Hallo Gemeinde, was kann man derzeit mit maximaler Energiedichte im MLCC - Verfahren erreichen ? Ein Chinamann bot mir Kondensatoren im Fomat 0603 500 st. 22 uF / 50 Volt an. Ich hielt das für einen Fehler und habe die 9 Dollar incl. Versand ausgegeben. Dann habe ich die Dinger nachgemessen. Es sind tatsächlich 17,6 uF - liegt also in etwa in der Toleranz. Ich kann schon das kaum glauben. Sind die 50 Volt auch möglich ? Auch wenn es nur 6,3 Volt wären fände ich es Erstaunlich. Wo ist hier der Haken? Gruß T.
Thilo Haala schrieb: > Wo ist hier der Haken? Die Kapazität wird zwar immer höher, die Zuverlässigkeit sinkt aber, und so viel (Verlust)leistung könen sie auch nicht abführen. Das Keramikmateriel wird immer piezomässiger, eine überlagerte Gleichspannung reduziert die Kapazität erheblich, die Kapazität sinkt bei 50V sicher auf unter 5uF. Thilo Haala schrieb: > liegt also in etwa in der Toleranz Wahrscheinlich wurden sie richtig für 22uF hergestellt, dann aber am Ende der Produktion als Ausschuss aussortiert, daher waren sie so billig. Die Herstellung wird auch 22uF schaffen.
Thilo Haala schrieb: > Sind die 50 Volt auch möglich ? Du solltest dann wohl nur nochmal einen Blick auf die tatsächliche Kapazität haben ...
Hab jetzt mal schnell bei Mosuer und Digikey geschaut, das "Größte" was die in 0603 mit 50V anbieten sind 2,2µF.
Daniel H. schrieb: > Hab jetzt mal schnell bei Mosuer und Digikey geschaut, das "Größte" was > die in 0603 mit 50V anbieten sind 2,2µF. Das hatte ich auch schon gemacht. Bei TDK fand ich welche mit 10 uF / 10 Volt im 0603 Gehäuse - selbst das verblüfft mich. Gegenüber dem was vor MLCC möglich war ist es ja ein großer Fortschritt. Gruß T.
> Gegenüber dem was vor MLCC möglich war ist es ja ein großer Fortschritt.
Was ist "MLCC"? Wohl kaum die Römische Zahl für 1150, oder doch?
Multilayer Ceramic Chip Capacitor Google kaputt?
MaWin schrieb: > Die Kapazität wird zwar immer höher, die Zuverlässigkeit sinkt aber, und > so viel (Verlust)leistung könen sie auch nicht abführen. > Das Keramikmateriel wird immer piezomässiger, eine überlagerte > Gleichspannung reduziert die Kapazität erheblich, die Kapazität sinkt > bei 50V sicher auf unter 5uF. Kann man denn MLCC in gößeren Bauformen als Ersatz für LOW-ESR Elkos einsetzen? Ich habe auch einige in der Bauform 3225 mit 10 UF / 50 Volt bekommen. Der Serienwiderstand liegt (gemessen) ziemlich niedrig. Danke und Gruß.
Thilo Haala schrieb: > Kann man denn MLCC in gößeren Bauformen als Ersatz für LOW-ESR Elkos > einsetzen? Nein. Also nicht unbesehen. Sie sind meist viel zu gut :-) Ich habe hier gerade den TPS61030, der "because of this, the control loop has been optimized for using output capacitors with an ESR of above 30mOhm" und mindetens 22uF sehen will, dazu schlagen sie Tantal vor. Nun haben Reichelts 22-100uF Tantal den 100-fachen ESR und sind für 4A damit vollkommen ungeeigneter Schrott, und die 22uF MLCC von Reichelt gehen auf 3mOhm runter, sind also viel zu gut. Leider verloren, die Beschaffung passender Kondensatoren wird wieder eine Odyssee.
MaWin schrieb: > Leider verloren, die Beschaffung passender Kondensatoren wird wieder > eine Odyssee. Ja wie jetzt!? Soll das heissen man DARF keine 3 mOhm Kondenstoren nehmen? Oder ist das nun eine Eigenheit dieses chips? Ich habe immer nur die Warnungen vor zu hohen Serienwiderständen gehört. War das evtl. der Tatsache geschuldet, dass es zu diesem Zeitpunkt gar keine Möglichkeit gab Kondensatoren diese Kapazität mit "zu niedrigem" ESR herzustellen? Gruß T.
Thilo Haala schrieb: > Soll das heissen man DARF keine 3 mOhm Kondenstoren nehmen? Bei diesem Chip: Ja. > Oder ist das nun eine Eigenheit dieses chips? nicht nur bei diesem, viele Spannungsregler erwarten einen ESR der nicht zu hoch und nicht zu niedrig sein darf.
Hi, die hochkapazitiven MLCC haben einen großen Nachteil: Die Kapazitätsabnahme bei steigender Spannung. Gerade die 10µ/10V 0603 sind da kaum brauchbar, da bei Nennspannung nur noch ~20% der Nennkapazität vorhanden ist, trotz X5R bzw X7R Material. Nennkapazität wird aber bei 0,x Volt gemessen. Für deinen 22µ bedeutet das nur daß er bis 50V nicht durchschlägt. Aber eine Aussage über die Restkapazität wird da nicht getroffen. Interessierte können sich bei Murata Datenblätter für einzelne Typen downloaden. Üblich sind ja Familiendatenblätter.
