Hallo, mein Hobby ist es, Motoren und Getriebe von älteren PKW zu überholen. Aluminiumteile, die durch jahrelange Verschmutzung und Kontakt mit Salzwasser unansehnlich geworden sind, werden im Ultraschallbad mit Spezialreiniger gesäubert und anschließend - natürlich mit Ausnahme von Gewinden, Lagersitzen und Planflächen etc. - glaspergstrahlt. Das anschließende Reinigen ist zwar aufwendig, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Gerade Gußteile sehen danach oft besser aus als neu. Ich habe aber noch zwei Baustellen: 1. Wie kann man oxidierte Stellen (kleine, oft tiefgehende "Sprenkel") vernünftig behandeln? Gibt es so etwas ähnliches wie "Rost-Umwandler" für Aluminium? Vielleicht aus der Luftfahrt? Das Problem entsteht typischerweise an Alu-Ölwannen oder der untenliegenden Hälfte von Getriebegehäusen, wo sich im Winter Salzkristalle festsetzen und einen kleinen Korrosionsherd erzeugen. Man kann das zwar oberflächlich überstrahlen, aber es erscheint immer wieder als dunkler Punkt 2. Wie kann man Aluminiumteile im Motorraum (Hitze!) dauerhaft schützen, ohne das Aussehen zu verändern? - Korrosionsschutzwachs? Welches benutzen die Autohersteller? - Klarlack? -> bildet sehr schnell Risse und platzt ab - Etch-Primer? -> hilft, aber sieht halt nicht original aus - Alodine? -> hilft, ist aber eine Sauerei bei der Anwendung
Aluhead schrieb: > - Korrosionsschutzwachs? Welches benutzen die Autohersteller? > - Klarlack? -> bildet sehr schnell Risse und platzt ab > - Etch-Primer? -> hilft, aber sieht halt nicht original aus > - Alodine? -> hilft, ist aber eine Sauerei bei der Anwendung - Eloxal?
Eloxieren wäre theoretisch möglich, aber recht aufwendig, da eben nur Teilbereiche eines Bauteils eloxiert werden können. Lagersitze, Gewinde, Planflächen und sonstige Bereiche, bei denen es auf Maßhaltigkeit ankommt, müssten ausgeklammert werden. Außerdem kann man über schon vorhandenes Aluminiumoxid nicht "drübereloxieren", so dass es beim Problem Nr. 1 nicht hilft.
Im Hobbymaßstab kommst du da nicht weiter. Als Schutz kommt nur eloxieren/anodisieren in Frage. Selbst wenn du das Säurebad, basierend auf Schwefelsäure ansetzen könntest und auch noch eine Möglichkeit findest, eine bis auf ca. 40V einstellbare Spannung im 3-stelligen Amperebereich auf die Beine zu stellen, aber spätestens bei der Badkühlung hört es dann auf. Du mußt das Galvanikbad beim Anodisieren je nach gewünschter Schichtdicke auf null bis maximal 10°C kühlen, bei Wärmeeinträgen im KW-Bereich! Dazu kommt noch, das im Strompfad des Pluskontaktes innerhalb des Bades nur Ventilmetalle befinden dürfen (gängig sind Al und Ti). Kupfer, Eisen und Edelstahl lösen sich innerhalb von kürzester Zeit auf und versauen dir das Bad! Alte "Rostnester" bekommst du mit "Hausmitteln" auch nicht weg. Die Säuremischungen, die in Galvaniken für sowas genommen werden, enthalten Flussäure! Glaub mir, damit willst du nicht arbeiten! 3%ige Natronlauge ätzt Aluminium und dessen Oxid ebenfalls. Aber extreme Vorsicht walten lassen! Auch bei nur 3% ist bei einem Spritzer nach 20 Sekunden das Augenlicht hin!!! Ohne Schutzbrille und Handschuhe geht garnicht. Der einzige "Trick", in der Luftfahrt wird mit Plastikgranulat gesandstrahlt. Das holt Farbe und Grundierung runter, läßt das Alu aber unbeschädigt :-) Gruß Gerald
Anstelle von Plastikgranulat werden teilweise auch gehäckselte Walnussschalen verwendet.
Früher gab es hitzebeständige Silberne Farben für Ofenrohre. Versuch macht kluch... oder Lacke für Heizkörper. Aber ich denke, dass es Lacke für Motoren doch geben muß, weil ich auf DMAX bunte Motoren schon öfter gesehen habe.
imprägnieren/ maldanern?!?! (http://www.maldaner.de/home/) Käme evtl auf einen Versuch an. Desweiteren könnte man noch über eine klare Pulverbeschichtung nachdenken (oder beide in Kombination). Viel Spass beim Schrauben!
basti schrieb: > Desweiteren könnte man noch über eine klare Pulverbeschichtung > nachdenken (oder beide in Kombination). Problem: So ähnlich wie beim Motor polieren. Es gibt eine relativ glatte Fläche die weniger Wärme abgeben kann (ca 1/3 der Motorkühlung geht über das Gehäuse und das ist rauh). Es kann Probleme geben.
Pulverbeschichten bildet recht schnell wieder Risse und sieht dann total unansehnlich aus. Kann man an den vielen vergammelten klar gepulverten Alufelgen sehen, die so unterwegs sind. Das Verfahren ist außerdem eher nichts für zu Hause und bei Fremdvergabe unnötig teuer. Lackieren hat ähnliche Probleme, ein vernünftiger Lackaufbau erfordert Haftvermittler und Grundierungen, und die sind halt nicht transparent. Ich bin jetzt auf dieses Produkt hier gestoßen, von dem einige Oldtimer-Restauratoren ganz angetan sind: http://www.fertan.de/produkte/schutzwachse/schutzwachs-protewax-bp-527/ Ich denke, ich werde das mal testen. Wie gesagt, mir geht es nicht um optisches Tuning. Es soll alles original bleiben. Nur wenn ich schon ein Aggregat aufarbeite, dann soll es möglichst lange neu aussehen.
Gerald B. schrieb: > Im Hobbymaßstab kommst du da nicht weiter. Als Schutz kommt nur > eloxieren/anodisieren in Frage. Selbst wenn du das Säurebad, basierend > auf Schwefelsäure ansetzen könntest und auch noch eine Möglichkeit > findest, eine bis auf ca. 40V einstellbare Spannung im 3-stelligen > Amperebereich auf die Beine zu stellen, aber spätestens bei der > Badkühlung hört es dann auf. Du beschreibst hier das Harteloxieren! Und das ist wirklich nix für den Hobbyisten. Normales eloxieren in ca. 20% Schwefelsäure und als Kathodenmaterial Dachdeckerblei. Die Stromstärke wird auf 1,5A /100cm² Fläche eingestellt, die Bearbeitungszeit dann ca. 1 Stunde. Kühlung brauchts nicht. Alledings möchte ich bezweifeln das Eloxal für den genannten Zweck sinnvoll wäre.
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