Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Billiger USB->NiMH Lader


von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hallo zusammen,
ich suche eine billige Ladeelektronik um zwei in Serie geschaltete 
2700mAh AA-1,2V-NiMH-Akkus über USB zu laden.

Ziel wäre in 1000er Stückzahlen so um 1..2€ rauszukommen. Dafür würde 
man auch Performanceverluste (z.B. Akku wird nur 90% geladen, nur 100mA 
Ladestrom) akzeptieren.

Es ist davon auszugehen, dass das Gerät nicht immer am USB hängt, 
sondern eher z.B. mal über das Wochenende. USB wird nur zur Ladung 
verwendet. Wir befinden uns in einer Büroumgebung.

Meine Suche im Netz liefert bisher nur schicke, verhältnismäßig teure 
Lösungen, z.B. mit DS2715.

Meine Web-Suche geht natürlich parallel weiter, aber vielleicht hat 
jemand sowas in der Schublade?

Danke im Voraus,
 Marcus

Bonusfrage am Rande: mit 100mA sind wir ja unter C/20. Könnte man unter 
den gegebenen Randbedingungen den Einsatz einer 100mA Stromquelle 
vertreten?

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Ich kann selbst fast nicht glauben, dass ich das Vorschlage:

Spannung volle Zellen: 2,44V
Spannung USB 5..4,2V

Ladeserienwiderstand: 27R 500mW
-> 95mA..65mA volle Zellen
-> 120mA..90mA leere Zellen

Ladezeit für 2700mAh -> über's Wochenende


Very low-cost...

von Klaus R. (klaus2)


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Das kann man so machen, hab ich selbst lange so gemacht und keine 
negativen Auswirkungen auf die zellen festgestellt - lädt aber natürlich 
langsam.

Klaus.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hi Klaus, Danke Dir.

Worauf ich noch neugierig bin:

Was für Zellen waren das?
Auch in Serienschaltung?
Hast Du dauernd geladen?
Was ist "lange"?

von Harald W. (wilhelms)


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Marcus H. schrieb:

> ich suche eine billige Ladeelektronik um zwei in Serie geschaltete
> 2700mAh AA-1,2V-NiMH-Akkus über USB zu laden.

Für die Erkennung des Ladeendes wird da gern die Delta-U-Methode
genommen. Die klappt aber nur zuverlässig, wenn Du mit mindestens
900mA ladest. Das widerum kann Der USB nicht liefern.
Gruss
Harald

von stefan us (Gast)


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Also bleibt nur noch das sehr langsame laden mit C/20.
Wenn das gerät die Akkus auch noch nur sehr langsam entlädt, werden die 
Akkus nicht lange halten. Meine Erfahrung war, dass man entweder in 
deutlich weniger als 10 Stunden laden oder entladen muss, um auf 
anständige lebensdauer zu kommen. Wenn man nur langsam lädt und auch 
langdam entlädt, werden die Akkus schnell unbrauchbar.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hi Stefan,
was bedeutet für Dich "anständige Lebensdauer"?

Ich erwarte mit 2000mAh eine Laufzeit von mindestens einer Woche, d.h. 
eine Ladung pro Woche. Wenn der Akku bei dem Betrieb 100 Zyklen 
durchhält wären wir schon aus der Gewährleistung. seufz

Danke Dir,
 Marcus

von Multimeterman (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Spannung volle Zellen: 2,44V

Hmm, beim Laden wird das aber bestimmt mehr. Bei mir liegen Akkus rum 
mit Leerspannung um 1,35v
Das allein macht schon bei zwei Zellen 2,7V. Im Lader geht die Anzeige 
hoch bis teilweise 1,5 V.

Bei sagen wir 2,9 V wären das  bei 5 V USB-Spannung dann nur noch 77 mA 
mit obigen Serienwiderstand.


Interessanter wäre vielleicht auch eine Schaltung die höher anfängt 
(z.B. C/2 bis C/4) und dann irgendwann allmählich erst auf C/10, C/20 , 
C/40 abfällt, wenn die Akkus dann schon zu 2/3, 3/4, 7/8, ... voll sind.

