Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Überlast an den internen Schutzdioden


von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Hallo!

Ich bastel seit einer Weile an BLDC Reglern. Die Schaltung läuft soweit 
gut, meine Motoren tun das, was sie sollen. Ich habe diesen Regler 6x 
aufgebaut, für meinen Kopter. Jetzt sind mir innerhalb kurzer Zeit vier 
der sechs Regler gestorben. Der Atmega88 lässt sich nicht mehr 
ansprechen. Einen Kurzschluss gab es nicht, das hätte ich am Netzteil 
gesehen. Alle sechs Regler liefen gerade mal ein paar Minuten und sind 
entweder mitten im drehen oder beim Starten gestorben. Auf jedenfall 
nichts auffälliges zu erkennen, das irgendwas verschmort gewesen wäre, 
warm war komischerweise auch nichts.

Meine jetzige Vermutung liegt in der Überlastung einzelner Pins. Die 
BEMF Schaltung hatte ich etwas optimistisch ausgelegt. Betrieben wird 
alles an einem 4s Lipo, also max. 16,8V. R7 - R9 hatte ich als 4k7 
bestückt. Da fließt rechnerisch ein klein wenig mehr als 1mA über die 
internen Schutzdioden. Also bisschen viel. Aber ich weis nicht, ob durch 
diesen Mangel der komplette Atemga hinüber sein kann, oder ob da einfach 
nur ein Port kaputt geht?

Vielleicht habe ich ja auch noch einen anderen Fehler in meiner 
Schaltung, den ich einfach nicht sehe. Vielleicht hat jemand noch einen 
Tip, was es vielleicht auch noch sein kann.


Vielen Dank schonmal im Voraus für eure Antworten


LG


Dennis

von Werner (Gast)


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Wo fließt dein Wicklungsstrom längs, wenn ein FET abschaltet?
(Stichwort: Freilaufdioden)

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Das läuft über aktiven Freilauf.

Dennis

von Stefan F. (Gast)


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>> Wo fließt dein Wicklungsstrom längs, wenn ein FET abschaltet?
> Das läuft über aktiven Freilauf.

Die High-Side Transistoren wrden über Port B angesteuert.
Die Low-Side Transistoren werden über Port D angesteuert.

Wie schaltest Du nahtlos den einen Transistor aus und den anderen an? Es 
gibt meines Wissens nach keinen Befehl, mit dem Du beide Ports 
gleichzeitig ansteuern kannst.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Nun, gleichzeitig wäre auch nicht gut, jeder Fet benötigt auch ein paar 
µs zum sperren. Eine kleine Totzeit dazwischen ist schon nötig. Ich 
nutze einfach die Hardware PWM und schalte einfach nur die einzelnen 
Pins auf Eingang oder Ausgang. Sind sie auf Eingang, liegt die PWM an, 
auf Ausgang kann ich sie entweder komplett ausschalten oder komplett 
einschalten, ohne PWM. Deswegen diese 6 Widerstände am µC.


Dennis

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dennis H. schrieb:
> Da fließt rechnerisch ein klein wenig mehr als 1mA über die internen
> Schutzdioden.
Diese Dioden sollten nicht als zuverlässiges Bauteil angesehen werden. 
Wenn so eine Diode leitet, sind die Absolute Maximum Ratings aus dem 
Datenblatt verletzt. Beim ersten Impuls stirbt dann evtl. die Diode und 
beim zweiten der Controller...

> Meine jetzige Vermutung
Hast du ein Oszilloskop? Wie sieht dad Layout zur Schaltung aus?

: Bearbeitet durch Moderator
von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Ja, ich weis, es sind ja parasitäre Dioden, die sind eben da. Aber wenn 
ich den Spannungsteiler noch weiter erhöhe, habe ich irgendwann das 
Problem gehabt, das mein Analog-Komparator die Spannungen nicht mehr 
vernünftig verglichen hat.

Das Layout hänge ich heute Abend an, die Frau will gerade los, da ist 
meine Bastelei gerade unwichtig :-)

Ein Oszi habe ich, ohne hätte ich warsch so einen Regler nicht 
hinbekommen (kann ich mir zumindest nicht vorstellen)


Dennis

von Easylife (Gast)


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Freilaufdioden, unbedingt!

