Forum: Platinen Geschichten die das Leben spielt - Bestücken in Deutschland


von Martin (Gast)


Lesenswert?

Gerade gab es ein Gespräch mit dem Bestücker aus Deutschland, es gab 20% 
Ausschuss bei einem Projekt. Der Bestücker in Deutschland meinte, geben 
Sie uns die Baugruppen zurück, wir entsorgen diese kostenlos.
Grund des Fehlers, der Bestücker hat das Datenblatt einer spezielleren 
Komponente nicht gelesen. Schaden tausende von Euros.

Da die Rechnung noch offen ist sagten wir auch freundlich, das er das 
gerne tun kann wir werden die Kosten von der Rechnung abziehen.

Nun die Aussage mit dem Entsorgen kam vom Fertigungsleiter(!), der sich 
vorher schon auf die Leiterplatte und auch auf unser Design rausreden 
wollte.
Um seine Aussagen zu entkräften habe ich ihm dann eine Leiterplatte aus 
China mit einem ähnlichen Bauteil gezeigt welche auch nach Datenblatt 
gefertigt wurde und mit unserem übereinstimmt.
Nunja nach anpassen der Pastenmaske sahen die Resultate deutlich besser 
aus, nichts desto trotz gibt es noch die defekten aus der vorhergehenden 
Serie welche damals voll bezahlt wurden blos die neue Rechnung ist noch 
offen welche wir nun als Druckmittel verwenden.

Was haltet ihr von so einem Verhalten eines Bestückers?

von Verstehs nicht ganz (Gast)


Lesenswert?

Welches Verhalten jetzt genau?

von Progger (Gast)


Lesenswert?

Welches Verhalten? Er hat einen Fehler gemacht, du hast ihm dabei 
geholfen den zu beheben, jetzt passt alles. Sehe da kein großes Problem 
bei seinem Verhalten.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Das er die Leiterplatten einfach entsorgen möchte und wir auf dem 
Schaden von mehreren tausend Euros sitzen bleiben.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Der Bestücker hat die zweite Serie hinbekommen, die erste Serie jedoch 
will er zur Reparatur entweder kostenlos entsorgen oder zusätzlich in 
Rechnung stellen.

von Verstehs nicht ganz (Gast)


Lesenswert?

Ah, OK. Wieso habt Ihr denn voll bezahlt, wenn Ihr der Meinung gewesen 
seid, daß der Auftrag nicht korrekt ausgeführt wurde?

von Martin (Gast)


Lesenswert?

War ein Fehler unsererseits es komplett zu bezahlen ja, hatten uns 
einfach einlallel lassen von der ach so guten Qualität die sie ja 
garantieren (laut deren Aussage).

Die Geräte sind ja nach wie vor defekt, also kommt's auf die aktuelle 
Rechnung. Zusätzlich wollte der sogar noch die Pastenmaske neu 
verrechnen. Als seriöser Bestücker würde ich wenigstens zu meinen 
Fehlern stehen - dieser scheint mir für Deutschland gänzlich ungeeignet 
zu sein.

von Mikki M. (mmerten)


Lesenswert?

Ist doch eh nur ein Stochern im Nebel, wenn der Auftragsumfang an den 
Bestücker, (z.B. mit Überprüfung der Pastendaten) nicht bekannt ist.

von Verstehs nicht ganz (Gast)


Lesenswert?

Und was heißt

Martin schrieb:
> zur Reparatur entweder kostenlos entsorgen

erst erfolgreich reparieren und danach wegschmeißen?

Sorry, aber alles was Du hier schreibst, ist IMO irgendwie unpräzise und 
fahrig. Mich wundert nicht, daß dann auch in der Kommunikation mit dem 
Bestücker u.U. was schieflaufen kann.

Jetzt muß man halt auch nach vorne schauen: ist der Bestücker eigentlich 
immer zuverlässig gewesen, preiswert, aus der Gegend, lange 
Geschäftsbeziehung oder nicht, usw. Und dann muß man abwägen, ob man das 
auch in Zukunft haben will oder eher nicht.

