Hallo, ich habe gerade das Auto einer Bekannten abgeschleppt. Sie hatte rechts angehalten, weil ein starker Geruch vom Motorraum kam. Sie hat einen 3,5 Jahre alten Dacia Kombi mit 2,8l Diesel. Vor 5 Wochen war schon der Anlasser ihres Wages defekt und ersetzt worden. Die Werkstatt war auch entsetzt über den Geruch und vermutete Kabelbrand. Aber der Meister stellte fest, dass der (neue) Anlasser glühend heiß war, und dass das die Ursache sein müsste. Er vermutete, dass die Zündschloss-Anlage den Kontakt nicht mehr freigab, und der Anlasser beim normalen Betrieb ständig mitlief. Ich hatte so einen ähnlichen Fall bei einem LKW. Das war unüberhörbar, das Mitlaufen des Anlassers. Der überdrehte Anlasser erzeugte einen recht hohen Ton. Hat jemand schon so einen Fall gehabt bei einem normalen PKW? Kann die Vermutung der Werkstatt richtig sein?
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Der Anlasser hat ein Ritzel, das beim Anlassen in die Zahnung der Schwungscheibe eingreift, und wenn der Diesel schneller läuft als der Anlasser durch Federkraft wieder ausspurt. Es wird nicht das Zündschloss defekt gewesen sein, sondern die Werkstatt hat den Anlasser fehlerhaft eingebaut, so daß er nicht ordentlich ausspuren konnte, und deswegen mitgelaufen ist. Ich bin aber auch der Meinung, daß man das im Auto auf jeden Fall hört, und höhere Drehzahlen werden sich damit nicht ohne Beschädigung erreichen lassen. Wenn das Zpndschloss den Kontakt nciht freigibt, würde der Anlasser mit seinem Ritzel immer in das Schwungrad gepresst und auch deswegen immer mitlaufen, er könnte gar nicht ausspuren, der Effekt wäre derselbe, ein (eigentlich unüberhörbares) Mitlaufen des Anlassers. Egal wie, die Werkstatt hat gepfuscht, und soll sich gefälligst nicht rausreden. Schliesslich zahlt man dort das 4-fache weil man bei Pfusch auch Garantie haben will, scheinbar kommt aber nur garantierter Pfusch.
Also ich hab schon öfters Anlasser ein- und ausgebaut bei verschiedenen Fabrikaten und die waren vom Prinzip und Aufbau nahezu identisch. Die lassen sich auch weiter zerlegen und einige Teile gibts auch als Ersatz. So kompliziert sind die auch eigentlich nicht. Wenn das Ritzel nicht wieder einrücken würde, bliebe ja auch der Magnetschalter geschlossen und der Anlasser würde permanent Strom bekommen und das sind schon einige Ampere, je nach Motortyp. Wenn man dann noch fahren würde und höhere Drehzahlen erreicht würde der Anlassen ja durch die Untersetzung eine Wahnsinns-Drehzahl bekommen. Auf Dauer werden das die Lager nicht aushalten, zumal da nicht nur Kugellager, sondern auch Gleitlager verbaut sind. Dabei kann das ganze Aggregat natürlich extrem heiß werden, denn es gibt ja keine extra Kühlung, was gewöhnlich unter normalem Betrieb auch gar nicht nötig ist. Die einzigen Defekte die ich bisher beobachtet habe sind kaputte Freilauflager und Magnetschalter oder einfach nur Dreck, oder ein wenig fehlendes Fett. Ein Schaden am integriertem, bei manchen Modellen eingebauten Planetengetriebe, hatte ich auch schon mal, aber noch nie wo das Ritzel nicht wieder zurück sprang, wenn man den Zündschlüssel wieder zurück stellte. Zündschlösser sollen ja bei Chrysler gern mal verrückt spielen, aber hier ist es ja ein Dacia. Ich halte es für Unwahrscheinlich das die Werkstatt da was falsch gemacht hat. Eher könnte es ein Fabrikationsfehler des Anlassers vom Hersteller sein oder ein falsches Ersatzteil.
