Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Defektes Notebookmainboard reparieren


von Gustl B. (-gb-)


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Hallo,
ich habe hier ein Notebookmainboard das quasi nie ein Bild auf dem 
Monitor anzeigt, auch nicht auf externen Monitoren. Im Lüfter war sehr 
viel Staub und das Board wurde wohl einmal zu warm, zumindest sieht es 
so aus.
Manchmal, ganz selten erscheint aber doch ein Bild, also sieht nach 
einem Wackelkontakt aus. Sonst bootet das Board normal, nur eben ohne 
Bild.

Auf den Bildern kann man diese Lotkugeln erkennen, also da wo kein 
Bauteil verlötet ist, sondern eine Durchkontaktierung war oder was auch 
immer, da steht das Lötzinn seltsam aus der Platine heraus. 
Komischerweise nach oben, also die Bilder zeigen die Seite die nach oben 
zur Tastatur zeigt, auf der Unterseite und an Regionen an denen es wohl 
nicht so heiß wurde (weiter weg von den großen Chips) finden sich keine 
solche Lotkugeln.

Was kann ich machen? Klar ich kann das Board tauschen, aber wenn es 
sowieso kaputt ist kann ich ja auch basteln. Ich würde es entweder in 
den Backofen legen wobei da alle Bauteile leiden, mit dem Heißluftfön 
rangehen wobei man da Teile wegpusten kann. Oder ich könnte mit dem 
Lötkolben alle Lötstellen mal aufwärmen und hoffen dass da, wo diese 
Kugeln sind das Lot wieder nach unten fließt und wenn nicht kann ich das 
zuviele Lot entfernen.

Was würdet ihr machen?

Vielen Dank!

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Ich würde es entweder in
> den Backofen legen wobei da alle Bauteile leiden, mit dem Heißluftfön
> rangehen wobei man da Teile wegpusten kann.

Also im Satz vorher sagst du noch:

Gustl Buheitel schrieb:
> Klar ich kann das Board tauschen, aber wenn es
> sowieso kaputt ist kann ich ja auch basteln.

Ich würde wärmeempfindliche Teile (Plastikteile usw.) mit Alufolie 
kaschieren und es dann in den Backofen legen. Zu verlieren hast du ja 
quasi nichts mehr. So habe ich vor einiger Zeit das Notebook eines 
Bekannten wieder repariert:

> Beitrag "Defektes Asus A6T"

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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OK, vielen Dank! Ich meinte nur, dass es mir eben wenig nutzt wenn dann 
zwar das Lot schön verflossen ist, aber einige Bauteile defekt oder 
weggepustet sind. Ich würde gerne mit der zerstörungsärmsten 
minimalinvasivsten Methode anfgangen.

von Gustl B. (-gb-)


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Wie sind denn die Erfahrungswerte so, also ist die Methode mit dem 
Backofen wirklich die 1. Wahl? Ich habe wie auf den Bildern ersichtlich 
das Problem, dass ich nicht die Ganze Platine bis auf die großen Chips 
mit Alufolie abdecken kann, sondern ich will gerade die Lötstellen neben 
den großen Chips ordentlich hinbekommen ohne dass kleine Bauteile 
verrutschen oder gegrillt werden.

Was haltet ihr von der Idee die Lötstellen einzeln mit dem Lötkolben 
nochmal aufzuwärmen?

Vielen Dank!

von oszi40 (Gast)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Was haltet ihr von der Idee die Lötstellen einzeln mit dem Lötkolben
> nochmal aufzuwärmen?

Bei offensichlichen Fehlern durch große, kalte Lötstellen kann das 
helfen. Bein SMD-1000-Füßlern könnte Schaden > Nutzen werden durch 
verklecksen.

von Gustl B. (-gb-)


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Ich meinte die Stellen ohne Bauteil, auf den Bildern oben gibt es sehr 
viele solche Stellen an denen das Lot wie herausgequollen aussieht, 
diese wollte ich erneut aufwärmen.

