Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Elektrotechnik, Informationstechnik und Technische Informatik - RWTH


von klaus921 (Gast)


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Hallo,

Ich habe mal eine Frage zum Studiengang Elektrotechnik, 
Informationstechnik und Technische Informatik an der RWTH Aachen( 
http://www.rwth-aachen.de/go/id/bkuh/ ). Anders als bei anderen Unis und 
FHs scheint er sehr allgemein zu sein. Was ET angeht hört man bis zum 
4ten Semester Grundgebiete der ET und dann im 4ten Semester kann man 
sich spezialisieren, aber auch die Fächer dort scheinen nicht zu sehr 
ins Detail zu gehen. Für mich klingt das so als ob man am Ende nur 
Grundlagen kennt und somit für keinen Beruf wirklich zu gebrauchen ist. 
Irre ich mich da?

Danke im Vorraus für die Antworten

von Jan K. (jan_k)


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Grundlagen sind doch das was du im Beruf benötigtst, um dir andere 
Sachen anzueignen..

edit:
Wann und wie willst du dich denn in 6 Semestern (abzüglich einem für die 
BA Arbeit) "spezialisieren"?

: Bearbeitet durch User
von jochen (Gast)


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Jan K. schrieb:
> edit:
> Wann und wie willst du dich denn in 6 Semestern (abzüglich einem für die
> BA Arbeit) "spezialisieren"?

Laut der KMK sind max. 12 ECTS für die Bachelorarbeit möglich, d. h. für 
diese beträgt der Workload nicht 'mal ein halbes Semester...
Wenn man vom Bologna-System bzw. seiner Umsetzung in der BRD keine 
Ahnung hat wäre es ggf. besser sich nicht hier darüber zuäußern.

von Jan K. (jan_k)


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Gut, dann ein halbes Semester. Als würde das den Unterschied machen. 
Ich habe dieses Jahr mein Studium abgschlossen, hab' mich halt vertan.
Trotzdem spezialisiert man sich nicht in fünfeinhalb Semestern.
Und wenn du schon die credits ansprichst: In der Regel stehen die ECTS 
Punkte in keinem Verhältnis zum betriebenen Aufwand für eine BA Arbeit. 
Wie lange ist dein Studium her?

von klaus921 (Gast)


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Jan K. schrieb:
> Grundlagen sind doch das was du im Beruf benötigtst, um dir andere
> Sachen anzueignen..
>
> edit:
> Wann und wie willst du dich denn in 6 Semestern (abzüglich einem für die
> BA Arbeit) "spezialisieren"?

Also an der FH sehen die Module spezifischer aus.

http://www.fh-aachen.de/studium/elektrotechnik-aachen-beng/studieninhalte/

von jochen (Gast)


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Jan K. schrieb:
> Und wenn du schon die credits ansprichst: In der Regel stehen die ECTS
> Punkte in keinem Verhältnis zum betriebenen Aufwand für eine BA Arbeit.

12 ECTS* 30 h/ECTS / 12 Wochen = 30h/Woche , klingt m. E. plausible ween 
Du dich zu mehr hinreißen lassen hasst war das eigtl. zutiefst unsozial! 
Den Arbeit ist Leistung pro Zeit und am Ende werden Leute die sich an 
die Vorgaben halten wegen Minderleistern die sich aber mehr Zeit nehmen 
schlechter bewertet!

von Marx W. (Gast)


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jochen schrieb:
> 12 ECTS* 30 h/ECTS / 12 Wochen = 30h/Woche , klingt m. E. plausible ween
> Du dich zu mehr hinreißen lassen hasst war das eigtl. zutiefst unsozial!
> Den Arbeit ist Leistung pro Zeit und am Ende werden Leute die sich an
> die Vorgaben halten wegen Minderleistern die sich aber mehr Zeit nehmen
> schlechter bewertet!
Idiot!

von Claus M. (energy)


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klaus921 schrieb:
> aber auch die Fächer dort scheinen nicht zu sehr
> ins Detail zu gehen.

