Forum: Haus & Smart Home Fragen zur Installation innerhalb meines Verteilerschrankes


von Der_R (Gast)


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Hallo,

ich bin neu hier, spiele schon lange mit dem Gedanken, mich hier 
anzumelden (werde dies wohl auch bald tun) und habe jetzt gesehen, dass 
es hier auch eine Rubrik für Hausinstallation gibt. Ansonsten war ich 
immer eher als stiller Leser in den µC-Seiten unterwegs ;)

Derzeit beschäftige ich mich mit Netzwerktechnik, hier im Haus ist von 
mir ein Serverschrank eingebaut worden, den ich gerade nach VDE erde. 
Zudem sollen für diesen Schrank 3 Steckdosen auf einzelnen Sicherungen 
angeschlossen werden.

Aufgrund meiner Neugier habe ich mal vorsichtig in den Zählerschrank, 
genauer: hinter die Abdeckungen geschaut und dort Einiges vorgefunden, 
was auf den Bildern zu sehen ist. Die Bilder habe ich für die Leute mit 
kleineren Monitoren oder langsamer Leitung mal verkleinert, ich hoffe, 
dass das so ok ist. (?)

Meine erste Frage:

Steckdosen selber anschließen (2,5mm² Mantelleitung (starr) (es handelt 
sich jeweils um eine 16A Sicherung)), Kabel bis in den Schrank legen, 
und das ganze dann vom Elektriker dort anschließen und abnehmen lassen- 
ein vernünftiger Plan? Ich muss dazu sagen, dass ich in Sachen 
Elektrotechnik kein Analphabet bin, ich weiß schon, was ich tue (lese 
mich auch vorher ein oder frage im Zweifelsfall nach), viel mehr fehlt 
mir der Überblick über erhältliche Produkte oder übliche 
Vorgehensweisen, wie meine zweite Frage nun zeigt:

Zwei Sicherungen sind frei (ganz rechts), diese will ich verwenden. Nun 
muss also noch ein dritter Sicherungsautomat eingebaut werden, diese 
Reihenklemmen oben sind allerdings auch belegt (wie auf dem Bild zu 
sehen). Lassen sich diese erweitern oder muss zum Anschluss eines 
dritten Sicherungsautomaten eine "neue" Reihenklemme angebracht werden? 
Dies ist mehr eine Interessensfrage, ich werde dem Elektriker einfach am 
Telefon sagen, dass die Klemme voll ist.

Und die letzte Frage:

Als ich (natürlich hier besonders vorsichtig) mal noch die Abdeckung 
oberhalb des Zählers geöffnet habe, kamen mehrere Klemmen (siehe Bild) 
zum Vorschein. Es handelt sich dabei natürlich um nicht verplombte 
Installation NACH dem Zähler.

Nun sehe ich, dass dort ein blauer Strang in die Klemme ganz rechts 
hineingeführt ist. Sollte ich das mal vom Elektriker abchecken lassen? 
Ist es möglich, dass hier eine Nullung vorgenommen wurde, die ja meines 
Wissens nach nicht zulässig ist? Klar- Ferndiagnosen sind immer 
schwierig, aber das Haus ist etwa 20 Jahre alt und wurde damals vom 
Fachmann verkabelt. Nicht, dass ich diesem nicht vertraue, doch macht 
mich dieses Bild etwas stutzig, schaden wird eine Überprüfung wohl 
nicht, oder?

Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass der Text nun doch sehr lang geworden 
ist und bedanke mich im Voraus für alle Antworten.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Hallo,
zu 1.:

Ich denke die Leitungen kannst du in jedem Fall selbst verlegen.
In jedem Fall für jede Steckdose eine einzelne Leitung.

Ich an Deiner stelle würde mir Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz 
einbauen (lassen).

Ob und wie deine Verteilung erweitert werden muss, kann man aus dem Bild 
nicht eindeutig ersehen.

Aufjeden Fall gehört ein FI (RCD) in die Anlage für Endstromkreise.
Ich habe das bei mir mit einer FI/LS Kombination gelöst, damit wenn mal 
ein Fehler in der Wohung auftritt nicht der Server darunter leiden muss.

zu 2.:
Da in vielen Versorgungsgebieten ein TN-C System geliefert wird, sprich 
ein Neutralleiter mit Schutzfunktion in das Haus kommt, muss dieser 
irgendwo getrennt werden. Dies könnte in der gezeigten Klemme passieren.