Wenn dasselbe Problem mit dem chinesischen Bestücker aufgetreten wäre, 
dann wäre die Situation wahrscheinlich nicht unbedingt einfacher, oder?

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Die Pastenschablone wurde vom Bestücker geordert. Da sie das Datenblatt 
nicht gelesen haben wurde zu wenig Paste aufgedruckt was dann 
Kurzschlüsse verursacht hatte.

Ich finde es nur dreist das die uns die Korrektur (=neue Pastenmaske, 
Reparatur der alten Baugruppen) in Rechnung stellen wollen. Wenn der 
Bestücker nicht weiß wie er seine Arbeit zu erledigen hat dann soll er 
besser zusperren.

von Yoschka (Gast)


Lesenswert?

Wenn Dir seine Nase nicht mehr passt:
Wechseln!
Es gibt genug hier in D!
Sogar hier in Norddeutschland haben wir freie Auswahl.

von Progger (Gast)


Lesenswert?

Ist schwer zu beurteilen. Wenn das eine Platine von Fünf war und du ihm 
jetzt sämtliche Folgeschäden aufbrummen möchtest ist das etwas anderes 
als wenn von 50.000 Platinen 20% defekt sind. Aber dann stellt sich 
dafür die Frage, warum das nicht bei einem Vorserientest aufgefallen 
ist.
Als Firma kommt es auch auf den Vertrag an. Ansonsten sollte es ja kein 
Problem sein, wenn sein Verschulden so klar ist: Geld zurück und ab 
jetzt beim Chinesen bestellen.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Verstehs nicht ganz schrieb:
> erst erfolgreich reparieren und danach wegschmeißen?

Wir fordern natürlich eine Reparatur.
Sein Angebot war lediglich das sie es kostenlos entsorgen können.
Eine Reparatur wollen die zusätzlich in Rechnung stellen.

Die Baugruppe aus China war nur ein Beispiel wo es ein ähnliches Bauteil 
gab, das haben nicht wir herstellen lassen - wir haben es uns nur zum 
Vergleich besorgt.

von Grendel (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Da sie das Datenblatt
> nicht gelesen haben wurde zu wenig Paste aufgedruckt was dann
> Kurzschlüsse verursacht hatte.

Kurzschluss wegen zu wenig Paste?
Sollte das nicht eher bei zuviel Paste passieren?


Ich selbst weise den Bestücker bei teuren und problematischen Bauteilen 
explizit (schriftlich) drauf hin was er zu lesen hat. Habt ihr das 
gemacht?

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Progger schrieb:
> Ist schwer zu beurteilen. Wenn das eine Platine von Fünf war und du ihm
> jetzt sämtliche Folgeschäden aufbrummen möchtest ist das etwas anderes
> als wenn von 50.000 Platinen 20% defekt sind.

Die Baugruppen liegen im 4stelligen Bereich. Die Baugruppe ist 
eigentlich simpel Fehler kann man aber natürlich immer irgendwo einbauen 
wenn man keine Ahnung hat und insbesondere die Datenblätter - wo die 
Spezifikation für die Pastenmaske für das jeweilige Bauteil angegeben 
ist - nicht liest.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Grendel schrieb:
> Kurzschluss wegen zu wenig Paste?
> Sollte das nicht eher bei zuviel Paste passieren?

Es sind mehrere Pins unterhalb eines Bauteils und eine größere Ground 
Fläche.
Auf die Ground Fläche wurde zu wenig Paste aufgebracht sodass das 
Bauteil stärker gegen die Platine gedrückt wurde, die kleinen Pins haben 
dann einen Kurzschluss verursacht. Ähnlich wie es bei QFNs beschrieben 
ist.

Ähnlich wie bei der QFN/DQFN Dokumentation:
During soldering the QFN device will float too high if too much solder 
paste is deposited under the
device. This may not allow the perimeter pads to reach the PCB, causing 
“opens”. Also, the QFN
will sink too low if too little solder paste is under the flag. This can 
cause the pads to “squeeze-out”
solder, causing “shorts” between adjacent pads.

