Forum: Haus & Smart Home Frage zu Leitungsquerschnitten und Steckdosen im Keller


von Robin S. (der_r)


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Hallo zusammen,

ich habe mir den Elektriker meines Vertrauens ins Haus bestellt, damit 
er mir meinen neuen Herd anschließt und noch einige andere Arbeiten 
erledigen kann.

Eine davon ist, dass sich in der Nähe meines Serverschrankes im Keller 
keine brauchbare Steckdose befindet und daher 4 Steckdosen angebracht 
werden sollen. Ich muss dazu sagen: Es befindet sich in dem Schrank 
nicht ein einziger "richtiger Server", soll heißen, die Maximallast 
aller 4 Steckdosen beträgt ca. 80W, weshalb ich davon ausgehe, dass ich 
alle 4 auf eine Sicherung legen lassen kann (es sind nämlich 2 
Sicherungen noch frei im Verteiler...).

Dinge wie Redundanz usw. lassen wir mal außen vor, wenn die Sicherung 
fliegt, ist alles ohne Strom, ist mir klar, aber das ist auch alles 
andere als tragisch. Spricht dann bis hierher irgendwas gegen dieses 
Vorhaben?

Nun ist es so, dass 2 der 4 Steckdosen über einen Stromstoßschalter im 
Verteiler geschaltet werden sollen. Dieser wird mit 12V angesteuert und 
dient der Fernsteuerung zweier PoE-Komponenten im Serverschrank. In 
meiner Idealvorstellung fährt also der Elektriker von Sicherung A zu den 
zwei permanenten Steckdosen mit einer NYM-Leitung und ebenfalls von 
Sicherung A über den Stromstoßschalter mit einer weiteren Leitung zu den 
beiden schaltbaren Steckdosen. Richtig?

Ich frage das alles deshalb, weil ich eventuell gerne das Kabel vor dem 
Termin einziehen würde (ist wegen Umbaumaßnahmen gerade praktisch), 
sodass der Elektriker alles nur noch anschließen muss. Ich habe 
Mantelleitung NYM 3x1,5mm² und 3x2,5mm² hier und frage mich: Welche muss 
ich bei ca. 10m Länge verwenden, wenn die [2 Stränge mit jeweils 2] 
Steckdosen an einen einzigen 16A Leistungsschutzschalter angeschlossen 
würden? Keine Sorge- selbst anschließen werde ich das alles nicht und 
ich verlange sicher auch keine Garantie für die Richtigkeit, denn mit 
dem Risiko, dass der Elektriker dann am Ende vielleicht doch ein anderes 
Kabel einziehen möchte, muss ich dann wohl leben ;)

Ich weiß, es finden sich etliche Beiträge dazu im Internet. Einmal wird 
jedoch von "bei kurzen Leitungen und 16A-Begrenzung hast du auch bei 
1,5mm² nicht zu viel Spannungsabfall" und dann wieder von "neuerdings 
sind 1,5mm² Verkabelungen bei 16A überhaupt nicht mehr zulässig" 
gesprochen. Und da mein Fall ja doch nochmal eine Ecke spezieller ist, 
erhoffe ich mir hier einen guten Tipp. Eigentlich könnte ich auch gleich 
2,5mm² legen, nur ist 1,5mm² natürlich bequemer anzuschließen 
(Steckdosen befinden sich in einem Brüstungskanal). Was ist eure 
Einschätzung dazu?

Viel wichtiger ist mir aber noch eine andere Frage: Die zweite Sicherung 
würde ich gerne für meinen Carport verwenden, der eine Steckdose und 
eine Beleuchtung bekommen soll. Dies würde ich gerne selbst erledigen 
und dann abnehmen lassen, sodass der Elektriker daraufhin den bereits 
fertigen Carport nur noch an die Sicherung B anschließen muss. Erdkabel 
NYY 3x2,5mm² ist ordnungsgemäß bis zum Carport verlegt und endet dort in 
einer Verteilerdose. Von hier aus möchte ich nun die Steckdose und den 
Bewegungsmelder anschließen, an den wiederum zwei Außenleuchten 
angeschlossen werden sollen.

