Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stator mit Schnur umwickelt?


von Roman K. (jupiter2648)


Lesenswert?

Hallo!

Ich habe vor kurzem einen Motor geöffnet dessen Stator mit einer
Schnur umwickelt war. Sah aus wie ein Garn, habe auch bei google danach 
gesucht. Hab's leider wieder zusammengebaut bevor ich mir dachte hier 
fragen zu können.

Weiß jemand eventuell was das für eine Schnur ist / was sie bezweckt?
Ob das Standard ist? Kann die Schnur sich lösen und dann im Rotor 
verfangen?

Danke schonmal für mögliche Antworten. Vielleicht weiß das jemand aus 
Erfahrung :-)

von Dussel (Gast)


Lesenswert?

Horizontal oder vertikal drumgewickelt? (Was du wie definierst, ist 
deine Sache)

Vielleicht war der Stator ja kasachisch geschweißt :D

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Ich kenne solche Schnurwicklungen am Rotor von Universalmotoren, die 
direkt neben dem Kollektor die dorthin führenden Drahtenden befestigen. 
Bei den hohen Drehzahlen wird die Fliehkraft an den Drahtenden sehr 
hoch. Die Festigkeit der mit Lack oder Zweikomponentenmasse getränkten 
Wicklung ist beachtlich. Natürlich kann  sich diese Schnur (früher 
Leinenzwirn, heutzutage evtl.sogar Kevlar)lösen, dann ist der Motor 
natürlich sofort hin.

Beim Stator kleiner Maschinen reicht Umwicklung der Spulen mit Band, 
natürlich durch Tränkung verstärkt. Bei Großmaschinen gibt es für die 
Wickelköpfe sogar stützende Halterungen (Stahlrohre) an denen die 
Wickelköpfe mit großer Sorfalt festgebunden werden. Beim Kurzschluss 
großer Maschinen werden die Kräfte an den Wickelköpfen so groß, dass 
sich die Spulen verbiegen.

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

Bei Motoren die in Staubiger Umgebung laufen (z.B. Bohrhämmer, 
Winkelschleifer) ist die Wicklung zum Teil gepanzert, einfach als Schutz 
vor Abrieb durch aggressiven Staub. Als Schutz kann da auch der Faden 
dienen.

von Roman K. (jupiter2648)


Lesenswert?

Also einmal so rundherum halt, Dussel.

Da es ein Motor für eine sogenannten Windmaschine, ein Ventilator mit 
90cm Durchmesser und 100W, ist dürfte das wegen Staub vlt sogar Sinn 
machen.

Hat eigentlich zufällig jemand ein Foto von sowas? Bzw. weiß er was bei 
google suchen soll?

von Johannes E. (cpt_nemo)


Lesenswert?

Roman Krass schrieb:
> Bzw. weiß er was bei google suchen soll?

Das Stichwort ist Rotor-Bandagierung.

Heutzutage wird dazu meistens Kohlefaser oder Edelstahl verwendet.

von Roman K. (jupiter2648)


Lesenswert?

>Das Stichwort ist Rotor-Bandagierung.

>Heutzutage wird dazu meistens Kohlefaser oder Edelstahl verwendet.

Hmm also ich will ja nicht pingelig sein, aber bei mir ist es der Stator 
:D
Ich finde auch mit dem Stichwort auch nichts was mit Schnur gewickelt 
ist.
Ich bin fast versucht das Ding nochmal aufzuschrauben ^^

von Martin L. (martin_l)


Lesenswert?

Guten Morgen,

ich denke, du meinst die Wickelköpfe am Stator.
Nach Einlegen der Wicklungen in die Nuten werden die Spulenköpfe einfach 
bandagiert und im Anschluss die komüplette Wicklung/Stator lackiert.
Nach dem Trocknen des Lacks passiert nichts mehr mit der Bandage.

So zumindest haben wir es damals bei goßen Motoren gemacht.

Viele Grüße
Martin

von Johannes E. (cpt_nemo)


Lesenswert?

Roman Krass schrieb:
> Hmm also ich will ja nicht pingelig sein, aber bei mir ist es der Stator

Oh, da hab ich wohl deinen Beitrag zu schnell gelesen.

Ich denke auch, dass das zum Schutz der Wickelköpfe gemacht wird. Wenn 
der Stator getränkt wird, saugt die Schnur den Lack auf und nach dem 
Aushärten bekommt man damit eine relativ feste Hülle um die Wicklung 
herum.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Die Schnur um die Stator-Wickelköpfe fixiert die Position der Drähte. 
Die könnten sich sonst all zu leicht verbiegen und dadurch in den 
Bereich des Rotors geraten.
Eine komplette Hülle habe ich bisher noch nie gehabt. Aber alle größeren 
Asynchronmaschinen hatten eine geknüpfte Bandage aus dünnen Schnüren.

Hier sind ein paar Links wo man vielleicht ein bischen was erkennt:

http://www.risomat.de/deutsch/kapitel_200/seite_270.htm
http://elmotec-statomat.eu/index.php/de/produkte/2011-08-09-12-59-25/bandagieren-einzelmaschinen
http://www.umlauf.org/Elektromaschinenbau
http://www.sema-verband.ch/unterseiten/lehrlingswesen/bsp_ausbildungshandbuch/thermischer.html
http://www.olympmost.cz/de/vyrobky/

von Roman K. (jupiter2648)


Lesenswert?

Hi, ja danke, ich glaub das ist es.

Das die Schnur nur die Wicklungen umzieht war jetzt leider nicht so 
genau erkennbar, aber dürfte dann wohl das sein.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.