Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Schrittmotoren entkoppeln? Zu laut


von verwirrter (Gast)


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Hallo
Ich habe eine Cnc Fräse platzbedingt auf meinem Dachboden aufgestellt. 
Nun ist es so das ich Die Schrittmotoren in der Wohnung dadrunter recht 
gut Hören kann. Die Frässpindel hingegen welche eigentlich lauter ist 
höre ich kaum. Dieses kann ja nur an den Vibrationen der Motoren liegen.

was gibt es für Möglichkeiten diese zu vermindern? Würde es helfen die 
ganze Cnc auf Gummifüße zu stellen? Kann man die Motoren endkoppeln ohne 
das sie Wackeln?

von TN (Gast)


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Falls der Dachboden noch nicht trittschallgedämmt ist, würde ich mich
mal in diese Richtung hin orientieren. Wie schaut übrigens die Unter-
konstruktion der Fräse aus, steht sie direkt auf dem Fussboden?

von Leuchtmensch (Gast)


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Du kannst die Motoren auch (wenn es das Drehmoment und Drehzahl erlaubt) 
im Halbschritt o.A. betreiben.

von Amateur (Gast)


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Schau mal bei den Hi-Fi-Fetischisten nach. Ein häufig, bei Lautsprechern 
auftretendes Problem.

Ein Sandwich aus Isolation (unten) und Holzbohlen (oben) nimmt hörbare 
Resonanzen, leider sehr gut auf.

von stephan (Gast)


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für die NEMA Motoren gibt es Montagedämpfer. Die sind aber nicht ganz 
günstig. wenn Deine Konstruktion geeignet ist nimm Gummifüße oder besser 
eine dicke Gummimatte.

von Georg (Gast)


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stephan schrieb:
> oder besser
> eine dicke Gummimatte.

Gibts im Baumarkt für Waschmaschinen und Trockner.

Georg

von oszi40 (Gast)


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Es gibt mechanische Ursachen, die man mit Gummifüßen oder Gewichten 
dämpfen kann und es gibt elektronische Ursachen wie das Piepen, das man 
durch Frequenzänderung aus dem Resonanzbereich bringen könnte. Manchmal 
hilft auch choppern der SM-Ansteuerung mit >20kHz.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Das Piepen dürfte hier weniger das Problem sein, sonst würde die 
Oberfräse mehr stören. Das Problem sind die niedrigen Frequenzen, die 
durch den schrittweisen Betrieb des Motors entstehen [1] und über das 
Gestell an den Boden abgegeben werden.

Es gibt verschiedene Abhilfemaßnahmen, die aber z.T. auch wieder 
Nachteile mit sich bringen:
- Ansteuerung per Halbschritt, besser per Mikroschritt (1/4, 1/8, ggf. 
1/16, wenn die Software schnell genug ist). Entgegen der landläufigen 
Meinung wird das Drehmoment nur unwesentlich reduziert, und auch nur in 
Bereichen, in denen der Motor noch sein volles Moment erreicht.
- Entkopplung der Motoren über Dämpferelemente [2]. Bringt zusätzliche 
Nachgiebigkeiten und reduziert somit die Genauigkeit. Bei "Käsefräsen" 
spielt das aber keine wesentliche Rolle. Auch möglich: Anbindung der 
Motoren über Zahnriemen. Dann bleibt zwar der Motor mit dem Gestell 
verbunden, die Last ist aber über den dämpfend wirkenden Zahnriemen 
angekoppelt. Eine sinnvolle Riemenvorspannung ist wichtig, sonst baut 
man sich ein schwingungsfähiges System auf.
- Entkopplung der Maschine vom Tisch bzw. den Tisch vom Untergrund. Kann 
sich ggf. Nachteilig auf das Fräsergebnis auswirken, weil die Maschine 
in sich dann stärker schwingt.
- [Nachtrag]: Falls die Motoren überdimensioniert sind (insbesondere im 
unteren Drehzahlbereich) kann es auch helfen, den Motorstrom niedriger 
einzustellen. Gerade im Hobby-CNC Bereich werden die Motoren oft viel zu 
groß gewählt, weil Erfahrungswerte fehlen und man spätere Änderungen 
vermeiden will.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

[1] 
http://www.schrittmotor-blog.de/einschwingverhalten-von-schrittmotoren/
[2] http://www.schrittmotor-blog.de/resonanzen-bei-schrittmotoren/

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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@oszi40
An viele, von Dir gewünschte, Parameter kommt Otto-Normal-Fräser gar 
nicht ran.

Einzig, und auch das nur indirekt, kommt man an die 
Schrittgeschwindigkeit, über die Vorschubangaben heran.

Anders sieht es nur bei Eigenbauten mit Eigenprogrammierung aus. Darüber 
hat sich aber der TO nicht ausgelassen.

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