Hey Leute, ich kann mich nicht entscheiden bezüglich des Studiums, sowohl was das Fach als auch den Ort anbelangt, vor allem interessiert mich die Robotik, aber eben hierbei die effiziente Fortbewegung der Roboter. Zum Beispiel die Roboter welche Festo oder Boston Dynamics herstellen, insbesondere ist hier ja auch die Regelungstechnik am Werk, auch um das Gleichgewicht zu halten. Oder eben auch die Übertragung des Vogelflugs auf Roboter oder eben wie sich ein solcher stabilisieren kann wenn er durch externe Faktoren plötzlich aus dem Gleichgewicht gebracht wird, interessieren mich sehr. Sollte ich für diesen Bereich nun Maschinenbau oder Elektrotechnik studieren? Was wäre hierbei sinnvoller? Und was haltet ihr von Mechatronik? Allerdings müsste ich für diesen Studiengang weiter weg ziehen, da ich an einer Universität studieren möchte. Desweiteren forscht die TU Dortmund an ähnlichen Fragestellungen, die mich interessieren, und bietet den englischsprachigen Master "Automatics and Robotics" an, haltet ihr diesen für sinnvoll? http://www.e-technik.tu-dortmund.de/cms1/de/Lehre_Studium/Studienangebot/Master_A_R/ Vielen Dank schonmal für die Antworten!
Jens Rollmann schrieb: > Vielen Dank schonmal für die Antworten! Wen dir wurtscht ist, als was oder wo du später arbeiten möchtest, oder du nur deine Zeit totschlagen willst, dann such dir so einen Studiengang der konzipiert wurde um Fördermittel aus dem Wissenschaftsministerium abzuräumen. Klär erst deine Prioritäten und bilde die Restriktionen unter denen du später arbeiten willst. By the wax: Festo stellt Roboter her? Seit wann?
Danke für die Antwort :P Mir ist natürlicht nicht egal, als was oder wo ich später arbeiten möchte. Ich habe ja deshalb das Gebiet beschrieben, welches mich persönlich äußerst anspricht, nur stellt sich mir die Frage, welcher Studiengang eben am geeignetsten hierfür ist. Der Verweis auf Festo beruht auf Projekten wie dem SmartBird - https://www.youtube.com/watch?v=nnR8fDW3Ilo -oder dem Känguruh hier: https://www.youtube.com/watch?v=_4luJ0ZSqy8 Ich denke mal, dass man mit solchen "Robotern" eher in der Forschung an der Uni zu tun hätte, da diese Maschinen ja wohl kaum wirtschaftliche Relevanz besitzen. Aber ich könnte mir auch vorstellen, in die Forschung zu gehen. Verbessert mich, wenn ich in dieser Einschätzung irre. Cha-woma M. schrieb: > dann such dir so einen Studiengang > der konzipiert wurde um Fördermittel aus dem Wissenschaftsministerium > abzuräumen. Bezog sich das nun auf "Automation and Robotics"? Das Danke für die Antworten bezog sich ja auch auf die Fragen, was ihr so von dem Studiengang "Automation and Robotics" oder eben von Mechatronik haltet, da diese eben nicht zu den "klassischen", etablierten Ingenieurstudiengängen wie Elektrotechnik, Maschinenbau oder Bauwesen zählen. Und mir ist eben nicht ganz klar was davon zu halten ist. Denkt ihr denn ein Elektrotechnik- oder Maschinenbaustudium ist Mechatronik eher vorzuziehen? Es gibt ja Leute die letzteres als "nichts halbes, nichts ganzes" bezeichnen. Ich weiß nicht inwiefern das zutrifft.
