Forum: Platinen Gehäuse Steuergeräte RFID


von Prof. Eich (Gast)


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Hallo,

ich schreibe derzeit meine Bacheloarbeit, in der ich den Einsatz eines 
RFID-Transponders direkt im Steuergerät untersuchen soll. Es soll dabei 
um die Branchen Automobil sowie Konsum (Steuergeräte für Fernseher, 
Kühlschränke, Waschmaschinen usw.) gehen. Bei automoitve Steuergeräten 
ist das Problem, dass die Leiterplatten vom Platz her schon optimal 
ausgenutzt sind und damit kein Platz für den Transponder - der direkt 
mit den Pins am Mikrocontroller verbunden wird - auf der Platine ist. 
Außerdem sind die Gehäuse meistens entweder aus Metall oder einem 
leitfähigen Plastik, welche das Steuergerät für Radiowellen komplett 
abschirmen und die Anwendung sinnlos machen.

Daher meine Frage an Euch, ob Ihr Erfahrungen damit habt, aus welchem 
Material die Gehäuse von Steuergeräten im Konsumbereich sind? Diese 
müssen ja wesentlich geringere Auflagen und Sicherheitsbestimmungen 
erfüllen als dies im Automobilbereich der Fall ist...

Hab schon diverse Unternehmen angerufen, die mir bisher aber nicht 
weiterhelfen konnten (oder wollten). Daher hoffe ich, Ihr könnt mir 
weiterhelfen!

Schöne Grüße

von RFIDler (Gast)


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Ich habe schon RFID Leser mit Metallgehäuse gesehen.
Aber da muß natürlich im Bereich der Antenne eine Öffnung, verschlossen 
mit Kunststoff, sein.
Am besten geht sowas mit Antennen auf Ferritkern.
Meist hat man da aber eine recht begrenzte Reichweite und einen recht 
schmalen Lesebereich.

von Prof. Eich (Gast)


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Danke für Deine Antwort! Ist ja cool, dass es solche starken Tranponder 
gibt. Das Problem wird nur - wie du schon sagtest - die Reichweite sein, 
weil das Steuergerät entlang der Wertschöpfungskette ständig 
lokalisierbar sein soll. Das funktioniert denke ich mit einer kurzen 
Reichweite nicht so gut.

War gestern mal bei Bosch in der Steuergerätefertigung zu Besuch und die 
meinten, dass die nur Gehäuse verbauen die leitfähig sind. Deswegen bin 
ich jetzt auch verzweifelt auf der Suche nach Steuergeräten, denen ein 
"normales" Gehäuse reicht. Doch noch jemand Erfahrung auf dem Gebiet? :)

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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RFIDler schrieb:
> Meist hat man da aber eine recht begrenzte Reichweite und einen recht
> schmalen Lesebereich.

 Wobei 125KHz wesentlich besser als 13.56MHz sind...

Prof. Eich schrieb:
> weil das Steuergerät entlang der Wertschöpfungskette ständig
> lokalisierbar sein soll. Das funktioniert denke ich mit einer kurzen
> Reichweite nicht so gut.

 Mit passiven Transpondern wirst du dich damit abfinden müssen.

von RFIDler (Gast)


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Soll den von Außen über RFID mit dem Gerät kommuniziert werden, oder 
reicht eine einfache Identifikation des Gerätes?
Wenn Identifikation reicht kann an auch Außen ein RFID Label anbringen.
https://www.google.de/search?q=rfid+etiketten&biw=1287&bih=566&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=QesOVK3IBcnQ7AauzoD4Aw&ved=0CEoQsAQ

Oder einfach einen Barcode :)

von Prof. Eich (Gast)


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Es soll von außen über ein Lese-/Schreibgerät mit dem Tranponder 
kommuniziert werden, der wiederum mit dem Mikrocontroller kommuniziert. 
Ziel des ganzen soll dann bspw. sein das Steuergerät von außen mit 
seiner Software zu bespielen. Daher auch die ganze Problematik mit dem 
Transponder im Gehäuse :)

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Prof. Eich schrieb:
> ar gestern mal bei Bosch in der Steuergerätefertigung zu Besuch und die
> meinten, dass die nur Gehäuse verbauen die leitfähig sind. Deswegen bin
> ich jetzt auch verzweifelt auf der Suche nach Steuergeräten, denen ein
> "normales" Gehäuse reicht. Doch noch jemand Erfahrung auf dem Gebiet? :)

Es gibt durchaus auch Steuergerät mit Kunststoffdeckel, nach meiner 
Erinnerung hat der Airbag so was. Außerdem ist die Messerleiste 
("Stecker") aus Kunststoff, dort sollte man mit RFID durchkommen. Auch 
der schwarze Plastiknippel, den die meisten Steuergerätedeckel haben, 
sollte für RFID durchlässig sein.