Das Datenblatt unseres Bauteils ist nicht sonderlich ausgibig, jedoch 
geben die vor wie groß die Öffnungen sein müssen, Text steht in dem 
Datenblatt überhaupt keiner dabei nur "Stencil Mask Requirement"

von Grendel (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Es sind mehrere Pins unterhalb eines Bauteils und eine größere Ground
> Fläche.

Ah OK, dann ist klar.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> "Stencil Mask Requirement"

Du redest aber vom Bestücker.

Die Platine mit Layout und Stencil kommt doch von dir als CAD Vorlage.

Oder schickst du dem bloss einen Schaltplan und er macht den Rest ?

Eine Platine kann schwer bis unmöglich zu fertigen sein, mit hohem 
Ausschuss, wenn Bauteile drauf sitzen, die unterschiedliche Lötprofile 
haben, der eine kurz und heiss, der andere lang und kühl, der dritte mit 
100um Lötpaste und der nächste mit 200um, da kann schon die 
Bauteilauswahl das Problem schaffen, das man dann dem Bestücker nicht 
mehr in die Schuhe schieben kann.

Hier andere Erfahrungen mit QFN
Beitrag "Re: Lötpaste bleibt im Stencil hängen"

von Stefan K. (berliner)


Lesenswert?

>Martin (Gast)
spontan würde ich behaupten, dass du schei**e gebaut hast, denn du 
hättest es kommen sehen und durch Design-Anpassungen zumindest versuchen 
abzuwenden sollen.

Der Bestücker hat nicht die Zeit sich jedes Datenblatt anzuschauen, der 
fährt seinen Standardprozess.

Falls du dachtest "ich prüfe ihn mal, wie gut er seine Arbeit 
macht"-geschieht dir recht. Wir geben dir keine Bestätigung, dass du 
alles richtig gemacht hast und der "dumme" Bestücker seine Arbeit 
schlecht gemacht hat.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Martin (Gast)

>Es sind mehrere Pins unterhalb eines Bauteils und eine größere Ground
>Fläche.
>Auf die Ground Fläche wurde zu wenig Paste aufgebracht sodass das
>Bauteil stärker gegen die Platine gedrückt wurde, die kleinen Pins haben
>dann einen Kurzschluss verursacht. Ähnlich wie es bei QFNs beschrieben
>ist.

>Das Datenblatt unseres Bauteils ist nicht sonderlich ausgibig, jedoch
>geben die vor wie groß die Öffnungen sein müssen, Text steht in dem
>Datenblatt überhaupt keiner dabei nur "Stencil Mask Requirement"

Naja, so genau kenn ich mich zwar nicht aus, aber geht ein BESTÜCKER 
nochmal ALLE Datenblätter der ICs durch, um so eine Sache zu finden? 
Klingt eher unrealistisch. Die Lotpastenschablone erstellt doch der 
PCB-Designer/Layouter. Und DER muss es beachten (Fläche -> Gerberdaten) 
bzw. Dicke -> Spezifikationen.

Für QFN/BGA & Co wird man meisten doch eher auf Erfahrungswerte 
zurückgreifen als dass man indiviuelle Anpassungen macht, oder?

Und vor allem, so ein QFN kann man doch wechseln. Kostet Geld, sollte 
aber bei einer halbwegs teuren Platine immer noch besser sein als 
wegschmeißen.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Und WENN es exotische Bauteile mit exotischen Anforderungen auf der 
Platine gibt, dann MUSS der Auftraggeber dem Bestücker das DIREKT in 
einer passenden Datei ala readme, Fertigungsanweisung etc. darauf 
hinweisen! Alles andere ist Zufall und Glücksspiel.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Martin (Gast)

>> erst erfolgreich reparieren und danach wegschmeißen?

>Wir fordern natürlich eine Reparatur.
>Sein Angebot war lediglich das sie es kostenlos entsorgen können.
>Eine Reparatur wollen die zusätzlich in Rechnung stellen.

