Ich habe eine Halterung für ein Suchfernrohr an einem Telekop. Die Halterung ist aus sprödem Alu und besteht Teleskopseitig aus einer Platte mit einem langen Schlitz und (zu) dünnen Seitenstegen. Diese sind nun abgebrochen, wie auf dem Bild zu sehen ist. Kann man solche Druckguss-Sachen schweißen?
Bei alten BMW-Motorrädern geht gerne Gewinde des Auspuffstutzens kaputt - das ist auch Aluguß. Bei meiner Maschine sind beide Zylinder an dieser Stelle schon geschweißt.
muss es umbedingt geschweißt werden? sonst bohr in das abgebrochene teil doch durchgangslöcher und ins gegenstück ein gewinde und schraube es fest lg daniel
Wenn man es denn schweissen kann, wird sich das Teil vmtl. verziehen. Deshalb wuerde ich vielleicht auch eher kleben und mit Schraube verstaerken...
Wahrscheinlich nur unter Schutzgas. Eventuell löten. Spröde Sachen lassen sich oft sehr gut kleben. Bohren und mit Schraube und Gewinde wieder vereinen. Vorher mit einem lösbaren Kleber zusammenfügen und die Gewindebohrung durch beide Teile machen. Dann wieder "brechen", Gewinde schneiden und Schraubenloch weiten.
Löten lässt sich das. Weiche Flamme und Spezial-Reibelot. http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=134135 http://www.hausundwerkstatt24.de/Aluminiumlot-Reibelot-AL380-Alulot-funktioniert-100ig-bei-jedem-Aluminium http://www.ebay.de/itm/Aluminium-kinderleicht-loeten-Aluminiumlot-Alulot-neu-/110554221546 http://www.amazon.de/Aluminiumlot-Alulot-funktioniert-Aluminium-Reibelot/dp/B003UPGHC2 Viel Erfolg. Bin gespannt, was noch für Lösungen kommen. Schimanski
Das Problem ist, dass die Bruchstellen nur einen sehr kleinen Querschnitt haben. Auf dem Bild das sind Rechenkästchen, also 5 mm. Die Bruchstelle ist noch viel kleiner. Im Grunde genommen ist die Konstruktion Schrott, weil die Schrauben (man sieht den abgeschuppelten Lack auf dem Hauptteil, diesen Schlitz quasi auseinanderdrücken. Hinzu kommt, dass das Sucherfernrohr ca. 20 cm lang ist und über die Halterung ein mächtiges Drehmoment entsteht. Ich grübel grad nach, ob man nicht was mit Holz zwischenlegen sollte. Kann man den Druckguss mit nem Metallbohrer bohren? Dann würde ich im Hauptteil zwei Löcher bohren und alles auf ein Holzstück aufschrauben, welches dann wieder an das Teleskop kommt.
Amateur schrieb: > Wahrscheinlich nur unter Schutzgas. nö. Alu kann man mit einem Autogenschweißgerät (und einem speziellen Flussmittel) schweißen. Hierbei braucht man selbstverständlich kein Schutzgas. Üblicher ist allerdings MIG und WIG-Schweißen mit Argon oder manchmal auch Helium als Schutzgas Als unübliche Verfahren, die ohne Schutzgas funktionieren gibts noch das Laser- und das Elektronenstrahlschweißen in einer Vakuumkammer.
J. Ad. schrieb: > Kann man den Druckguss mit nem Metallbohrer bohren? Natürlich kann man den Druckguss mit 'nem Metallbohrer bohren; wieso sollte das bei dem Druckguss nicht gehen?
Ich würde den Bügel mittig in der Bruchstelle mit 1,5 mm durchbohren. Dann den (entgrateten) Bügel mit Alu Konstruktionskleber z.B. RK 1500 fixieren. Nach dem Aushärten die Bohrungen vom Bügel aus ~ 10mm tief in das andere Teil weiterbohren und dann z.B. 1,5 mm Bohrerschäfte mit Kleber einsetzen. Das hält dann vermutlich besser als im Original.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > J. Ad. schrieb: >> Kann man den Druckguss mit nem Metallbohrer bohren? > > Natürlich kann man den Druckguss mit 'nem Metallbohrer bohren; wieso > sollte das bei dem Druckguss nicht gehen? Weil das Zeugs spröde wie Stein ist. Wenn ich an eine Alu-Leiste aus dem Baumarkt denke, dann ist die irgendwie viel mehr elastisch. Ich vermute, dass eine Halterung aus stranggepresstem Alu wohl auch nicht so einfach zerbrochen wäre.