Das ist in jedem technischen Studiengang so. Anders als z.B. bei den 
Medizinern hast du nach dem Studium nur die Grundlage um dich dann im 
Beruf einzuarbeiten.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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klaus921 schrieb:
> Für mich klingt das so als ob man am Ende nur
> Grundlagen kennt und somit für keinen Beruf wirklich zu gebrauchen ist.
> Irre ich mich da?

Die RWTH bildet nach ihrem Selbstverständnis Wissenschaftler aus. Die 
wollen nicht für einen Beruf ausbilden.

Meinen jahrzehnte lange Erfahrung im Beruf mit RWTH-Absolventen ist, 
dass deren Arroganz ihr berufliches Können bei Weitem übertrifft.

Daher, wenn du an der RWTH studieren willst nur, wenn du in der

- Forschung

- mittlerem Management

- Consulting

landen möchtest. Die Basis um ein fähige Ingenieur zu werden kannst du 
an vielen anderen Hochschulen besser bekommen. Aber immer schön den 
Master anstreben. Anfangs stand ich dem Bachelor neutral gegenüber, mal 
schauen was daraus wird. Mittlerweile habe ich gesehen was die so 
können. Das ist ganz dicht an gar nichts.

: Bearbeitet durch User
von Jan K. (jan_k)


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Zu dem Quatsch mit der ECTS Rechnung verkneife ich mir mal jede Aussage.

Wenn du Vertiefung möchtest, musst du den Master machen, da gehts mehr 
ins (interessante aber teilweise unnütze) Detail, sei es nun 
Hochfrequenztechnik, Regelungstechnik oder Nachrichtenzeug. Mir hat der 
Master sehr viel Spaß gemacht, aber es geht zur Sache und man sollte die 
Fächer wählen, die einen interessieren.

Ich habe einen guten Freund, der an der RWTH studiert (hat). Er sagte 
die Fächer heißen nur so. Das was in anderen Unis als "Extrafach" 
ausgeschrieben wird, ist einfach Lehrinhalt in Grundlagen Teil xxx. Ob 
jetzt z.B. theoretische Elektrotechnik "TET 1" heißt oder "Grundlagen 
der Elektrotechnik 4" oder so ist doch scheiß egal.
Ich gehe aber davon aus, dass die Grundlagen an der FH eher etwas 
weniger behandelt werden und das Ganze etwas praktischer und eventuell 
spezialisierter wird, als an einer Uni, wo davon ausgegangen wird, dass 
der Master noch gemacht wird.

Schöne Grüße,
Jan

von alter sack (Gast)


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jochen schrieb:
> Laut der KMK sind max. 12 ECTS für die Bachelorarbeit möglich, d. h. für
Wen verdammt noch mal interessieren denn diese idiotischen 
ECTS-Gummi-Punkte?

"Ich habe x Punkte hier, dort einen weniger also muss x mehr Aufwand 
sein....meckermeckererbsenzählerklugscheiss..." LOL. Wer diesen Quatsch 
ernst nimmt, hat eindrucksvoll bewiesen dass er keine Ahnung hat und 
vermutlich auch sonst nicht sonderlich  - äh - 'geistig flexibel'.

von Dipl.- G. (hipot)


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alter sack schrieb:

> Wen verdammt noch mal interessieren denn diese idiotischen
> ECTS-Gummi-Punkte?

Ähm, das Prüfungsamt, den Prüfungsausschuß, ausländische und inländische 
Prüfungsämter wenn man sich später weiterqualifizieren will, und den 
Studenten sollten die Leistungspunkte ganz erheblich interessieren, denn 
der geforderte Arbeitsaufwand richtet sich danach.
Ich kann dieses Gejammer nicht mehr hören, wenn Bätschlers von ihrer ach 
so schweren und langen Bätschlerarbeit erzählen und meinen, das hätte 
irgendeinen Wert. Dummheit muß bestraft werden; wer so blitzblöde ist, 
und sich für lumpige 12 ECTS (5-8 Wochen ranklotzen) den unschönen 
Arbeitsaufwand der früheren Studienarbeit des Diplomstudiums (parallel 
im 8. Semester) oder am Ende eine halbe Diplomarbeit aufschwatzen läßt, 
der sollte sich mal wieder die Füße waschen, daß aus dem Kopp der Dreck 
nachrutscht. So etwas ist keine Leistung, sondern blanke Idiotie und 
Ausbeutung. Wenn es 12 ECTS gibt, macht man auch Arbeit für 12 ECTS, und 
nicht für 60 ECTS, und sucht sich demzufolge eine Aufgabenstellung für 
12 ECTS. Alles andere ist für den Äther.