MaWin schrieb: > Ich habe hier gerade den TPS61030, der "because of this, the control > loop has been optimized for using output capacitors with an ESR of above > 30mOhm" und mindetens 22uF sehen will, dazu schlagen sie Tantal vor. > > Nun haben Reichelts 22-100uF Tantal den 100-fachen ESR und sind für 4A > damit vollkommen ungeeigneter Schrott, und die 22uF MLCC von Reichelt > gehen auf 3mOhm runter, sind also viel zu gut. > > Leider verloren, die Beschaffung passender Kondensatoren wird wieder > eine Odyssee. Serienwiderstand ist bei dir noch nicht erfunden?
Samsung erreicht mit X5R im 0402 Gehäuse max. 15 uF/4V und im 0603 Gehäuse max. 47 uF/4V (22 uF/10V) http://www.samsungsem.com/servlet/FileDownload?filename=linkdown/product/HighCapacitanceCapacitors_12022.pdf Yageo oder Murata im 0603 Gehäuse mit X5R ebenso 22 uF/10V http://www.yageo.com/documents/recent/UPY-GPHC_X5R_4V-to-50V_18.pdf http://psearch.murata.com/capacitor/product/GRM188R61A226ME15%23.pdf Taiyo Yuden hat 47 uF/6.3V im 0603 Gehäuse angekündigt http://www.yuden.co.jp/or/cms/wp-content/uploads/2013/10/130925Small-size-High-capacity-MLCC_e_HP.pdf Falls es bei einem Hersteller trotzdem 22 uF/50V/X5R im 0603 Gehäuse gibt, wäre das etwas überraschend...
testtest schrieb: > Serienwiderstand ist bei dir noch nicht erfunden? Genau, 30 mOhm in Reihe und gut ist. Ein paar cm Leiterbahn. Stellt sich jetzt die Frage, wie du das im Schaltplan vermerkst...
Schaut euch mal unter http://ds.murata.co.jp/software/simsurfing/en-us/index.html an wie die Kapazität bei steigender Spannung absinkt. Ein 0603/22u/6V3 Typ hat bei 6V noch etwa 1/7 der Nennkapazität. Bei größeren Spannungsfestigkeiten verschiebt sich das sicher nicht zum Positiven.
Pink Shell schrieb: > Ein paar cm Leiterbahn. Deutlich über 10 cm, wenn man sie nicht zu schmal machen will. Dann noch als Haarnadel hin und zurück geführt, damit die Induktivität klein bleibt ...
31mm lang bei 0,5mm Breite (35µm Cu) Trotzdem länger als ich geschätzt hätte
testtest schrieb: > Hi, > die hochkapazitiven MLCC haben einen großen Nachteil: Die > Kapazitätsabnahme bei steigender Spannung. Gerade die 10µ/10V 0603 sind > da kaum brauchbar, da bei Nennspannung nur noch ~20% der Nennkapazität > vorhanden ist, trotz X5R bzw X7R Material. Nennkapazität wird aber bei > 0,x Volt gemessen. Da passt aber gut in die Natur der heutigen Werbung... Arc Net(arc) schrieb > Falls es bei einem Hersteller trotzdem 22 uF/50V/X5R im 0603 Gehäuse > gibt, wäre das etwas überraschend... Ja - sowas hab ich mir auch gedacht, zumal man die Spannungfestigkeit nicht so ohne weiteres prüfen kann. Oder weiß jemand einen praktikablen Weg ? Wenn wir nachher Zählen, prophezeie ich mindestens 10 Spass - Beiträge zu dieser Frage :-( Das mit den 80%igen Verlusst finde ich viel problematischer.... Danke und Gruß
>> Kann man denn MLCC in gößeren Bauformen als Ersatz für LOW-ESR Elkos > einsetzen? Natuerlich kann man. Es gibt 100uF, im 2025 oder so, die bringen mehrere Ampere, sind aber sauteuer.
Bei Farnell gibt es solche 22µF/50V Kondensatoren. Kosten aber 31,71€ pro Stück! Dafür bekommst du mehr als 2000 von den Chinateilen. Als Ausgleich sind sie etwas größer. http://de.farnell.com/avx/rh225c226ma3ra3/capacitor-ceramic-22uf-50v-x7r/dp/1867548
Die 50V sind bei der Größe und Kapazität sicher nicht die Nennspannung - ich sehe das eher als Prüfspannung.
Hallo, die Fähigkeit, Energie zu speichern, ist nicht wirklich so stark gewachsen die letzten Jahr. Die "kleinen mit der großen Kapazität" verlieren mit steigender Spannung massiv Kapazität, viel mehr als die klobigen älteren Typen. Das liegt daran, dass ferroelektrische Dielektrika auch in Sättigung gehen, wie ein Ferritkern. Meist sind das ja X5R / X7R, was Klasse 2 wäre. Umso kleiner, umso weniger Fleisch ist dran und umso weniger passt rein, wie ein Ferritkern eben. Also mit Vorsicht zu genießen, das Ganze. Vor allem, wenn man die als Kapazitäten für Spannungsregler verwendet, da gibs schnell eine böse Überraschungen, weil man immer ein DC-Bias hat - dann ist der große Kondensator plötzlich sehr klein. Ich frage mich wo da der Anwendungsbereich sein soll. Das taugt weder für Spannungsregler, noch für Pufferkondensatoren und erst recht nicht für Signale (Verzerrungen). Das gilt natürlich nicht für COG und allgemein Klasse 1 Typen. Die gibts aber nicht mit 22µ in 0603.
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