Naja, da muss man halt reden bzw. verhandeln. Vielleicht 50/50 die 
Kosten tragen.

>Die Baugruppe aus China war nur ein Beispiel wo es ein ähnliches Bauteil
>gab, das haben nicht wir herstellen lassen - wir haben es uns nur zum
>Vergleich besorgt.

Na toll!!! Das Problem ist ja nicht prinzipielle Fertigbarkeit sondern 
der Hinweis auf die nötige Sonderbehandlung! Die riechen die Chinesen 
genausowenig wie die deutschen Bestücker. Keine Bange, auch China 
produziert ausreichend Ausschuß!

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Der Bestücker hat die Pastenmaske selber herstellen lassen (das ist nun 
mal so üblich), und auch bei einigen Bauteilen selber drastisch 
reduziert (seine Erfahrungswerte - bis auf 50% der Ground Fläche würde 
ich sagen). Bei dem einen Bauteil ist er halt angeeckt.

Es wäre ja kein Problem wenn er sagen würde oh sorry hier haben wir Mist 
gebaut wir reparieren diese natürlich kostenlos.
Aber Aufgrund seines Fehlers zu sagen wir können diese kostenlos 
entsorgen das ist einfach nur dreist.

Stefan K. schrieb:
> spontan würde ich behaupten, dass du schei**e gebaut hast, denn du
> hättest es kommen sehen und durch Design-Anpassungen zumindest versuchen
> abzuwenden sollen.

Ich würde sagen du hast absolut keine Ahnung?

Wir sind schon mit einem anderen Bestücker in Kontakt, das erste was der 
gefragt hat, schicken Sie uns erst mal die Datenblätter für die größeren 
Bauteile.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> Na toll!!! Das Problem ist ja nicht prinzipielle Fertigbarkeit sondern
> der Hinweis auf die nötige Sonderbehandlung! Die riechen die Chinesen
> genausowenig wie die deutschen Bestücker. Keine Bange, auch China
> produziert ausreichend Ausschuß!

Nein es heisst das die Chinesen Datenblätter lesen und der nicht 
genannte deutsche Bestücker eben nicht! Er setzt auf Erfahrungswerte 
welche er in dem Bereich einfach nicht hatte. Wir haben extra angefragt 
ob er Erfahrung mit dem Bauteil in der Produktion hat -- da meinte er 
noch ja hat er und dann? Oh das ist ja wirklich ein kompliziertes 
Bauteil.
Zuerst mal Kunden fangen und dann gegen die Wand fahren.

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

Verstehs nicht ganz schrieb:
> Sorry, aber alles was Du hier schreibst, ist IMO irgendwie unpräzise und
> fahrig. Mich wundert nicht, daß dann auch in der Kommunikation mit dem
> Bestücker u.U. was schieflaufen kann.
Der Gedanke kam mir spontan auch, wobei man sich von so einem Eindruck 
nicht leiten lassen und den Fall aus der Ecke heraus bewerten sollte. 
Was ich aber sagen möchte ist:

Ein vernüftiger Ingenieur lamentiert nicht hier über den Bestücker 
sondern tut zweierlei:

Er verucht, den Bestücker in seiner Arbeit zu unterstützen, um das 
aktuelle Projekt zu retten und übrgibt Kostenthemen seinem Einkauf. Die 
sollen sich um Abzüge kümmern, damit die Kommunikation zwischen Dir und 
dem Bestücker nicht belastet wird.

Er bildet sich eine Meinung über die Verlässlichkeit, führt eine 
Lieferantenbewertung durch und legt fest, ob der noch der Nummer 1 
Bestücker ist und sucht gfs eine second source.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Stefan K. schrieb:
> Der Bestücker hat nicht die Zeit sich jedes Datenblatt anzuschauen, der
> fährt seinen Standardprozess.

