gast)


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Lang schrieb:
> Denke mal an Verfahrenstechniker,
> Halbleiterexperten, Pharmazeutiker usw.

Erzähle mal das den unzähligen Startups im Bereich Biotech und 
Wide-Bandgap-Halbleiter, die werden sofort aufhören, ihre Firmen zu 
gründen!

von IQ (Gast)


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Lang schrieb:
> Wo gibt es die wirklich spannenden Ingenieursjobs,...

Schon wieder eine dieser intelligenten Fragen...

von Lang (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Biotech und
> Wide-Bandgap-Halbleiter,

Da hätten wir in Deutschland Azzuro (er... hatten). Der Rest sitzt in 
den USA.

von Antimedial (Gast)


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Lang schrieb:
> Da hätten wir in Deutschland Azzuro (er... hatten). Der Rest sitzt in
> den USA.

Nein, in Deutschland gibt es massig Startups, gerade im Bereich 
Pharmazie. Aber auch Halbleitertechnik (z.B. SiCrystal).

von Lang (Gast)


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Antimedial schrieb:
> SiCrystal

Das ist ein Siemens-Gewächs, welches schon auf die 20 Jahre zugeht. Aber 
trotzdem spannend, da hast Du recht.

von MaWin (Gast)


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Lang schrieb:
> Das ist ein Siemens-Gewächs, welches schon auf die 20 Jahre zugeht. Aber
> trotzdem spannend, da hast Du recht.

Das ist eigentlich die normale Entstehung einer neuen Firma: Fähige 
Führungleute von grossen Firmen haben eine Idee und kehren der grossen 
Firma den Rücken um sie selber umzusetzen.

Denn es ist schlau, schon mal gesehen zu haben, wie es wirklich 
funktioniert. Wenn du die Entstehungsgeschichte der amerikanischen 
Halbleiter oder Computerfirmen siehst, dann wurden die quasi immer von 
Leuten einer vorherigen Firma gegründet.

von Hansi (Gast)


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Die meisten Ingenieure wären froh über einen "langweiligen" Konzernsjob.
Vor allem viele Jung-Ingenieure.

Nach 10 Jahren im Job in ein "spannedes" StartUp eintreten? Guter Witz.
Einzige Option: Selbstständigkeit (StartUp gründen), aber sowas will 
auch sehr überlegt sein. Wer absolut unzufrieden ist im sicheren Job, 
soll den Weg halt gehen und dann fällt er auf die Schnauze oder nicht. 
Mehr kann man dazu gar nicht sagen.

Viel Glück, wobei auch immer.

von Antimedial (Gast)


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Hansi schrieb:
> Nach 10 Jahren im Job in ein "spannedes" StartUp eintreten? Guter Witz.

Klar, das geht, wenn man seine Erfahrung, sein Fachwissen und vielleicht 
noch etwas Geld einbringt, kann man sogar einen netten Anteil der Firma 
bekommen.

Hansi schrieb:
> Wer absolut unzufrieden ist im sicheren Job,
> soll den Weg halt gehen und dann fällt er auf die Schnauze oder nicht.

Genau genommen wird man mit absoluter Sicherheit irgendwann irgendwie 
"auf die Schnauze fallen". Das ist fast zwingend notwendig, um 
letztendlich erfolgreich zu sein. Das Glück, auf den ersten Versuch 
einen Treffer zu landen, haben die wenigsten.

von Hansi (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Hansi schrieb:
>> Nach 10 Jahren im Job in ein "spannedes" StartUp eintreten? Guter Witz.
>
> Klar, das geht, wenn man seine Erfahrung, sein Fachwissen und vielleicht
> noch etwas Geld einbringt, kann man sogar einen netten Anteil der Firma
> bekommen.

Alles geht, das ist doch gar nicht das Thema.
Du sprichst hier offenbar auch wie der Blinde von der Farbe, das erkannt 
man doch sofort.

Seine Erfahrung, sein Fachwissen und vllt noch etwas Geld einbringen und 
dafür "sogar" einen netten Anteil am StartUp bekommen? O_O
Boah, das würde ich sofort machen ...

mei o mei, wie naiv muss man sein.

Naja, du bist ein Theoretiker, das erkenne ich sofort. Da lohnt sich 
eine Diskussion gar nicht weiter.

Viel Spaß bei deinem Lebem im Konjunktiv.

von Antimedial (Gast)


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Hansi schrieb:
> Seine Erfahrung, sein Fachwissen und vllt noch etwas Geld einbringen und
> dafür "sogar" einen netten Anteil am StartUp bekommen? O_O
> Boah, das würde ich sofort machen ...

