Forum: PC Hard- und Software Machen die Netzteile von externen Festplatten Probleme?


von Michael S. (rbs_phoenix)


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Hallo zusammen. Ich habe ein RasPi mit XBMC drauf am Fernseher. Soweit 
so gut. Der RasPi hat ja 2 USB-Buchsen. In einer ist der Empfänger einer 
Funk-Maus und in der Anderen ein passiver USB-HUB. An dem HUB sind 2 
externe Festplatten (3,5" -> externes Netzteil) dran und irgendwie 
wollen die so langsam nicht mehr zusammen funktionieren. Es ist auch so, 
dass das Bild kurz schwarz wird, wenn ich eine HDD anschließe. Meine 
Theorie ist, dass das Netzteil vom RasPi und die der Festplatten nicht 
galvanisch getrennt sind und somit das Groundpotential der einen 
Festplatte ein Anderes ist, als das der anderen Festplatte. Ich denke 
allmählich, dass dadurch auch mein HUB davor draufgegangen ist. Doch 
sollte es so sein, wie bekomme ich das anders hin? Muss ich mir dann für 
die Festplatten ein "altmodisches", uneffektives und großes 
Trafonetzteil holen? Gibt es vielleicht isolierende und bezahlbare 
USB-HUBs?
Was könnte es ansonsten sein? Es kann doch nicht sein, dass man keine 2 
externe Festplatten an ein Gerät anschließen kann.

von Georg (Gast)


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Michael Skropski schrieb:
> Es kann doch nicht sein, dass man keine 2
> externe Festplatten an ein Gerät anschließen kann.

Externe Festplatten erhalten ihr Potential durch die GND-Leitung des 
USB-Kabels. Es kann also nichts passieren, solange alle beteiligten 
Geräte normgerecht sind und nicht irgendwie kaputt. Schaltnetzteile sind 
übrigens genauso galvanisch getrennt, da ist auch eine Trafo drin, der 
ist bloss kleiner als ein 50 Hz-Trafo.

Georg

von Peter (Gast)


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Georg schrieb:
> Schaltnetzteile sind
> übrigens genauso galvanisch getrennt, da ist auch eine Trafo drin, der
> ist bloss kleiner als ein 50 Hz-Trafo.

Davon kann man nur träumen. Ja gute Schaltnetzteile Sind galvanisch 
getrennt. Aber keines für unter 100€. Die galvanische Trennung wird vom 
Feedbackpfad immer wieder zwischen primär und Sekundärseite 
unterbrochen. Um das zu ändern muss man das Feedbacksignal zuerst 
digitalisieren oder anderswie auf einen Träger aufmodulieren. Das kann 
man dann über einen getrennten Übertrager oder digitalisiert über einen 
Optocouppler zurückbringen. Das gibt es aber nicht für 5€ in einem 
Steckernetzteil das 1€ Produktionskosten hat! Es gibt wenige PC 
Netzteile im 100€ Bereich die sowas haben!

von kenner (Gast)


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Quatsch! Natürlich liegt auch bei billigen Netzteilen galvanische 
Trennung vor ...

von Pumuckl (Gast)


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Peter schrieb:
> Die galvanische Trennung wird vom
> Feedbackpfad immer wieder zwischen primär und Sekundärseite
> unterbrochen.

"unterbrochene Trennung" --> doppelt hält besser :-D

Peter schrieb:
> Um das zu ändern muss man das Feedbacksignal zuerst
> digitalisieren oder anderswie auf einen Träger aufmodulieren. Das kann
> man dann über einen getrennten Übertrager oder digitalisiert über einen
> Optocouppler zurückbringen.

Quatsch mit Soße!

http://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:Smps5v_sch.gif

von Peter D. (peda)


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Peter schrieb:
> Ja gute Schaltnetzteile Sind galvanisch
> getrennt. Aber keines für unter 100€.

Quatsch mit Soße.
Natürlich müssen sämtliche Netzteile, die in den Handel kommen, auch die 
erforderlichen Normen erfüllen.
Entweder es ist schutzisoliert (2pol Stecker) oder es ist schutzgeerdet 
(Schuko).

