Forum: HF, Funk und Felder Was ist das für eine Röhre


von Peter Z. (Gast)


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Habe in einem Gerät diese Röhre geknipst.
Es soll eine "250" sein?!
Leider Photo total unscharf, war dunkel.
Kennt die jemand?
Hätte gerne eine für meine Sammlung, gerne auch gebraucht, wie teuer? Wo 
kaufen?

von Udo N. (weinbauer73)


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Laut lesbarer Aufschrift "5D22" konnte ich ein Datenblatt zu 4-250A/5D22 
finden. Vielleicht hilft das ein klein wenig weiter. 
http://frank.pocnet.net/sheets/049/4/4-250A.pdf

von MaWin (Gast)


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von Peter Z. (Gast)


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Besten Dank!

Wie ich den technischen Daten entnehme ist die Röhre ja ideal für 
HIFI-Röhrenverstärker in Class A   ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter Zz schrieb:
> Wie ich den technischen Daten entnehme ist die Röhre ja ideal für
> HIFI-Röhrenverstärker in Class A   ;-)

Kein Witz: für AM (mit Anodenmodulation) benötigt man einen
NF-Verstärker mit gleicher Leistung wie die (HF-)PA.  Folglich hatte
der Standard-250-kW-Mittelwellensender aus dem Funkwerk Köpenick
je 2 baugleiche Röhren sowohl für die eigentliche Sendeendstufe als
auch für den Modulationsverstärker.  Die waren allerdings
wassergekühlt (mit destilliertem Wasser, denn das Wasser musste ja
die Anodenspannung von einigen kV gegen Erde isolieren können).

Hier gibt's ein paar Fotos:

http://www.funkerberg.de/museum/koepeniker/koepenicker.htm

: Bearbeitet durch Moderator
von Heinz Wäscher (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Kein Witz: für AM (mit Anodenmodulation) benötigt man einen
> NF-Verstärker mit gleicher Leistung wie die (HF-)PA.

Aber klar doch. Der NF-Verstärker moduliert den Anodenstrom der 
HF-Endstufe.Der Modulatonsverstärker muss also die Leistung der beiden 
HF-Seitenbänder aufbringen, die bei AM oberhalb und unterhalb der 
Trägerfrequenz im Abstand der Modulationsfrequenz auftreten. Abhängig 
vom Modulationsgrad und dem Wirkungsgrad der HF-Endstufe muss die 
NF-Endstufe sogar mehr Leistung liefern als die HF-Endstufe.

Grüße

von Peter Z. (Gast)


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Udo Neist schrieb:
> Datenblatt zu 4-250A/5D22

entnehme ich, das diese Röhre strahlungsgekühlt ist.

Ich habe in dem Netzteil in dem diese Röhre verbaut ist keinerlei 
Kühlungsmaßnahmen sehen können. (wer sagt da, ich soll mir mal ne Brille 
kaufen?)
Kann sein, das da unter dem Röhrensockel ein kleiner Lüfter ist, der 
durch die Löcher pustet.

Plate disipation 250W max
Grid 2 disipation 35W max
Filament noch mal 72W

sind summa summarum 350W die weggekühlt werden müssen!
Finde es idiotisch solche Leitung an die Wände des Gerätes abzustrahlen, 
das dann unnötig heiß wird. => Elkos und andere Bauteile danken es mit 
einer hohen Ausfallwahrscheinlichkeit.

Wenn ich so ein Gerät mit solch einer Röhre konstruieren müsste, währe 
mein Ansatz rund um die Röhre schwarze Kühlkörper zu positionieren die 
von der Strahlungswärme erwärmt werden. Mit Lüftern diese Wärme jetzt 
rauspusten.
Die Luftmenge der Lüfter so wählen, das die Kühlkörper nicht wärmer als 
sagen wir mal 45°C werden. Ansatz so OK?

von Soul E. (Gast)


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...oder die Röhre in einer Art Kamin anordnen und unten ein paar Löcher 
ins Chassis machen. Dann steigt die heisse Luft nach oben und zieht von 
unten Frischluft nach. Bis in die späten '80er war das eine durchaus 
gebräuchliche Technik, auch für Halbleitergeräte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter Zz schrieb:
> Finde es idiotisch solche Leitung an die Wände des Gerätes abzustrahlen,
> das dann unnötig heiß wird. => Elkos und andere Bauteile danken es mit
> einer hohen Ausfallwahrscheinlichkeit.

Röhrenschaltungen haben in dieser Hinsicht nicht viel mit der heutigen
Halbleiterei gemeinsam.  Dass die Anodenbleche einer strahlungsgekühlten
Senderöhre insbesondere bei Fehlabstimmung schon mal ein wenig glühen
können, war dazumals nicht unnormal.  Ja, die Kiste wird heiß dabei.
Damalige Elkos hatten eine deutlich geringere Packungsdichte als
heutige, und bei einer fetten Sende-PA wurde das Netzteil auch schon
mal separat aufgebaut und stand dann unter der PA.  Heutige Elkos
sterben ja vor allem deshalb so schnell, weil die durch die hohen
Schaltfrequenzen auftretenden Impulsströme viel Eigenerwärmung
verursachen, das Problem hatte so ein Röhrensender nicht.

Dass man ihm bei beengten Platzverhältnissen schon auch mal eine
Zwangskühlung verpassen konnte, steht auf einem anderen Blatt.  Die
im Datenblatt angegebene Strahlungskühlung bezieht sich ja nur darauf,
dass die Röhre selbst keine weiteren Kühlmaßnahmen anbietet.

von Martin S. (led_martin)


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Im Bild, das Peter Zz (bastelboy) zeigt, ist ein Kühlkörper am 
Anodenanschluß zu sehen, da wurde also schon etwas nachgeholfen, bei der 
Wärmeabfuhr.

Mit freundlichem Gruß - Martin

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