Heutzutage wird dagegen oft schon im Hausanschlusskasten getrennt. Dies 
ist Teilweise je nach Netzbetreiber etwas anders.

Grundsätzlich gilt aber: wenn der PEN einmal aufgetrennt wurde, darf 
dieser nie wieder zusammen gefuhrt werden.

von Lars R. (lars_r48)


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Also eine Steckdose mit überspannungsschutz ist totaler schwachsinn, da 
sie nur als typ3 'feinschutz' fungieren.  Sie arbeiten jur wenn du 
vorher ein blitzstrom ableiter oder am besten kombi ableiter eingebaut 
hast die den grobschutz übernehmen.

Die klemmen die du als voll bezeichnest sind etagen klemmen und dort wo 
das Stück 'eisen' rausguckt könnte man es erweitern.WENN diese reihe 
über einen FI geführt ist. Es ist5 leider Vorschrift alle für leihen 
zugängliche steckdosen mittels rcd 30mA zu sichern.
Sinn würde es tatsächlich nicht machen den selben zu nehmen wie den vom 
server Schrank.

Der blaue Draht könnte nullung sein muss man aber vor  ort sich 
angucken.

2,5mm musst du auch nur legen wenn du über 34m leitjng legst un deine 3% 
spannungsfall einzuhalten.

von Robin S. (der_r)


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Jetzt habe ich mich angemeldet.

Vielen Dank für die Antworten! Ich habe schon bemerkt, dass ich noch 
etwas mehr hätte sagen können... ;) Die gesamte Installation im Haus 
hängt wo es nur geht an (natürlich mehreren) RCDs (30mA), dazu nochmal 
ein Bild anbei, über den im Bild läuft nur der Keller, außer Licht und 
selten benutzten Gerätschaften hängt also später quasi nur der 
Serverschrank da dran.

Wegen zu großem Kabelquerschnitt: Das Kabel ist halt sowieso vorhanden 
(und auch noch recht neu), von daher ist die "Verschwendung" hier nicht 
das große Problem.

Ebenso sollte ich dazu sagen, dass mein Serverschrank eigene Verteiler 
eingebaut hat. Deshalb auch nur 3 Steckdosen, je eine Steckdose für eine 
Kaltgeräte-Leiste (der Schrank hat 3 Stück, 2 davon auf einer und 1 auf 
der anderen Seite) und an die dritte Steckdose kommt meine USV, die dann 
wiederum über die übrige dritte Leiste Geräte wie NAS, 
Telefoniekomponenten usw. versorgt.

Ich habe mir überlegt, dass ich theoretisch auch 2 dieser Steckdosen auf 
eine Sicherung legen könnte, da meine USV ohnehin mit 380W 
Maximal-Ausgangsleistung angegeben ist, und selbst dann bleiben ja noch 
mehr als 3000W für die andere Steckdose (zumal der gesamte Schrank im 
Leben keine 16A ziehen wird). Sollte ich dann doch noch eine dritte 
Sicherung haben wollen, damit Komponente A nicht zusammen mit B 
ausfällt, wäre ein drittes Kabel auch gleich eingezogen, da auf dem Weg 
vom Verteiler zum Schrank durchweg großzügiger Kabelkanal angebracht 
ist.

Gibt es hierzu Einwände, bzw. Gründe, dies nicht zu tun?

Zu den Etagenklemmen (Danke!): Mit "voll" meine ich, dass die zwei 
freien Sicherungsautomaten in den beiden Spalten ganz rechts schon 
angeschlossen sind, leider wohl nicht so gut zu erkennen. Aber gut zu 
wissen, dass sich die Dinger prinzipiell erweitern lassen.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Hallo Lars,

Lars Rosenberg schrieb:
> Also eine Steckdose mit überspannungsschutz ist totaler schwachsinn, da
> sie nur als typ3 'feinschutz' fungieren.  Sie arbeiten jur wenn du
> vorher ein blitzstrom ableiter oder am besten kombi ableiter eingebaut
> hast die den grobschutz übernehmen.

Naja grundsätzlich hast Du ja schon recht mit dem, was Du schreibst, 
wenn man Blitzschutz betreiben will / muss, dann braucht man ein 
mehrstufiges Konzept, da Stimme ich dir voll und ganz zu.

Überspannungen können aber ja auch durch andere Verbraucher aufgerufen 
werden.