: Bearbeitet durch User
von Mattse Liebermann (Gast)


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Hallo Gustl

Nun, so, Du das Mainbord hier zeigst, scheint das aber sauber in Ordnung 
zu sein. Die Lotkugeln, die man erkennt, könnten aber so original sein. 
Manche Mainboard-Hersteller arbeiten auch wirklich sauber und 
gewissenhaft. Ich vermute mal eher, dass Dein beschriebenes Problem 
wegen dem Bildausfall eher im Grafikchip selbst zu suchen wäre. Wie Du 
ja beschreibst, wurde durch verschmutzten Lüfter das Mainboard allgemein 
zu heiß. Die Lotkügelchen, die man eindeutig erkennt, sind zugegeben 
etwas sehr überdimensional, aber ich denke mal, das Motherboard ansich - 
zumindest so SAUBER, WIE diese Lotügelchen aussehen, scheint soweit in 
Ordnung zu sein.

Meine Empfehlung daher: versuch mal die "Backröhren"-Methode, wie Dir 
vorgeschlagen wurde, vielleicht hast Du Glück, dass der Grafikchip 
keinen Schaden wegen Überhitzung durch den verstaubten Lüfteraufsatz 
genommen hat.

Diese Methode hab ich auch schon bei ATI und NvIdia-Grafikkarten 
angewendet, und siehe da, diese funktionieren auch wieder. Nun, das kann 
bei Dir auch funktionieren, hoff ich wenigstens mal.

Vom Nachlöten  und  oder Entfernen der Lotkügelchen würde ich erstmal 
Abstand nehmen, denn das Mainboard sieht ja nicht an bestimmten Stellen 
irgendwie verkohlt / verbrannt aus. Einzigstes, was Du auch mal 
genauestens mit einem USB-Mikroskop / oder beleuchteten Lupe in der 
Umgebung des Grafikchips untersuchen könntest, ob es vielleicht nur ein 
aufgeplatzter Elko oder änliches verbranntes Bauteil gibt. Das wäre dann 
eher wahrscheinlicher als Fehlerquelle zu idendifizieren.

Einen Versuch ists wert, wenn die Geduld zu diesen Maßnahmen aufbringst.

Gruß aus Kassel

von Gustl B. (-gb-)


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Vielen Dank! Ich war nur beunruhigt wegen den Lotkugeln, die es wie 
geschrieben nur da auf dem Board gibt, wo es wohl sehr warm wurde.

Wie läuft das mit dem Backofen? Daniel H. hat in seinem oben verlinkten 
Post von 200°C geschrieben - genügt das zum aufweichen des Lotes? Ich 
hätte hier etwas mehr gewählt. Langsam abkühlen lassen ist mir klar.

von Stefan (Gast)


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Entferne mal eines der Kügelchen mit Entlötlitze oder so. Sind da 
drunter Pads oder Vias? Es könnte nämlich sein, dass das einfach nur 
verzinnte Testpunkte sind.
Würde mir darum jedenfalls keine großen Gedanken machen.

Würde das Board auch komplett in die Röhre stecken.

von Gustl B. (-gb-)


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Ich vermute Vias. Nach Testpunkten sehen die nicht aus. Hier noch eine 
Ausschnittsvergrößerung:

Teilweise sehen diese Kugeln auch aufgeplatzt aus mit Loch drinnen, also 
zumindest nicht schön rund wie man das erwarten würde und auch nicht 
glänzend wie saubere Lötstellen.

von Stefan (Gast)


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Hm, scheint aber so, als seinen alle anderen Vias mit Lötstop überzogen. 
Nur bei den Kügelchen ist freigestellt. Könnten aus meiner Sicht 
trotzdem Testpunkte sein. Wenn das zu kontaktierende Signal auf einer 
Innenlage ist, nimmt man da auch gerne Vias mit größerem Restring. Wenn 
man die zwecks besserer Kontaktierung verzinnt und sich ein im Via 
eingeschlossenes Gas / Flussmittel... ausdehnt, bekommt man solche 
aufgeplatzten Krater.

von Mattse Liebermann (Gast)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Vielen Dank! Ich war nur beunruhigt wegen den Lotkugeln, die es wie
> geschrieben nur da auf dem Board gibt, wo es wohl sehr warm wurde.
>
> Wie läuft das mit dem Backofen? Daniel H. hat in seinem oben verlinkten
> Post von 200°C geschrieben - genügt das zum aufweichen des Lotes? Ich
> hätte hier etwas mehr gewählt. Langsam abkühlen lassen ist mir klar.

