Forum: Platinen GND Pins schlecht lötbar


von Martin H. (martinhaag)


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Grüezi, ich arbeite mit EAGLE. Die GND Pins werden über 3 breite 
Leiterbahnen sehr kurz mit der Massefläche verbunden, siehe Bild. 
Dadurch wird dir Wärme vom Lötkolben sehr gut abgeführt und in der Folge 
sind diese Pads sehr schlecht zu löten. Wie löst man dieses Problem am 
besten?

Grüsse Martin

: Bearbeitet durch User
von foo (Gast)


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Martin Haag schrieb:
> Wie löst man dieses Problem am besten?

Mit einem Lötkolben, der den Namen auch verdient.

Was hast denn für einen?

von Felix P. (fixxl)


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Abgedroschen, aber in diesem Fall berechtigt: "Auf Dauer hilft nur 
Power!"

von Martin H. (martinhaag)


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30W geregelt. Es ist ärgerlich wenn man 10 Pins in einer reihe hat und 9 
flutschen nur so perfekt und beim 10ten GND bratet man 10 Sekunden drann 
rum. Der Print wird mehrfach gelötet, deshalb möchte ich es sauber 
haben.
Gibt es im EAGLE keine Parameter die definieren wie dise "Auto-GND" 
Verbindungen ausgeführt werden?

Grüsse Martin

von foo (Gast)


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Martin Haag schrieb:
> Gibt es im EAGLE keine Parameter die definieren wie dise "Auto-GND"
> Verbindungen ausgeführt werden?

- du kannst in deinem GND-Poligon die Width reduzieren, dann werden die 
Stege schmaler...

- Im DRC unter "Supply" kannst du die Thermal Isolation einstellen, dann 
werden die Stege länger.

- Du kannst mit "Wire" eine sehr schmale Linie im Layer 41 durch den 
Steg ziehen, dann führt er die nicht aus.

von Martin H. (martinhaag)


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OK, jezt habe ich etwas zum spielen. Danke dir foo.
Grüsse Martin

von foo (Gast)


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Kauf dir trotzdem noch einen richtigen Lötkolben. ;)

von npn (Gast)


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Martin Haag schrieb:
> OK, jezt habe ich etwas zum spielen. Danke dir foo.
> Grüsse Martin

Beachte aber auch, daß eine zu dünne Masseführung nicht mehr den Strom 
tragen kann. So wie du das Beispiel gepostet hast, ist die 
Masse-Anbindung völlig in Ordnung. Wenn du das jetzt änderst, nur damit 
du das mit dem "Spielzeug-Lötkolben" besser löten kannst, dann ist es 
möglich, daß du dir Probleme einhandelst, die mit einer ordentlichen 
Masse nicht passieren.
Verzeih mir den Ausdruck "Spielzeug", aber eine Lötstation muß in der 
Lage sein, bei einer Abkühlung der Lötstelle (wenn viel Kupfer zu löten 
ist wie bei dir) genügend Wärme nachzuschieben. Und da sind mindestens 
80-100W durchaus üblich. Dann klappt das Löten auch, ohne das Layout zu 
ändern.

von foo (Gast)


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npn schrieb:
> Beachte aber auch, daß eine zu dünne Masseführung nicht mehr den Strom
> tragen kann. So wie du das Beispiel gepostet hast, ist die
> Masse-Anbindung völlig in Ordnung.

Sieht schwer nach popligem Jumper aus, dürfte also nicht zum Problem 
werden.

von npn (Gast)


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foo schrieb:
> npn schrieb:
>> Beachte aber auch, daß eine zu dünne Masseführung nicht mehr den Strom
>> tragen kann. So wie du das Beispiel gepostet hast, ist die
>> Masse-Anbindung völlig in Ordnung.
>
> Sieht schwer nach popligem Jumper aus, dürfte also nicht zum Problem
> werden.

In diesem konkreten Fall vielleicht nicht, was ich aber auch nicht 
sicher behaupten würde. Man müßte die Gesamtschaltung sehen. Aber eins 
ist sicher, wenn er hier die Masse dünner macht, dann wird er das ganz 
bestimmt an anderer Stelle auch machen, weil es ja hier funktioniert 
hat. Deswegen meine Warnung, die eher prinzipieller Natur war.
Und den Rat, sich einen besseren Lötkolben zuzulegen, hast du ihm ja 
auch gegeben.

von Peter D. (peda)


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Martin Haag schrieb:
> Dadurch wird dir Wärme vom Lötkolben sehr gut abgeführt

Die Stege (Wärmefalle) sind genau dazu da, um die Wärme nicht 
abzuleiten.
Wenn sie nicht da wären (direct connect), dann lötet es sich schlecht.