Michael Bertrandt schrieb: > Der Anlasser hat ein Ritzel, das beim Anlassen in die Zahnung der > Schwungscheibe eingreift, und wenn der Diesel schneller läuft als der > Anlasser durch Federkraft wieder ausspurt. > > Es wird nicht das Zündschloss defekt gewesen sein, sondern die Werkstatt > hat den Anlasser fehlerhaft eingebaut, so daß er nicht ordentlich > ausspuren konnte, und deswegen mitgelaufen ist. Doch, das kann schon sowas in der Art sein. Das gab es z.B. als Serienfehler beim Toyota Aygo. Da mussten die Werkstätten eine Relais nachrüsten, welches den Anlasser zuverlässig abschaltet. Toll isses, wenn man so ein Auto gebraucht kauft, und der Vorbesitzer der Meinung war, Rückrufaktion - brauch ich nicht! > Ich bin aber auch der Meinung, daß man das im Auto auf jeden Fall hört, > und höhere Drehzahlen werden sich damit nicht ohne Beschädigung > erreichen lassen. Da ich nicht selbst gefahren bin, kann ich dazu nichts sagen. Ich hab nur den Aygo mit abgeholt, und kann sagen: Hätte die Fahrerin nicht wegen des merkwürdigen Geruchs und der Lichthupe des hinter ihr fahrenden Autos angehalten, wäre die Karre womöglich abgebrannt. Der Anlasser war auch eine halbe Stunde später noch extrem heiß. > Wenn das Zpndschloss den Kontakt nciht freigibt, würde der Anlasser mit > seinem Ritzel immer in das Schwungrad gepresst und auch deswegen immer > mitlaufen, er könnte gar nicht ausspuren, der Effekt wäre derselbe, ein > (eigentlich unüberhörbares) Mitlaufen des Anlassers. > > Egal wie, die Werkstatt hat gepfuscht, und soll sich gefälligst nicht > rausreden. Möglicherweise hat die Werkstatt den eigentlichen Fehler nicht erkannt. > Schliesslich zahlt man dort das 4-fache weil man bei Pfusch > auch Garantie haben will, scheinbar kommt aber nur garantierter Pfusch. Auf jeden Fall reklamieren. Wenn nach 5 Wochen der gleiche Schaden auftritt, war wohl nicht der Anlasser dran schuld.
man kann es hören, wenn man genau hinhört. Dazu muss man aber die normalen Betriebsgeräusche kennen. Da diese häufig über die Fahrgastzelle gedämpft sind, ist das Pfeifen des Anlassers eben nur ein Geräusch von Vielen im offenen Motorraum. Der Anlasser ist nach solch einer Tortur aber in der Regel spätestens nach 10 Minuten unwiederbringlich zerstört.
Tex Avery schrieb: > man kann es hören, wenn man genau hinhört. Dazu muss man aber die > normalen Betriebsgeräusche kennen. Da diese häufig über die > Fahrgastzelle gedämpft sind, ist das Pfeifen des Anlassers eben nur ein > Geräusch von Vielen im offenen Motorraum. Der Anlasser ist nach solch > einer Tortur aber in der Regel spätestens nach 10 Minuten > unwiederbringlich zerstört. Da werden bestimmt auch Metallspäne geflogen sein. Schwungrad könnte auch hinüber sein. J. Wa. schrieb: > Sie hat einen 3,5 Jahre alten Dacia Kombi mit 2,8l Diesel. Haben die nicht auch eine Werksgarantie? 4 Jahre? Edit: Ich weiß jetzt nicht das Überzetzungsverhältnis zwischen Schwungrad und dem Ritzel vom Anlasser. Aber das Ding müsste ja schon im Standgas locker 5000UPM drehen.
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Tex Avery schrieb: > man kann es hören, wenn man genau hinhört. > Dazu muss man aber die normalen Betriebsgeräusche kennen. Da sind die meisten Fahrerinnen und Fahrer recht unbedarft und sagen sich: "Das wird schon seine Richtigkeit haben. Das Auto läuft ja noch!"