Einhart Pape schrieb: > Das hält dann vermutlich besser als im Original. Hatte mir auch so was überlegt Wenn er Pech hat bricht es dann an der Stelle, wo der jetzt abgebrochene Bügel durchbohrt wurde. Was mich irritiert ist die Aussage J. Ad. schrieb: > Im Grunde genommen ist die Konstruktion Schrott, weil die Schrauben (man > sieht den abgeschuppelten Lack auf dem Hauptteil, diesen Schlitz quasi > auseinanderdrücken. Heisst das das er da eine Schraube mit Senkkopf hat? Ansonsten wird das langloch nicht auseinandergedrückt. Evt. hilft hier die richtige Schraube und eine breitere U-Scheibe um den Druck besser zu verteilen und die Reibung zu erhöhen.
Zur Frage schweissen ja/nein Wenn das Zink legiert ist kannst Du es vergessen. Ansonsten - ja, schweissbar
Um auf die Fragestellung zurück zu kommen Kann man Alu-Druckguß schweißen? sind vorab einige Infos notwendig. Es sollte die Legierung bekannt sein, was aber häufig nicht in Erfahrung gebracht werden kann. Alu-Druckgußlegierungen haben häufig einen geringen Kupferanteil in der Legierung. Wegen der Gefahr der Rissbildung kann sowas nicht geschweißt werden, wenn eine gewisse Festigkeit gefordert wird. Einfach mal nach dem Begriff Schweißeignung Aluminium-Druckguss suchen. Weiter ist zu beachten, daß dann auch die richtigen Zusatzwerkstoffe gewählt werden, da sonst die Schweißung ebenfalls stark negativ beeinflußt werden kann. Hier noch ein Link zum Thema: http://www.mss-schweisstechnik.de/media/PDF/ALU.pdf
Udo Schmitt schrieb: > J. Ad. schrieb: >> Im Grunde genommen ist die Konstruktion Schrott, weil die Schrauben (man >> sieht den abgeschuppelten Lack auf dem Hauptteil, diesen Schlitz quasi >> auseinanderdrücken. > > Heisst das das er da eine Schraube mit Senkkopf hat? Ansonsten wird das > langloch nicht auseinandergedrückt. > Evt. hilft hier die richtige Schraube und eine breitere U-Scheibe um den > Druck besser zu verteilen und die Reibung zu erhöhen. Die Schrauben sind unten am Kopf flach, wurden aber bisher ohne Unterlegscheibe benutzt. Was mich auf folgende Idee bringt: Ich mach mir ein Blech mit 2 Löchern im richtigen Abstand (= Lochabstand der jetzigen Schrauben) und so groß, dass es einen Teil der Hauptkonstruktion abdeckt, aber auch über das abgebrochene Teil geht. Das abgebrochene Teil ist dann quasi nur ne Unterlage, damit die neue Platte eben ist. Wenn es mir dann noch gelingt, das Hauptteil mit der neuen Platte zu verbinden, dass das Fernrohr nicht wegflutschen kann - dann könnte das eine elegante Lösung sein.
Schweißen bei dem Teil wird nichts. Das Foto ist wenig aussagekräftig, eventuelle Details fehlen. Bessere Bilder, Maßangaben und Verwendungszweck ( Bild! ) wäre gut. Dann kann man sich überlegen, ob eine Neufertigung aus einem Stück dickerem Alu, oder eine Reparatur mit Schrauben sinnvoller ist. Beides ist möglich, sollte kaum mehr als eine Stunde dauern und müsste ewig halten. Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb: > Schweißen bei dem Teil wird nichts. > > Das Foto ist wenig aussagekräftig, eventuelle Details fehlen. > Bessere Bilder, Maßangaben und Verwendungszweck ( Bild! ) wäre gut. > > Dann kann man sich überlegen, ob eine Neufertigung aus einem > Stück dickerem Alu, oder eine Reparatur mit Schrauben sinnvoller > ist. > > Beides ist möglich, sollte kaum mehr als eine Stunde dauern > und müsste ewig halten. > > Grüße Bernd Ich habe jetzt mal versucht, in das abgebrochene Teil ein Loch zu bohen (3er Metallbohrer). Geht wunderbar. Nun möchte ich ins Hauptteil auch noch Löcher bohren und dann ein Alustück quasi drüberpflastern. Bild kommt gleich.
So hier nun die Bilder. Das Ganze wird an eines Teleskop-Tubus geschraubt, der einen Durchmesser von ca. 35 cm hat. Daher hat die Haltebasis auch ein Kreissegment als Basis. Das ist gut im Bild 1 erkennbar, auch der Tesa, mit dem ich das Bruchstück drangemacht habe, damit man erkennt, was wie wohin soll. Statt Tesa würde es dann eine Aluplatte geben, allerdings müsste ich die auch etwas anbiegen, was mit Hausmitteln nicht so einfach ist. Im Bild 2 ist der Schlitz gut erkennbar, Breite ca. 5 mm. Als Referenz kann das Karo-Papier dienen. Das ganze Teil, auch im Größenvergleich zu einem DIN A4-Blatt zeigt Bild 3. Hier erkennt man auch schwach die beiden Löcher, die ich ins Bruchstück gebohrt habe. Vom angedachten Alublech habe ich mal ne Skizze gemacht. Blau das Blech, braun die Löcher für die Gewindeschrauben mit Mutter zum Dranschrauben an das schwarze Teil, das zu reparieren ist. Weiß die Löcher, durch die dann die Schrauben gehen sollen, die das Ganze an das Teleskop dranschrauben sollen.