Beim Diplom war das was ganz anderes, weil die Regelstudienzeiten 
niemanden interessierten. Regelstudienzeit hieß damals: die gesetzliche 
erwartbare Mindeststudienzeit für ein Fach, wenn der Student dumm wie 
ein Pfundbrot versuchte, dem völlig überladenen Stundenplanvorschlag der 
Uni zu folgen, anstatt den kleinen Humboldt zu spielen und richtig zu 
studieren.
Heutzutage ist die Regelstudienzeit hingegen die Normstudienzeit, weil 
das Studium extrem verschult wurde. Sämtliche Geldquellen des Studenten 
hängen auf einmal bürokratisch-unbarhmherzig vom Einhalten bzw. 
Nichteinhalten der Regelstudienzeit ab. Das war früher auch kein 
Selbstläufer, zumindest nicht mit unserem Prüfungsamt und dem BAföG-Amt, 
aber weiß Gott nicht so starr und weltfremd wie die Ämter das inzwischen 
handhaben.

: Bearbeitet durch User
von Jan K. (jan_k)


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Mag ja sein, dass sich der Aufwand auf dem Papier danach richtet. Tut er 
aber in der Praxis nicht. Wenn der Lehrstuhl eine Abschlussarbeit in dem 
und dem Maße erwartet, muss man für eine entsprechende Note eben auch 
eine solche abliefern. Oder man sucht sich einen anderen Lehrstuhl.

Anderes konkretes Beispiel meiner Freundin: Prüfungsvorbereitung für ein 
lächerliches 5 CP Fach: Etwa 2.5 Wochen à mind. 10h täglich, inkl. WE. = 
175 Stunden Arbeit. Zuzüglich natürlich der bisher aufgebrachten Zeit 
für Vorlesungen/Übungen.
10 CP Fach: 120 Stunden Arbeit. Note des 10CP Fachs war sogar etwas 
besser.

Natürlich kann ihr das eine Fach mehr als das andere gelegen haben, aber 
die Rechnung ist kein Einzelfall.

Man kann an der Uni nicht stumpf nach dem Arbeitsaufwand der sich aus 
den ECTS Punkten berechnet gehen. Dann fliegt man auf die Fresse. Und 
wenn du mir erzählst, dass man sich damit ausbeuten lässt, zeige mir 
bitte die Alternative auf. Die Klausur nicht schreiben? Den Lehrstuhl 
wechseln? Intelligenter werden oder das Fach besser beherrschen?!

Es ist Lehrstuhl-, Fach- und Uniabhängig.

Wer jammert denn hier rum und denkt seine BA Arbeit sei etwas 
besonderes?

Schöne Grüße,
Jan

von jochen (Gast)


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Jan K. schrieb:
> en Lehrstuhl
> wechseln? Intelligenter werden oder das Fach besser beherrschen?!

Oder einfach akzeptieren das man für das gewählte Studium ungeeignet 
ist? Vielleicht wäre es dir in einer Dualenausbildung einfacher gelungen 
die Anforderungen in der dafür virgesehen Zeit zu erfüllen.

von Jan K. (jan_k)


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Wtf wieso mir? Und hast du nicht richtig gelesen? Der Aufwand gleicht 
sich wieder aus, weil man für andere Fächer weniger machen muss und 
trotzdem besser abschneidet. Und das ist keine individuelle Ausprägung, 
wenn man sich mal umhört.