Das Auto läuft wieder. Einiges deutet drauf hin, dass die Werkstatt beim 1. Anlasser-Tausch gepfuscht hat. Die Werkstatt ist kein Dacia-Händler, da der urspr. Werkstatt-Mieter umgezogen ist, und der Nachfolger kein Dacia-Vertragshändler ist, aber trotzdem die alten Kunden betreut. Er hat den Wagen umgehend, d.h. sofort repariert, zusätzlich das Zündschloss geölt, und ein Lämpchen am Amaturenbrett eingebaut, welches beim Starten leuchtet. (Das soll dienen um den Fall zu erkennen, wenn das Schloss hakt und den Starter-Kontakt nicht freigibt) Die ganze Reparatur war kostenlos, d.h. er will die Ersatzteil-Garantie des Anlassers beanspruchen. Vielleicht war seine Idee mit dem hakenden Zündschloss nur ein Vorwand, um vom eigenen Einbau-Fehler abzulenken. D.h. wir werden nie erfahren, was da wirklich los war. >Aber das Ding müsste ja schon im Standgas locker 5000UPM >drehen. Das verstehe ich jetzt nicht. Also, ein normaler Diesel-Anlasser dreht den Motor bis ca. 1000Umin hoch, ein Diesel hat im Leerlauf ca 800Umin, und dieser Diesel vermutlich bei 4000Umin die Drehzahlbegrenzung. >Haben die nicht auch eine Werksgarantie? >4 Jahre? Nur 3 Jahre. Aber ich denke nicht, dass die was auf Kulanz machen, wenn der Fehler auch nur einen Tag nach Ablauf der Garantie auftritt. Aber dadurch, dass ein Nicht-Dacia-Verträgshändler die 1. Anlasser Reparatur ausgeführt hat, ist das sowieso verwirkt.
Thomas B. schrieb: > Ich weiß jetzt nicht das Überzetzungsverhältnis zwischen > Schwungrad und dem Ritzel vom Anlasser. > Aber das Ding müsste ja schon im Standgas locker 5000UPM > drehen. J. Wa. schrieb: > Das verstehe ich jetzt nicht. Also, ein normaler Diesel-Anlasser dreht > den Motor bis ca. 1000Umin hoch, ein Diesel hat im Leerlauf ca 800Umin, > und dieser Diesel vermutlich bei 4000Umin die Drehzahlbegrenzung. Ich meinte den Anlasser. Mit dem Übersetzungsverhältnis zum Schwungrad dreht der natürlich wesentlich höher. Kann sein das ich mich unklar ausgedrückt habe, sorry. Gruß Thomas
J. Wa. schrieb: > und ein Lämpchen am Amaturenbrett eingebaut, welches > beim Starten leuchtet. (Das soll dienen um den Fall zu erkennen, wenn >das Schloss hakt und den Starter-Kontakt nicht freigibt) Das läuft bei mir unter Bastelei. Von einer Werkstatt erwarte ich bei einem 3,5 Jahre altem Auto etwas anderes.
Matthias xxx schrieb: > J. Wa. schrieb: >> und ein Lämpchen am Amaturenbrett eingebaut, welches >> beim Starten leuchtet. (Das soll dienen um den Fall zu erkennen, wenn >>das Schloss hakt und den Starter-Kontakt nicht freigibt) > > Das läuft bei mir unter Bastelei. Von einer Werkstatt erwarte ich bei > einem 3,5 Jahre altem Auto etwas anderes. Ist eine Kostenfrage. Alle möglichen Teile auszutauschen, die für den Fehler verantwortlich sein könnten, kostet einen 4-stelligen Euro-Betrag. Nur Zündschloss-Anlage alleine ist schon richtig teuer. Das Schloss hat ja 5 Wochen funktioniert, bis es einmal gehakt hat und den Starter-Kontakt nicht freigab. So einen seltenen Fehler wird man nicht in der Werkstatt finden können. Ich habe da lieber was preiswertes, das mich auf den Fehler hinweist, als was teures und professionelles.
Matthias xxx schrieb: > J. Wa. schrieb: >> und ein Lämpchen am Amaturenbrett eingebaut, welches >> beim Starten leuchtet. (Das soll dienen um den Fall zu erkennen, wenn >>das Schloss hakt und den Starter-Kontakt nicht freigibt) > > Das läuft bei mir unter Bastelei. Von einer Werkstatt erwarte ich bei > einem 3,5 Jahre altem Auto etwas anderes. Viel besser hat es Toyota beim Aygo auch nicht gemacht. Da wurde im Rahmen der Rückrufaktion einfach nur ein Zeitrelais eingebaut, welches den Anlasser nach ein paar Sekunden stromlos macht, falls das Zündschloss den Kontakt nicht wieder öffnet.
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