Mhh, naja 200 Grad sind vielleicht schon etwas zu hoch. Ich hab das bei 
130 Grad ca 45 Min drin gehabt. Und es funktioniert. Beim Mainboard 
solltest  versuchen, zumindest den Bereich der CPU - falls die nicht 
gerade in der Nähe des Grafikchips liegt, mmit Alufolie abdecken. DU 
kannst, so wie ich das öfters mal mache, ja Alufolie mehrfach 
zusammenfalten und auf den CPU-Chip legen. Darauf als "Beschwerer" 
irgendetwas aus Metall, was schwer genug ist, um die "Alu-Abdeckung" 
draufzuhalten. Das soll zumindest davor schützen, dass die CPU selbst 
nicht soviel Hitze abbekommt wie der Rest des Motherboards. Musste 
bisschen experimentieren, das gelingt Dir schon.

Was die Temperatur und Dauer anbelangt, kannst Du davon ausgehen, dass 
ja nicht gleich das gesamte Lot schmelzen soll. Vielmehr bewirkt diese 
kurze Erhitzung der Lötstellen genug Hitze, um eventuelle Haarrisse des 
Lotes nur zu schließen, die durch Alterung am Lot der Bauteile 
entstehen. Man sieht sowas manchmal selbst mit einer starken Lupe nicht, 
aber durch die Finger-Druck-Methode auf Stellen einer so umfangreich 
bestückten Platine in Betrieb führt das manchmal zu seltsamen 
"Wiedererwachen" der defekten Elektronik. LLässt man die Stelle los, 
schwups, geht wieder irgendwas nicht. Nun, Die Industrie verwendet 
leider zum Bestücken bleifreies Lot, was schnell "altert", - also wird 
das "brüchig", oder gar krümelt das nach Betriebszeiten aus, was heißt 
das? Durchs WErwärmen schliesst es eventuell vorhandene aufgetretene 
Poren wieder. Dazu muß man aber nicht unbedingt gleich 200 Grad oder 
mehr - eher etwas niedriger - erst versuchen.

Ich hab damit genug Erfahrungen gemacht, 2 x hats leider auch mal nicht 
funtioniert, weils dann doch ein defektes Bauteil war (die Stromreglung 
beim Nvidia-Chip), aber sonst funktionierts (fast) immer.

Musst es probieren, kaputt geht eher mehr, wenn die Temperatur zu hoch 
ist. Aber oben genannter Untersuchungsvorschlag mit dem USB-Mikroskop, 
oder auch Lupe würde ich erst mal zuvor in Erwägung ziehen.

Gruß

von Gustl B. (-gb-)


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Danke! Das klingt doch ermutigend. Zu den Lötkugeln wundert mich vor 
allem, dass diese nicht schön sind aber auch dass diese nur dort sind wo 
die Platine vermutlich zu heiß wurde.

Wenn ich das Mainboard wieder in die Hände bekomme, derzeit hat es die 
Besitzerin, werde ich die vorgeschlagenen Methoden ausprobieren.

Danke!

von Mattse Liebermann (Gast)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Danke! Das klingt doch ermutigend. Zu den Lötkugeln wundert mich vor
> allem, dass diese nicht schön sind aber auch dass diese nur dort sind wo
> die Platine vermutlich zu heiß wurde.
>
> Wenn ich das Mainboard wieder in die Hände bekomme, derzeit hat es die
> Besitzerin, werde ich die vorgeschlagenen Methoden ausprobieren.
>
> Danke!

Nunja, Gustl

vermutlich wunderst Dich sogar zu Recht. Ich hab mir die Fotos noch mal 
vergrößert angeschaut und meine aber, dass Du keine Bedenken haben mußt, 
wegen dieser Platine allgemein. Meine Vermutung dazu steht ja zuvor,; 
ausschließen kann ich natürlich nicht zu 100 Prozent, dass die 
Lotkügelchen eventuell wegen Umgebungshitze entstanden sind, aber ich 
denke mal eher nicht, und kann Dich vielleicht dahingehend beruhigen. 
Ich meine aber, so, wie die Platine ausschaut, musst Dir keine Gedanken 
machen, denn wenns wirklich Überhitzung des gesamten Motherboards wäre, 
würdest bestimmt in diesem Bereich irgendwo eine "Verkohlung" / oder 
auch nur extrem farblich abhebende Unterschiede des Motherboards in 
diesem Bereich sehen. Klar kann es sein, daß die Fotos wegen der 
Belichtung eventuelle "Bräunungen" der Gesamtfläche aufhellen, das 
könnte sein, aber ich denke mal, das ist eher weniger der Fall.