Hast Du Lötstop auf der Platine?
Vielleicht ist nur die Temperatur zu niedrig eingestellt.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Löte nicht mit so einer Bleistiftspitze. Gerade für Kontaktleisten oder 
Leistungsbauteile nimmst du besser eine meißelförmige Spitze. Die 
speichert mehr thermische Energie, kühlt beim Kontakt mit der Lötstelle 
also nicht so sehr aus.

von foo (Gast)


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Kevin K. schrieb:
> Löte nicht mit so einer Bleistiftspitze. Gerade für Kontaktleisten oder
> Leistungsbauteile nimmst du besser eine meißelförmige Spitze.

Für einen guten Lötkolben (Weller WXP65 oder JDC) sollte das auch mit 
einer "Bleistiftspitze" kein Problem sein.

Ich vermute, dass es sich hier um einen Chinakracher mit entsprechenden 
Eigenschaften handelt.

von 6A66 (Gast)


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foo schrieb:
> Kauf dir trotzdem noch einen richtigen Lötkolben. ;)

Manchmal macht's die richtige Spitze.
Ich hab eine Weller PU81 mit WSP80.
Für die Massepads verwende ich eine kurze Kegelspitze oder eine kurze 
Meißelspitze, für die normalen 0402 oder 0603 oder TQFP dann die lange 
ganz feine Bleistiftspitze. Heißt zwar immer mal welchseln aber 
normalerwies weiß man bei Jobbeginn was man löten möchte.
Die Massepads sind bei mir aber massiv ohne Heattraps angebunden.

rgds

von Martin H. (martinhaag)


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>Sieht schwer nach popligem Jumper aus
Fast ist eine LED mit 2mA :)
Unglaublich wie scharf manche ihre 500 Euro Lötstationboliden 
rechtfertigen müssen...
Grüsse Martin

von npn (Gast)


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Martin Haag schrieb:
>>Sieht schwer nach popligem Jumper aus
> Fast ist eine LED mit 2mA :)
> Unglaublich wie scharf manche ihre 500 Euro Lötstationboliden
> rechtfertigen müssen...
> Grüsse Martin

Warum wirst du jetzt so ungehalten? Ich schrieb doch, in diesem Falle 
macht es vielleicht keine Probleme, was du ja jetzt auch bestätigt hast. 
Aber prinzipiell ist es eben keine gute Idee, die Masseführung dünner zu 
machen.

Und abgesehen davon habe ich für meine 100W-Station ca. 70€ bezahlt. Es 
muß nicht immer eine Weller sein, aber die Leistung ist eben wichtig. 
Damit kann ich dann auch alles löten, egal ob SMD oder eben auch größere 
Kupferflächen. Da kommt bei Bedarf genügend Wärme nach und die Lötstelle 
kühlt nicht aus.

von foo (Gast)


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Martin Haag schrieb:
> Unglaublich wie scharf manche ihre 500 Euro Lötstationboliden
> rechtfertigen müssen...

Es müssen keine 500€ sein und du müsstest sie auch nicht neu kaufen.

Bei dir ist der Lötkolben aber Ursache für die Lötprobleme und nicht das 
Layout.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Früh genügend Lot abschmelzen sollte auch helfen, notfalls auch über die 
Spitze (aber schauen dass man am Ende genug frisches Lot zuführt um 
keine verkrätzte/kalte Lötstelle zu bekommen).. flüssiges Lötzinn leitet 
und speichert Wärme sehr gut :)

von Karl H. (kbuchegg)


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Martin Haag schrieb:
>>Sieht schwer nach popligem Jumper aus
> Fast ist eine LED mit 2mA :)
> Unglaublich wie scharf manche ihre 500 Euro Lötstationboliden
> rechtfertigen müssen...

Wenn du diese Pins nicht vernünftig gelötet kriegst, dann ist dein 
Lötkolben definitiv das genaue Gegenteil eines 'Boliden'. So breit sind 
die Leiterbahnen nicht, dass da großartig viel Wärme abgeleitet wird. 
Was machst du denn, wenn da mal tatsächlich eine Leiterbahn in Padbreite 
zum Pad führt?

von Tom (Gast)


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"Hilfe!!!!1 ich brauche weicheren Putz für meine Wände. Ich will mit 
einer Leberwurst Nägel einschlagen, um Bilder aufzuhängen, aber der Putz 
taugt nicht und ist viel zu hart. Wie kann man den Putz anrühren, damit 
das funktioniert?"

Mit 50W (Bj Mitte 70er) und einer geeigneten Lötspitze kann man sowas 
auch ganz ohne Thermals gut löten.

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