Bei mir sind in der Anlage noch alte Vorsicherungen, dann kam jemand auf 
die Idee einen Schweißtrafo anzustecken, die Vorsicherungen sind 
geflogen, jedenfalls eine und der Schweißtrafo hat eine Spannung in mein 
Hausnetz induziert, mit dem Effekt, das sich mein Feinschutz geopfert 
hat und so meinen Server etc. geschützt hat. An einer Steckdose ohne 
Feinschutz hat es ein Steckernetzteil gepackt. Das die Vorautomaten 
rausgehöhren und gegen etwas selektiveres Ersetzt gehören, steht auf 
einem anderem Blatt -> ist nich meine Anlage, sonst wär das schon längst 
up to Date.

Das also hier als Bsp. warum auch Feinschutz etwas bringen kann, solange 
der Blitz nicht vorm Haus einschlägt :)

Noch einen Tipp an Robin:
lass diese Kopp-Automaten austauschen, mit dem Zeug hab ich schon 
schlechte Erfahrungen gemacht.

Lösen aus, aber der Knebel fällt nicht, oder RCDs die nicht auslösen, 
obwohl der Nennfehlerstrom schon deutlich überschritten wurde.

Was hängt eigentlich an den beiden Drehstromkreisen?

Viele Grüße

von Lars R. (lars_r48)


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Und wenn ich es richtig sehe ist die schiene wo die etagenklemmen 
draufgehen leitend mit dem Gehäuse verbunden. Das ist für dich und deine 
Geräte Lebensgefahr.
Falls es zu einem Kurzschluss in der Verteilung kommt und eie phase an 
das Gehäuse kommt hat du an allen angeschlossenen pe die 230v anliegen 
und somit auch an den Gehäusen der Geräte.die Isolierung kosten 10 euro 
von hager

Ich habe in mein server Schrank 5x 10mm2 gelegt hnd dort eine eigene 
verteilung eingebaut. Als vorsicherung bin ich direkt über ein 
Hauptschalter gegangen so das ich direkt auf meinem sls vom haus liege.
Das lässt für die zukunft die besten Möglichkeiten und in Sachen 
blitzschutz kannst du so günstig ein 4 poligen blitzschutz einbauen der 
den ganzen server schützt

: Bearbeitet durch User
von Robin S. (der_r)


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Hallo,

zuerst einmal Danke für die vielen Tipps!

@Sven L.:

Die Kopp-Automaten sind im ganzen Haus (3 Verteiler) überall installiert 
und arbeiten seit 22 Jahren einwandfrei, haben bisher auch immer 
ausgelöst, wenn es einen Grund dazu gab. Sehe also keinen Grund, diese 
Dinger auszutauschen, zumal die ja vom Fachmann eingebaut und 
abgenommen wurden, CE und VDE-Zeichen sind ja auch drauf.

Die RCDs sind von Bogenschütz, nicht von Kopp und funktionieren (mit 
Steckdosen-Tester getestet) ebenfalls einwandfrei bei 30mA 
Test-Fehlerstrom.

An Drehstromkreis 1 hängt gar nichts, da hängt auch kein Kabel dran. An 
der zweiten Dreiergruppe hängt eine 16A CEE-Dose, z.B. fürs Schweißen.


@Lars Rosenberg:

Eigener UV im/am Serverschrank ist natürlich die Königslösung und 
natürlich auch sinnvoll, wenn man die entsprechenden Gerätschaften im 
Einsatz hat. Bei mir mit 2 NAS, 2 Switches und FritzBox als einzige 
nennenswerte Verbraucher (im Moment) ist das wohl doch etwas mit Kanonen 
auf Spatzen geschossen, zumal vom Schrank zum Verteiler Luftlinie 
vielleicht 5m Entfernung sind ;)

Zur Aussage mit der Schiene muss ich nochmal nachhaken. Redest du von 
der Hutschiene, auf der die Etagenklemmen montiert sind, oder von der 
Eisenschiene, die einmal quer durch die Etagenklemmen geht, um den 
Neutralleiter zu verteilen?

Letztere Schiene ist natürlich nicht leitend mit den Hutschienen o.ä. 
verbunden, auch wenn das vielleicht im Bild so aussieht.