Hoffe mal, Du kriegst das Board wieder hin. Nen Versuch hast ja.

Ich mach bei manchen Reperaturen auch mal nach der Methode: "Mehr danach 
trotzdem nicht funktionieren kanns ja eh nicht" -> naja, je nach Erfolg 
gehts eben danach wieder oder eben nicht. Aber WENNS danach wieder 
funktioniert, hat sich die Mühe und der Zeitaufwand inclusive doch 
gelohnt, oder?

Probier es, wirst ja sehen, ob mehr defekt ist, oder klappt.

Viel Erfolg

Gruß

von Gustl B. (-gb-)


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Sehr gut, dann werde ich das (wenn Besitzerin erlaubt) so machen und an 
dieser Stelle berichten. Hab sowas halt noch nie gemacht und da ist das 
dann schon seltsam ...

Richtig, mehr kann nicht kaputt gehen, also im schlimmsten Fall kann ich 
bei eBay Ersatz kaufen.

Ich melde mich dann in ein paar Tagen wieder.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Teilweise sehen diese Kugeln auch aufgeplatzt aus mit Loch drinnen, also
> zumindest nicht schön rund wie man das erwarten würde und auch nicht
> glänzend wie saubere Lötstellen.

Egal woher die Kügelchen kommen: was jucken die Dich, wenn sie keinen 
Kurzschluss machen? Und das müsste man mit Lupe sehen können. Außerdem 
verhindert das ja der Lötstopplack, solang er nicht verletzt ist.

Also würde ich mich nicht auf die Kügelchen konzentrieren sondern auf 
gebrochene Lötstellen, Haarrisse ...

Gruß Dietrich

von Gustl B. (-gb-)


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Die Kügelschen deshalb, weil ich vermute, dass wenn da soviel Lot nach 
oben gewandert ist, es irgendwo jetzt fehlt. Also wenn ich diese Kugeln 
war mache das Lot wieder dorthin fließt wo es gebraucht wird um Dinge zu 
verbinden.

von Mattse Liebermann (Gast)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Sehr gut, dann werde ich das (wenn Besitzerin erlaubt) so machen und an
> dieser Stelle berichten. Hab sowas halt noch nie gemacht und da ist das
> dann schon seltsam ...
>
> Richtig, mehr kann nicht kaputt gehen, also im schlimmsten Fall kann ich
> bei eBay Ersatz kaufen.
>
> Ich melde mich dann in ein paar Tagen wieder.

Genau so solltest mal vorgehen. Probieren hilft, und wenns keinen Erfolg 
hat, dann hast es versucht. Ob dann Ersatz-Board kaufst, hängt natürlich 
davon ab, ob sich ein Umbau lohnt, und was er wertmäßig in Punkto Kosten 
mitsich bringen würde.

Wer schön, wenns klappen würde.
Danke für die freundliche Mitarbeit hier.

Viel Erfolg dann und ich drück mal die beiden Daumendingens am großen 
Zeh (kleiner Gag meinerseits nebenbei -:) - is so meine Art)

Gruß aus Kassel

von Klaus2 (Gast)


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...ich wette, die perlen sind seit produktion da und einfaxch 
durchgesackt beim IR löten (board wurde quasi über kopf gelötet).

Ich würde entweder den backofen wählen, wobei mir 130° etwas niedrig 
vorkommt, oder zum heißluftföhn greifen und die GPU mal föhnen - geht 
schneller, ist aber vll etwas riskanter wg popcorn effekt & 
zieltemperatur.

Klaus.

von Gustl B. (-gb-)


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W00t? Du hast an einem Zeh zwei Daumendingens? Ab zum Arzt!

von Mattse Liebermann (Gast)


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Gustl Buheitel schrieb:
> W00t? Du hast an einem Zeh zwei Daumendingens? Ab zum Arzt!

hihi, nee, des war doch nur nen Abschluß-GAG - oder unter unter 
Nichtverständigen: ein Spaß- zum Schluß....
 kicher weiter so..;)

Gruß zurück

von Gustl B. (-gb-)


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Also ich kannte den Gag nur so, dass man die beiden Dicken Zehen drückt, 
dieser weitere Gag war mir neu, werde ich mir aber merken :-D

von Icke ®. (49636b65)


