Hallo, gibt es eigentlich noch jemanden, der gegen die völlig irrsinnige Umsetzung der Altegeräte-Richtlinie Widerstand leistet, im Sinne von Prozesse führen, Lobbyarbeit betreiben, Abgeordnete bearbeiten oder so? Nich unbedingt unter der Foristen, aber vielleicht weiß ja jemand was von einer Initiative? Oder fügt man sich allgemein in das einheitsgraue EU-Schicksal? Gruß, Harald
Es gab ja hier im Forum mal einen Ansatz, gegen diese Schmarotzer das Bundeskartellamt einzuschalten. Leider fand sich offensichtlich kein ausreichend bewanderter Jurist, der einem solchen Vorhaben den nötigen Nachdruck verleihen würde. Denn prinzipiell gibt es schon Argumente dafür, daß die Stiftung EAR entweder selbst ein Monopolist ist, oder Monopolisten fördert.
Widerstandsnester im Sinne von Don Quichote ? Eine Zusammenrottung von alten Maennern mit noch aelteren Pferden ?
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Die EU hat nicht vorgegeben, daß in Deutschland die grossen Elektronikanbieter die Politik "beraten" haben (sprich selbst die Gesetze schreiben) um mit der Stiftung EAR eine Regelung zu finden, die neue und kleine Anbieter und damit die Konkurrenz und den MIttelstand maximal benachteiligt. Man kann in Österreich und anderen EU Ländern sehen, daß eine mittelstandsfreundliche Regelung durchaus möglich ist. Und am Grundprinzip von WEEE, daß die Hersteller verantwortlich sein sollen für die spätere Entsorgung des Elektronikschrotts und die Kosten bereits beim Kauf eingepreist sein müssen, mit denen auch die Entosrgung schon im Umlauf befindlicher Altgeräte finanziert wird, an dem Prinzip ist ja wohl nichts auszusetzen. Nur halt daß Kleinmengen unverhältnismässig viel teurer sind als Grossmengen ist meiner Meinung nach Verfassungswidrig weil Wettbewerbswidrig.
Michael Bertrandt schrieb: > daß die Hersteller verantwortlich sein sollen für > die spätere Entsorgung des Elektronikschrotts und die Kosten bereits > beim Kauf eingepreist sein müssen Nur verstehe ich dann nicht, dass mir die Chefin vom Recyclinghof sagt: Früher gab es Geld, wenn man Schrott abgenommen hat. Dann musste man Schrott kostenfrei abnehmen. Und jetzt bezahlt man, wenn man Schrott abnimmt. Der Hersteller bezahlt an die EAR für das Entsorgen des Schrotts, ich bezahle mit meinen Müllgebühren für das Annehmen des Schrotts am Wertstoffhof, und der Recycler bezahlt dafür, dass er den Schrott vom Wertstoffhof bekommt. Wo geht das Geld hin?
Timm Thaler schrieb: > ich bezahle mit meinen Müllgebühren für das Annehmen des Schrotts > am Wertstoffhof Nein, natürlich nicht. Da die Elektrogeräte aus den Müllmengen der Kommune herausfallen, und deren Sammlung udn Entsorgung von den MItgliedern der Stiftung EAR bezahlt wird, bezahlst du mit deinen Müllgebühren deren Entsorgung nicht. Einzig offen ist die Frage, ob das für die Müllgebühren positiv ist, denn Elektroschrott ist auch was wert: http://www.computerplatinen.de/elektronik-recycling-preise/schrott-computer-platinen.php http://www.scheideanstalt.de/informationen/aktuelle-ankaufskurse/elektroschrott-preise-und-sortierkriten/ http://www.glass-kg.de/ http://www.helmut-singer.de/stock/eschrott.html
Michael Bertrandt schrieb: > denn Elektroschrott ist auch was wert: Eben drum ist das völliger Schwachsinn (oder Abzocke) dafür überhaupt was zu bezahlen. Denn alte Geräte entsorgen BRINGT GELD, es kostet nix (gilt vielleicht nicht für alles, aber da könnte man leicht Sonderregelungen für machen). Schrott und Müllberge sind die Rohstoffminen der Zukunft.
Wie ist das finanziell mit Kosten/Nutzen beim Zerlegen des durchschnittlichen Elektronikmülls? Die "Leckereien" wie edelmetallhaltiger Computerschrott lassen sich ja sicherlich mindestens kostenneutral zerlegen. Wenn dann aber genug "Plastikmüll mit Platine drin" ankommt, wird sich das bestimmt anders verhalten, oder? Beispiele ESL oder Staubsauger.
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Michael Bertrandt schrieb: > bezahlst du mit deinen Müllgebühren deren Entsorgung nicht. Und die Mitarbeiter, die auf dem kommunalen Wertstoffhof meine Geräte in Empfang nehmen, in den Container werfen und aufpassen, dass niemand den wertvollen Schrott wieder rausholt, werden nicht von meinen Müllgebühren bezahlt? Oder willst Du mir ernsthaft erzählen, die Ear würde den Kommunen dafür was bezahlen? Die Diskussion hatte ich aber heute mit Freunden: Es fährt doch keiner zum Wertstoffhof, um ein kaputtes Handy oder einen kaputten Rasierer abzugeben. Es nimmt auch kaum jemand kaputte ESL wieder mit in den Laden. Das landet nach wie vor in der Hausmülltonne. Fazit: Die Gelbe Tonne muss endlich flächendeckend in eine Wertstofftonne umgewandelt werden.
Helge A. schrieb: > Wie ist das finanziell mit Kosten/Nutzen beim Zerlegen des > durchschnittlichen Elektronikmülls? In den Niederlanden gibts ne Firma, die zermahlen Funktelefone in Staub, sortieren den dann und machen damit richtig Mäuse. Im Prinzip steckt man das Handy an einem Ende in den Schredder und am anderen Ende kommt das Pulver recht sortenrein getrennt raus. Neulich mal in der Glotze gesehen.
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Die Stiftung EAR ist ja verpflichtet, einen Wirtschaftsplan zu erstellen. Wo findet man den? In einem unbenutzten Klo, an dessen Tür steht: Vorsicht, bissiger Leopard!?
Helge A. schrieb: > Wie ist das finanziell mit Kosten/Nutzen beim Zerlegen des > durchschnittlichen Elektronikmülls? Also bei uns in Dresden machen das Behinderte. Ich weis jetzt nicht, ob diese Arbeitsplätze noch vom Staat gestützt werden, aber ich denke schon. Find ich auf jedenfall ideal für solche Leute, sie sind beschäftigt, sie fühlen sich nützlich(was sie ja auch sind) und wenn doch was kaputt geht, isses wirklich nicht tragisch. Dennis
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