Dem 78L05 könntest du auch mal in einem spendablen Moment noch 22uF am 
Ausgang gönnen...

von Martin (Gast)


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> Freilaufdioden, unbedingt!
Bei Halbbrücken aus MOSFETs braucht's Freilaufdiode nicht, weil die FETs 
schon Bodydioden drinnen haben.

von Easylife (Gast)


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Die Load sollte aber zwischen High- und Low-side, oder?

von Martin (Gast)


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> Die Load sollte aber zwischen High- und Low-side, oder?
Nein ganz sicher nicht.
Das ist ein BLDC Steller der eine B6-Brücke aus MOSFETs als Endftufe 
hat.
Die Last kommt also an die 3 Halbbrückenausgänge.

zum Thema:
Um den Strom durch die Schutzdiode deutlich zu reduzieren kann man das 
Signal est einmal gegen GND und Versorgung klemmen und dann noch einen 
Längswiderstand zum µc-Port vorsehen.

von Qwerty (Gast)


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Geläufige und funktionierende Schaltungen für BLDC sind z.B. diese 
beiden:

http://home.versanet.de/~b-konze/blc_6a/6a.pdf

http://home.versanet.de/~b-konze/blc_18a/17a_schematic.pdf

Also 47K/10K oder 33K/10K u. 33K vor den Eingängen.
Letzteres funktioniert bei mir einwandfrei.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Easylife schrieb:
> noch 22uF am
> Ausgang gönnen...

wozu soll das gut sein?

Qwerty schrieb:
> Also 47K/10K oder 33K/10K u. 33K vor den Eingängen.
> Letzteres funktioniert bei mir einwandfrei.

Wäre der ähnliche Gedanke, den ich auch schon hatte, das 
Spannungsteilerverhältnis höher setzen, allerdings wäre bei dir der 
Strom wesentlich geringer. Widerrum bei einem anderen sehr bekannten 
Projekt( Mikrokopter von Holger Busse) setzen sie angeblich jeweils 4k7 
ein, und dieser Regler wäre bis 6s zu nutzen. Wobei ich manchmal denke, 
dass der Holger dort bewusst einzelne Bauteilwerte in seinen 
öffentlichen Schaltplänen ändert, um es Nachbauern schwieriger zu 
machen, Elektronik ist eben kein Lego Baukasten, wer sich damit 
beschäftigt, wird es von allein feststellen, dass manches so nicht 
funktionieren kann, evtl wie ich, erst nach ein paar kaputten Atmegas.

Um mal zu meiner eigentlichen Frage zurück zu kehren, es könnte also 
durchaus möglich sein, dass ich durch die Überlastung der internen 
Eingangsbeschaltung des Atmegas den µC zerstört habe? Ich habe ja schon 
selber mitbekommen, dass ich die Dioden überlaste(ehrlich gesagt frage 
ich mich, wie ich überhaupt auf diese Widerstandswerte gekommen bin, 
einfach nur abgeschauen war mir zu heiß). Meine Frage ist einfach, ob 
ich mit dieser Fehlbeschaltung wirklich den kompletten Atmega kaputt 
bekomme, dass ich ihn wirklich nicht mehr über ISP ansprechen kann, oder 
ob das eher unwarscheinlich ist.


Dennis

: Bearbeitet durch User
von Anja (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> dass ich ihn wirklich nicht mehr über ISP ansprechen kann, oder
> ob das eher unwarscheinlich ist.

Wieviel Strom wird denn am 5V Zweig verbraucht? (Im Sleep Mode)
Vielleicht hast Du ja 16V auf der 5V Versorgung.

Gruß Anja

von Easylife (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Easylife schrieb:
>> noch 22uF am
>> Ausgang gönnen...
>
> wozu soll das gut sein?

Der 78L05 mag ja Lastwechsel bis 10KHz noch wegregeln können, aber es 
hängt ein im MHz Bereich getakteter uC dahinter.
Darum ist eine Kapazität > 100nF empfehlenswert für eine saubere 
Versorgung.

von MiWi (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Vielleicht habe ich ja auch noch einen anderen Fehler in meiner
> Schaltung, den ich einfach nicht sehe. Vielleicht hat jemand noch einen
> Tip, was es vielleicht auch noch sein kann.



Der LM358 kann fast die Akuspannung in den uC schicken, weil da keine 
Schutzschaltung vorhandne ist und der LM358 direkt an der Akkuspannung 
liegt. Fehlermöglichkeit wäre also Stromaufnahme steigt so an, daß der 
LM358 mehr als 5V an den uC schickt.... der 10k sollte (!) das zwar 
abfangen aber sind im  uC die internen Schutzdioden aktiv wenn er die 
Pins auf Ananlogeingang schaltet?