Das seh ich genauso!
Glaubst Du wirklich es ist die Aufgabe des Bestückers, das er jedes 
Datenblatt, von den von Dir verbauten Teile überprüft, ob er da was 
besondere zu beachten hat?
Es ist Deine Aufgabe, Ihn auf spezielle Anforderungen hin zu weisen!
Einem wirklich erfahrener Bestücker, wäre das wahrscheinlich aufgefallen 
und hätte Rücksprache gehalten aber erwarten kannst Du das nicht.

Als Lehrgeld verbuchen und fertig!


PS:
Martin schrieb:
> Wir haben extra angefragt
> ob er Erfahrung mit dem Bauteil in der Produktion hat -- da meinte er
> noch ja hat er und dann? Oh das ist ja wirklich ein kompliziertes
> Bauteil.

Und das schiebst du uns jetzt nach?!
Ach was denk ich wieder Böses... aber nein natürlich glaube ich dir.

von Verstehs nicht ganz (Gast)


Lesenswert?

@Martin:

Trotz allem müsst Ihr aber jetzt auch nach vorne schauen. Mit den 
Platinen muß ja irgendetwas geschehen. Möglicherweise warten Eure Kunden 
ja auch schon auf Eure Arbeit?

Von was für Stückzahlen reden wir denn eigentlich? Ist es eine Anzahl, 
die sich händisch mit vertretbarem Personal- und Zeitaufwand "reworken" 
lässt?

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Plan B ist bereits aktiv, wir machen es mittlerweile mit einem anderen 
Bestücker.

Wie erwähnt das eigentliche was mich stört ist das der Bestücker als 
erstes vorschlägt die Platinen zu entsorgen.

Niemals würde ich als Kunde so eine Antwort akzeptieren, diese ist 
indiskutabel und inakzeptabel.
Der Bestücker hat damit bereits einen 5 stelligen Betrag verdient und 
will für nichts Verantwortung übernehmen.

Wenn ich einem Kunden so gegenüberstehe dann würde ich mich als Betrüger 
fühlen, aber anscheinend denken andere anders darüber.

Unsere Kunden schicken Baugruppen welche Probleme haben sofort zurück 
(glücklicherweise tritt das nur sehr selten auf da wir gut testen).

von Christian B. (casandro)


Lesenswert?

Was ich jetzt machen würde wäre mich mit dem Bestücker an einen Tisch zu 
setzen und einen Mediator, notfalls ein Gericht zu beauftragen. 
Eventuell ist es für beide Parteien auch sinnvoll mit ihren Anwälten zu 
sprechen.

Grob gesagt kann man sagen, dass Dir niemand hier im Forum eine 
vernünftige Antwort geben kann, alleine schon deshalb nicht, weil wir 
nur Deine Seite der Geschichte hören.

von Verstehs nicht ganz (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Plan B ist bereits aktiv, wir machen es mittlerweile mit einem anderen
> Bestücker

Na also! Wenn der den Prozess gut im Griff hat und die Ergebnisse 
stimmen, dann habt Ihr doch bereits eine gute Option für die Zukunft.

Wie Ihr mit dem ersten Bestücker jetzt am besten auseinander kommt, das 
müssen dann doch nicht mehr unbedingt die Ingenieure und der 
Anlageneinrichter aushecken.

von Bürovorsteher (Gast)


Lesenswert?

Eigenartiger Thread.

von Bitflüsterer (Gast)


Lesenswert?

@ Martin

Habe ich das richtig verstanden? Ihr habt einen Pastenmaske geliefert 
und der Bestücker hat die Löcher, aufgrund seiner Erfahrungen 
verkleinert? Oder hat der Bestücker die Pastenmaske vollständig selbst 
erstellt?

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Der Bestücker hat die Pastenmaske natürlich selber erstellt, wir haben 
die Pastenmaskendaten geliefert (was das Negativ der Pads war).

Ground an der Problemstelle wurde auf nahezu 50% verkleinert.

Ich denke in diesem Beitrag haben viele Leute nicht so wirklich Ahnung 
von der Bestückung mit kleineren oder/auch spezielleren Bauteilen.