Hat hier jemand eine Idee?

von Multimeterman (Gast)


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BTW:

Wenn es parallel auch sein darf:
in der "E-Bucht" suchen nach
Safe Portable Silber Mini-USB-Ladegerät für Ni-MH AA AAA 2A 3A Akku
oder
USB Charger for Ni-MH AA AAA 2A 3A Rechargeable Battery

Da sind je Schacht zwei Wiederstände, eine Diode und eine Anzeige-LED 
verbaut.
Je nach dem was die da gerade rein-löten macht das 90 mA, 120 mA , etc.

Die angepriesenen 160 mA liegen mir jedenfalls nicht vor.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Multimeterman schrieb:
> BTW:
>
> Wenn es parallel auch sein darf:
> in der "E-Bucht" suchen nach
> Safe Portable Silber Mini-USB-Ladegerät für Ni-MH AA AAA 2A 3A Akku
> oder
> USB Charger for Ni-MH AA AAA 2A 3A Rechargeable Battery
>
> Da sind je Schacht zwei Wiederstände, eine Diode und eine Anzeige-LED
> verbaut.
> Je nach dem was die da gerade rein-löten macht das 90 mA, 120 mA , etc.
>
> Die angepriesenen 160 mA liegen mir jedenfalls nicht vor.

Nie wider Wiederstände - lasst uns den Fred beerdigen.

Bei diesem Projekt sind wir am Schluss bei einer NiMH-Zelle 
hängengeblieben - mit 0,05C-Ladung. Geiz ist Geil und so...

Grüße,
 Marcus

von Alfons G. (alibaba55)


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Hallo,

auch ich mache mir immer wieder mal Gedanken über einen "USB-Lader", den 
man einfach mal an den PC hängt und immer wenn der PC läuft, laden 
"automatisch" mehrere Akkus "so nebenbei".

Diese Schaltung finde ich auf den ersten Blick "einfach und gut"
http://www.strippenstrolch.de/4-1-3-frischhalteschaltung.html
Allerdings habe ich auch gelesen, dass Akkus bzgl. einer kleinen 
"Überspannung" beim Laden sehr empfindlich sind.
Ich habe sie deshalb ein klein wenig "ergänzt": Mit dem eingesetzten 
Operationsverstärker könnte man evtl. die Spannung sehr genau auf 1,2 
Volt einstellen, um eine "Überspannung" zu vermeiden. Mit einem 4-fach 
OpAmp (kostet nur wenige Cents) könnte man damit diese Schaltung mit nur 
1 Vorwiderstand und einem Transistor pro Ladeeinheit auf 4 Ladeeinheiten 
erweitern.

Ich bin eine "interessierter Laie", habe also sicherlich einige 
Denkfehler in meiner Schaltung,
z.B.: kann es sein, dass die Schaltung "schwingt"?
z.B.: sollte man eine kleine "Hysterese" einbauen? usw.

Bevor ich "zur Tat" schreite, möchte ich hier nochmal fragen, ob meine 
Schaltung von vorne herein "für die Tonne" ist.
Und wenn nicht:
Welche Verbesserungen gibt es und wie würdet ihr die Widerstände 
dimensionieren?

Danke!

A. Geigenberger

: Bearbeitet durch User
von Alfons G. (alibaba55)


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... Sorry, weiß nicht, wie man das "doppelte Bild" löscht.

von batman (Gast)


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Tja, eben "auf den ersten Blick". Solche Ladeschaltungen wären 
vielleicht eine gute Idee, solange man einen Akku wie einen Kondensator 
betrachtet, der alle Energie dankbar aufnimmt, die man so "nebenbei" mal 
übrig hat.
Die Realität sieht allerdings anders aus. Nicht ohne Grund definiert man 
spezifische Ladeverfahren, die je nach Zellenchemie völlig 
unterschiedlich sind. Aus Benutzersicht geht es nicht nur um die Ladung, 
die im Akku steckt, sondern um die Gesamt-Kondition.... aber hier sollte 
man langsam zur Literatur greifen. Das ist ein weites Feld.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hi Alfons,
manchmal wünsche ich mir die gute alte Zeit zurück, als wir uns nur mit 
NiCd und Bleiakkus rumschlagen durften.

Moderne Akkus sind ein bisschen wählerisch, was Ladetechnik angeht.
Jede Technologie hätte da gerne passende Ladeverfahren, insbesondere was 
die Ladeschlusserkennung angeht.