An die Steckdose habe ich NYM 3x2,5mm² gelegt, zumal diese sehr nahe an 
der Verteilerdose platziert ist.
Jetzt frage ich mich aber, wie es mit der Beleuchtung aussieht. Wie ich 
gelesen habe, sind Kabelquerschnitts-Verkleinerungen eigentlich nicht 
zulässig bzw. nach VDE wird eine erneute Absicherung gefordert.

Die Leitungslänge des Erdkabels beträgt ca. 20m, daraufhin folgen 3m NYM 
bis zum Bewegungsmelder und von dort aus ca. 6m bis zur Leuchte. Das 
Problem: 2,5mm² Mantelleitung ist richtig schlecht zu verlegen. Gerade 
im Bewegungsmelder gehts höllisch eng zu, auch müsste ich die 
Kabeldurchführungen an den Leuchten aufbohren- das 1,5mm²-Pendant passt 
dagegen einwandfrei hindurch. Mir ist klar, dass der Kabelquerschnitt im 
Endeffekt für den Kurzschlussfall natürlich der Sicherung angemessen 
sein muss. Irgendwie frage ich mich aber trotzdem, ob hier die 1,5mm² 
nicht doch zulässig wären, denn wegen insgesamt 12W an Last alles mit 
der dicken Mantelleitung anfahren zu müssen, wäre doch sehr ärgerlich.

Auch wenn dieser Weg gerne mal verschmäht wird (Stichwort: Die Sicherung 
bestimmt den Querschnitt- und nicht andersrum), würde ich hier wohl 
lieber die Sicherung anders auslegen als die NYM 3x2,5mm² Leitung legen 
zu müssen, WENN die Verkleinerung dann prinzipiell zulässig wäre. Da 
sogar 6A für die Zwecke (12W Beleuchtung, 100W TV (Stichwort Public 
Viewing ;) ) vollkommen ausreichen würden, frage ich mich, was Ihr 
machen würdet. Oder doch in den sauren Apfel beißen und alles im 
gleichen Querschnitt halten? Ich bin mir hier leider unsicher, ob die 
Regel vom "schwächsten Glied als Referenz" hier zählt, oder ob die 
Verkleinerung wirklich gar nicht zulässig ist?

Ich freue mich auf eure Antworten oder Meinungen!

von Lothar S. (loeti)


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Die Leitungsquerschnitte müssen der Sicherungen entsprechen.

Üblich ist, im Wohnungsbau, bei Wechselstrom 1,5 qmm und 16A B-Typ bei 
allen Anwendungen.

Grüße Löti

von Helge A. (besupreme)


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Auf der sicheren Seite bei 1,5mm² bist du (meist) mit 13A-Automaten. Es 
kommt auch auf die Verlegeart an wegen der zulässigen Erwärmung.
http://library.abb.com/GLOBAL/SCOT/SCOT209.nsf/VerityDisplay/C6ED3B4782C5F804C12572A5003A1CA0/$File/2CDC401002D0102.pdf 
Tabelle 4

von Lothar S. (loeti)


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> Auf der sicheren Seite bei 1,5mm² bist du (meist) mit 13A-Automaten.

Wenn der Elektriker das richtige Kabel nimmt sind's 16A bei jeder 
Verlegeweise!

Grüße Löti

von Thomas (kosmos)


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Und dann kommt einer ders nicht wusste und hängt einen Kompressor oder 
Staubsauger an deine TV Steckdose. Deswegen die Sicherung auf das 
schwächste Glied (Kabel) auslegen.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Robin S. schrieb:
> Nun ist es so, dass 2 der 4 Steckdosen über einen Stromstoßschalter im
> Verteiler geschaltet werden sollen. Dieser wird mit 12V angesteuert und
> dient der Fernsteuerung zweier PoE-Komponenten im Serverschrank. In
> meiner Idealvorstellung fährt also der Elektriker von Sicherung A zu den
> zwei permanenten Steckdosen mit einer NYM-Leitung und ebenfalls von
> Sicherung A über den Stromstoßschalter mit einer weiteren Leitung zu den
> beiden schaltbaren Steckdosen. Richtig?

Das kann er auf jedenfall so machen. Du kannst da auch ein 5-adriges 
Kabel legen, wenn du das da hast.

Helge A. schrieb:
> Auf der sicheren Seite bei 1,5mm² bist du (meist) mit 13A-Automaten.