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Nur mal als Denkanstoß, bevor bleifreies Lot anfängt zu schmelzen, sind 
Temperaturen von weit über 200°C nötig. Direkt unter einem Grafikchip 
könnten die evtl. auftreten, nicht aber mitten auf der Platine. Außer 
das Notebook stammt aus einem abgebrannten Haushalt.

von Mattse Liebermann (Gast)


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Klaus2 schrieb:
> ...ich wette, die perlen sind seit produktion da und einfaxch
> durchgesackt beim IR löten (board wurde quasi über kopf gelötet).
>
> Ich würde entweder den backofen wählen, wobei mir 130° etwas niedrig
> vorkommt, oder zum heißluftföhn greifen und die GPU mal föhnen - geht
> schneller, ist aber vll etwas riskanter wg popcorn effekt &
> zieltemperatur.
>
Die  meinerseits erwähnten 130 Grad Hitze im Backofen fgenügen insoweit, 
weil ja die Oberflächenstruktur des gesamten Boards nicht "verschmolzen" 
werden soll, sondern lediglich kritsche Stellen soweit erhitzt werden, 
bis das "Abdecklot" so "weich" wird, dass sich eventell gebildete 
Haarrisse und/ oder Fasern, die sich mit der Zeit gebildet haben können, 
nur schliessen / verfließen! Er soll ja nicht das Motherbord wie nen 
Hefeteig backen, hey!

130 Grad genügen, ich habs selbst vilemal so gemacht, und es hat immer 
geholfen. Das mit Deinem Fön-Vorschlag ist zu PUNKTUELL konzentriert und 
kann im Schlimmsten anzunehmenden Fall PUNKTUELL betroffen erhitzte 
Bauteile zerstören, deshalb rate ich davon ab.

Und was die Lotkügelchen angeht: Nochmal als Tip: ICH seh auf diesen 
Bildern von ihm oben KEINEN Grund, warum man hier zwangsweise 
Lötversuche und / oder andre Methoden WEGEN dieser Lotkügeln machen muß.

Ok, ich seh nur die Fotos, das Board hab ich nicht vor mir, Fotos können 
auch täuschen / verfälschen, na gut, aber ich geb nur soweit Infos 
weiter, die ich selbst erkennenderweise (!!) anhand dieser 
Fotos!-sorry!)  für SINNVOLL und eben auch für NICHT sinnvoll halte.

Ob es was bringt, darüber noch weitere Hellsehereien zu veranlasen, 
bleibt erstens dem Anfragenden oben überlassen, genauso überlasse ich es 
ihm ja, den Tips zu folgen, die ich versucht hab, ihm hier zu 
hinterlassen.

Wenns hier Hellseher gibt, die mehr wissen, als grundbezogen, ok, ich 
trete mal ab in den Hintergrund und bin gespannt, was für Fantasien hier 
zu seinem Anliegen hier noch so auftauchen.

Gruß

von Gustl B. (-gb-)


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Also fönen möchte ich lieber nicht, das ist schlecht dosierbar und kann 
dann Teilchen wegpusten wenn das Zinn weich ist. Lieber Backofen. Da 
teste ich dann mal langsam und drehe die Temperatur hoch wenn es nix 
gebracht hat.

von Mattse Liebermann (Gast)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Also fönen möchte ich lieber nicht, das ist schlecht dosierbar und kann
> dann Teilchen wegpusten wenn das Zinn weich ist. Lieber Backofen. Da
> teste ich dann mal langsam und drehe die Temperatur hoch wenn es nix
> gebracht hat.

Richtig! Da machste auf jedenfall nicht noch mehr kaputt, als im Moment.

Wünsche dass es klappt, stehen ja weiter oben schon. Und wenn das Board 
tatsächlich diese Prozedur "überlebt" und wieder funktioniert, wärs ja 
mal cool, hier ein "lebendiges Foto" des Lappis zu sehen.. Musst nicht, 
aber wäre interessant und ein guter Abschluss, würd ich meinen.

 Schöne Woche dann mal...

Gruß aus Kassel

von Gustl B. (-gb-)


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Danke, werde ich machen! Ich wünsche ebenfalls schöne Tage!

von Gustl B. (-gb-)


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So, Platine ist da und war schon 20 Minuten bei 140°C und 20 Minuten bei 
160°C im Ofen. Also nacheinander. Das Board startet wohl ganz normal, 
also Lüfter dreht, LEDs gehen an, ... aber immernoch kein Bild.