Wenn dich vor allem der mechanische Aufbau solcher Roboter, Kinematiken und die Antriebstechnik interessieren -> Maschinenbau Intressierst du dich mehr für die Regelungstechnik -> Elektrotechnik Regelungstechnik hat zwar heute mehr mit Mathematik und Software als mit Elektrik zu tun, trotzdem werden im Elektroechnikstudium an den meisten Hochschulen traditionell mehr (und bessere) Regelungstechnik gelehrt als bspw. im Maschinenbau oder in der Informatik. Interssierst du dich für komplexere Tätigkeiten des Roboters, die über das bloße Herumlaufen oder -fliegen hinausgehen -> Informatik Falls du später in die universitäre Forschung gehen möchtest, kannst du ja mal schauen, welche Fakultäten/Institute derzeit Roboter deines Interesses entwicklen, und dich mit deinem Studium dann in diese Richtung orientieren. Vielleicht studierst du dann sogar an genau so einer Fakultät, wo du dann schon als Student die Möglichkeit hast, an den jeweiligen Robotern mitzuarbeiten. Jens R. schrieb: > Denkt ihr denn ein Elektrotechnik- oder Maschinenbaustudium ist > Mechatronik eher vorzuziehen? Es gibt ja Leute die letzteres als "nichts > halbes, nichts ganzes" bezeichnen. Sagen wir mal so: Falls du irgendwann in einem nicht allzu kleinen Industriebetrieb arbeiten möchtest, fällt es den Leuten dort leichter, dich in eine bestimmte Abteilung zu stecken, wenn du einen der klassischen Studiengängen hinter dir hast.
Jens R. schrieb: > Der Verweis auf Festo beruht auf Projekten wie dem SmartBird - > Youtube-Video "Festo - SmartBird" -oder dem Känguruh hier: > Youtube-Video "Kangaroo robot by Festo" Die Roboterdinge von Festo stellen die Werbeabteilung dieser Firma dar. Dort arbeiten nur sehr, sehr wenige Mitarbeiter. Jährlich wird etwa ein neues Projekt erstellt. Diese Abteilung ist natürlich immer noch günstiger, als einer Werbeagentur teures Geld reinzuschmeißen. Eines zur wirtschaftlichen Relevanz: Wenn etwas, das an einem Uniinstitut beforscht wird, nicht verkauft wird, ist das, wie Du angemerkt hast, für die Wirtschaft egal. Das Uniinstitut muß aber Drittmittel oder Forschungsgelder kriegen. Sonst steht der Professor mit maximal einer halben Sekretärin alleine da. Dann gibts keine Doktoranden, keine Laborausrüstung und sonst auch nichts mehr. Dann sieht der Lehrstuhl aus wie einer von anderen " pekuniär armen" Studiengänge zum Beispiel der Geisteswissenschaften. Deshalb forschen die Institute immer etwas in die Richtung, wie die gerade gewünschten Phrasen der Geldgeber lauten. "energieeffizient" ist gerade so ein beliebtes Wort. Zu Energieeffizienz (plakativ): Die Erschaffer(Ing, Inf, ...) schauen immer auf "Effizienz", sonst können Sie Ihren Schrott bei niemandem anbringen "Wieviel Energie wird benötigt? Lassen sich Vorgänge vereinfachen?". Alle Entwurfsverfahren der Maschinenbauer, Elektrotechniker, Informatiker zielen auf ressourcensparende Entwürfe ab. (Manchmal ist das Energie, manchmal Chipfläche, manchmal Zeit, Geschwindigkeit manchmal Rohstoffe. Im Großen und Ganzen hängt das aber immer irgendwie zusammen.). Die