Und was hält dich dann davon ab? Ich tippe mal auf Versagensängste.

Hansi schrieb:
> Naja, du bist ein Theoretiker, das erkenne ich sofort. Da lohnt sich
> eine Diskussion gar nicht weiter.

Ich habe das oben beschriebene schon zwei Mal gemacht. So viel zum Thema 
"Theoretiker".

von Mark B. (markbrandis)


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Lang schrieb:
> Wo gibt es die wirklich spannenden Ingenieursjobs, vor allem auch für
> Berufserfahrene?

Zum Beispiel bei Google in Kalifornien:

http://en.wikipedia.org/wiki/Google_X
http://research.google.com/

Aber auch in Deutschland:

http://www.top100.de/die-top-100/top-innovatoren-2014/index.html

: Bearbeitet durch User
von Marx W. (Gast)


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Wo gibt es die wirklich spannenden Ingenieursjobs, vor allem auch für
Berufserfahrene?

Wie wär`s mit der ESA und dann ab zur ISS, solange die Russen noch 
dorthin fliegen.

von Start-up und dann Hartz IV (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Nein, in Deutschland gibt es massig Startups, gerade im Bereich
> Pharmazie. Aber auch Halbleitertechnik (z.B. SiCrystal).

Also SiCrystal hat ja Top-Bewertungen und reiht sich damit bestens in 
die Vorurteile von Start-ups ein. Als normaler Mitarbeiter wird man dort 
in den seltensten Fällen glücklich, höchstens als 2. Hand vom Chef.

von Mark B. (markbrandis)


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Start-up und dann Hartz IV schrieb:
> Also SiCrystal hat ja Top-Bewertungen und reiht sich damit bestens in
> die Vorurteile von Start-ups ein. Als normaler Mitarbeiter wird man dort
> in den seltensten Fällen glücklich, höchstens als 2. Hand vom Chef.

Du hast aber schon gesehen, dass da gerade mal sechs Bewertungen auf 
kununu abgegeben wurden. Und die Hälfte davon ist nicht wirklich 
aussagekräftig, weil die Leute zu faul waren um ein paar Sätze über die 
Firma zu verlieren.

Das kann also alles und muss gar nichts heißen.

: Bearbeitet durch User
von Lang (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Zum Beispiel bei Google in Kalifornien:
>
> http://en.wikipedia.org/wiki/Google_X
> http://research.google.com/

Ja, da würden Viele gerne hin.

> Aber auch in Deutschland:
>
> http://www.top100.de/die-top-100/top-innovatoren-2014/index.html

Danke! Sehr interessante Liste.

von Lang (Gast)


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Start-up und dann Hartz IV schrieb:
> Also SiCrystal hat ja Top-Bewertungen und reiht sich damit bestens in
> die Vorurteile von Start-ups ein. Als normaler Mitarbeiter wird man dort
> in den seltensten Fällen glücklich, höchstens als 2. Hand vom Chef.

Für Leute, die Dienst nach Vorschrift erwarten, wird die Erfahrung in 
einem Start-Up immer negativ sein.

von Lang (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Hansi schrieb:
>> Naja, du bist ein Theoretiker, das erkenne ich sofort. Da lohnt sich
>> eine Diskussion gar nicht weiter.
>
> Ich habe das oben beschriebene schon zwei Mal gemacht. So viel zum Thema
> "Theoretiker".

In welchem Bereich war das? Bist Du immer noch selbständig?

von Antimedial (Gast)


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Lang schrieb:
> In welchem Bereich war das? Bist Du immer noch selbständig?

Hauptberuflich bin ich (noch) angestellt, allerdings mit reduzierter 
Arbeitszeit. Die Startups betreue ich nur nebenberuflich, weil ich in 
meinem aktuellen Aufgabengebiet zufrieden bin. Musste allerdings wegen 
der nebenberuflichen Tätigkeit auch schon den Arbeitgeber wechseln.

Die Unternehmen sind Bildverarbeitung und Internet der Dinge. Letzteres 
aber noch in der Seedphase.

Wenn man mal in der Szene drin steckt, ergeben sich Möglichkeiten.

von Christian B. (casandro)


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Mark Brandis schrieb:
> http://www.top100.de/die-top-100/top-innovatoren-2014/index.html

Leider sind die Listen nur bedingt aussagekräftig wenn unsinnige 
Kriterien dahinter stehen. Manche dieser Listen zählen ja einfach 
Patente, was nichts mit Innovation zu tun hat.

von Lang (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Hauptberuflich bin ich (noch) angestellt, allerdings mit reduzierter
> Arbeitszeit. Die Startups betreue ich nur nebenberuflich, weil ich in

So eine flexibilität ist natürlich Luxus. Mir scheint, Du wohnst in 
einer Großstadt?

von Antimedial (Gast)


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Lang schrieb:
> So eine flexibilität ist natürlich Luxus. Mir scheint, Du wohnst in
> einer Großstadt?

