Hallo Leute, ich habe eine kurze Frage: Wenn ich einen Strom durch eine Spule schicke und das System regelungstechnisch betrachte, dann steigt der Strom ja e-förmig an. Dieser e-Förmige verlauf hängt von der Zeitkonstane, d.h. dem Widerstand und der Induktivität ab. Wenn ich das ganze theoretisch mit einem D-Regler regeln würde, so müsste es doch möglich sein, den Strom abrupt ansteigen zu lassen, oder?
Ein theoretischer idealer D-Regler würde bei einem Sollwertsprung einen unendlich kurzen und unendlich hohen Puls ausgeben, der eine Spannungs-Zeit-Fläche aufweist die proportional zum Sprung ist. Damit springt auch der Spulenstrom sprungartig auf den Vorgegebenen Wert. Die Ingenieure haben angeblich schon lange mit Dirac-Impulsen gerechnet bevor die Mathematiker nachgewiesen haben, daß das tatsächlich geht...
Also theoretisch ist es möglich. Was mich interessiert: wie siehts praktisch aus? Ist klar, dass ein D-Regler nicht realisierbar ist, aber ein DT1-Regler ist realisierbar, wie würde da der Stromverlauf aussehen? Oder was gibt es noch regelungstechnisch für Möglichkeiten, den "Stromanstieg" zu beschleunigen?
Alex schrieb: > Wenn ich einen Strom durch eine Spule schicke und das System > regelungstechnisch betrachte, dann steigt der Strom ja e-förmig an. Das ist gleich zweimal falsch. Denn was du anlegst, ist eine Spannung. Der Strom ist dann die Folge. Und er steigt linear an. Zumindest so lange, wie magnetische Sättigung und Spannungsabfall an parasitären Widerständen keine Rolle spielen. > Wenn ich das ganze theoretisch mit einem D-Regler regeln würde, so > müsste es doch möglich sein, den Strom abrupt ansteigen zu lassen, oder? Nein. Bzw. nur für recht begrenzte Werte von "abrupt". Je steiler der gewünschte Stromanstieg, desto mehr Spannung. Für einen echten Sprung (dI/dt -> inf) brauchst du entsprechend auch unendlich viel Spannung. XL
Das dI/dt lässt sich nicht austrixen. Wie schon erwähnt kann man die Spannung erhöhen um einen schnellen Anstieg zu bekommen, aber die Energie muss beim Abschalten auch wieder abgeführt werden. Hier die wichtige Grundlagen zur Ansteuerung un Regelung von induktiven Lasten: http://www.ichaus.de/wp8_whitepaper_de .
Axel Schwenke schrieb: > Das ist gleich zweimal falsch. Denn was du anlegst, ist eine Spannung. > Der Strom ist dann die Folge. Und er steigt linear an. Zumindest so > lange, wie magnetische Sättigung und Spannungsabfall an parasitären > Widerständen keine Rolle spielen. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die ..... halten !!!!! Und das schlimmste ist, dann noch Dieter Besserwisser spielen !! Lege ich eine GleichSpannung an eine Spule an, die ebenfalls ein Eisenkern hat, dann wird der Strom nicht linear, sondern e-Förmig ansteigen...nichts ist da linear bei Gleichspannung!!!!
Unbekannt schrieb: > Lege ich eine GleichSpannung an eine Spule an, die ebenfalls ein > Eisenkern hat, dann wird der Strom nicht linear, sondern e-Förmig > ansteigen...nichts ist da linear bei Gleichspannung!!!! Dem stimme ich zu - doch vermute ich woher es kommt. In den ganzen AppNotes zu SMPSes liesst man das immer wieder. Manchmal ist aber tatsaechlich erwaehnt das dies (lineare Anstieg) nur in 1. Naeherung fuer eine Zeit kleiner der Zeitkonstanten gilt. Jetzt hoffe ich mal, das das auch stimmt... MfG
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Stephan B. schrieb: > Manchmal ist aber tatsaechlich erwaehnt das dies (lineare Anstieg) nur > in 1. Naehrung fuer eine Zeit kleiner der Zeitkonstanten gilt. Von welcher Zeitkonstante redest du bitte? Da ist eine Spule und eine Spannungsquelle. Mehr nicht. Und dann gilt: Axel Schwenke schrieb: > er steigt linear an. Zumindest so > lange, wie magnetische Sättigung und Spannungsabfall an parasitären > Widerständen keine Rolle spielen. Natürlich haben die meisten Spulen einen solchen Widerstand (es sei denn, sie sind ein Supraleiter). Und dann bewirkt der Spannungsabfall an diesem Widerstand natürlich, daß die effektive Spannung an der Induktivität über die Zeit absinkt. Und deswegen steigt der Strom dann langsamer als linear. Grundlagen lernen Aber den TE betrifft das nicht. Denn der will den Strom ja möglichst steil hochjagen, braucht also eine große Spannung. Die Spannungsverluste an z.B. dem Wicklungswiderstand fallen dann nicht mehr ins Gewicht. XL
> Martin schrieb: > Die Ingenieure haben angeblich schon lange mit Dirac-Impulsen gerechnet > bevor die Mathematiker nachgewiesen haben, daß das tatsächlich geht... Hallo, ja, schön rechnen kann man damit. Die Ing. haben den Mathematikern dann aber auch erklärt, dass es den echten idealen Dirac-Impulse in der Praxis nicht gibt. Gruß Öletronika
U. M. schrieb: >> Martin schrieb: >> Die Ingenieure haben angeblich schon lange mit Dirac-Impulsen gerechnet >> bevor die Mathematiker nachgewiesen haben, daß das tatsächlich geht... > Hallo, > ja, schön rechnen kann man damit. > > Die Ing. haben den Mathematikern dann aber auch erklärt, > dass es den echten idealen Dirac-Impulse in der Praxis nicht gibt. > Gruß Öletronika Das wussten die Mathematiker wahrscheinlich sogar selber, zumindest diejenigen, welche für die gemeinsame Bahnfahrt mit den Ingenieuren auf dem Hinweg zur Tagung nur eine Fahrkarte pro Gruppe kaufen und auf dem Rückweg gar keine! ;)
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