Forscher(auch Ing, Inf, andere Wissenschaftler) schauen auch auf Effizienz: "Was geht in das System, was kommt raus? Energie, Signale, Stoff". nun zum ersten Post: Von englischsprachigen Studiengängen halte ich grundsätzlich nichts, außer wenn Du in einem englischsprachigen Land studieren möchtest. Die meisten englischsprachigen Vorlesungen, die es bei und im Studiengang (ETIT in KA) gab, hatten ein Englisch unter aller Kanone, da hat jeder! indische Guru (nptel) mit Abstand besseres Englisch. Egal wie lange der vortragende Prof. vorgibt, in den Staaten gewesen zu sein. Bei sehr kleinen Veranstaltungen (<20 Teilnehmer)können Lehrveranstaltungen auf Englisch OK sein. Ich empfehle Dir Dich vor dem Studium nicht auf einen Punkt wie "Energieffiziente Bewegung von Robotern" zu schielen, denn solche Minithemen können innerhalb von einigen Monaten wieder verschwinden. Und die Robotik geht trotzdem mit sehr interessanten Forschungsthemen weiter. Wenn Du Forschen möchtest, empfehle ich Dir an einer Uni zu studieren, und eine Promotion anzustreben. Wenn Du aber in die Industrie möchtest und zum Beispiel IBN von Roboterstraßen machen möchtest auf jeden Fall eine FH. In Karlsruhe am KIT gehören die Forschungsbereiche der Robotik zur Informatikfakultät. Das Studium zur Diplomzeiten war so, daß einige Informatiker relevante Lehrveranstaltungen der Elektrotechnik und Informationstechnik (ETIT) Fakultät belegen konnten. Wie das die Informatikfakultät jetzt handhabt, weiß ich nicht. Für die Studenten der ETIT war und ist es sehr einfach Lehrveranstaltungen anderer Fakultäten, die zum gewählten Studienschwerpunkt passen zu belegen (nicht nur im Hauptdiplom sondern auch im Master). Außeruniversitär (deutschlandweit) fallen mir gerade fhg und das dlr ein, die Robotikforschung betreiben.
Jens R. schrieb: > Cha-woma M. schrieb: >> dann such dir so einen Studiengang >> der konzipiert wurde um Fördermittel aus dem Wissenschaftsministerium >> abzuräumen. > > Bezog sich das nun auf "Automation and Robotics"? Ja!
Bevor man sich an solch komplexe Themen wagen kann, benoetigt man die Grundlagen. Eine Schnellbleiche bringt nichts.
Meine Gedanken schrieb: > Die Roboterdinge von Festo stellen die Werbeabteilung dieser Firma dar. Dazu gehört bspw. dieser Kerl hier: http://www.communistrobot.com/robotarticles.php?articleid=158 Er wurde m.W. ursprünglich für die Filmindustrie entwickelt und danach als Blickfang für Messeauftritte eingesetzt, wo er sehr schön die Pneumatikprodukte der Firma demonstrierte. Daneben bietet Festo über das Geschäftsfeld Festo Didactic zu Ausbildungszwecken neben vielen anderen Dingen auch Roboter als Produkt an: http://www.festo-didactic.com/int-en/learning-systems/education-and-research-robots-robotino/?fbid=aW50LmVuLjU1Ny4xNy4yMC44NTg Aber du hast schon recht damit, dass für hinter diese Entwicklungen kein riesiges Heer von Ingenieuren steht.
Okay damit fliegt dieser englische Mastergang raus. Desweiteren sollte ich mich wohl nicht zu sehr auf so ein kleines Gebiet versteifen. Was haltet ihr denn von Mechatronik?