Ich wuerde das ganze Ding mit Reibelot, also ohne Flussmittel weichloeten. Das geht mit do einer Rothenberger Flamme (Hartloetaufsatz) fuer 10.- sehr gut. Haelt auch erstaunlich gut. Dazu wuerde ich das ganze Teil nach aussen weiter aufbauen. Also das 5mm breite Stueck nach aussen verbreitern, da hast Du doch Platz ohne Ende. Zudem laesst sich das Reibelot nachtreaeglich prima bearbeiten. Alulot mit Flussmittel ginge zwar auch, aber da koenntest Du wirklich auch nur die bruchstelle selbst loeten und stuendest vor dem gleichen Problem wie vorher. Naemlich das die zu duennen Uebergaenge eine Fehlkonstruktion sind. Guck mal auf youtube nach Alu loeten. Speziell Reibelot. Ist wirklich einfach, auch fuer Anfaenger. Nur schnell als Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=bU8Q81bH5Nc
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mach mal bitte ein makro von der bruchfläche. ich bin mir nicht sicher das das alu ist. könnte auch ein zinkdruckguss sein (dazu passt meiner meinung nach der sprödbruch und die bruchfläche). sg
zoggl schrieb: > könnte auch ein zinkdruckguss sein Im Prinzip ja, aus Gründen des Gewichts eher nein. Ein grobkörniger Bruch spricht für Alu mit ordentlich Silizium Anteil, so etwa ab 6 % aufwärts.
Dieter Werner schrieb: > mit ordentlich Silizium Anteil, Kann man das denn nicht gleich nutzen, um damit die Steuerung zu bauen? :-)
zoggl schrieb: > mach mal bitte ein makro von der bruchfläche. > ich bin mir nicht sicher das das alu ist. könnte auch ein zinkdruckguss > sein (dazu passt meiner meinung nach der sprödbruch und die > bruchfläche). > > sg Bild reich ich nach. Ja, es könnte auch etwas anderes als Alu sein. Vielen Dank auch an die anderen Vorschläge es doch zu löten oder zu kleben. Da ich nicht garantieren kann, dass an das Fernrohr nicht wieder ein Dödel dran rumbiegt und es dann wieder zerbricht, und ich auch kaum die Möglichkeiten zum fachgerechten Löten bzw. Kleben habe, werde ich eine gebogene Platte über die Bruchstelle legen. Im Baumarkt will ich versuchen, ein kurzes Stück KG-Rohr mit großem Durchmesser zu bekommen, damit ich auch die Krümmung gleich mit dabei habe. Mein Wasserfass im Keller wäre natürlich besser vom Durchmesser, daber da will ich nix von wegschneiden. Das KG-Rohr ist auf jeden Fall zäh, so dass Bewegungsbelastungen nicht gleich zum Bruch sondern höchsten zur Verbiegung führen. Zusaätzlich werd ich eine Kabelbinder-Schlange bauen und um den Teleskop-Tubus lege und das Suchfernrohr im vorderen Teil mit dazupacken, damit man das Fernrohr gar nicht mehr wegbiegen kann.
Sehe ich das richtig Die schrauben benötigen nur den roten Bereich? mach für M3 Durchgangslöcher (grün) und Gewinde (gelb) und setz dort stabile V2A Inbusschrauben ein (blau) das sollte einfach und stabil sein LG Daniel
So, die Bastelei hat ein Ende. Ich habe mir erst einen mords Kopp gemacht, wo ich etwas gebogenes herbekomme. Jetzt habe ich eine Aluleiste mit 2 mm Dicke hergenommen, Breite 25 mm (Baumarkt). Die Optikteile habe ich mit einem 3,2er Bohrer gelöchert und dann punktgenau das Alu dazukaschiert. Als Schrauben habe ich stinknormale 3er Gewindeschrauben genommen, die ich dann mit Seitenschneider und Schleifer gekürzt habe. Zwei Bilder anbei. Was noch fehlt sind die Löcher in das Alu, welches man durch den Schlitz sieht. Da muss ich aber erst zum Teleskop und abmessen und auch schauen ob ich die vorhandenen (hofffentlich noch) Rundkopfschrauben nehmen kann oder ob ich Senkkopfschrauben brauche. Statt Schlitz im Alu mache ich nur 2 Löcher, das müsste dann auch stablier sein. Durch die 2 mm Dicke lies sich das Alu problemlos "hinbiegen".
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