Weder sein Keller noch sein Carport werden wärmegedämmte Wand sein, nur 
da sind 13A Automaten nötig. Für alles andere kannst du weiterhin mit 
16A absichern.

Robin S. schrieb:
> Ich bin mir hier leider unsicher, ob die
> Regel vom "schwächsten Glied als Referenz" hier zählt, oder ob die
> Verkleinerung wirklich gar nicht zulässig ist?

Doch, die Verkleinerung ist zulässig. Es gibt keine VDE-Norm, die einen 
maximal-Querschnitt für eine Sicherung fordert. Also du könntest 85mm² 
mit 10A absichern, wenn du das willst, weil du nach 25m auf 1,5mm² 
wechselst. Ist jetzt ein übertriebenes Beispiel, einfach nur zu 
Veranschauung. Die VDE sagt nur, dass die daran angeschlossene Leitung 
durch die Sicherung geschützt sein muss. Es gibt in der 0100t410 einige 
Berechnungen, die eingehalten werden müssen. Überprüft wird das dann 
Messtechnisch. Es gibt aber nirgends den Hinweis, das ein 
Querschnittwechsel nicht erlaubt wäre. Und alles, was nicht explizit 
verboten ist, ist erlaubt, wir sind ja nicht mehr DDR, da wars anders 
herum.


Dennis

von Hubert M. (hm-electric)


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Im Unterverteiler sollte noch Platz vorhanden sein für zwei 
Fi-Schutzschalter, denn die sind für Steckdosen heute vorgeschrieben.

von Helge A. (besupreme)


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Dennis H. schrieb:
> wärmegedämmte Wand

und Umgebungstemperatur immer unter 20°?

von Robin S. (der_r)


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Helge A. schrieb:
> immer unter 20°?

Im Keller ja. Außen natürlich nein...

Also ist 16A für den Carport wohl raus? Zumindest, wenn ich dort 1,5mm² 
legen will, hab ich das richtig verstanden?

Denn rein von der Verlegeart her wäre es laut dem Link bei ABB kein 
Problem, Knackpunkt wäre die von dir angesprochene Umgebungstemperatur.

Edit: Wegen RCD: Die gesamte Installation im Keller ist bereits durch 
einen abgesichert, also keine Sorge! (0.02A Fehlerstrom)

: Bearbeitet durch User
von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Helge A. schrieb:
> und Umgebungstemperatur immer unter 20°?

Wozu? Referenztemperatur ist immer 30 Grad, und auch da kannst du locker 
noch 16A drüber schicken.


Dennis

von Robin S. (der_r)


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Mal eine andere Frage, zum Thema Farbcodierung... Angenommen, mein 
Bewegungsmelder hat die typischen Anschlüsse Neutralleiter, Außenleiter 
L und L' (geschalteter Außenleiter) und ich möchte mit normaler 
Mantelleitung vom Bewegungsmelder aus einen Schalter anfahren, der L und 
L' verbinden kann und somit als Dauerlichtschalter fungiert. Welche 
Aderfarbe würde ich dann wofür nehmen? Braun von L zum Schalter und Blau 
vom Schalter zurück zu L'? Oder ist das gar nicht zulässig? Ich bin 
leider kein Experte, was die Regeln hierbei sind...

von Hubert M. (hm-electric)


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Das darfst du so machen....

von Oliver R. (orb)


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Blau ist für den geschalteten L zulässig. Blau währe auch für einen 
festen L zulässig, sollte aber vermieden werden. Nur Grün-Gelb ist 
ausschließlich für PE und nichts anderes erlaubt.

Ich verstehe nur diese Diskussionen über Sicherungen/Querschnitte im 
privaten Bereich nicht. Wenn 10A reichen (und das tun sie wohl in 90% 
der Fälle) nehm ich 1,5², wenn es 16A sein müssen 2,5². Warum will man 
grad da wo man nur Cent-Beträge spart alles bis zur Absoluten 
Sicherheitsgrenze ausreizen?

von Paul M. (paul_m65)