Schau dir Technische Kybernetik in Stuttgart mal genauer an. Auch wenn man das aus Filmen glauben mag: Kybernetik ist nicht gleich Robotik. Man kann aber in die Richtung etwas vertiefen, du hast viel Regelungstechnik (das Stichwort Stabilisieren passt hier am besten rein!), gute Mathe-, Elektrotechnik- und Mechanik-Grundlagen. Etwas Informatik ist auch drin. Der Projektleiter von Festo hat in Stuttgart promoviert und mindestens ein Doktorand arbeitet mit Festo zusammen, da gibt es also einige Kontakte. Damit meine ich v.a. lohnt sich dort mal durchzufragen. Die Leute vor Ort können dir mehr erzählen darüber, was man können sollte etc. Aber um deine Illusion gleich zu zerstören: ungefähr 100.000 Abiturienten wollen "irgendwas mit Robotik oder künstlicher Intelligenz, gern in der Forschung" machen (andere 100.000 "irgendwas mit Autos" und die anderen 200.000 haben keine Lust mehr auf Mathe, also eher "was mit Menschen" oder "was mit Medien"). Und wieviele Dauerstellen gibt es dafür? Richtig, ungefähr zehn unbefristete. In ganz Deutschland. Dann noch paar Doktoranden-Stellen und das war's. Der Rest der Ingenieure (und Informatiker, Mathematiker,...) macht viel uncoolere Sachen. Den Rückspiegel des neuen Smart um einen Millimeter verändert konstruieren, die Federung von Flugzeug-Sitzen testen, die Behälter von Chemie-Anlagen auslegen oder Dienstleister-Ings rumschubsen. Also langweiliges Zeug aus Abiturienten-Sicht, aber wenn du mal Familie durchfüttern willst, ein neues Auto her soll und Urlaub auch nicht schlecht wäre, dann macht man sowas anstatt auf einer 50%-Postdoc-Stelle "coole Roboter" zu bauen und von einer Professur zu träumen... Daher der ernsthafte Rat, fahr mal zu den Unis und schau dir an welche Industrieprojekte es gibt. Jeder Prof sagt dir, wie toll die Chancen nach dem Studium sind und dass "man alles mit XY nachher machen kann". Aber wichtig ist zu wissen was auch ein Arbeitgeber bereit ist zu bezahlen...
Dir sollte halt klar sein das dass entwickeln von humanodien oder dem Tier nachempfundenen Robotern wenigen Wissenschaftlern vorbehalten ist und eine Promotion sowie Hochschulkarriere voraussetzt. Das lässt sich schlecht planen und ist auch Glückssache. Man sollte aber auch immer einplanen, dass man nach dem BSc. (!) oder MSc. gar keine Lust mehr auf Uni hat und man lieber in der Industrie Geld verdienen möchte. Auch wenn das oft nicht vorstellbar ist wenn man mit Jungen Leuten darüber spricht (denn die haben oft gedanklich schon promoviert bevor sie eingeschrieben sind ;) ), aber Lebensumstände können sich schnell ändern z. B. durch Nachwuchs/Heirat o.ä. Die Frage ist halt, ob du dich auch für andere Dinge interessierst abseits der Robotik Schiene. In der Industrie gibt es halt Industrie-Roboter (z. B. Kuka), da wird es dann schnell weniger spannend und faszinierend, wenn die Effizienz von Produktionsanlagen oder die Logistik im Vordergrund steht als die eigentliche Fortbewegung. Die Frage ist dann auch, ob du eher "Anwender" der Roboter bist, der beispielsweise die Algorithmen und Programme für bereits fertige Industrie-Roboter schreibt (was du wohl nicht tun wirst, das wäre eher Automatisierungstechnik im Bereich Technische Informatik), oder du an der primären Entwicklung der Roboter beim Hersteller beschäftigt bist. Hier wird das Eis jobtechnisch halt dünn und man sollte sich mit dem Gedanken anfreunden, auch auch in einem anderen Bereich tätig werden zu können. Die primären Hersteller von Industrie-Robotern kann man an zwei Händen abzählen - da bewerben sich tausende.
Witzig ist der Werdegang von Kommilitonen: Die die in die Robitk wollten sind später alle nicht dort gelandet und ausgerecht die nie dorthin wollten sind heute in der Robotik. Wie schon jemand schrieb, es gibt kaum Stellen in dem Bereich, in der Forschung wird es noch enger. Halt dir lieber allzeit möglichst viele Optionen offen, sich schon frühzeitig zu spezialisieren ist eigentlich das Dümmste was man machen kann, wenn es ein überlaufener Bereich ist wo es kaum Stellen gibt, setzt das noch einen an Dummheit drauf. Mach erst mal deinen Bachelor, dann kannste dir Gedanken machen wo es evt. hingeht. Meine Kommilitonen oben sind in den Bereich eher reingerutscht, sowas lässt sich kaum planen, die richtigen Kontakte und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein sind viel wichtiger als das passgenaue Studium. Spezialisierung in dem Bereich schon im Studium hatte iirc nur einer, der Rest hatte mit Robitik vorher gar nichts am Hut.
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