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Die Frage ist, woran es sonst lag/liegt. Der HUB, der als Kaputt in den 
Müll gewandert ist, wurde sehr schnell sehr warm, sobald die 2. 
Festplatte angeschlossen wurde. Man muss dazu sagen, dass der HUB aktiv 
war. Wenn ich mit dem Gehäuse vom USB-Stecker vom HUB am PC-Gehäuse 
langgekratzt habe, konnte man sehr viele Mini-Fünkchen sehen. Da muss 
also Strom geflossen sein. Und da das PC-Gehäuse ja auf Erde lag, musste 
die Masse vom HUB ja ein anderes Potential haben ...

von oszi40 (Gast)


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Michael Skropski schrieb:
> Und da das PC-Gehäuse ja auf Erde lag, musste
> die Masse vom HUB ja ein anderes Potential haben ...

A)Könnte sein. Übliche Tower-Netzteile haben eine Verbindung 
Masse-zu-Schutzleiter. Aber Schaltnetzteile mit EUROstecker nicht. 
Folglich tritt durch den Störschutzkondensator des SNT eine 
Spannungsdifferenz auf. Falls da was kaputt ist im Störschutz, wäre 
weißer Rauch möglich. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator

B)Andererseits solltE ein aktives HUB >500mA an die USB-Geräte liefern 
können. Es könnte aber sein, daß es durch zu stromhungrige USB-Geräte 
überlastet wurde? 
http://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Serial_Bus#Spannungsversorgung

von uwe (Gast)


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Bei geräten die mit den Billignetzteilen angeschlossen sind (dei mit den 
Entstörkondensatoren), muß man sämtliche Massen erst verbinden und 
danach die Billignetzteile stecken. Also USB Festplatte stromlos dann 
USB Kabel stecken, dann Steckernetzteil der Festplatte stecken.
Hab mir auch schon Schaltungen mit dem Programmieradapter zerschossen, 
weil ich vergesssen hatte das billig Notebooknetzteil zu ziehen.

von Helge A. (besupreme)


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Ich frag mich grad, was das für eine Konstruktion ist. 4 Geräte und 4 
Netzteile und ein Haufen Kabelei. Das kriegt man doch sicher besser 
aufgebaut.

USB-Kabel als "Masseleitung" funktioniert. Manchmal. Mit ist schon eins 
zerschossen incl. externer Platte, weil das der Platte beiliegende 
Netzteil einfach zu schlecht war. Und bei dem Schrott sind Funken 
normal.

von Εrnst B. (ernst)


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Um zum Thema zurückzukommen:

die USB-Buchsen des RasPi (A oder B) sind nicht wirklich hotplug-Fähig.
Auch ein Bus-Powered HUB dahinter verbessert das nicht, sondern 
verschlimmert es nur.
Problem: Der RasPi wurde von Linux-Software-Fricklern mit wenig 
HW-Erfahrung und/oder der Zielvorgabe "Billig, Billig, Billig" 
zusammengeschustert, die Stromversorgung ist "suboptimal", und bricht 
beim USB-Geräte-Einstöpseln gerne zusammen.

Lösung: Self-Powered USB-Hub nehmen. Bei diesem kontrollieren, dass er 
nicht zum RasPi zurückspeist (notfalls Diode in VUsb-Leitung nachrüsten)

Oder hoffen, dass die "B+"-Revision des RasPi's alles besser macht.

von Peter D. (peda)


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Der Schirm der USB-Buchse sollte direkt mit Schutzerde verbunden sein, 
also nicht über das Motherboard fließen. Dann sollte der Ladestrom des 
Entstörkondensators (2,2nF) im Steckernetzteil die CPU nicht 
durcheinander bringen können.
Die 5V des USB-Anschluß sollten auch separat von den 5V der CPU sein, 
damit die Ladeströme der Elkos auf den HDDs keinen Spannungseinbruch 
verursachen.

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Peter Dannegger schrieb:
> Der Schirm der USB-Buchse sollte direkt mit Schutzerde verbunden sein,
> also nicht über das Motherboard fließen.

Auf dem RPi? Das wage ich zu bezweifeln. Das bekommen nicht mal 
PC-Hersteller hin.

von Georg (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Der Schirm der USB-Buchse sollte direkt mit Schutzerde verbunden sein,
> also nicht über das Motherboard fließen.