Luxus? Nein, eher hart erkämpft. Man muss auch selbst Flexibilität an 
den Tag legen. Und in einer Großstadt wohne ich nicht. Der nächste 
Ingenieurs-Großraum ist aber nicht so weit weg.

von Mark B. (markbrandis)


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Christian Berger schrieb:
> Leider sind die Listen nur bedingt aussagekräftig wenn unsinnige
> Kriterien dahinter stehen. Manche dieser Listen zählen ja einfach
> Patente, was nichts mit Innovation zu tun hat.

Wohl wahr. Wenn Du eine bessere Liste kennst, immer her damit :-)

von Heiner (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Lang schrieb:
>> So eine flexibilität ist natürlich Luxus. Mir scheint, Du wohnst in
>> einer Großstadt?
>
> Luxus? Nein, eher hart erkämpft. Man muss auch selbst Flexibilität an
> den Tag legen. Und in einer Großstadt wohne ich nicht. Der nächste
> Ingenieurs-Großraum ist aber nicht so weit weg.

Hast du keine Frau/Familie?
Das würde auch erklären, warum du so depressiv veranlagt bist.

Na gut, wenn du schon kein Sozialleben hast, dann musst du dich halt im 
Beruf verausgaben.

Viel Erfolg im Beufsleben, mehr bleibt dir ja nicht.

von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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Es gibt durchaus noch eine andere Möglichkeit als Aufsteigen im 
Großkonzern oder massive Gehaltseinbußen beim Startup, schon mal daran 
gedacht ein bestehendes Unternehmen z.B. im Rahmen einer 
Nachfolgeregelung zu übernehmen? Grade wenn man gut Geld hat eine 
interessante Möglichkeit und meistens kann man einen Teil der Kaufsumme 
durch Gehaltsverzicht in der Einarbeitungsphase (die mehrere Jahre gehen 
kann/sollte) aufbringen. Den Rest zahlt die Firma von selbst ab wenn gut 
geführt.

Ist die Variante die ich anstrebe, ein guter Mittelweg zwischen extrem 
geringem Risiko als Konzernbeamter und extrem großem Risiko im Startup.

https://www.nexxt-change.org/Startseite/ Nachfolgerbörse für Deutschland

von Antimedial (Gast)


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Heiner schrieb:
> Hast du keine Frau/Familie?
> Das würde auch erklären, warum du so depressiv veranlagt bist.

Frau ist vorhanden. Kinder noch nicht, kommt noch. Der Rest Familie 
wohnt etwas weg, aber in bequemer Besuch-Reichweite.

Heiner schrieb:
> Na gut, wenn du schon kein Sozialleben hast, dann musst du dich halt im
> Beruf verausgaben.

Ich verausgabe mich ja nicht. Über 50h komme ich selten, und ich kann 
viel von zu Hause machen oder Reisezeiten nutzen. Da bleibt genug Zeit 
für Frau und Hobbies.

von Lang (Gast)


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Heiner schrieb:
> Na gut, wenn du schon kein Sozialleben hast, dann musst du dich halt im
> Beruf verausgaben.
>
> Viel Erfolg im Beufsleben, mehr bleibt dir ja nicht.

Oder man suchst sich einfach einen Beruf der einem sehr viel Spass 
macht. Das ist ja wohl meistens das, was hinter einem Start-Up steckt.

von Lang (Gast)


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Dipl. Ing. (FH) schrieb:
> Es gibt durchaus noch eine andere Möglichkeit als Aufsteigen im
> Großkonzern oder massive Gehaltseinbußen beim Startup, schon mal daran
> gedacht ein bestehendes Unternehmen z.B. im Rahmen einer
> Nachfolgeregelung zu übernehmen? Grade wenn man gut Geld hat eine
> interessante Möglichkeit und meistens kann man einen Teil der Kaufsumme
> durch Gehaltsverzicht in der Einarbeitungsphase (die mehrere Jahre gehen
> kann/sollte) aufbringen. Den Rest zahlt die Firma von selbst ab wenn gut
> geführt.

Interessante Idee. Ich vermute, dafür sollte man aber bereits vorher 
stark im Betriebswirtschaftlichen Bereich unterwegs sein.

von Antimedial (Gast)


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Lang schrieb:
> Oder man suchst sich einfach einen Beruf der einem sehr viel Spass
> macht. Das ist ja wohl meistens das, was hinter einem Start-Up steckt.