Ach ja - wo ist der Resetkondensator? 100n direkt an den Resetpin helfen 
manchmal seltsames Verhalten zu beseitigen.

Weiters würd ich eine Klemmschaltung oder zumindest 5V1-Zener auf die 
BEM-leitunge legen, wenn da was grausliches hereinkommt dann schlägt das 
direkt auf den uC durch (die 100n auf den Leitungen sind zwar nett aber 
ggfs nicht ausreichend)

Grüße

MiWi

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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MiWi schrieb:
> Fehlermöglichkeit wäre also Stromaufnahme steigt so an, daß der
> LM358 mehr als 5V an den uC schickt.

Der Tip ist gut. Ich habe in diesen Schaltungsteil nicht wirklich viel 
Hirnschmalz gesteckt, weils eh bloß ne Schätzung ist. Theoretisch sollte 
die Ausgangsspannung nicht über 4V steigen, aber was weis ich, was die 
Praxis daraus macht. Ich werde den entsprechenden Widerstand(R34) 
einfach mal runter löten. Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Danke 
dir für den Hinweis.

MiWi schrieb:
> Ach ja - wo ist der Resetkondensator? 100n direkt an den Resetpin helfen
> manchmal seltsames Verhalten zu beseitigen.

Naja, seltsames Verhalten ist es ja nicht. Also ich hab schon gelesen, 
das bei manchen seltsame Dinge passieren, ohne diesen Kondi, aber damit 
hatte ich keine Probleme.

Anja schrieb:
> Wieviel Strom wird denn am 5V Zweig verbraucht? (Im Sleep Mode)
> Vielleicht hast Du ja 16V auf der 5V Versorgung.

Das hatte ich auch schonmal überlegt. Darum habe ich in meiner 
Versorgung direkt hinter dem 78L05 einen 1k Widerstand, dass immer ein 
wenig strom fließt. Irgendwo im Datenblatt des 78L05 hatte ich das 
gelesen, das er ab 1mA Strom zuverlässig arbeitet.

Ich habe mal das Layout mitangehangen, leider ohne Bauteilbezeichnungen, 
die habe ich für den Fertiger rausgelöscht. C17 habe ich nicht mit 
bestückt. Genauso die Kondis am Quarz. Ich hab ein wenig versucht, das 
Beispiel von Lother Millers Seite umzusetzen. Ich habe aber die 
Leiterbahnen so knapp zusammen gelegt, das diese anscheinend schon 
genügend Kapazität für den Quarz liefern. Mit Kondis wollte es 
jedenfalls nicht funktionieren, seit ich sie wieder runtergelötet habe, 
funktioniert es bestens.


Dennis

von (prx) A. K. (prx)


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Easylife schrieb:
> Der 78L05 mag ja Lastwechsel bis 10KHz noch wegregeln können, aber es
> hängt ein im MHz Bereich getakteter uC dahinter.

Alt ist nicht gleich blöd, insbesondere nicht bei Reglern mit 
Kollektorschaltung. Ausgangsimpedanz 78L05:

bei 1 MHz:
 ohne Kondensator 3 Ohm
 mit 1µF Tantal   2 Ohm
bei 100 kHz:
 ohne Kondensator 0,4 Ohm
 mit 1µF Tantal   0,4 Ohm

Quelle Datasheet NS/TI. Die empfehlen als Standardbeschaltung 10nF, weil 
"Recommended minimum load capacitance of 0.01 μF to limit high frequency 
noise."

Für die soundsoviel MHz hat der µC seinen eigenen Kerko. Ein 08/15 
Alu-Elko bringt da sowieso nicht mehr viel.

: Bearbeitet durch User
von Miwi (Gast)


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Dennis H. schrieb:
>> Ach ja - wo ist der Resetkondensator? 100n direkt an den Resetpin helfen
>> manchmal seltsames Verhalten zu beseitigen.
>
> Naja, seltsames Verhalten ist es ja nicht. Also ich hab schon gelesen,
> das bei manchen seltsame Dinge passieren, ohne diesen Kondi, aber damit
> hatte ich keine Probleme.

uC resetiert warum auch immer, weil also keine saubere Abschaltung 
stattfindet läuft BEM oder I_OUT aus dem Ruder und Bumm.... das wars. 
gehtrecht schnell und vor allem - fast nicht zu triggern, denn die par 
pf der Oszispitze verändern schon die  Reset"stabilität"

Ich finde das schon ein seltsames Verhalten....