Ungeeignet, ihr labert einen Stuss hier manchmal. Das ist nicht das 1. 
Semester gewesen.

von student (Gast)


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Die ECTS Punkte stehen in keinem wirklichen Zusammenhang zum Aufwand. 
Theoretisch ist das so aber wie bereits erwähnt sieht die Praxis 
komplett  anders aus. Je nach dem was man für Fächer wählt kann 
unterschiedlich viel Aufwand treiben für die 180 ECTS für den Bachelor 
zu erreichen und gerade Semester/Bachelorarbeiten erfordern deutlich 
mehr Aufwand als ein Fach das nach einem Semester oder Jahr geprüft wird 
und gleich viel "wert" sein soll.

von jochen (Gast)


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Schon komisch das diese Punkte im Rahmen der Akkreditierung und der 
Reakkreditierung kritisch üerprüft werden, würden der Workload pro ECTS 
dort  nicht übereinstimmen würde der ganze Studiengang nicht abgenommen 
werden und gerade bei Bachelor- und Masterarbeiten steueert man selber 
wie lange man braucht.

von Marvin TU Dortmund (Gast)


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jochen man merkt du hast absolut keine ahnung vom heutigem Studiensystem 
:)

von jochen (Gast)


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Der Workload ist einer Punkte die im Rahmen der Akkredetierung überprüft 
werden und wenn diese Punkte nicht erfült werden kann die Akkredetierung 
nicht bzw. nur mit Auflagen erfolgen, d.h. meine Aussage ist formal 
richtig.

von Eberhardt Eber (Gast)


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jochen schrieb:
> Schon komisch das diese Punkte im Rahmen der Akkreditierung und der
> Reakkreditierung kritisch üerprüft werden, würden der Workload pro ECTS
> dort  nicht übereinstimmen würde der ganze Studiengang nicht abgenommen
> werden und gerade bei Bachelor- und Masterarbeiten steueert man selber
> wie lange man braucht.
sag mal glaubst du auch an den Weihnachtsmann? wie alt muss man sein um 
noch so naiv zu sein? bist du schon eingeschult? oder nur ein troll?

von jochen (Gast)


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Eberhardt Eber schrieb:
> sag mal glaubst du auch an den Weihnachtsmann? wie alt muss man sein um
> noch so naiv zu sein? bist du schon eingeschult? oder nur ein troll?

Kannst Du meine Aussage widerlegen? Seitens der KMK und der 
Akkreditierungsagenturen sind formale Kriterien festgelegt worden und 
diese müssen grundsätzlich erfüllt werden! Die Zeiten von SWS, d. h. in 
denen es nur um Präszeiten ging sind ganz formal vorbei!

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Hannes,

> Die RWTH bildet nach ihrem Selbstverständnis Wissenschaftler aus. Die
> wollen nicht für einen Beruf ausbilden.

Soso. Ich würde es anders ausdrücken: Die RWTH, bzw. die Fakultäten für 
Maschinenbau und Elektrotechnik, achten auf einen breiten theoretischen 
Unterbau. Den man je nach späterem Betätigungsfeld auch gut gebrauchen 
kann.

> Meinen jahrzehnte lange Erfahrung im Beruf mit RWTH-Absolventen ist,
> dass deren Arroganz ihr berufliches Können bei Weitem übertrifft.

Wieviele waren das denn, und was haben die genau studiert und was haben 
die später gemacht? Ich habe auch an der RWTH studiert, allerdings noch 
nach Diplomprüfungsordnung. ECTS etc. gabs damals zum Glück noch nicht. 
Bin ich wegen meines RWTH-Studiums jetzt per Definition Arrogant und 
Unfähig?

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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student schrieb:
> Die ECTS Punkte stehen in keinem wirklichen Zusammenhang zum Aufwand.
> Theoretisch ist das so aber wie bereits erwähnt sieht die Praxis
> komplett  anders aus. Je nach dem was man für Fächer wählt kann
> unterschiedlich viel Aufwand treiben für die 180 ECTS für den Bachelor
> zu erreichen und gerade Semester/Bachelorarbeiten erfordern deutlich
> mehr Aufwand als ein Fach das nach einem Semester oder Jahr geprüft wird
> und gleich viel "wert" sein soll.

100% Richtig.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Bin ich wegen meines RWTH-Studiums jetzt per Definition Arrogant und
> Unfähig?

Nein, nur die RWTH macht halt so einen BimBamBurium um ihre Nimbus!
Dadurch glauben Zuviele, da mußt ja der ingenieurmäßige Adel seim 
Ursprung haben.
Niveau der Lehre ist nicht so sehr eine Frage der "Härte" der Prüfungen.
Sonder der Vermittlung von Methoden von Techniken.
Also einen Reproduktionszombie an Stoff zu züchten, ist vllt. das 
Produkt was aus der RWTH rauskommt. Aber was will der in der freien 
"Wildbahn"?