Was man nicht unterschätzen darf: Man lernt eine Menge spannender Leute 
kennen, auch auf privater Ebene. In Konzernen möchten viele Leute gar 
nichts mit ihren Kollegen zu tun haben, außerdem trifft man meist den 
selben Schlag Menschen: Eltern waren schon bei dem Konzern, sie haben 
direkt die Ausbildung dort gemacht oder direkt nach dem Studium dort 
begonnen. Dann so schnell wie möglich Familie gegründet, ein Haus gebaut 
und blos keinen Gedanken dran verschwenden, dass man mal etwas anderes 
machen könnte als bei diesem Konzern zu arbeiten. Der ein oder andere 
hat zwar ein interessantes Hobby, die Gespräche drehen sich am Ende aber 
doch meistens nur wieder um die Fußballergebnisse vom letzten 
Wochenende.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Antimedial schrieb:
> Lang schrieb:
>> Oder man suchst sich einfach einen Beruf der einem sehr viel Spass
>> macht. Das ist ja wohl meistens das, was hinter einem Start-Up steckt.
>
> Was man nicht unterschätzen darf: Man lernt eine Menge spannender Leute
> kennen, auch auf privater Ebene.

Das kann ich nur unterschreiben - und zwar auch in Bezug auf Kunden.

Ich muss gestehen, dass ich diesen Aspekt meines Unternehmens beim Start 
gar nicht auf dem Schirm hatte, aber gerade als "Garagenklitsche", in 
der man Vertrieb, Service und technischer Ansprechpartner in einem ist, 
kommt man sehr gut mit den Leuten ins Gespräch und bei mir sind daraus 
bspw. schon zwei sehr gute Freundschaften und einige Bekanntschaften 
entstanden.

Davon abgesehen unterhält man sich auch mal privat weil man mit den 
Leuten häufigen und viel intensiveren Kontakt hat als jemand bspw. in 
der Entwicklungsabteilung eines Konzerns.

Und schließlich sind diese intensiven Kontakte ein wahres Füllhorn an 
Vorschlägen und Ideen - man benötigt fast gar keine eigenen mehr: die 
Kunden liefern diese frei Haus :-)

Für mich ist der intensive Kundenkontakt unglaublich spannend und 
interessant - neben dem ursprünglichen "Ich will das machen, was mir 
Freude macht" ist das eine zweite Säule meiner jetzigen großen 
Zufriedenheit.

Also: niemals diesen Aspekt unterschätzen.

von Lang (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Der ein oder andere
> hat zwar ein interessantes Hobby, die Gespräche drehen sich am Ende aber
> doch meistens nur wieder um die Fußballergebnisse vom letzten
> Wochenende.

Korrekt. Auf Fußballdiskussionen kann ich verzichten. Und auch auf 
Kollegen, bei denen es sich mit Anfang 30 schon alles ums Hausbauen 
dreht. Wenn dann noch Sprüche wie "Viel Erfolg im Beufsleben, mehr 
bleibt dir ja nicht" kommen, kann ich nur müde lächeln und mich beim 
nächsten Mittag zu den interessanteren Leuten setzen.

von Dipl.- G. (hipot)


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MaWin schrieb:

> Wer nach 10 Jahren immer noch nicht genügend Erfahrung hat, selber was
> auf die Beine zu stellen und eine Firma zu gründen die mehr Geld
> verdient, als er bisher bekommt, der ist auch für grosse Firmen mit
> interessanten Aufgaben nicht wirklich brauchbar.

Was für ein dünnes, seltendämliches Geschwafel.

von Dipl.- G. (hipot)


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Antimedial schrieb:

> unzähligen Startups im Bereich Wide-Bandgap-Halbleiter

Nenne mal welche. Bitte. Ich warte.

Die Halbleiterindustrie und deren technologische Fortentwicklung ist 
fest in den Händen weniger Großunternehmen bzw. großer mittelständischer 
Firmen, egal ob klitzekleine Elektronik oder Leistungshalbleiter. In 
Deutschland erfolgt die Forschung darüber hinaus in privaten Instituten 
(Max-Planck, Fraunhofer) und ganz besonders an den Universitäten. Vor 
allem im so wichtigen Bereich der Leistungshalbleiter. In Deutschland 
gibt es knapp eine Handvoll Professuren, die den Löwenanteil der 
Veröffentlichungen gerade in diesem für die Energieversorgung und 
Industrie relevanten Bereich machen; die führende Professur für 
Leistungsbauelemente ist dabei an der TU Chemnitz zu finden. Immer 
dieses Geschwätz. Wie oft muß man eigentlich den Leuten hier im Forum 
erzählen, daß Elektrotechnik nicht nur aus Elektronik besteht und sich 
selbständig zu machen in vielen Ingenieurbereichen den eigenen Lebensweg 
auf die ARGE führen würde.