Und Deine Platine... nun ja. Sie fordert geradezu heraus der EMV eine 
breite Angriffsfläche zu geben. Schau Dir doch die Schleife, die C17 für 
sein GND braucht an, dann...

Aber wie gesagt, GND ist nur ein Signal von vielen und es braucht eh 
keiner, stört nur im Layout. Daher sind alle Regeln und Vorschläge und 
Erfahrungsbericht derer, die es schon auf die Schnauze geknallt hat wie 
immer in den Wind zu werfen, wird schon gehen.


iaW: solange das im Layout so ausieht wie ich es sehe ist alles andere 
nur mehr sinnloses herumgeplauder.



Grüße

Miwi

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Miwi schrieb:
> Schau Dir doch die Schleife, die C17 für
> sein GND braucht an, dann...

Dennis H. schrieb:
> C17 habe ich nicht mit
> bestückt.

Miwi schrieb:
> solange das im Layout so ausieht wie ich es sehe ist alles andere
> nur mehr sinnloses herumgeplauder.

Genau, man fragt sich, warum die Platine eigentlich nicht explodiert 
sobald sie Spannung  bekommt. Mag sein, das mein Layout durch die Augen 
eines Profis verbesserungswürdig ist. Trotz allem läuft sie. An irgend 
einer Stelle überlaste ich einfach meinen µC, der ihn zum Ableben 
bewegt. Das könnte zum einen meine eigene Vermutung mit der BEMF sein, 
und auch dein guter Hinweis mit dem LM258 Ausgang.


Dennis

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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So ein kleines Layout und dann nur 100nF? Nich so gut, da sollte 
zumindest 4.7uF keramik rein am besten 2 oder 3, und noch ein Alu Puffer 
Elko. Der kann zwar keine allzu hohen Frequenzen, hilft aber mit die 
kleinen Kerkos zu entlasten.

Alles was induktiv ist (Motoren) kann dich in Teufels Kueche bringen 
wenn du es nicht genau verstehst oder zumindest Ansatzweise.

Wenn es blockiert oder falsch angesteuert wird oder kurzschliesst, 
bekommst du leicht einen Impuls mit 100 volt oder so, der geht auch ohne 
weiteres durch einen 4.7K und macht den uC kaputt.

Ich wuerde da eher einen Schaltregler draufmachen fuer den uC anstatt 
einen 78L05 wenn du viel EMI von Motoren hast. z.B. mc34063
Da dieser eine Speicherdrossel mit 100 oder 200uH verwendet, hast du 
gleich auch einen Filter.

Hast du z.B. einen Snubber am Motor oder zumindest Drosseln? Da kann 
ganz grausliges zurueckfliessen wenn es nicht kurzgeschlossen / 
gedaempft wird.

von MiWi (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Miwi schrieb:
>> Schau Dir doch die Schleife, die C17 für
>> sein GND braucht an, dann...
>
> Dennis H. schrieb:
>> C17 habe ich nicht mit
>> bestückt.
>
> Miwi schrieb:
>> solange das im Layout so ausieht wie ich es sehe ist alles andere
>> nur mehr sinnloses herumgeplauder.
>
> Genau, man fragt sich, warum die Platine eigentlich nicht explodiert
> sobald sie Spannung  bekommt. Mag sein, das mein Layout durch die Augen
> eines Profis verbesserungswürdig ist. Trotz allem läuft sie. An irgend
> einer Stelle überlaste ich einfach meinen µC, der ihn zum Ableben
> bewegt. Das könnte zum einen meine eigene Vermutung mit der BEMF sein,
> und auch dein guter Hinweis mit dem LM258 Ausgang.
>
> Dennis

Dennis - sie läuft eben nicht und dir fliegt irgendwas mit einem von dir 
nicht lokalisierbaren Fehler um die Ohren. Also fragst Du hier. Ich 
schau mit das Layout an und stelle fest daß da viele Stellen für nicht 
lokalisierebare Fehler sind. Alleine der Hinweis, das C17 nicht bestückt 
ist - welches dI/dt oder dU/dt hast Du in der Gegend um diese Leitung 
und welche Spannung kann dadurch eingekoppelt werden?