Das "sollte" könnte man unterschreiben, aber in der Realität ist das 
nicht durchführbar. Dazu müssten die eingelöteten Buchsen nicht mit GND 
verbunden sein (die Gehäuse, um genau zu sein), sondern ein Käbelchen 
dranhaben, das man mit PE verbindet. Bei Profi-Elektronik gibts sowas, 
aber für PC-Technik ist das viel zu teuer. Und die meisten die sich ein 
Karte einbauen würden das einfach so hängen lassen, das wäre noch viel 
schlimmer.

Georg

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Mache ich es mit einem aktiven HUB nicht noch schlimmer? Ist ja wieder 
ein Netzteil mehr. Ich bin am überlegen, ob ich mir eine kleine Box 
mache, die aus 230V 2x 12V (oder was die HDDs brauchen) machen. Und das 
mit einem oder 2 schön altmodischen Trafos. Doch wirklich platzsparend 
ist das auch nicht.

von Peter D. (peda)


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Michael Skropski schrieb:
> Mache ich es mit einem aktiven HUB nicht noch schlimmer? Ist ja wieder
> ein Netzteil mehr.

Ich habe mir diesen für meinen PC gekauft:
http://www.conrad.de/ce/de/product/548484/7-Port-USB-30-Hub-Conrad-Schwarz?ref=searchDetail

Er funktioniert gut, es bratzelt nirgends beim Anstecken und es stürzt 
auch nichts ab. Er hat ein 4A Steckernetzteil, es wird kaum warm.
Ich hab ihn mit Powerstrips auf dem Monitorfuß befestigt.

Michael Skropski schrieb:
> Wenn ich mit dem Gehäuse vom USB-Stecker vom HUB am PC-Gehäuse
> langgekratzt habe, konnte man sehr viele Mini-Fünkchen sehen.

Das klingt nach einem Defekt.
Als erstes würde ich mal prüfen, ob der PC auch wirklich mit einem 
funktionierenden Schutzleiter verbunden ist.
Z.B. gegen die Zentralheizung, Wechselspannung sollte <1V sein und 
Widerstand <1 Ohm.
Generell würde ich alle Geräte am PC an die gleichen Steckdosenleiste 
anschließen, also nicht an verschiedene Wanddosen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael Skropski schrieb:
> Ich bin am überlegen, ob ich mir eine kleine Box
> mache, die aus 230V 2x 12V (oder was die HDDs brauchen) machen.

Nimm einfach ein ausreichend dimensioniertes 12V-SNT. Und hänge an das 
auch einen ausreichend dimensionierten 12V-zu-5V-DCDC-Wandler*, mit dem 
Du den Pi speist.

Ein Netzteil, gemeinsame Masse für alles, keine Probleme

> Und das mit einem oder 2 schön altmodischen Trafos.

Nein. Das ist Unfug und unnötig.



*) Nein! Keinen 7805 oder anderen Linearregler.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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Peter Dannegger schrieb:
> Michael Skropski schrieb:
>> Wenn ich mit dem Gehäuse vom USB-Stecker vom HUB am PC-Gehäuse
>> langgekratzt habe, konnte man sehr viele Mini-Fünkchen sehen.
>
> Das klingt nach einem Defekt.

Das ist "normal".
Das PC-Gehäuse ist geerdet, die Wandwarze vom HUB nicht, und hat, um die 
EMV-Vorgaben möglichst billig zu erreichen, einen viel zu großen 
Kondensator zwischen Primär- und Sekundärseite. Bleibt zu hoffen, dass 
es wenigstens ein Y-Kondensator ist, und da nicht auch noch gespart 
wurde.

Manchmal kann man das verbessern wenn man das Steckernetzteil 
andersherum einstöpselt. (Wenn nur ein solcher Kondensator eingebaut 
wurde... Geiz ist Geil)

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Elegant sind Netzteile, die gleich 5V und 12V liefern. Gibts häufiger 
sowohl für NAS als auch bei Monitoren, mit Mini-DIN Stecker. Oder 
Mini-ITX Netzteile.

von Peter D. (peda)


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Ich hab mal das Hub-Netzteil nachgemessen, gegen Erde messe ich ~90V 
bzw. es fließen ~70µA, das entspricht etwa 2,2nF. Die Steckrichtung ist 
egal.
Ich konnte damit beim besten Willen keine Funken am Schutzleiter ziehen.

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