Hallo liebe Leute, ich will im Rahmen meiner Masterarbeit einen Drei-Phasen-Wechselrichter aufbauen. Mir stehen bereits die H-Brücken Module sowie passende Gatetreiberplatinen zu Verfügung. Auch programmtechnisch wurde einiges Vorgearbeitet (Raumzeigermodulation), es muss "nur" einiges angepasst werden. Es geht hier nicht darum einen optimierten Wechselrichter aufzubauen sondern lediglich am Ende die 3 Sinuskurven hinzukriegen. Ich denke in 6 Monaten muss das drin sein. Ich habe im Laufe des Studiums viele theoretische Dinge gelernt, diese aber zum großen Teil nicht in der Praktik angewandt. Meine Frage bezieht sich eigentlich nur auf den Leistungsteil, wo ich mir grade Überlegungen mache bezüglich weiterer Beschaltung (Snubber, Bremschopper usw.) Meine Fragen: 1.Was muss ich beim Leistungsteil beachten?(Passive Elemente..) 2.Gibt es dazu Literatur/Paper? In den Lehrbüchern die ich zur Hand habe wird vieles als Ideal angenommen 3.Gibt es Schaltpläne die mir helfen könnten? Beste Grüße und vielen Dank für jede Info Bernd
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Bernd Heinrichs schrieb: > 1.Was muss ich beim Leistungsteil beachten?(Passive Elemente..) Rückspeisung (Bremschopper) Kurzschluss und Überlastung (Strom und thermisch) letztlich EMV > 2.Gibt es dazu Literatur/Paper? Was willst du eigentlich bauen ? 3-Phasen Motoransteuerung aka brushless DC (richtige Autos, 100kW) oder Drehstromnetz (aka Generator, Photovoltaik) Inselbetrieb oder netzgeführter Betrieb ? Dann achte auf Netzfreischaltung. Hier indische Grundlagen die du schon seit dem Kindergarten kennen solltest (sind mir nur beim googlen aufgefallen): http://www.ijrer.org/index.php/ijrer/article/viewFile/771/pdf Klar gibt es viele Bücher. > 3.Gibt es Schaltpläne die mir helfen könnten? Wenn man Sinus haben will, helfen magic sinewaves von Tinaya.
Ich hoffe du hast von deinen Leistungshalbleitern ordentlich Ersatz auf Lager? Davon werden bei der Entwicklung nämlich einige sterben! Bei der Entwicklung musst du 1000 Dinge beachten, da gibt es kein Patentrezept. Was du definitiv brauchst, ist vernünftige Messtechnik (Programmierbare Last, Scope.....) Und reichlich Erfahrung mit Schaltungstechnik, die du als Student wohl eher nicht hast.
Bernd Heinrichs schrieb: > ich will im Rahmen meiner Masterarbeit einen Drei-Phasen-Wechselrichter > aufbauen. Mir stehen bereits die H-Brücken Module sowie passende > Gatetreiberplatinen zu Verfügung. Auch programmtechnisch wurde einiges > Vorgearbeitet (Raumzeigermodulation), es muss "nur" einiges angepasst > werden. Und was genau ist dann deine Aufgabe? > Es geht hier nicht darum einen optimierten Wechselrichter aufzubauen > sondern lediglich am Ende die 3 Sinuskurven hinzukriegen. Ich denke in 6 > Monaten muss das drin sein. Das sollte locker in weniger als 2 Monaten drinnen sein. > Meine Frage bezieht sich eigentlich nur auf den Leistungsteil, wo ich > mir grade Überlegungen mache bezüglich weiterer Beschaltung (Snubber, > Bremschopper usw.) Ich nehme an, dass du eine DC Quelle im Labor stehen hast? Und als Last wirst du dann drei große Widerstände verwenden? Oder schließt du einen Motor an die drei Phasen oder soll es eine Netzanbindung werden? Wenn es wirklich nur drei simple Widerstände als Last sind, dann ist die Aufgabe nicht sonderlich schwer. Offener oder geschlossener Regelkreis? > Meine Fragen: > 1.Was muss ich beim Leistungsteil beachten?(Passive Elemente..) Ich würde dir empfehlen, im Gleichspannungszwischenkreis entsprechende Elkos zu verwenden zwecks Entkopplung von der Quelle. Je nach Anwendung (Motor oder Netzanbindung) musst du dir über eine entsprechende Filterung Gedanken machen. Gewöhnlich nimmt man einen LC oder LCL Filter. In der Motoranwendung lässt man das Filter weg, weil die Statorinduktivität bereits eine Filterung vornimmt. > 2.Gibt es dazu Literatur/Paper? Mehr als genug. Vorher musst du aber sagen, was der Anwendungszweck sein soll. > In den Lehrbüchern die ich zur Hand habe wird vieles als Ideal > angenommen Sollte man auch im ersten Schritt machen. Im PCB Layout muss man sich dann über die realen Dinge Gedanken machen. > 3.Gibt es Schaltpläne die mir helfen könnten? Nun versuch das erstmal alleine auf die Reihe zu bekommen. Was willst du denn als dein Eigen ausgeben, wenn du bereits die Software sowie die Treiberplatinen gestellt bekommst und dann auch noch den Schaltplan von einem Wechselrichter. Viel mehr bleibt dann nicht mehr übrig außer Malen nach Zahlen. :D Ich würde mich an deiner Stelle nicht allzu verrückt machen. Es ist eine simple Zwei-Level Topologie, die ist sehr überschaubar. Wenn dein Betreuer spendabel ist, würde ich auf eine 4 Lagige Platine setzen, weil das dein Layout erheblich vereinfacht. Bei Fragen, nur zu.