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Ja, das stimmt, zumindest zum Teil. Die Lehre war zumindest damals 
vielfach verbesserungswürdig. Ich kann mich noch an eine Übung in 
"Höherer Mathematik" erinnern, wo der Dozent, der noch schneller 
Schreiben als Reden konnte, mal ein paar Minuten zu früh mit dem Stoff 
fertig war und sich dann herabgelassen hat, den Körper auf dem 
Overhead-Projektor zu skizzieren, den er uns gerade vorgerechnet hatte. 
Da kam bei mir endlich ein Hauch von Anschauung auf. Wohl gemerkt: 
Matlab und Beamer gab es damals schon, aber nicht in unseren 
Mathe-Vorlesungen. Oder die Vorlesung "Werkstoffe der Elektrotechnik". 
Der Prof. war wohl in der Forschung top, aber die Vorlesung war ein 
totaler Reinfall. Und das dann auch noch Montags abends gegen 18:00 Uhr 
in einem abgedunkelten Raum...

Viel lernen konnte man dagegen, wenn man einen guten HiWi-Job bekommen 
hat. Da konnte man dann von der guten Forschung an der RWTH und den 
vielen Industrieprojekten profitieren und sich so die Praxis holen, die 
im Theorie-lastigen Studium leider viel zu kurz kam.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von asdf (Gast)


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>Die Lehre war zumindest damals vielfach verbesserungswürdig.

IIRC war die Lehre in Teilen verbesserungswuerdig.

Andererseits gab es auch einige didaktische Highlights, die mir nicht 
nur fachlich etwas beigebracht haben, sondern auch die Freude am 
Ingenieurberuf zu vermitteln in der Lage waren.

Als Beispiel sei (der viel zu frueh verstorbene) Prof. Skudelny 
(http://www.isea.rwth-aachen.de/alumni/skudelny)genannt. Wenn der mal 
auf eine Frage keine Antwort hatte, hat er das gesagt und die Anwort in 
fuer den Fragenden verstaendlicher Form in der naechsten Vorlesung 
nachgeliefert. Er hat schon Ende der 80er Jahre anonyme Umfragen zur 
Qualitaet seiner Vorlesung, Uebung und Klausur gemacht.

von klaus921 (Gast)


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Danke für die Antworten soweit.

Was mir noch aufgefallen ist, dass es 8 Mathe-Module gibt. Ist das nicht 
zu viel? Mir ist schon klar, dass ein Ingeneur ohne Mathematik nicht 
auskommt, aber da frage ich mich ob so viel überhaupt nötig ist und 
keine Zeitverschwendung ist.

von yannik (Gast)


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Aber nur zu jeweils 5 -- 7 ECTS und am Ende ist es nichts ungwöhnliches 
ca. 30 ECTS alleine für Mathe zu haben (zumindest an wissenschaftlichen 
Hochschulen).

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Hallo Hannes,
>
>> Die RWTH bildet nach ihrem Selbstverständnis Wissenschaftler aus. Die
>> wollen nicht für einen Beruf ausbilden.
>
> Soso. Ich würde es anders ausdrücken: Die RWTH, bzw. die Fakultäten für
> Maschinenbau und Elektrotechnik, achten auf einen breiten theoretischen
> Unterbau. Den man je nach späterem Betätigungsfeld auch gut gebrauchen
> kann.

Originalzitat RWTH Werbung "Warum die RWTH Aachen?", die sich an 
potentielle Studenten richtet:

>                           Die Ziele
>
> *    Beantwortung der großen Forschungsfragen unserer Zeit
>
> *    Steigerung der Attraktivität für die besten Köpfe der Welt
>
> *    fördern und fordern auf allen Ebenen mit geeigneten Maßnahmen
>
> *    Steigerung der Qualität der Lehre
>
> *    wesentliche Verbesserung bei den wissenschaftlichen
>      Leistungsindikatoren
>
> *    eine führende Position bei interdisziplinären
>      Großforschungsprojekten
>
> *    den Spitzenplatz bei der Drittmitteleinwerbung

Das typische Geschwafel der RWTH.