Die Hutschiene ist natürlich mit dem inneren Metallgerippe des 
Verteilers verbunden, aber bei einem groben Fehler sollte hier doch die 
Hauptsicherung auch noch auslösen, oder liege ich hier falsch? Ich sehe 
nämlich, dass diese Hutschiene über die ganz linke Etagenklemme geerdet 
wurde. Ist es das, was du meintest, oder stehe ich etwas auf dem 
Schlauch?

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lars_r48)


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Eine verteilung muss als Schutzklasse 2 ausgeführt werden,  das heist 
das Gehäuse darf nicht mit dem schutzleiter verbunden sein.

Wenn ein fehler auftreten tut liegt somit auf der hutschiene potential 
und damit auf den etagenklemmen wodurch es im ganzen haus verteilt wird.
Es gibt von hager extra dafür isolierstücke die man da reinschrauben 
muss.

Die hutschiene wo die etagenklemmen angeschlossen sind dürfen nicht 
leitend mit dem Gehäuse verbunden sein.
Ein gerät was sk2 ist darf das Gehäuse nicht mit potential (pe) behaftet 
sein. Das ist ein grober vde fehler und führt zum Versicherungs verlust. 
Im schaden fall.

Natürlich wenn die sk1 richtig gemacht ist und regelmäßig überprüft wird 
funktioniert es auch. Aber beim kleinsten fehler....

: Bearbeitet durch User
von Robin S. (der_r)


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So, komme gerade vom Nachmessen. Ich habe jetzt mal geschaut, was genau 
in der Verteilung mit was verbunden ist:

Die Hutschiene ist leitend mit den vertikalen Metallteilen im Bild 
verbunden, und das alles ist definitiv mit dem Schutzleiter verbunden.

Der gesamte Hutschienen-Metallteil-Komplex wiederum ist jedoch in 
Kunststoff eingefasst und von vorne im geschlossenen Zustand natürlich 
auch mit Kunststoff verschlossen. Soll heißen, Berührung dieser 
Metallteile ist nicht möglich. Das Metallgehäuse des Schrankes selbst 
ist nicht geerdet, damit potentialfrei und kann  durch die komplette 
Kunststoffisolation der Hutschienen auch nicht mit diesen in Berührung 
kommen, da - wie gesagt - die gesamten Befestigungsteile aus Metall in 
einer Art Box aus Kunststoff montiert sind, die von allen Seiten 
geschlossen ist.

Da ich hier sicherlich kein Experte bin, werde ich das beim nächsten 
Besuch des Elektrikers auf jeden Fall mal nachprüfen lassen. Trotzdem 
muss ich jetzt noch so blöd fragen: Gilt die obige Problemsituation dann 
weiterhin? Denn SK2 bedeutet meines Wissens nach ja, dass die 
Kunststoffisolation das Innere abschirmt und somit das Metallgehäuse des 
Schrankes nicht mit spannungsführenden Teilen, auch im Defektfall, in 
Berührung kommen kann. Allerdings sind ja die Hutschienen selbst nicht 
potentialfrei, sondern geerdet. Das verwirrt mich nun etwas, also:

Habe ich es richtig verstanden, dass dies trotzdem ein Problem ist, da 
sich bei einem Fehler die Hutschienen unter Spannung stehen können, und 
da diese mit PE verbunden sind, alle geerdeten Metallgehäuse unter 
Spannung stehen könnten? Und somit Lebensgefahr besteht?

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lars_r48)


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1.
http://www.elektrofachkraft.de/expertenbeitraege/muessen-installationsverteiler-der-schutzklasse-ii-entsprechen

2.
Bei sk2 Geräten darf das Gehäuse nicht leitend mit dem pe verbunden 
sein.das heist der pe von der einspeisung gejt direkt auf diese 
isolierte schiene.

Über dieses thema wird schon ewig gestritten.  Aber da ich gerade meine 
Meister Prüfung hinter mir habe wollte ich es nir mal erwähnen
Das problem ist halt auch eine vorsicherung fur eine verteilung muss 
erst in 5s auslösen.
Für personenschutz sind aber 0.4s gefordert.  D.h in diesem zeitraum 
liegt ser volle dampf an dem Gerät an

: Bearbeitet durch User
von Robin S. (der_r)