Ich würde dem TO raten, sich im Ausland zu versuchen. Mit 10 Jahren BE 
sollte das keine Hürde sein. Außerdem kann er, so er möchte, sich dort 
einfacher und mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit selbständig machen 
als bei den miesepetrigen Deutschen.

von Antimedial (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Und schließlich sind diese intensiven Kontakte ein wahres Füllhorn an
> Vorschlägen und Ideen - man benötigt fast gar keine eigenen mehr: die
> Kunden liefern diese frei Haus :-)

Das bekommt man im eingeschränkten Maße auch als Angesteller in der 
Entwicklung mit. Nur dummerweise steckt man oft so tief in den 
Projekten, dass sich niemand für neue Ideen interessiert. Aber so habe 
ich auch schon einiges an Stoff für zukünftige Geschäftsideen gesammelt.

Lang schrieb:
> Korrekt. Auf Fußballdiskussionen kann ich verzichten. Und auch auf
> Kollegen, bei denen es sich mit Anfang 30 schon alles ums Hausbauen
> dreht. Wenn dann noch Sprüche wie "Viel Erfolg im Beufsleben, mehr
> bleibt dir ja nicht" kommen, kann ich nur müde lächeln und mich beim
> nächsten Mittag zu den interessanteren Leuten setzen.

Da kann ich nur zustimmen. Das Problem ist, dass viele Menschen das 
Berufsleben so stark vom Privatleben trennen, dass sie es gar nicht mehr 
als "Leben" ansehen. Die Arbeit wird nur als Geldquelle angesehen, als 
notwendiges Übel, um in der knappen Freizeit dann "leben" zu dürfen. 
Dabei ignorieren sie völlig, dass sie einen großen Teil ihres wachen 
Lebens auf der Arbeit verbringen! Der Gipfel dieses Verhaltens ist das 
hin fiebern auf die Rente, das ich besonders bei Konzernangestellten 
sehr stark beobachten konnte. Nach dem Motto: "Erst ab der Rente kann 
mein Leben beginnen". Dabei ist es dann schon fast vorbei. Zumindest 
kann man viele Dinge rein aus körperlichen Gründen einfach nicht mehr 
machen.

Ich richte mir mein Leben lieber so ein, dass ich kein Rentenalter 
brauche, sondern "arbeiten" kann, bis ich dazu körperlich oder geistig 
nicht mehr in der Lage bin. Dazu muss die Arbeit aber Teil meines Lebens 
werden. Eine Trennung zwischen Beruf und Privat gibt es dann nicht mehr, 
aber das macht auch nichts. Wenn ich mir meine Zeit frei einteilen kann, 
kann ich effektiver arbeiten und Familie, Freizeitbedürfnisse und Hobbys 
viel besser zeitlich unter einen Hut bekommen. Man kann beispielsweise 
nach einer ausgedehnten Tour abends bei toller Aussicht auf der 
Berghütte den Laptop auspacken und ein paar Stunden ein neues 
Produktkonzept schreiben oder E-Mails beantworten (WLAN gibts oft auch 
schon in den entlegensten Winkeln der Welt). Für die meisten Leute wäre 
das ein Albtraum ("wie - du arbeitest im Urlaub??"). Die vergessen nur, 
dass ich mir so theoretisch fast 365 Tage Urlaub gönnen kann.


Dass dann von den "Ich-lebe-erst-nach-der-Rente"-Menschen so Sprüche 
kommen, kann ich gut vertragen. Denn die sind eigentlich diejenigen, die 
ihr Leben verschenken.

von Carl (Gast)


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Dipl. Ing. (FH) schrieb:
> Es gibt durchaus noch eine andere Möglichkeit als Aufsteigen im
> Großkonzern oder massive Gehaltseinbußen beim Startup, schon mal daran
> gedacht ein bestehendes Unternehmen z.B. im Rahmen einer
> Nachfolgeregelung zu übernehmen? Grade wenn man gut Geld hat eine
> interessante Möglichkeit und meistens kann man einen Teil der Kaufsumme
> durch Gehaltsverzicht in der Einarbeitungsphase (die mehrere Jahre gehen
> kann/sollte) aufbringen. Den Rest zahlt die Firma von selbst ab wenn gut
> geführt.
>
> Ist die Variante die ich anstrebe, ein guter Mittelweg zwischen extrem
> geringem Risiko als Konzernbeamter und extrem großem Risiko im Startup.
>
> https://www.nexxt-change.org/Startseite/ Nachfolgerbörse für Deutschland

da hast du Recht. Aber schau dir doch mal den typischen Forenuser hier 
an. Da gibt es viele die sind sogar unfähig, ohne Dienstleister einen 
Job zu finden.