Du kannst natürlich den Hinweis aufs Layout als "mir egal" abtun, aber 
glaub mir - es ist nicht egal wenn in so einem System das Layout nicht 
sauber ist. Steile Flanken, hohe Ströme (Pi x Daumen um die 16A wenn ich 
mich nicht verrechnet habe) und das sollte auch noch zuverlässig - auch 
in 30m Höhe über dem Boden sein.

Das hat nicht mit "Profi" sondern mit der Notwendigkeit einer mehr als 
nur "es funktioniert eh - Elektronik" zu tun und Deine Schaltung 
funktioniert ja nicht ausreichend. Leider. Und ja, ich bin auch schon an 
solche Probleme angerannt.

Noch ein kleines Beispiel: so wie Du GND auf den Prozessor gelegt hast 
sehen die 3 Pins 2 unterschiedliche Potentiale (3+5 und dann irgendwo 
21) Die unterschiedlichen Potentiale können im Chip was auslösen, das 
Du nicht wissen kannst. Darum steht auch im Datenblatt sicherlich 
irgendwas von "keine Langen Leitungen und Schleifen von GND und keine 
Potentialunterschiede zw. den GND-Pins"


Aber - mir ist es ziemlich egal ob Du Dein System zum Laufen bekommst 
oder nicht, es ist nicht mein Geld das Du verbrennst, ich wollte Dir nur 
einen Hinweis - durchaus drastisch formuliert - geben.

Grüße

MiWi

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Versteh mich mal nicht falsch. Ich störe mich einfach an der "von oben 
herablassenden" Art, die du in deinem ersten Post an den Tag gelegt 
hast.  Ein solcher Regler ist kein Anfängerprojekt, das weis ich und ich 
glaube dir schon, das ich von dir einiges lernen kann. Aber ich habe in 
der Zeit vom ersten Layout bis jetzt schon einiges dazu gelernt. Kurze 
Wege zwischen den Mosfet-Treibern und den Mosfets, ein Problem mit der 
Versorgungsspannung, deswegen die Bastelei mit der Spule, abgeschaut von 
Atmel für die Beschaltung von AVCC. Das der Linearregler einen gewissen 
Strom benötigt, deswegen ein Widerstand, der scheinbar sinnlos da ist. 
Überhaupt schon große Probleme am Anfang mit den Halbbrücken, zuerst mit 
P- und N-Mosfet versucht, gnadenlos gescheitert weil ich den P-Mosfet 
nicht unter kontrolle gebracht habe. Mehrmals habe ich das Teil in die 
Ecke geworfen weil ich wieder eine Unzulänglichkeit von mir festgestellt 
habe. Paar Tage später neues Layout gemacht, versucht, es besser zu 
machen um danach wieder ein anderes Problem festzustellen. Mir dann 
vorzuwerfen, ich hätte mir keinerlei Gedanken zu meinem Layout gemacht 
und Elektronik ist kein Stabilbaukasten, das stört mich dann einfach 
gewaltig. So, das musste mal kurz raus.

Es ist äußerst schwierig, alles sehr kurz anzubinden. Zumindest auf zwei 
Lagen. Einen solchen Regler auf 4 Lagen find ich fast ein bisschen 
übertrieben, aber damit hätte ich natürlich keinerlei 
Potentialunterschiede mehr in der Versorgung. Ich frage mich einfach, 
wenn ich wirklich solche von dir beschriebenen Probleme habe, warum 
merke ich dann während dem Motorenlauf minutenlang gar nix davon und mit 
einem mal stockt der Motor und hält an. Daraufhin kann ich meinen µC 
nicht mehr ansprechen. Und wenn sich der Regler selbst resetten würde, 
würde der Motor auch stehen bleiben. Dienstag oder Mittwoch müssten die 
neuen µC bei mir ankommen. Ich werde dann einfach nochmal mit dem Oszi 
die Versorgungsspannung ansehen, vielleicht schleicht sich ja doch noch 
irgend ein Peak ein. Genauso werde ich mal direkt an den Pins der BEMF 
messen. Und dann lass ich erstmal einen Motor einfach mal ne halbe 
Stunde lang drehen. Da werd ich dann merken, ob ich immer noch im Nebel 
stocher oder ob ich den Fehler gefunden habe.


Dennis

von MiWi (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Ich störe mich einfach an der "von oben
> herablassenden" Art, die du in deinem ersten Post an den Tag gelegt
> hast.

