Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Multi-Channel-Audio-Mixer


von Babette N. (nordlandkalesche)


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Hallo zusammen,
ich baue zur Zeit mit einem Freund von mit ein Expeditionsmobil (Land 
Rover Defender 130) und hierfür erneuern wir die Elektronik des gesamten 
Innenraums!

Die Folgende Frage bezieht sich auf das Audio System:

Ich möchte eine "Box" bauen, in die mindestens 12 Stereo Kanäle als 
Input hineinführen und 6 Kanäle (Stereo) als Output heraus kommen.

Alle Einstellmöglichkeiten sollen per uC passieren (also I2C, SPI, o.ä.)

Und jetzt die Anspruchsvollen Teile der Aufgabe (da das ganze etwas 
kompliziert wird, habe ich eine Skizze angehängt):
Jeder der Ausgänge besitzt einen Master-Volume Regler.
Zusätzlich soll JEDER Eingangskanal für jeden Ausgangskanal einen 
Volume, Tone und Mute Regler haben.

Ich möchte also auf jedem Ausgang ALLE Eingänge hören und verschiedene 
Lautstärken/EQs der einzelnen Kanäle einstellen können. (Durch das muten 
eines einzelnen Eingangskanals ist dieser auf EINEM Ausgangskanal nicht 
mehr zu hören, auf den anderen 5 aber schon)

Volle Flexibilität also :)
Komplexe Platinenlayouts und Softwareprogrammierungen sind kein Problem!
Hat jemand verwendbare Bauteile? Würdet ihr mir eine analoge Umsetzung 
oder zu einer Digitalisierung (AD -> DSP -> DA) raten?

Ich bin für alle Tipps, Hinweise und Anmerkungen dankbar!

Viele Grüße
Babette

von Rainer U. (r-u)


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Also nur, damit ich es richtig verstehe - die 12 Eingangskanäle sollen 
in unterschiedlicher Zusammensetzung auf 6 Ausgabekanälen spielen 
können? D.H. wenn man mal nur "volume" betrachtet - hätte ich "analog 
realisiert" 12x6= 72 Volume-Regler? Das gleiche für mute und tone?

Und wenn ich es digital bauen wollte - müsste ich gleichzeitig 24 ADCs 
(oder 12 Stereo-ADCs) abfragen?

Jetzt bin ich neugierig - Wofür benutzt man das?

: Bearbeitet durch User
von Camper (Gast)


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Rainer Unsinn schrieb:
> Jetzt bin ich neugierig - Wofür benutzt man das?

Als "Campingbus"-Veteran (Bully T2) interessiert mich das auch. Die
Suchmaschine meines Vertrauens IXQUICK [1] führte mich zu nachfolgend
verlinkter interessanter Website. "Nordlandkalesche" könnte passen:

http://www.hoko-data.de/page5c.htm

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ixquick

von Babette N. (nordlandkalesche)


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Hallo zusammen :) Ja, so ist es der Link stimmt vollkommen! Wir haben 
genau dieses Auto vor kurzem gekauft und sind im Moment beim Umbauen. 
Das Auto bekommt ein neues Fahrwerk, eine neue Außenhaut und ein neues 
Innenleben (ein paar Dinge bleiben :) )... Innen haben wir zwei 
getrennte Bereiche: Wohnkabine und Cockpit. Diese sind je mit einem 
Display (18" im Cockpit und 24" im Wohnbereich), und einer Musikanlage 
(heißt Endstufen, Frequenzweichen und Boxen bzw. Woofer) ausgestattet. 
Zudem gibt es im Cockpit für 2 Fahrer und im Wohnbereich für einen 
Mitfahrer jeweils einen Kopfhöreranschluss.

(Das macht 2 Ausgänge + 3 Kopfhörerausgänge + 1 Reserve = 6 Outputs)

Eingangsquellen sind u.a. On-Board-Telefon, CD, PCs, Bluetooth 
Empfänger, Funk, MediaCenter, etc. (Deshalb die 12 Inputs)

Nötig ist diese Lösung ganz und gar nicht!!! Reine Spielerei und der 
Anspruch eine anspruchsvolle Lösung zu entwickeln :)

Damit könnte jeder Ausgang auf ganz persönliche Wünsche angepasst werden 
(z.B. Fahrer hört Funk, Telefon und Radio während der Beifahrer nur CD 
und leise den Funk laufen lässt)

Der Tone-Regler ist absolut verzichtbar, wäre bei einer digitalen 
Realisierung aber evtl. mit wenig Aufwand realisierbar?!

Rainer Unsinn schrieb: > Und wenn ich es digital 
bauen wollte -müsste ich gleichzeitig 24 ADCs > (oder 12 Stereo-ADCs) 
abfragen?

Ja, genau das ist mein Ansatz: 12 Stereo-ADC Kanäle auslesen und diese 
an einen oder mehrere DSPs senden. Dort findet dann die 
Signalaufbereitung statt! Von dort könnte es dann wieder auf DACs...

Gefunden habe ich (ich habe das Datenblatt aber noch nicht im Detail 
durchgeschaut) als brauchbaren ADC zum Beispiel den Cirrus CS4244 (siehe 
http://www.cirrus.com/en/pubs/proDatasheet/CS4244_F1.pdf )

Viele Grüße Babette

PS: Warum das ganze? Ziel ist eine einjährige Expedition nach Feuerland 
:)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mein Vorschlag wäre, das ganze zu dezentralisieren, du möchtest ja nicht 
zum Mixer hangeln müssen, wenn dir ein Programm auf dem Beifahrersitz zu 
laut ist. Also:
Verlege im Auto einen Bus mit soviel abgeschirmten Kabeln wie 
Stereokanäle. Diesen Bus legt du auf geeignete Steckverbindungen, z.B. 
DB-25 oder die 36 poligen Stecker, die man von alten Druckern kennt. Du 
kannst auch die dicken Harting nehmen, wenns teuer sein darf :-) Darauf 
legst du die Quellen als Line Signal und evtl. noch eine 
Versorgungsspannung.

Jeder 'Hörer' bekommt ein Kästchen mit Potis und Verstärker und kann 
sich aus den verfügbaren Quellen sein Programm zusammenmixen. Im 
Kästchen ist dann z.B. auch der Kopfhörer- oder Lautsprecherverstärker.

: Bearbeitet durch User
von Rolf S. (audiorolf)


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Für Kopfhörer finde ich die Idee gut, bei den Lautsprechern muss man 
bedenken, dass ein Gesamtklangbild im Auto entsteht, dass nicht jeder 
für sich selber regeln kann.

von Borsty B. (mantabernd)


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Schau dir mal den PCM1851A von TI an.

Dieser bietet dir 12Ch Analog Input -> Digital. Volume / Mute und Mux 
bereits integriert. Steuerbar über I2C, eigentlich genau das was du 
brauchst. Das Gegenstück von Digital nach Analog muss man natürlich noch 
separat betrachten.

Ich persönlich würde digitalisieren.

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