Jetzt lasse ich es ne 15 Minuten bei 190°C drinnen.

Ganz schön robust die Teile.

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Es funktioniert!

Musste bis auf 200 - 210°C hochgehen (20 Minuten), Platine riecht auch 
echt ungesund und hat deutlich nachgedunkelt :-)

Vor allem finde ich das extrem krass wie robust so Hardware ist, also da 
sind ja durchaus filigrane Bauteile dabei.

Die Lotkügelchen auf den Fotos sind immer noch da, die waren also nicht 
der Grund.

Weil ich es nicht runterbekommen habe (ist verklebt) habe ich das mit 
Kühlkörpern und Lüfter gebacken - auch der dreht noch. Hatte aber Angst, 
dass der Anpressdruck der Kühlkörper das Lötzinn herauspresst, also sich 
die einzelnen Bälle des BGA untereinander verbinden wenn da von oben 
Druck drauf ist.

Vielen Dank an alle Beteiligten!

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Ja war schon ne neue Erfahrung, aber werde ich mir merken, braucht man 
vielleicht noch öfter.

von Fritz (Gast)


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Ich habe ähnliches Problem.. aber mit einer SSD von Mushkin eine 480 GB 
SSD Sata3

Ich wollte nicht erst extra neuen Beitrag eröffnen, wenn nicht lieber 
Admin dann verschieben.

Zum Problem:

Die 2,5 Zoll SSD ging ca. 1 Woche Problemlos. Wurde im Bios bei
jedem Booten gut erkannt.

Nach ca. 8 Tagen war sie beim booten dann auf einmal nicht mehr da und 
nur die andere (eine Sandisk Sata3 SSD, welche die Boot-SSD ist)und 
natürlich das DVD-Laufwerk, alles Sata Geräte.

ich habe denn erst mal die Anschlüsse wie Datenkabel sata und Stromkable 
mit den ca.8 oder 9 Kontakten am Sataanschlusss überprüft. Alles ok und 
auch mal diese "defekt" Mushkin SSD an andere Sata-Ports angeschlossen, 
alles ohne Erfolg die SSD war nicht sichtbar.

Da ich 62 jahre bin und mal 15 Jahre PC-techniker war, habe ich ein 
bisschen Erfahrung schon und ich besonn mich auf die "Backofenmethode".

Und tatsächlich, heute legt ich die SSD (also nur die Leiterplatte OHNE 
Gehäuse) in eine feuerfeste Glaskanne, stellte diese auf die 
Elektroherdplatte und erhitze die. ungefähtr 5 Minuten von jeder seite 
so das die Platine ziemlich heiss war und sich sie gerade noch so 
anfassen konnte.

Dann, nachdem sie nur ein wenig abgekühlt war, im PC angeschlossen und 
sieh da, sie war sofort im Bios sichtbar und auch konnte unter Windows 
auch formatieren wie gewohnt auf alle Daten zugreifen.

Doch die Erfolgsfreude währte nicht lange. PC runtergefahren 
ausgeschalten nach ca. 6 Stunden PC wieder gebootet, Mushkin SSD wieder 
nicht erkannt.

Dann wieder die selbe Prozedur wiederholt mit dem erhitzen auf der 
Herdplatte im Glasgefäss und bis jetzt läuft die Mushkinplatte im PC 
seit 2 Stunden.

Ich habe Bedenken das morgen früh wenn ich den PC boote weider diese 
Mushkin SSD nicht da ist.

Es sieht so aus, das da auch Lötstellenprobleme vorliegen. Blos auf der 
SSD Platine sind nun die Speicherchips und viele klein SMD-Elemente 
verlötet und der Controllerchip und  viele kleine Chips. Wie soll man da 
herausbekommen welche Lötstelle die Probleme macht ?

Und alles nachlösten mit einem kleinen Lötkolben ist bei der Vielzahl 
der Lötstellen unvorstellbar.

Man könnte höchsten von unten mit der Fönmethode versuchen Bereiche zu 
erhitzen, denn wenn man auf die Bauteile mit dem Heisluftstrom des Fönes 
bläst, kann es passieren das dann SMD-Bauteile sich lösen und weg 
fliegen.

Habt Ihr hier, die Ihr ja schon Motherboards und Grafikkarten mit der 
Backofenmethode (Erhitzen der Platine) und mit Grafikkarten gefixt habt 
einen Tipps für mich wie ich die Mushkin SSD wieder IMMER fixen kann, 
nicht nur immer paar Stunden ? Die hat auch noch 280 Euro vor 4 Wochen 
gekostet.