Antimedial schrieb:
> Dass dann von den "Ich-lebe-erst-nach-der-Rente"-Menschen so Sprüche
> kommen, kann ich gut vertragen. Denn die sind eigentlich diejenigen, die
> ihr Leben verschenken.

richtig. Mit über 65 ist man doch schon sehr alt, so viele Jahre wo man 
noch wirklich aktiv ist, hat man im Durchschnitt nicht.

von Ich (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Man kann beispielsweise
> nach einer ausgedehnten Tour abends bei toller Aussicht auf der
> Berghütte den Laptop auspacken und ein paar Stunden ein neues
> Produktkonzept schreiben oder E-Mails beantworten (WLAN gibts oft auch
> schon in den entlegensten Winkeln der Welt).

Gefahr: Man plant seine "privaten" Dinge so, dass man auch abends WLAN 
hat.

Antimedial schrieb:
> Eine Trennung zwischen Beruf und Privat gibt es dann nicht mehr,
> aber das macht auch nichts.

Ich würde eine Trennung machen, wenn auch nicht immer an festen 
Arbeitszeiten (Mo-Fr.: 7-17Uhr).

Antimedial schrieb:
> Für die meisten Leute wäre
> das ein Albtraum ("wie - du arbeitest im Urlaub??"). Die vergessen nur,
> dass ich mir so theoretisch fast 365 Tage Urlaub gönnen kann.


Antimedial schrieb:
> Genau genommen wird man mit absoluter Sicherheit irgendwann irgendwie
> "auf die Schnauze fallen". Das ist fast zwingend notwendig, um
> letztendlich erfolgreich zu sein. Das Glück, auf den ersten Versuch
> einen Treffer zu landen, haben die wenigsten.

No risk, no fun.

Dafür muss man halt geschaffen sein.

von klausi (Gast)


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Wo es noch wirklich spannende Ingenieurjobs gibt?

Ganz klar, dort wo du sogar physisch und mental gefordert bist zu 
arbeiten und das weltweit:

Www.slb.com
Www.weatherford.com
Www.Halliburton.com

Ein paar Leute kennen die Branche, und sie wurde hier schon genannt, 
aber es aussprechen bringt hier Unglück. Einige wollen das 
unverständlicherweise gar nicht mehr hören.

von klausi (Gast)


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9-to-5 Jobs sind das halt dann nicht aber dafür stimmt dann das da: $$$

von Mark B. (markbrandis)


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Carl schrieb:
> richtig. Mit über 65 ist man doch schon sehr alt, so viele Jahre wo man
> noch wirklich aktiv ist, hat man im Durchschnitt nicht.

Alles relativ. Es gibt Rentner, die fliegen selber im Flugzeug über die 
afrikanische Landschaft und haben Spaß dabei:

http://programm.ard.de/TV/tagesschau24/safari-in-afrika/eid_287216652302850
http://www.etwasverpasst.de/sendung/84807/ard/weltreisen/safari-in-afrika.html

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Ich schrieb:
> Gefahr: Man plant seine "privaten" Dinge so, dass man auch abends WLAN
> hat.

Das sehe ich nicht als Gefahr an, sondern ist heutzutage Alltag.

Ich schrieb:
> Ich würde eine Trennung machen, wenn auch nicht immer an festen
> Arbeitszeiten (Mo-Fr.: 7-17Uhr).

Jeder wie er es mag. Ich sehe für mich keinen Sinn in einer Trennung. 
Das heißt aber nicht, dass ich nicht auf Ausgleich achte oder genau 
aufpasse, dass ich nicht für bestimmte Tätigkeiten zu viel Zeit 
aufwende. Das gilt für die Arbeit aber genauso wie für Hobbies.

Mark Brandis schrieb:
> Alles relativ. Es gibt Rentner, die fliegen selber im Flugzeug über die
> afrikanische Landschaft und haben Spaß dabei:

Das sind aber Ausnahmen. Und selbst wenn: Was hätten die wohl gemacht, 
wenn sie mit 30 schon solche Freiräume gehabt hätten?

von Bürovorsteher (Gast)


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klausi schrieb:
> Wo es noch wirklich spannende Ingenieurjobs gibt?
>
> Ganz klar, dort wo du sogar physisch und mental gefordert bist zu
> arbeiten und das weltweit:
>
> Www.slb.com
> Www.weatherford.com
> Www.Halliburton.com
>
> Ein paar Leute kennen die Branche, und sie wurde hier schon genannt,
> aber es aussprechen bringt hier Unglück. Einige wollen das
> unverständlicherweise gar nicht mehr hören.