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Lars Rosenberg schrieb:
> 1.
> 
http://www.elektrofachkraft.de/expertenbeitraege/muessen-installationsverteiler-der-schutzklasse-ii-entsprechen
>
> 2.
> Bei sk2 Geräten darf das Gehäuse nicht leitend mit dem pe verbunden
> sein.das heist der pe von der einspeisung gejt direkt auf diese
> isolierte schiene.
>
> Über dieses thema wird schon ewig gestritten.  Aber da ich gerade meine
> Meister Prüfung hinter mir habe wollte ich es nir mal erwähnen
> Das problem ist halt auch eine vorsicherung fur eine verteilung muss
> erst in 5s auslösen.
> Für personenschutz sind aber 0.4s gefordert.  D.h in diesem zeitraum
> liegt ser volle dampf an dem Gerät an

Ich habe mich nun mit dem Artikel beschäftigt (vielen Dank dafür, wie 
auch für die Expertenmeinung!).

Im Endeffekt ist mir dadurch nun klar, inwiefern der Personenschutz 
erreicht wird und auch wie es mit den Schutzklassen aussieht. Jedoch 
(ich habe meine Frage oben leider etwas unglücklich gestellt) herrscht 
bei mir Unklarheit, ob nicht eine isolierte Schiene im Prinzip den 
gleichen Effekt hat, wie wenn bei mir eben das komplette innere 
Metallgerippe des Schrankes durch vollständige Isolation nach außen 
abgeschirmt ist, sodass auch das Metallgehäuse des Verteilers NICHT 
leitend mit dem inneren Metallgerippe (Hutschienen, usw.) verbunden ist.

Denn nur das Innere ist geerdet, der äußere Korpus des Schrankes ist 
potentialfrei. Zählt das als SK2?

Wahrscheinlich denke ich hier irgendwie falsch, wenn ich diese Frage 
immer noch stelle, sorry dafür, aber ich will natürlich auch sicher 
gehen, dass am Ende eine ordentliche Installation dabei herauskommt ;)

von MaWin (Gast)


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Robin S. schrieb:
> Zählt das als SK2?

Ja, natürlich, vergiss die Desinformation mit der isolierten Schiene, 
das gab es noch nicht mal, als das Metallgehäuse direkt mit den 
Hutschienen zusammengeschraubt wurde.

Fragwürdiger finde ich Stahlschienen zur Zusammenführung des PE statt 
Kupferschiene. Aber das hat sich ja jemand von der Innung 
schöngerechnet.

Dein Verteiler hat ja noch Platz, man könnte problemlos einen 
kombinierten Zone1+2 Blitzschutz einbauen und 3 neue Sicherungen.

Aber wenn 2 Sicherungen noch unbelegt sind und dir die Leistung 
ausreicht, würde ich die einfach nehmen und fertig.

von Lars R. (lars_r48)


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Also es ist ganz einfach, auch wenn andre meinen das is blödsinn oder 
sonstwas.

Wenn dein Verteiler das SK2 symbol aufgedruckt hat ist er auch als 
solches aus zu führen und Zugelassen.

Funktionieren tut es auch als SK1, wenn es korrekt gemacht wurde.

Ein Diesel kannst du auch mit heizöl fahren, passieren tut da nix. Erst 
wenn es auffält wird es dir wehtun.

Die aktuelle Norm sieht es vor:
den Schutzleiter direkt oder Isoliert gegen das Gerippe auf die PE 
verteilerschiene zu bringen. Und die Verteilungen als SK2 auszuführen.

Die VDE ist kein Rechtszwang, sie ist ein Vorschlag für den stand der 
Technik. Wenn es jemand sicherer ausführt ist das vorm dem Richter OK, 
aber bei dem fall, das die Verteilung als SK1 ausgeführt wurde ist das 
nicht sicherer, sondern fahrlässig.

Die VDE will in jedem fall den Laien schützen. Wenn die verteilung als 
SK1 ausgeführt ist und ein Leckstrom oder oder Kurzschluss mit nicht 
auslösender sicherung ansteht. Stehen wie gesagt alle gehäuse unter 
spannung. Wenn man dabei immer von einem Reibungslosen auslösen der 
sicherung ausgehen würde, hätte man klassische nullung behalten können. 
oder ganz auf den RCD verzichten können. Die RCD sorgen jedoch dafür, 
das du die abschaltzeiten einhalten kannst auch bei entfernteren 
Steckdosen und VErbrauchern. d.h. bei einem B16 automat sind es 80A + 
30% =104A
um im Kurzschlussfall sicher aus zu lösen muss also 50V(Maximal 
zulässige behrürhungspannung) : 104A =0,48 Ohm deine maximale schleife 
sein. Schleife ist der Widerstand von Phase über den Trafo des VNB zu 
deinem Gehäuse wo der PE angeklemmt ist.