Danke für Tipps dazu auch eventuelle direkt an Mail: 
fritz122@hotmail.com

Gruß Fritz

von Surli (Gast)


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Fritz schrieb:
> auch konnte unter Windows
> auch formatieren wie gewohnt auf alle Daten zugreifen.

Willst uns verarschen, oder?

von Andi_73 (Gast)


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Ich würde erstmal von der Garantie Gebrauch machen, das wird aber jetzt
schwer, da du die SSD ja schon geöffnet hasst.

Ansonsten SSD Platine Backen und dann im Gehäuse montieren.
An den Chips Wärmelaitpads anbringen, so Dick das die Chips vom Gehäuse 
an die Platine gepresst werden.


Zum Beispiel sowas hier:

http://www.caseking.de/shop/catalog/CPU-Kuehler/Waermeleitpaste-Pads/Akasa-AK-TT12-80-Thermal-Adhesive-Tape::7022.html

von Gustl B. (-gb-)


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Also erstmal Respekt, ich würde da die Garantie in Anspruch nehmen.

Jetzt ist die eigentliche Frage warum die immer wieder kaputt geht. Da 
sich das Problem durch Hitze lösen lässt wird es vermutlich auch durch 
Hitze ausgelöst. Ich würde zuerst prüfen wie warm die SSD im Betrieb 
wird. Vielleicht auch mal ohne SSD-Gehäuse betreiben die Platine weil 
man dann genauer gucken kann wie warm die wird. Und dann irgendwie 
kühlen, also thermal mit dem SSD-Gehäuse verbinden die warmen Chips oder 
die SSD irgendwie in den Luftstrom eines Lüfters bringen, ...
Dauerhauftes aufbacken ist jedenfalls keine wirkliche Lösung.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Also erstmal Respekt, ich würde da die Garantie in Anspruch nehmen.

Nee, Gewährleistung. Die Zeitangaben sind etwas wirr, aber aufgrund von

Fritz schrieb:
> Die hat auch noch 280 Euro vor 4 Wochen
> gekostet.

nehme ich an, dass die Platte vor maximal 4 Wochen gekauft wurde, also 
kommt hier Gewährleistung zum tragen. Da die SSD vor weniger als sechs 
Monaten gekauft wurde hätte hier der Verkäufer dann nachweisen müssen, 
dass der Defekt beim Kauf noch nicht bestand.

Nach dem Erhitzen auf dem Herd stehen die Chancen jetzt nicht schlecht, 
dass man die Platte abschreiben kann, sofern der Defekt sich nicht 
persistent beheben lässt.

Selbst wenn der Defekt sich beheben lässt wäre mir das Ganze zu heikel, 
da nicht gesagt ist, dass die SSD nicht doch irgendwann, am besten wenn 
gerade wichtige Daten drauf sind, wieder rumspinnt.

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Ok, hab keinen plan von Garantie und Gewährleistung und so. Aber du 
sprichst da was wichtiges an:

So einem Datenträger kann man dann nichtmehr vertrauen.

Ich mache das schon lange so, dass alle Platten sofort rausgeworfen 
werden sobald da defekte Blöcke auftreten oder die sich sonst wie 
komisch verhalten. Vor so zwei Jahren hab ich mehrere Intel SSDs 
rausgeworfen nachdem eine der Baureihe nach einem Neustart alle Daten 
verloren hatte (der bekannte 8MB Bug).

Natürlich sollte man immer ein Backup haben und kann solche Datenträger 
für unwichtige Sachen noch weiterverwenden, ich würde das aber nicht 
wollen.

Und noch etwas Anderes:

Weil die SSD nicht zum Hersteller/Verkäufer geschickt wurde, entsteht 
diesem kein Nachteil sondern der hat diese SSD verkauft mit Erfolg. Das 
ändert also nichts an dessen Produktionsstandards wie es vielleicht 
geschehen würde, wenn da öfters defekte Produkte zurückkommen würden.

von Grundschüler (Gast)


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Fritz schrieb:
> Es sieht so aus, das da auch Lötstellenprobleme vorliegen.

Das kann aber auch ein Kontaktproblem innerhalb eines chips sein, da 
hast du dann praktisch keine Chance zur dauerhaften Reparatur.

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