Das ist doch was für Muttersöhnchen und Weicheier.

Richtige Männer so wie du einer bist, Klausi, gehen dorthin: 
http://www.nordatlantik-nachrichten.de/2013/12/neue-kohlengrube-auf-spitzbergen-startet-halbes-jahr-frueher/

Wenn es dir dort nicht gefällt, gehst du zur russischen Konkurrenz nach 
Barentsburg. Das würde selbst Zuckerle gefallen: Prügeleien, 
Messerstechereien, Suff, bei Arbeitsbesprechungen siehst du mehreren 
Tausend Jahre Knast ins Gesicht, Weiber eher weniger, aber das merkst du 
nicht, da du ohnehin ständig im Tran bist.

von Bürovorsteher (Gast)


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Und vor allen Dingen: Kohle ohne Ende.

von klausi (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Das ist doch was für Muttersöhnchen und Weicheier.
>
> Richtige Männer so wie du einer bist, Klausi, gehen dorthin:
> 
http://www.nordatlantik-nachrichten.de/2013/12/neue-kohlengrube-auf-spitzbergen-startet-halbes-jahr-frueher/

Danke für den Tipp. Hab grad mal meine Bewerbung hingeschickt.

von Paul B. (Gast)


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Hansi schrieb:
> Die meisten Ingenieure wären froh über einen "langweiligen" Konzernsjob.
> Vor allem viele Jung-Ingenieure.
Da ist was dran. Die festangestellten Internen wissen gar nicht, wie gut 
sie es oft haben.

> Einzige Option: Selbstständigkeit (StartUp gründen), aber sowas will
> auch sehr überlegt sein.
Ein Beispiel mit Bezug auf den Satz oben, was einem da so blüht (kam 
kürzlich als Anfrage rein):

Ein Kunde möchte eine komplette Dokumentation für ein 
Microcontroller-Projekt haben, weil es erweitert werden soll. Dazu soll 
der externe Consultant auf der Basis seines Grundlagenwissens für den 
speziellen Prozessortyp von TI die notwendige Grundsatzdoku in Form 
eines Konzeptes erstellen und dann mit konkretem Inhalt füllen. Es soll 
dazu (so hiess es wörtlich am Telefon) "von Tisch zu Tisch laufen und 
die alten Entwickler befragen, die zuvor an dem Projekt gearbeitet 
haben, was sie so gemacht haben und das erfassen". Danach hat der 
Consultant dann die ehrenvolle Aufgabe, die SW zu analysieren und 
weiterzuentwickeln.

Man kann sich vorstellen, wie das dann real aussieht: Die alten 
Entwickler haben natürlich keine Zeit, geben kurze Antworten und lassen 
einen verhungern. Wenn sie nämlich einen Funken Zeit hätten, könnten sie 
ja das Projekt sekbst erheblich leichter und effizienter dokumentieren. 
Das habe ich den Herren dann vor Augen geführt und festgestellt, dass 
ich nicht mit ausreichender Unterstützung reche. Man muss sich hier klar 
vor Augen führen, dass der Selbständige für seine Arbeit komplett 
verantwortlich ist. Wenn man sich auf sowas einlässt, ist man rasch 
aufgeschmissen.

von Antimedial (Gast)


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Frank Petelka schrieb:
> Man muss sich hier klar
> vor Augen führen, dass der Selbständige für seine Arbeit komplett
> verantwortlich ist. Wenn man sich auf sowas einlässt, ist man rasch
> aufgeschmissen.

Das ist der Punkt, an dem man den Unterschied zwischen Werks- und 
Dienstvertrag kennenlernt.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Das ist der Punkt, an dem man den Unterschied zwischen Werks- und
> Dienstvertrag kennenlernt.

Ich hatte bisher nur mit Werkverträgen (das Werk lobt seinen Meister!) 
zu tun. Eine exakte Benennung der Dinge führt zu schnellerem 
Verständnis.

von klausi (Gast)


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Na wie gesagt die richtig spannenden jobs gibts nur mehr auf Bohrinseln.

von auch ein Ingenieur (Gast)


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Der Markt an guten Stellen scheint leergefegt. Da muss man sich nur mal 
ansehen, wie wenige Stellen hier im Forum angeboten werden, obwohl es so 
billig ist wie nirgends.

von chris (Gast)


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auch ein Ingenieur schrieb:
> Der Markt an guten Stellen scheint leergefegt. Da muss man sich nur mal
> ansehen, wie wenige Stellen hier im Forum angeboten werden, obwohl es so
> billig ist wie nirgends.