NoNever schrieb: > Bei der > Entwicklung musst du 1000 Dinge beachten, da gibt es kein Patentrezept. Sehe ich anders. Die Grundregeln sind alle gleich. Strompfade möglichst kurz halten; Anbindung von Treiber und Schalter möglichst niederinduktiv, um ungewolltes Einschalten (Miller-Kapazität) zu verhindern. Ansonsten halt langsamer Schalten - optimiert soll sein Wechselrichter ohnehin nicht sein. Ein paar Klemmen für die DC Anbindung, ein paar Klemmen für den Ausgang. Die Last wird sowieso irgendwo unterm Tisch als Kasten stehen und schlicht über Leitungen mit dem Wechselrichter verbunden werden. > Was du definitiv brauchst, ist vernünftige Messtechnik (Programmierbare > Last, Scope.....) Und reichlich Erfahrung mit Schaltungstechnik, die du > als Student wohl eher nicht hast. Na ja, als Last kann man drei Widerstände nehmen. Und an das Scope muss man auch keine großen Anforderungen stellen. Er wird sicherlich nicht mit 20A / ns schalten. Ich finde, dass es eine nette Aufgabe für eine Masterarbeit ist. Allerdings ein bisschen wenig Inhalt, wenn Software und Treiber bereits gestellt werden.
Guten Abend, als erstes vielen Dank euch Allen für die Hilfe. Bin wirklich begeistert. MaWin schrieb: > Was willst du eigentlich bauen ? > 3-Phasen Motoransteuerung aka brushless DC (richtige Autos, 100kW) > oder Drehstromnetz (aka Generator, Photovoltaik) > Inselbetrieb oder netzgeführter Betrieb ? > Dann achte auf Netzfreischaltung. Es soll langfristig eine Motoransteuerung werden, ich werde das ganze jedoch nur an einer passiven Last testen. NoNever schrieb: > Ich hoffe du hast von deinen Leistungshalbleitern ordentlich Ersatz auf > Lager? Davon werden bei der Entwicklung nämlich einige sterben! Bei der > Entwicklung musst du 1000 Dinge beachten, da gibt es kein Patentrezept. Habe 2 Module als Ersatz. Also wie geschrieben soll das ganze nicht ans Netz oder an einem echten Antrieb hängen. Die Gate-Treiber sind speziell auf diese Module zugeschnitten (Totzeiten usw.). Hoffen wir mal das nicht so viel abbrennt :) Hans schrieb: > Und was genau ist dann deine Aufgabe? Ich soll ein 3-Phasen Wechselrichter aufbauen der in einer nachfolgenden Arbeit optimiert wird und dann an einen echten Antrieb geklemmt wird. In erster Linie soll das Ding erst mal laufen als "Anstoß". Hinzu sollen ein paar Messungen kommen (bei unterschiedlichen Schaltfrequenzen usw.). Hans schrieb: > Ich nehme an, dass du eine DC Quelle im Labor stehen hast? Und als Last > wirst du dann drei große Widerstände verwenden? Oder schließt du einen > Motor an die drei Phasen oder soll es eine Netzanbindung werden? Wenn es > wirklich nur drei simple Widerstände als Last sind, dann ist die Aufgabe > nicht sonderlich schwer. Offener oder geschlossener Regelkreis? Genau, DC-Quelle,ohmsch-induktive Last, so ist es eigentlich gedacht. Es soll schon ein geschlossener Regelkreis werden. Hans schrieb: > Nun versuch das erstmal alleine auf die Reihe zu bekommen. Was willst du > denn als dein Eigen ausgeben, wenn du bereits die Software sowie die > Treiberplatinen gestellt bekommst und dann auch noch den Schaltplan von > einem Wechselrichter. Viel mehr bleibt dann nicht mehr übrig außer Malen > nach Zahlen. :D Hast recht. Hans schrieb: > Ich würde mich an deiner Stelle nicht allzu verrückt machen. Es ist eine > simple Zwei-Level Topologie, die ist sehr überschaubar. Ja, denk ich auch. Hans schrieb: > Bei Fragen, nur zu. Vielen Dank, weiß ich wirklich zu schätzen. Werde da bestimmt darauf zurückkommen. Hans schrieb: > Ich finde, dass es eine nette Aufgabe für eine Masterarbeit ist. > Allerdings ein bisschen wenig Inhalt, wenn Software und Treiber bereits > gestellt werden. Ich muss schauen wie weit ich komme...die Arbeit war ein Vorschlag von mir selbst, da mich Wechselrichter sehr interessieren. Vielen Dank noch einmal an alle
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