Normalerweise sollten solche Dinge bei einem Gespräch mit dem Bestücker 
abgeklärt werden(wir hatten nur Prototypenerfahrung), wir haben dem 
Bestücker auch gesagt das wir zu dem Zeitpunkt nicht viel Erfahrung mit 
größeren Serien hatten - mittlerweile hat sich das ja geändert.
Der Bestücker hatte immer nur gemeint ach das ist einfach kein Problem 
haben wir alles schon gemacht.

Selbst die anderen Bestücker meinten, dass das was sich dieser gewisse 
Bestücker in DE erlaubt eigentlich eine Frechheit ist und so einer 
eigentlich nicht auf dem Markt sein sollte.
Frage mich nur ob andere auch schon solche Erfahrungen gemacht haben, 
daher habe ich diese Erfahrung auch mal im Forum geschildert.

Die Lösung des Problems ist eigentlich ganz einfach, das Bauteil muss 
gehoben werden etwas Paste nachgereicht werden und wieder gesetzt 
werden. Blos so ein Lösungsvorschlag kommt natürlich von uns und nicht 
vom Bestücker, der Bestücker meint ja nur er würde sie für uns 
entsorgen.

Das Problem mit dem Heben des Bauteils ist das man dafür eine gute 
Ausrüstung benötigt die haben wir für soetwas leider nicht.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

> Ground an der Problemstelle wurde auf nahezu 50% verkleinert.

GND wurde wie schon früher erwähnt vom Bestücker verkleinert, wir 
lieferten nur das Negativ der Pads.

von Bitflüsterer (Gast)


Lesenswert?

> Der Bestücker hat die Pastenmaske natürlich selber erstellt, wir haben
> die Pastenmaskendaten geliefert (was das Negativ der Pads war).

OK. Ich habe mich scheinbar mißverständlich ausgedrückt. Ich bin auch 
nicht davon ausgegangen, dass Ihr die physische Maske (das Stück 
Metall), geliefert hättet, sondern die Vorlage dafür.

Ich korrigiere mich also, wie folgt:
Also Ihr habt die Vorlage geliefert. Und der Bestücker hat diese Vorlage 
verändert und dann die Maske erstellt. Richtig?

von Bitflüsterer (Gast)


Lesenswert?

Worauf ich hinauswill: War es so, dass der Bestücker Euch die geänderte 
Maske (natürlich meine ich die Vorlage dafür) gezeigt hat, bevor er sie 
angefertigt hat (bzw. hat anfertigen lassen) oder nicht? Hat er die neue 
Maske von Euch absegnen lassen, oder nicht?

Ich meine zu verstehen, dass er das nicht getan hat und das das auch so 
abgesprochen war, dass ihr die neue Maske nicht zu sehen bekamt. Eben 
weil das Gespräch so lief, dass Ihr wenig Erfahrung habt und der 
Bestücker das für Euch richtig machen sollte. Korrekt?

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Nein von der Pastenmaske wurde nie etwas erwähnt das wir die zu Gesicht 
bekommen sollten. Es hieß nur das sie ihre eigene machen da diese auch 
auf die Paste und alles abgestimmt ist.

Aus dem Prototypenbau habe ich die Erfahrung das die Paste hier einen 
bedeutenden Einfluss hat und je nach Körnung und Konsistenz auch 
unterschiedliche Pastenmasken zum Einsatz kommen können. Also selbst 
wenn wir diese gesehen hätten würde ich daran Zweifeln das von uns eine 
brauchbare Antwort kommen würde da wir die Paste von denen nicht kennen.

Wir haben bei uns im Prototypenbau 2 verschiedene Pasten verwendet, mit 
Paste #1 kam es zum Grabstein-Effekt und beim Rakeln gab's bei kleinen 
Strukturen (0.5 Finepitch) teilweise Probleme, mit der 2. Paste 
funktioniert alles immer Perfekt, selbst mit 150uM Schablonen bekommen 
wir das noch hin (obwohl dabei 100uM empfohlen wird).
Beides mit den gleichen Schablonen.

von klausr (Gast)


Lesenswert?