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Ich kenne kein privates Eigenheim (und ich kenne deren viele) wo außer 
für den Herd nicht überall 1,5qmm Leitungen ab Unterverteilung liegen 
die mit 16A B-Typ abgesichert sind. Man sollte also mal die Kirche im 
Dorf lassen. Verlegeart und Häufung beachtet kein Elektriker und eine 
Leitungslänge von etwa 10m wie in diesem Fall hier verursacht auch 
keinen erwähnenswerten Spannungsabfall.

von Chris K. (kathe)


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Paul M. schrieb:
> Ich kenne kein privates Eigenheim (und ich kenne deren viele) wo außer
> für den Herd nicht überall 1,5qmm Leitungen ab Unterverteilung liegen
> die mit 16A B-Typ abgesichert sind. Man sollte also mal die Kirche im
> Dorf lassen. Verlegeart und Häufung beachtet kein Elektriker und eine
> Leitungslänge von etwa 10m wie in diesem Fall hier verursacht auch
> keinen erwähnenswerten Spannungsabfall.

Mein Eigenheim hat als Zuleitungen zu den Räumen 2,5qmm.
Habe auch Cekon 5 pol 32 A + 16 A .....
Wenn ich nicht 16A hätte würden manche Sicherungen  auslösen wenn ich 
mal mit den großen Geräten spiele. ;-)


Gruss Chris

von Michael_ (Gast)


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Außer es gibt streitsüchtige Häuslebauer. Hier gab es ein Bsp., wo sie 
den Klein-Elektriker verklagt haben und zudem noch Recht bekommen haben.
Klugerweise hat der gleich Insolvenz angemeldet.
Wie gesagt, ein Eigenheim.

von J. A. (gajk)


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Michael_ schrieb:
> Außer es gibt streitsüchtige Häuslebauer. Hier gab es ein Bsp., wo
> sie
> den Klein-Elektriker verklagt haben und zudem noch Recht bekommen haben.
> Klugerweise hat der gleich Insolvenz angemeldet.
> Wie gesagt, ein Eigenheim.

Manchmal murksen die Elektriker aber auch rum: Eine Drehstromanschluss 
hat mir der Elektriker mit 1,5 "verkabelt". Bei unserer Tiefgarage 
spinnt das Licht (Zeitautomat läuft immer weiter), weil wohl 
Lichtschalter etwa in diesem Kalber:

http://www.amazon.de/MS-Warenvertrieb-Lichtschalter-Aufputz-Spritzwassergesch%C3%BCtzt-IP44/dp/B00EA8NBPO

im Außenbereich verbaut wurden, und zwar mit direkter Beregnung, es 
regnet also voll drauf.

Ein Schlosser macht jetzt Alu-Dächer über die Schalter...

von Michael_ (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Manchmal murksen die Elektriker aber auch rum: Eine Drehstromanschluss
> hat mir der Elektriker mit 1,5 "verkabelt".

Weißt du, wie groß dein Motor da sein kann?

von J. A. (gajk)


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Michael_ schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> Manchmal murksen die Elektriker aber auch rum: Eine Drehstromanschluss
>> hat mir der Elektriker mit 1,5 "verkabelt".
>
> Weißt du, wie groß dein Motor da sein kann?

Ja, rein formal kann das ein großer Motor sein. Trotzdem, da kauft man 
dann eine Verlängerung mit 5x2,5 und hat IM Verteilerkasten dann diese 
Strippen.
So eine streckenweise Querschnittsverkleinerung mag technisch ok sein, 
gefallen tut mir so etwas nicht.

Auch wenn es nichts mit der Installationsfrage zu tun hat - Italien 
macht sich sogar Sorgen, dass man mit Ganzjahresreifen, die bis 190kmh 
gehen und einem Auto, welches vielleicht 195kmh in den Papieren stehen 
hat, schlimm verunglücken kann - selbst wenn man in Italien ohnehin NIE 
an diese Geschwindigkeiten herankommen dürfte:

http://blog.vergoelst.de/2014/05/27/winter-und-ganzjahresreifen-in-italien-vom-15-mai-bis-14-oktober-also-im-sommer-verboten/

Wenn du jetzt sagst, dass man DA kleinlich ist, würde ich dir recht 
geben. Und klar, die 1,5 für die 20 cm sind auch kein Beinbruch. Dennoch 
kommt es mir etwas halbseiden vor.

von Amateur (Gast)


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Von wo aus willst Du eigentlich stoßen? Tasterposition?