Wenn ich eine gute Stelle anzubieten hätte, würde ich auch nicht hier 
inserieren.
Für eine gute Stelle, möchte man auch gute Bewerber. Die mag man in 
Foren auch finden, aber der Anteil an ungeeigneten Bewerbern wird 
einfach zu groß.

von K. S. (incognito)


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chris schrieb:
> Wenn ich eine gute Stelle anzubieten hätte, würde ich auch nicht hier
> inserieren. Für eine gute Stelle, möchte man auch gute Bewerber. Die mag
> man in Foren auch finden, aber der Anteil an ungeeigneten Bewerbern wird
> einfach zu groß.

Dann erzähl mal wo die geilen jobs alle sind; öffentliche Anzeigen dafür 
find ich nicht.

Was haltet ihr eigentlich von Kooperationen von Hochschulen mit 
Unternehmen? Manch eine Hochschule listet Unternehmen als Partner auf, 
die überhaupt niemanden einstellen bzw keine öffentlichen Anzeigen 
besitzen. Wird das Personal hier aus den guten Hochschulabsolventen 
rekrutiert oder wollen die Unternehmen nur billige Werkstudis?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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K. Salomo schrieb:
> oder wollen die Unternehmen nur billige Werkstudis?

Ja

von Antimedial (Gast)


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K. Salomo schrieb:
> Dann erzähl mal wo die geilen jobs alle sind; öffentliche Anzeigen dafür
> find ich nicht.

Man muss schon etwas genauer recherchieren. Die meisten echten Stellen 
werden nur auf der Firmenhomepage ausgeschrieben.

K. Salomo schrieb:
> Was haltet ihr eigentlich von Kooperationen von Hochschulen mit
> Unternehmen? Manch eine Hochschule listet Unternehmen als Partner auf,
> die überhaupt niemanden einstellen bzw keine öffentlichen Anzeigen
> besitzen. Wird das Personal hier aus den guten Hochschulabsolventen
> rekrutiert oder wollen die Unternehmen nur billige Werkstudis?

Das Problem ist die schon erwähnte "Absolventenschwemme". Denn richtig 
gute Absolventen sind rar und durch die erhöhte Anzahl der Absolventen 
ist der prozentuale Anteil an fähigen Leuten stark gesunken. Das ist die 
Suche der Nadel im Heuhaufen, nur dass gleich hunderte gleichzeitig 
suchen! Da muss man schneller als andere sein. Deswegen boomen ja auch 
die dualen Sutdiengänge, weil man die guten Leute gleich schon nach dem 
Abi abgreifen kann.

von chris (Gast)


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K. Salomo schrieb:

> Dann erzähl mal wo die geilen jobs alle sind; öffentliche Anzeigen dafür
> find ich nicht.
>
> Was haltet ihr eigentlich von Kooperationen von Hochschulen mit
> Unternehmen? Manch eine Hochschule listet Unternehmen als Partner auf,
> die überhaupt niemanden einstellen bzw keine öffentlichen Anzeigen
> besitzen. Wird das Personal hier aus den guten Hochschulabsolventen
> rekrutiert oder wollen die Unternehmen nur billige Werkstudis?

Die "geilen Jobs" findet man oft durch Vitamin-B. Bevor ein Fachbereich 
über die Personalstelle einen neuen Mitarbeiter suchen läßt, werden erst 
mal die Kollegen gefragt, ob sie nicht jemanden kennen, der gut ins Team 
passen würde. Wenn die Personalstelle eingebunden wird, sind die 
Kandidaten schon bekannt und die Suche erübrigt sich.
Also, immer schön Networking betreiben ;-)

... und das fängt an der Hochschule an. Auch wenn man erst mal als 
"billiger Werkstudi" tätig werden muss.

von Michael W. (Gast)


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Frank Petelka schrieb:
> Man kann sich vorstellen, wie das dann real aussieht: Die alten
> Entwickler haben natürlich keine Zeit, geben kurze Antworten und lassen
> einen verhungern. Wenn sie nämlich einen Funken Zeit hätten, könnten sie
> ja das Projekt sekbst erheblich leichter und effizienter dokumentieren.

Sowas hatte ich auch schon desöfteren. Davon muss man wirklich die 
Finger lassen. Absolut!

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