Wer hat denn die Prototypen bestückt? Wer die 0-Serie? Von wieviel Stück 
absolut reden wir denn?
Es ist halt schwierig zu beurteilen, da wir nicht wissen, wie eure 
Kommunikation mit dem Bestücker abgelaufen ist. Wenn man wenig Ahnung 
hat, dann tastet man sich ja langsam an Stückzahlen ran, also Prototyp, 
0-Serie, Vorserie usw. und wechselt eher nicht zwischen Vorserie und 
Endserie den Bestücker. Sowas fällt dann spätestens in der Vorserie auf 
-> Lehrgeld.

Natürlich erwartet man, wenn man den Bestücker darauf hin weißt, dass 
man selbst keine/wenig Ahnung hat, dass der Bestücker sich etwas mehr 
Zeit nimmt, um den Auftrag zu prüfen. Aber evtl. ist das gesamte 
Auftragsvolumen für den Bestücker zu gering, eine intensive Betreuung 
durch den Bestücker lohnt sich für ihn nicht -> das würde auch seine 
Reaktion erklären.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Es geht ja nur um ein Bauteil das Probleme bereitet der Rest ist ja in 
Ordnung. Wir bestücken die Prototypen üblicherweise selber und arbeiten 
mit dem Bauteil eigentlich auch schon länger. Die Fertigung wurde früher 
Outgesourced und nun wird das aber auch Inhouse erledigt.

Wir haben dem Bestücker halt wirklich vertraut, er sagte ja dass das 
kein Problem ist. Mittlerweile würde ich auch sagen das die Baugruppen 
recht einfach sind (wenn man weiß was man tut und sich einfach nur an 
das Datenblatt hält)
Nun ja wir ziehen ihm das Lehrgeld von der Bezahlung ab bis er die 
Baugruppen repariert (die haben das Werkzeug dazu). Ist ja wie erwähnt 
nur eine Komponente die gehoben und etwas Paste nachgeschossen werden 
muss. Beim Heben lösen sich die Kurzschlüsse üblicherweise.

Trotzdem würde ich als Bestücker einem Kunden niemals sagen entsorgen 
sie die (oder wir entsorgen diese für sie), sind ja eh nur einige 
tausend Euros die wegen einem Bauteil flöten gehen. Was ist denn das für 
eine Einstellung?

von klausr (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:
> Trotzdem würde ich als Bestücker einem Kunden niemals sagen entsorgen
> sie die (oder wir entsorgen diese für sie), sind ja eh nur einige
> tausend Euros die wegen einem Bauteil flöten gehen. Was ist denn das für
> eine Einstellung?

Na, anscheinend seit ihr einfach nicht wichtig genug. ;-( Anders ist das 
kaum zu erklären. Redet ihr eigentlich noch richtig miteinander, so am 
Telefon oder gar persönlich? Oder geht das alles über E-Mail?
In einem persönlichen Gespräch sollte man doch, mit etwas Diplomatie, zu 
einer einvernehmlichen lösung kommen können...

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Ja, natürlich, insbesondere da jetzt noch eine Rechnung offen ist und 
die teilweise zurückgehalten wird.

Selbst wenn ein Kunde einem nicht wichtig ist, wenn man sagt man macht 
etwas dann hat man das auch so zu erledigen das es passt. Ich bin hier 
nicht der deutsche Staat der ohne Ende Geld nachschießen kann.

Ich denke auch dem Fertigungsleiter ist nicht so richtig bewusst um 
welche Beträge es hier geht. Der ursprüngliche Verkäufer wurde nach 3 
Jahren anscheinend gekündigt und soweit ich mitbekommen habe ist die 
Stimmung in dem Laden auch nicht sonderlich gut.. Zeitarbeit und die 
Schwächsten im Gliede werden richtig ausgebeutet (laut dem was man bei 
Kununu so liest).

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.