Wo kommen die 12V her?

Üblicherweise werden Kleinspannung (12V) und Netzspannung (229V) 
getrennt verlegt.

Für den Taster zum Stromstoßschalter brauchst Du irgendwas mit zwei 
Adern. Also Klingeldraht bis ?x1,5².

Für die Stechdosenkombination reicht eine 4x1,5² Leitung aus. Las' aber 
im Schrank so viel hängen, dass der Elektriker überall damit hinkann.

von MirkoB (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Ja, rein formal kann das ein großer Motor sein. Trotzdem, da kauft man
> dann eine Verlängerung mit 5x2,5 und hat IM Verteilerkasten dann diese
> Strippen.

...sehe es mal anders rum: Da legt man 2,5mm² bis zur Steckdose und die 
Frau schließt ihren 2000W-Power-Staubsauger mit 10m 0,75m² an...

...oder die 40m(!) Verlängerungskabel 1,5mm² mit 3000W Laubsauger...
(http://www.amazon.de/Schwabe-Gummi-Verl%C3%A4ngerungsleitung-Verl%C3%A4ngerungskabel-Gewerbe-Baustelle/dp/B0001IP90M)

Um zurück zum Thema zu kommen:
Ich würde den Serverschrank mit 1,5mm² anfahren. Ich gehe nicht davon 
aus, dass dieser sehr weit vom Sicherungskasten entfernt ist. (und 4 
Steckdosen lassen sich besser in 1,5mm² verdrahten)
Beim Carport würde ich dann bis zur ersten Steckdose 2,5mm² legen und 
von dort aus mit 1,5mm² weitermachen.

Mirko

von Paul B. (paul_baumann)


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Mirko schrub:
>Ich würde den Serverschrank mit 1,5mm² anfahren.

Ich würde ihn überhaupt nicht anfahren. So ein Serverschrank ist 
sensibel
und reagiert mit Absturz, wenn er grundlos angefahren wird.
;-)

MfG Paul

von MaWin (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Und alles, was nicht explizit verboten ist, ist erlaubt, wir sind
> ja nicht mehr DDR, da wars anders herum.

Nö.

von Robin S. (der_r)


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So, heute war der Elektriker da und ich wollte euch nicht vorenthalten, 
wie wir nun weiter verfahren, vielleicht interessiert es ja jemanden.

Der Serverschrank wird -wie gedacht- über 5x1,5mm² angefahren, sodass 
man es sich hier möglichst einfach machen kann.

In der Querschnittsverkleinerung 2,5mm² --> 1,5mm² im Carport sieht der 
Elektriker auch überhaupt kein Problem, Schleifenmessung kommt noch, 
aber es bleibt wohl bei 16A (B).

Für den Serverschrank kommt eine FI-LS-Kombi rein, worüber dann alle 4 
Steckdosen laufen können.
Zudem wird der Serverschrank mit 6mm² Kabel geerdet.

Zum Thema 12V-Leitungen: Die Steuerleitung ist mit den LAN-Kabeln 
zusammen in einem separaten Kabelkanal verlegt, die letzen Meter vom 
Serverschrank zum Verteiler sind in einem PVC-Rohr, in dem nur die 
Steuerleitung drin liegt, sonst nichts.
Aaaber.. beispielsweise die häusliche Telefonleitung liegt schon immer 
in einem Kabelkanal bei mir daheim, in der auch so ziemlich alles liegt, 
was der Kabelmarkt so hergibt, soll heißen, Drehstromleitungen mit 
5x25mm² direkt neben der Telefonstrippe, ohne jeglichen Trennsteg oder 
Ähnliches, wurde damals eben so installiert, 1992 war das. Laut des 
Elektrikers ist die Regelung der Trennung einer der vielen Fälle, wo VDE 
und Konsorten völlig übers Ziel rausgeschossen sind. Niemand bohrt im 
Keller in einen Aufputz-Kabelkanal und wundert sich dann, dass die 
Telefonleitung unter Spannung steht, dann dürfte es nach der Logik auch 
keine Steckdosen geben, an denen man sich mit einem Nagel schon den Tod 
holen kann.