Max

von RFIDler (Gast)


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Ich glaube nicht das man über RFID genug Energie rüber bekommt um das 
Steuergerät zu versorgen und zu programmieren. Du bräuchtest da ja auch 
eine RFID Bootloader, der muß ja auch erst mal ins Gerät.
Ich sehe da jetzt nicht den Großen Vorteil gegenüber einer 
Steckverbindung.
Bei einem eigebauten und versorgten Steuergerät könnte man was werden.
Aber auch da wohl eher was in Richtung Stecker, oder ein Saugnapf mit 
Antenne der genau an eine bestimmte Stelle geklebt werden muss.

von Prof. Eich (Gast)


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Der Mikrocontroller an sich soll auch nicht über RFID mit Energie 
versorgt werden, man soll nur auch mit dem Transponder auf ihn zugreifen 
können. Das hat den einen großen Vorteil für die Produktion, dass 
Steuergeräte - die sich meist im Aufbau ähneln und nur in der Software 
unterscheiden (z.B. verschieden sprachige Software) - komplett 
gefertigt, verpackt und erst kurz vor dem Versenden über RFID mit ihrer 
Software bespielt werden. So spart man Zeit und damit Kosten!

von RFIDler (Gast)


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Na ja auch da muss ja ein Teil des Gerätes versorgt werden. Eventuell 
externer Speicher, oder ein FPGA.
Manche Controller brauchen auch schon etwas mehr Energie.
Und die Verpackung hat ja auch ihre gewisse Stärke, was die 
erforderliche Reichweite erhöht.
Ansonsten interessante Idee. Da sollte man aber erstmal Versuche machen 
was da überhaupt für Antennen für notwendig sind.

von Prof. Eich (Gast)


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Versuche dazu werden zur Zeit von Fraunhofer durchgeführt! Das ganze 
Projekt nennt sich "RFCo": 
http://www.lup.uni-bayreuth.de/de/universitaere_forschung/02_Forschungsprojekte/83_rfco/index.html. 
Ich schreibe meine Bachelorarbeit in Zusammenarbeit mit denen und soll 
das ganze wirtschaftlich beleuchtet und überlegen, welche Anwendungen 
man mit RFCo realisieren könnte. Ich mache sozusagen eine 
Ist-/Soll-Analyse.

von Kai S. (zigzeg)


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Prof. Eich schrieb:
> Steuergeräten im Konsumbereich

Kannst Du mal Beispiele fuer Steuergeraete im Konsumbereich nennen ?

Irgendwie sind mir in meinen Fernsehern, Kuehlschraenken, Staubsaugern 
noch keine Steuergeraete ueber den Weg gelaufen. Steuerungen vielleicht, 
aber nicht in separatem Gehaeuse was den Namen Steuergeraet 
rechtfertigen wuerde.

von Prof. Eich (Gast)


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Sehr guter Punkt - da kenn ich mich technisch nämlich nicht gut genug 
dafür aus. Im Konsumbereich (nehmen wir mal einen Fernseher) ist dann 
also eher nur die Leiterplatte verbaut und das Fernsehgehäuse allein 
dient als Schutz? Dann wäre hier der Einsatz von RFID ja recht einfach 
zu realisieren...

von RFIDler (Gast)


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Genau so ist das beim Fernseher, Auch bei der Waschmaschine, nur da ist 
das Gehäuse aus Blech.

von Prof. Eich (Gast)


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Ah ok, danke :) das hilft mir schon mal sehr weiter! Jetzt muss ich nur 
noch ein Unternehmen finden, das mir seine Produktion zeigen will ;)

von RFIDler (Gast)


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von Prof. Eich (Gast)


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Ja das stimmt, allerdings muss ich in meiner Arbeit die ganze 
Wertschöpfungskette - also wie die Platine bestückt wird und in den 
Fernseher oder was auch immer eingebaut wird - beschreiben und 
anschließend mit RFID verbessern. Viele Unternehmen haben aber keine 
Lust oder Zeit eine Führung für eine Person durch ihre Fertigung zu 
geben... leider :(

von RFIDler (Gast)


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Versuch mal deinen betreuenden Prof eine Reise nach China aus dem Rippen 
zu leiern. Da kommt wohl die meist Elektronik her :)
Auch bei Geräten die in Deutschland produziert werden kommt das nicht 
alles aus einem Werk/ Hersteller.
Die Steuerplatinen einer Waschmaschine werden wahrscheinlich von einem 
Bestücker zugliefert.Der wiederum die Leerplatine von einem Platinen 
Lieferanten bezieht. Dabei können die Baugruppen durchaus eine Weltreise 
machen.

Welche Fachrichtung studierst du eigentlich?

von Prof. Eich (Gast)


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Ja so eine Reise hätte natürlich was ;) ich studiere 
Wirtschaftsingenieurwesen. Dass die Teile von mehreren Herstellern aus 
unterschiedlichen Ländern geliefert werden, da gebe ich dir auf jeden 
Fall Recht. Aber leider brauche ich dafür auch Quellen, um das alles zu 
belegen - kann ja nicht einfach behaupt, dass das so ist :)

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