Ist ein FI davor gilt aber: 50V:0,03A =1667 Ohm als leitungslänge.....

Für dich bedeutet das, je nachdem was du als direkte Vorsicherung hast 
(sls,ls,nh) musst du gucken was die bei 0,4s fürn strom braucht und hast 
dafür sorge zu tragen das dieser auch fließen kann bei einem 
kurzschluss. ist die leitung zu lang musst du ne andre Schutzmassnahme 
wählen.



Ist die Verteilung Als SK2 ausgeführt findet keine Potential 
verschleppung statt und alle endgeräte sind geschützt.

: Bearbeitet durch User
von Kater brummt- phänomenal! (Gast)


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Die Verbindung N-PE im Klemmenstein zeigt, daß ein TN-C/S System 
vorliegt.
Die Betrachtungen über den Erdschluss im Verteiler gelten ja auch für 
jeden Körperschluss an einem SK1 Betriebmittel hinter der Verteilung 
d.h. an jeder Schukodose, wenn auch vom FI "entschärft". Ohne FI muß man 
sich eben auf die (vom VNB garantierten) Bedingungen der Spannungswaage 
verlassen, dh. die Impedanz des Anlagenerders incl. PEN ist klein 
genung, daß im Fehlerfall (hoher Strom durch Erdschluss erzeugt 
Berührspannung an der Erdimpedanz) an angeschlossenen Körpern keine 
Berührspannung über 50V entstehen kann.

In der älteren Version der Norm VDE 0100/410 VOR Juni 2007 war in einem 
solchen Fall EINER der folgenden Bedingungen zu erfüllen:

1. Die Impedanz des Schutzleiters zwischen der Verteilung und dem Punkt, 
an dem der Schutzleiter mit dem Hauptpotentialausgleich verbunden ist, 
überschreitet nicht   50V * Zs  / U0

mit U0 = Nennwechselspannung gegen Erde
    Zs = Impedanz der Fehlerschleife

2. Zusätzlicher örtlicher Potentialausgleich mit den gleichen 
Anforderungen
   wie für den Schutzpotentialausgleich über die Haupterdungsschiene

Im Erdschlussfall wird das Potential des Erd/fußbodens natürlich in 
Grenzen "mitschwimmen" und die Berührspannung beeinflußen. Das ist ja 
gerade der Sinn des Potentialausgleichs bzw einer Potentialsteuerung.
Man lese unter diesem Aspekt noch einmal Bedingung Punkt 1. Aha?

So einfach berechnen, wie im Post weiter oben ist nicht. Zudem fehlt 
dort der Spannungsteileraspekt.

Der Grund, warum das Traggestell potentialfrei und erdfrei sein soll 
ist:

Entsteht innerhalb der HV zwischen einem Außenleiter der Hauptleitung 
und   dem geerdeten = mit PE verbundenen Traggestell ein Kurzschluss, so 
wird dieser zum Erdschluss, den die vorgelagerte Hauptsicherung 
innerhalb 5s abschalten muß, mit der Folge Spannungserhöhung am PE. Wie 
ausgeführt, wird keine Katastrophe passieren, aber ein vorgelagertes 
Überstrom-schutzelement in einem verplombten Bereich ist hin. Und 
ÄÄrgern!
Ist das Traggestell hingegen potentialfrei, passiert erstmal gar nix. 
Die isoliernden Abdeckungen sind ja drauf.


Oh, Frühstücksmaus .....  =^..^=  RRRRRRR!!

von Lars R. (lars_r48)


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Das ist ja mal sehr interessant.
An die verblombte sicherung habe ich gar nixht gedacht.

Aber auch wenn es fachlich wird es intressiert mich einfach.

Wenn ich in der vde 410 gucke stehen als abschaltbedingung 2 formeln

Zs kleiner U0:Ia

Und

Rb:Re kleiner 50v:U0-50V

Ok hast recht wird mit 230 gerrechnet net 50v.aber wie entsteht ein 
erdschluss??? Wenn die phase gegen das gestell kommt wird ein 
Körperschluss draus und es kommt bedingung 1 zum tragen oder?

Du hast mich jetzt selbst total verunsichert....

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