Sorry, es war nicht herablassend gemeint.








Und ja, 4 Lagen sind durchaus sinnvoll. Auch und gerade dann, wenn es 
eng ist und kein Platz für saubere Versorgungslagen ist.

Ich hätte das Layout von vorner herein auf 4 Lagen gemacht, eine 5V-Lage 
um den Prozessor und den Bereich, der davon betroffen ist. Das was auf 
der Versorgungsebene dann noch frei ist (also nicht von den 5V benutzt 
wird) hätte ich für die 12V benutzt. Und eine Lage nur GND über alles - 
keine Trennung von uC-GND und LeistungsGND (aber die Trennung über die 
Platzierung, so daß die hohen Ströme nicht unter dem uC durchmüssen)


Grüße

Miwi

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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MiWi schrieb:
> Und eine Lage nur GND über alles -
> keine Trennung von uC-GND und LeistungsGND (aber die Trennung über die
> Platzierung, so daß die hohen Ströme nicht unter dem uC durchmüssen)

Soweit habe ich das ja versucht, zumindest mit den großen Strömen. Das 
die großen Ströme nach möglichkeit sehr kurze Wege haben und der große 
Elko auch vernünftig im Strompfad liegt, dass die Strömlinge auch 
wirklich am Elko vorbei müssen. An dem Layout habe ich einige Tage 
gesessen, einfach um die Schaltung um die Mosfet-Treiber so eng wie 
möglich zu bekommen. Schwierig war dann einfach die BEMF noch mit auf 
das Layout zu bekommen, die musste dann eben dort hin, wo noch Platz war 
und dann entstehen eben entsprechende lange Bahnen. Der besagte C17 war 
einfach ein Versuch, als ich noch heftige Störungen beim Motorlauf 
hatte. Das Problem lag aber bei der Software, oder besser in der 
Verwendung der Hardware des µC. Da hatte ich das Datenblatt nicht 
richtig verstanden. Außerdem wurde der Rundlauf vom Motor mit dem C17 
sogar noch schlechter.

Ich probier erstmal noch das eine oder andere mit meinem jetzigen 
Layout, wenn ich die Probleme nicht in den Griff bekomme, werde ich mich 
wohl mal wieder hinsetzen und wieder ein neues Layout machen. Diesmal 
eben mit 4 Lagen. Ich meld mich wieder, sobald ich ein wenig mit meiner 
jetzigen Platine testen konnte und werde dann berichten.


Dennis

von MiWi (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Soweit habe ich das ja versucht, zumindest mit den großen Strömen. Das
> die großen Ströme nach möglichkeit sehr kurze Wege haben und der große
> Elko auch vernünftig im Strompfad liegt, dass die Strömlinge auch
> wirklich am Elko vorbei müssen. An dem Layout habe ich einige Tage
> gesessen, einfach um die Schaltung um die Mosfet-Treiber so eng wie
> möglich zu bekommen. Schwierig war dann einfach die BEMF noch mit auf
> das Layout zu bekommen, die musste dann eben dort hin, wo noch Platz war
> und dann entstehen eben entsprechende lange Bahnen.

Ja eh. Ich route bei sowas immer zuerst die Versorgung, dann Reset und 
Quarz, wenn die nicht sauber sind geht eh nix gescheit... Und wenn dann 
nochwas dazukommt... dann wird im schlimmsten Fall halt nochmals von 
vorne angefangen, so bitter das auch manchmal ist.

Mach auf jeden Fall einmal eine stabile (sowohl mechanisch als auch 
elektrisch) Brücke über den Prozessor von #3/#5 auf #21 damit die GNDs 
nicht durch den uc verbunden werden sondern der von allen Seiten stabil 
sein GND bekommt. Und dann löte zu den die Vcc-Pins jeweils einen 100n 
Kerko (0805 oder 1206). Auf diese Massebrücke löte dann auch noch einen 
10 - 100n Kerko zum Reset, damit auch da Ruhe einkehrt.

Aber was solls - der Fehler wird nicht (nur) im Laoyut sein, vermutlich 
irgendeine andere Angelegenheit und daher bringt es nichts die 
Aufmerksamkeit nur auf das Layout zu richten. Das bestehende Layout 
macht die ganze Sache nur instabiler und näher an der Kante, ab der es 
dann nicht mehr geht.

Viel Glück

MiWi

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