Forum: PC Hard- und Software Dokumentenscanner, DMS


von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Hallo,

ich bin derzeit auf der Suche nach sehr einfachen Dokumentenscannern mit 
Ethernetschnittstelle. Leider konnte ich bisher nur eher teure Scanner 
zu Preisen von ca. 400-12.000 EUR finden.

Hinsichtlich der Funktionalität würde es völlig ausreichen, wenn der 
Scanner in der Lage wäre, alle Dokumente an eine (oder wenige) fest 
voreingestellte E-Mail-Adresse(n) zu verschicken, per FTP hochzuladen 
oder auf einem Netzwerklaufwerk abzulegen. Nicht mehr und nicht weniger.

Hinsichtlich der Qualität und Leistung würde dabei die Scaneinheit eines 
handelsüblichen Multifunktionsgeräts der 60-100 EUR-Klasse völlig 
ausreichen.

Ich wäre durchaus auch aufgeschlossen für eine Lösung bestehend aus 
einem billigen USB-Scanner und einem Low-Cost-Rechner a la Raspberry Pi. 
Die Bereitstellung eines "richtigen" PCs kommt dabei nicht in Frage. Das 
ganze sollte möglich über eine einzige am Scanner, notfalls am 
Netzwerkgerät, befindliche Taste bedienbar sein.

Und wenn wir schon beim Thema sind: Hat jemand schon Erfahrung mit einem 
Dokumentenmanagementsystem gemacht, welches in der Lage ist, die zuvor 
gescannten Dokumente anhand eines an fester Position angebrachten 
Barcodes zu katalogisieren? Die Bereitstellung der Dokumente für 
bestimmte Nutzergruppen sollte hierbei z.B. über unterschiedliche 
Nummerkreise der Barcodes gelöst werden.

Der Hintergrund ist, dass ich in möglichst vielen Räumen (privat und 
geschäftlich) solche Scanner aufstellen will. Für jede(n) Nutzer(gruppe) 
liegt dann an jedem Gerät eine Rolle eindeutig numerierter Barcodes 
bereit, die er vor dem Scannen auf die Blätter kleben kann. Später 
findet er die gescannten Seiten in seinem E-Mail-Postfach oder 
DMS-Account.

von Frank K. (fchk)


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http://www.notebooksbilliger.de/brother+ads+1100w+duplex+dokumentenscanner?nbb=0c59b7

Ich denke, billiger wird es nicht. Vielleicht ist eine selbst gebastelte 
Lösung beim Kauf billiger, aber nicht, wenn man die Total Cost of 
Ownership betrachtet. Oder arbeitest Du für Gotteslohn?

fchk

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ob Du mit der Rechenleistung eines Raspberry Pi auch eine brauchbare OCR 
durchführen kannst? Ohne die wird Dein Dokumentenscanner nur Photos 
der Dokumente anfertigen, ohne Recherchemöglichkeit etc.

Genügt das Deinem "Dokumenten"managementsystem?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Hallo,

vielen Dank für Eure Hinweise, die ich aber auch gleich kommentieren 
möchte.

1. Der Brother AD-1100W hat nur W-LAN und USB, kein Ethernet. In meinem 
Unternehmensnetz soll aber definitiv kein W-LAN für die Übertragung von 
Verschlusssachen eingesetzt werden.

2. Die OCR soll nicht auf dem RPi gerechnet werden, sondern im 
nachgeschalteten Dokumentenmanagementsystem (DMS).

Ich habe mittlerweile etwas recherchiert und dabei herausgefunden, dass 
es mittlerweile doch etliche Lösungen gibt, z.B.:

http://www.adafruit.com/blog/2013/04/19/turn-your-raspberry-pi-into-a-scan-to-cloud-device/
http://blog.doctape.com/turn-your-raspberry-pi-into-a-scan-to-cloud-device-2/
http://eduardoluis.com/raspberry-pi-and-usb-network-scanner/

Allerdings will ich natürlich nicht die Dokumente zu Doctape hochladen, 
sondern intern verwalten. Die Idee, eine Startseite mit einem QR-Code zu 
scannen, auf der die E-Mail-Adresse (oder ggf. ein anderer URL) steht, 
ist in der Tat interessant. Ich werde aber eher die Variante wählen, 
eine Auswahl über Tasten am RPi durchzuführen.

Ein DMS, welches anhand von Barcodes die Zuteilung von Dokumenten 
durchführt, ist mir auch schon begegnet: agorum DMS. Sicherlich können 
das auch andere Systeme. Irgendwie wollen aber alle DMS-Anbieter einem 
gleich die Vertriebler und Consultants auf die Pelle schicken. :-(

Bei meiner Anfrage ging es ja nicht nur um eine Marktübersicht, sondern 
auch konkrete Erfahrungen.

von Gerd E. (robberknight)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Irgendwie wollen aber alle DMS-Anbieter einem
> gleich die Vertriebler und Consultants auf die Pelle schicken. :-(

Das hat wohl damit zu tun, daß die meisten Firmen, die sich für so eine 
Lösung interessieren, die Dokumente nicht nur irgendwo ablegen wollen, 
sondern damit irgendeine Art von Workflow umsetzen wollen.