Also: So lange es keine Störungen gibt, hält er das für völlig 
unproblematisch (aber es schadet ja auch nicht, dass ich die Leitung 
separat gelegt habe), vielleicht steht ja jemand vor der selben Frage. 
Selbst wenn es vielleicht ein Kompromiss auf Kosten der Einhaltung 
jeglicher Normen ist, solange er es abnimmt, ist es mir gleich, das muss 
jeder selbst sehen. Aber glaubt mir, der hat Ahnung und Erfahrung, die 
Firma ist alles andere als klein und hat mir damals auch die für 
damalige Verhältnisse extrem komplexe Hausverkabelung 1a erledigt, bei 
der ein anderer Elektriker aus meiner Verwandtschaft am liebsten 
rückwärts wieder aus der Baustelle gelaufen wäre. Von daher vertraue ich 
ihm/ dem Betrieb da voll und ganz und wollte das nur mal einbringen, da 
ich gemerkt habe, dass dieses Thema gerne mal viel Diskussion um 
Isolation, Abstände, Trennstege und so weiter nach sich zieht. Aber wie 
gesagt, das muss wohl jeder für sich entscheiden.

Jedenfalls an dieser Stelle nochmals ein dickes Danke für die 
Hilfestellungen und auch für die wirklich sehr praktischen verlinkten 
Dokumente, manchmal sucht man eben selbst, aber kommt doch nicht drauf, 
ich habe beispielsweise genau eine solche Tabelle zuvor auch gesucht und 
nie gefunden, danke!

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Robin S. schrieb:
> beispielsweise die häusliche Telefonleitung liegt schon immer
> in einem Kabelkanal bei mir daheim, in der auch so ziemlich alles liegt,
> was der Kabelmarkt so hergibt, soll heißen, Drehstromleitungen mit
> 5x25mm² direkt neben der Telefonstrippe, ohne jeglichen Trennsteg oder
> Ähnliches, wurde damals eben so installiert, 1992 war das.

Ja gut, und wann hast du die 5x25mm² voll ausgereizt? Da kann in der 
Telefonstrippe schon was passieren. Aber dein Eli hat völlig Recht, in 
einer Heim-Installation sollte man die Kirche im Dorf lassen, ich hätte 
es auch so gebaut.

Von daher, freut mich das es zu deiner Zufriedenheit geklappt hat.


Dennis

von Michael K. (michel69)


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Hallo,

ich habe unser ganzes Haus selbst verkabelt. 2,5 ist tatsächlich etwas 
steif und benötigt auch grössere Radien beim Biegen. Daher habe ich 
immer vom Verteiler bsi zur ersten Dose des Zimmers 2,5 und im Zimmer 
dann 1,5 verwendet. Die spätere Nachmessung der Erdungswiderstände im 
Rahmen der Abnahme der Anlage ergab traumhafte Werte. Und bitte immer 
auf die Biegeradien achten!!! In Wärmegedämmten Wänden ist die maximale 
Belastbarkeit tatsächlich ebenso geringer, wie bei der Verlegung in 
Rorhren. Das liegt einfach daran, daß die in der Leitung entstehende 
Wärme nicht ordentlich abgeführt werden kann. Auf Stein oder Betonwänden 
oder im Beton (Achtung! hier nur "Erdkabel" verwenden) ist die 
Entwärmung dagegen ideal.
Nach der Installation sollte auch (besser vor dem Verschliessen der 
Wände) noch mal die Isolationsspannung gemessen werden (nur, falls doch 
irgendwo die Isolation irgendwie beschädigt wurde)

von Hubert M. (hm-electric)


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Warum auf Stein und im Beton Erdkabel?

von Aufmerksamer (Gast)


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Damit du ´was zu fragen hast.

von Helge A. (besupreme)


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Hubert Mueller schrieb:
> Warum auf Stein und im Beton Erdkabel?

Du kannst auch Schlauch oder Rohr legen. Nacktes NYM haut dir der 
Bauarbeiter mit dem Spaten durch.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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In einfachen Beton, den du selber zusammen mischt kannst du NYM legen. 
Nur wenn der Beton gerüttelt wird, wie also bei Bodenplatten oder Decken 
von Häusern üblich musst du NYY nehmen, das hält es aus. Oder du legst 
es in Rohr, dann kannst du auch wieder NYM nehmen.


Dennis

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