Zusammengefasst: Wir sind die geilsten, wir wollen Wissenschaft machen 
und dabei richtig auf die große Kacke hauen. Unsere Lehre ist so lala, 
die Qualität müssen wir verbessern, weil's langsam peinlich auffällt und 
die Zahlen in der Wissenschaft sind auch nicht so prall.


> Wieviele waren das denn, und was haben die genau studiert und was haben
> die später gemacht?

Bei meinen Wanderjahren sind mir immer wieder welche über den Weg 
gelaufen. Dann habe ich eine Zeit lang im Raum Aachen gearbeitet. 
Alleine bei meinem damaligen Arbeitgeber waren es um die fünfzig auf 
einen Streich. Insgesamt dürften es sicher hundert RWTHler gewesen sein 
die in ein paar Jahrzehnten zusammengekommen sind. Praktisch alle 
E-Technik.

Naturprall trifft es ziemlich gut.

von klaus921 (Gast)


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Welche Uni ist denn bei ET für gute Lehre bekannt?

von Uwe Martens (Gast)


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klaus921 schrieb:
> Hallo,
>
> Ich habe mal eine Frage zum Studiengang Elektrotechnik,
> Informationstechnik und Technische Informatik an der RWTH Aachen(
> http://www.rwth-aachen.de/go/id/bkuh/ ). Anders als bei anderen Unis und
> FHs scheint er sehr allgemein zu sein. Was ET angeht hört man bis zum
> 4ten Semester Grundgebiete der ET und dann im 4ten Semester kann man
> sich spezialisieren, aber auch die Fächer dort scheinen nicht zu sehr
> ins Detail zu gehen. Für mich klingt das so als ob man am Ende nur
> Grundlagen kennt und somit für keinen Beruf wirklich zu gebrauchen ist.
> Irre ich mich da?
>
> Danke im Vorraus für die Antworten

Wenn es sich "allgemein" anhört, kann man auf ein höheres Niveau 
schließen. Ich weiß von einer FH, die Vorlesungen über Java anbietet. 
Aber halt nur nur Java. Ich habe Java auch im Rahmen des ersten 
Semesters gelernt, aber die Vorlesung hieß "Algorithmen und 
Programmierung". Da hat der Dozent irgendeine Programmiersprache 
genommen, der eine Java, der andere Pascal, weil es keine Rolle spielte 
und Universitätsstudenten abstrakt denken lernen sollen. Die 
Programmiersprache war nur Beiwerk. Im Mittelpunkt standen Algorithmen, 
Hoare-Logik und die induktive Beweistechnik. Die Klausur war dennoch mit 
fiesen Fragen gespickt, beispielsweise wie double-Wert intern 
abgespeichert wird.

Die RWTH gehört schon zu den besten Anstalten in diesem Lande was MINT 
anbetrifft. THs/TUs sind diesbezüglich häufig noch besser als Unis. An 
TUs ist die Wertschätzung für MINT einfach viel höher. Während sich 
Informatik an normalen Unis auf zwei bis drei Lehrstühle verteilt (bei 
den Mathematikern verstekct), hat meine ehemalige TU eine eigene 
Informatik-Fakultäten mit einem dutzend Lehrstühlen. Die Fakultät für 
Elektrotechnik hat sogar 17 Professuren.

Mit TU Dresden, TU Chemnitz, RWTH Aachen, TU München, KIT (ehemals TH 
Karlsruhe), TU Ilmenau usw. fährt man gut. Da kannst du auch leichter 
Kontakte zu Firmen schließen. Ich kenne einen Diplom-Informatiker, der 
in Tübingen studiert hat. Da geht doch kein DAX-Konzern hin, in 
Erwartung, um Ingenieursnachwuchs zu finden.

von Sebastian (Gast)


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Also beim Bosch und Daimler gibt's eigentlich recht viele Tübinger, dass 
mag natürlich auch an der Nähe liegen (Reutlingen, Tübingen und 
Stuttgart) aber fachlich steht die Uni Tübingen bestimmt nicht 
schlechter dar als entsprechende TUs.

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