Also z.B. die Rechnung geht ein, wird einem Verantwortlichen zugeordnet, 
von diesem freigegeben, dann in die Buchhaltung weitergegeben, dort 
gebucht und überwiesen, abgelegt etc. Und spätestens wenn da jetzt noch 
ein paar Verzweigungen reinkommen, wie z.B. Rechnungsbetrag != Angebot 
-> Reklamation, dann gehen die meisten Firmen dazu über einen externen 
Spezialisten zu holen um das erstmal genau zu definieren und dann 
umzusetzen.

Ach so, dann kommt natürlich meistens noch die Anbindung an die 
Warenwirtschaft, das CRM-System und das Emailsystem hinzu. Da müssen die 
nötigen Schnittstellen entweder geschaffen oder zumindest eingerichtet 
und parametrisiert werden. Das ist nicht mit 3 mal im Wizard auf 
"weiter" klicken gemacht. Auch dafür holen sich die meisten externe 
Hilfe.

: Bearbeitet durch User
von Andreas D. (rackandboneman)


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Unter einem Dokumentenscanner verstehe ich ein ADF-Gerät. Ist das hier 
notwendig?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Andy D. schrieb:
> Unter einem Dokumentenscanner verstehe ich ein ADF-Gerät. Ist das hier
> notwendig?

Nö, wie schon oben in meiner ursprünglichen Anfrage formuliert. Es geht 
nicht darum, dicke Schinken einzulesen, sondern darum, z.B. Rechnungen 
oder andere Briefe mit minimalem Aufwand einzulesen, so dass sie an 
allen Orten verfügbar sind.

Die Lösung ist zumindest für den Scanteil schon genau das Richtige:
http://eduardoluis.com/raspberry-pi-and-usb-network-scanner/

von Walter (Gast)


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Hallo,


ich habe so ein Multifunktionsdings von Brother, MFC-J4410 für 99€. Das 
Ding hat einen ADF und kann angeblich auf Netzwerkverzeichnisse scannen. 
Also, man kann das im Webinterface konfigurieren, hab's noch nie 
ausprobiert. Hat Ethernet, USB und WLAN.

Vielleicht hilft das,

Gruß,

Walter

von oszi40 (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Suche nach sehr einfachen Dokumentenscannern

Das habe ich auch mal gedacht. Dann vergleiche mal Deine üblichen 100€ 
Home-Multifunktionsgeräte mit einem k€-Profigerät, das so schnell scannt 
wie die Geldzählmaschine auf der Bank. Es gibt da schon ein paar 
"kleine" Unterschiede, die sich leider auch im Preis niederschlagen.

Tabellen und Stücklisten würde ich nie mit OCR erkennen lassen, weil die 
Plausibilitätsprüfung von Zahlen nicht so zuverlässig ist wie der 
Vergleich mit einem Wörterbuch. 33 Schrauben oder 88 steht nicht im 
Duden.

Wahrscheinlich endet Deine Suche bei einem größeren Multifunktionsgerät 
aus alten Leasingbeständen?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Walter schrieb:
> ich habe so ein Multifunktionsdings von Brother, MFC-J4410 für 99€.

Das Gerät entspricht schon ziemlich genau dem, was ich suche. Auf die 
Druckereinheit würde ich zwar gerne verzichten, aber wahrscheinlich 
findet man so etwas nicht mehr ohne eine solche...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Das habe ich auch mal gedacht. Dann vergleiche mal Deine üblichen 100€
> Home-Multifunktionsgeräte mit einem k€-Profigerät, das so schnell scannt
> wie die Geldzählmaschine auf der Bank. Es gibt da schon ein paar
> "kleine" Unterschiede, die sich leider auch im Preis niederschlagen.

Das habe ich getan und festgestellt, dass ich solche Profigeräte nicht 
benötige.

> Tabellen und Stücklisten würde ich nie mit OCR erkennen lassen, weil die
> Plausibilitätsprüfung von Zahlen nicht so zuverlässig ist wie der
> Vergleich mit einem Wörterbuch. 33 Schrauben oder 88 steht nicht im
> Duden.

Ich habe auch nie behauptet, dass ich eine OCR einsetzen will. Ganz im 
Gegenteil soll die Software möglichst nur den aufgebrachten Barcode 
erkennen. Und solche Barcodes sind bekanntlich dafür konstruiert, 
maschinell erkannt zu werden.

> Wahrscheinlich endet Deine Suche bei einem größeren Multifunktionsgerät
> aus alten Leasingbeständen?

Nein, das wird sie nicht. Zum einen habe ich zwischenzeitlich schon die 
perfekte Lösung auf RPi-Basis gefunden, und zum anderen ist der 
vorgeschlagene MFC-J4410 auch nicht so schlecht.

von Klaus P (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
>
> Nein, das wird sie nicht. Zum einen habe ich zwischenzeitlich schon die
> perfekte Lösung auf RPi-Basis gefunden, und zum anderen ist der
> vorgeschlagene MFC-J4410 auch nicht so schlecht.

Es wäre nett, wenn du uns daran teilhaben ließest, was die "perfekte 
Lösung" ist.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Klaus P schrieb:
> Es wäre nett, wenn du uns daran teilhaben ließest, was die "perfekte
> Lösung" ist.

Siehe oben:
http://eduardoluis.com/raspberry-pi-and-usb-network-scanner/

Ggf. passe ich die Skripte so an, dass durch mehrere Knöpfe die 
Zieladresse der gescannten Dokumente ausgewählt werden kann.

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