Darf ich ein bisschen Grundlagenforschung vorschlagen?
Stichworte: "Wikipedia" + "NiMH" oder "LiPo".
Ein Link: http://www.jens-seiler.de/bastelecke/akkus/

Danach betrachtest Du Deine Schaltung und Fragen bestimmt etwas anders.

Wenn Du einen modernen Akku mit wenig Aufwand zuverlässig laden 
möchtest, empfehle ich einen passenden Laderegler-IC (z.B. DS2715 für 
NiMH).

Oder aber Du nimmst eine "geiz ist geil"-Lösung, wie oben von mir 
beschrieben. Meine Entschuldigung für so eine Schaltung ist, dass viele 
Akkus (Datenblatt!) einen geringen Dauerladestrom verhältnismäßig gut 
überstehen und der Vorwiderstand ca. 0,01€ kostet. Merkst Du, wie 
begeistert ich technisch von dem Thema bin?

Cheerio,
 Marcus

von Alfons G. (alibaba55)


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Danke, Marcus

Dein Link ist hochinteressant!

Aber dieser Abschnitt...

"Dauer-Niedrigstrom-Ladung"
"Für den Fall, dass Akkus ständig voll geladen sein müssen, um etwa in 
einem Notfall sofort einsatzbereit zu sein, gibt es die Dauerladung mit 
niedrigem Strom. Der Akku-Hersteller Gold Peak empfiehlt in seinem 
äußerst lesenswertem Datenblatt zu NiMH-Akkus einen Ladestrom von C/20 
bis hinauf zu C/10, was dem normalen Ladestrom für Akkus entspricht! 
Laut Datenblatt sollen GP-Akkus diese Dauerladung mit C/10 bis zu über 
einem Jahr (ohne "mechanische" Beschädigung) aushalten. "Keine 
mechanische" Beschädigung bedeutet aber nicht, dass die Leistung des 
Akkus nicht geschädigt wird und so empfehle ich für diesen 
Anwendungsfall einen Ladestrom von C/20."

...stimmt mich eigentlich optimistisch. Das hieße doch, dass, wenn man 
den Widerstand "R3" ausreichend groß macht (= niedriger Ladestrom), ein 
"Dauerladen" möglich ist. Wenn die Akkus voll sind, schaltet sich die 
Schaltung "fast" ab, da der Transistor sperrt und nur noch sehr wenig 
Energie für den OpAmp und den "Weg" durch die Dioden (R1 darf ja rel. 
groß sein) gebraucht wird.

A. Geigenberger

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Und schon sind wir bei der Billigheimerlösung:
-> Schaltung so dimensionieren, dass bei der gewünschten Ladeendspannung 
nur 0,05..0,1 * C [mAh] / 1h Strom fließen, z.B. 50mA bei einem 1000mAh 
Akku.

von Alfons G. (alibaba55)


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... wobei dann die Zuhilfenahme eines OpAmp's vielleicht den Vorteil 
hätte - so meine laienhafte Vorstellung -, dass beim Einsatz einer 
Hysterese (einfacher Widerstand zwischen Op-Amp Ausgang und plus [?] ) 
der Ladevorgang bei - sagen wir - 2,4 Volt vollständig abbricht und bei 
2,2 Volt (nur um eine Zahl zu nennen) wieder einsetzt.

Oder?

A. Geigenberger

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Wenn die Spannungen entsprechend gewählt sind, wird der Akku nicht 
sofort kaputt gehen. Allerdings wird er auch nicht voll geladen. Es 
bleibt eine Bastelei (aber Du hast Deinen Spaß, das ist die Hauptsache).
Wenn's besser werden soll, dann hilft nur ein tieferer Blick in die 
Theorie und die Verwendung einer geeigneten Ladesteuerung.

Aus Gesamtkostengründen (weil Netzstrom doch recht billig ist), könnte 
Dein Ziel aber auch sein, die Lebensdauer Deiner Akkus zu optimieren. 
Und dann kommst Du an einer korrekten Ladekennlinie nicht vorbei.

Bleib vielleicht für Deine ersten Versuche bei Bauart NiMH und Ladestrom 
0.1C. Über LiPo hat man schon böse Sachen gehört - "LiPo explodiert".

von Helge A. (besupreme)


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Falls es jemanden interessiert. USB-Lader für eine NiCd-Zelle, Strom und 
Spannung aufgenommen für 4 Tage und tiefentladene 2Ah-Zelle.

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