Hi! Die Ladeschlußspannung bei Bleiakkus ist bekanntlich deutlich von der Temperatur abhängig. Im Krad wird in diesem Beispiel der Bleiakku (gewöhnlicher Naßakku) durch eine simple Thyristorschaltung ungeregelt aus der Lichtmaschine geladen. Problem dabei: Die Spannung ist nicht begrenzt und als Folge gast der Akku sehr stark (ca. 60 ml (!) Wasser nachfüllen 2x im Jahr bei 5 Ah, 12 V). Was ich noch nicht eindeutig herausgefunden habe: Ob das Gasen dem Akku schadet. Manche behaupten unwiderruflichen Kapazitätsverlust, andere sehen gar keinen Schaden. Zumindest scheint glaubhaft, daß das Gasen der schädlichen Säureschichtung entgegenwirkt, angeblich auch der Sulfatierung. Nun war mein Gedanke, durch einen Parallelregler (Leistungs-Z-Diode) die Spannung zu begrenzen, um dem Gasen entgegenzuwirken. Optimal wäre eine Temperaturabhängigkeit der Spannungsbegrenzung mittels NTC, um im Sommer eine verringerte und im Winter eine erhöhte Ladespannung zu erhalten, z.B. bei 20 °C 13,8 V und bei -20 °C 14,6 V. Was dagegen spräche: # Wenn das Gasen tatsächlich unschädlich ist, könnte man sich den Aufwand sparen, solange man regelmäßig destilliertes Wasser nachfüllt. # Sofern das fehlende Gasen eine Säureschichtung bewirkt, wäre es besser, auf die Spannungsbegrenzung zu verzichten. Aber reichen nicht die üblichen Vibrationen und Erschütterungen während der Fahrt aus, um die Säure ausreichend umzuschichten? # Verringerte Ladeleistung durch die Spannungsbegrenzung (Akku wird nicht ganz voll). Bevor ich mich an die Realisierung mache, würd ich gern Eure Meinung hören. Praktisch erscheint ein PNP-Leistungstransistor, da muß man sich keine Gedanken um die Isolierung machen (Kollektor = Gehäuse = Masse). Wäre auch gut mit einem LM293 (OC) anzusteuern.
F. P. schrieb: > Im Krad wird in diesem Beispiel der Bleiakku (gewöhnlicher Naßakku) > durch eine simple Thyristorschaltung ungeregelt aus der Lichtmaschine > geladen. Nö, das ist ein Regler. Und man kann ihn um einen NTC ergänzen.
F. P. schrieb: > Im Krad wird in diesem Beispiel der Bleiakku (gewöhnlicher Naßakku) > durch eine simple Thyristorschaltung ungeregelt aus der Lichtmaschine > geladen. Problem dabei: Die Spannung ist nicht begrenzt Natürlich wird durch die Thyristorschaltung die Spannung begrenzt. Dazu ist sie da, wozu sonst sollten dort steuerbare Gleichrichter (Thyristoren) drin stecken. Aber Billigschrott ist nicht unbedingt besonders genau, meist nur Z-Dioden, meist ohne Einstellpoti. Daher kann es sinnvoll sein, die Schaltung (z.B durch justieren des Potis oder Austausch einer Z-Diode mit gleichem Aufdruck aber leicht anderr Toleranz, ausgesucht aus einer Packung von 100) genauer an die 14.4V anzupassen. Manche Schaltungen enthalten temperaturabhängige Bauteile (das kann durchaus die Temperaturabhängigkeit einer UBE eines Transistors sein statt einem NTC oder Pt100), aber meistens ist die Schaltung sowieso vom Akku getrennt und weiss daher gar nicht wie warm es dem Akku ist. Beim Auto ist das im geschlossenen Motorraum ja etwas anders.
Genau, Licht immer eigeschaltet lasse, das reduziert den ladestrom. Und immer schon 2x im Jahr Wasser nachfüllen. Alle anderen Maßnahmen verlängern die Lebensdauer der Batterie nur marginal. Der Nachteil beim Wasserverlust ist, dass die trocken gewordenen Teile der Bleipole nutzlos werden. Wenn die Batterie also 20% Wasser verloren hat, verliert sich auch ca 20% der Kapazität- und zwar Dauerhaft. Da es sich hier jedoch nicht um ein Smartpgone handelt, ist Kapazitätsverlust in dieser Größenordnung völlig egal. Hauptsache, das Moped startet noch. Ich lege Wert darauf, dass die Batterie im Winter nicht tiefentladen wird. Wer eine Steckdose hat, kann das mit einem Ladegerät lösen. Mein Moped pausiert draußen im Schnee, deswegen nutze ich dazu eine Solarzelle.
> Der Nachteil beim Wasserverlust ist, dass die trocken gewordenen Teile > der Bleipole nutzlos werden. Abhilfe: > 2x im Jahr Wasser nachfüllen Nein, 4x p.a. Grüße Löti
Sogar ältere Motorräder haben einen Spannungsregler, der die Ladespannung recht exakt einhält. Bei meiner R80GS, Baujahr 1987 sind's z.B. ziemlich genau 13,6 Volt. Batterie nachfüllen? Ich lach mich schlapp: heutzutage nimmt man AGM, damit entfällt übrigens auch das Nachladen im Winter. Oder irre ich mich und es geht hier um Mofas aus dem Baumarkt?
Erstmal: Licht ist immer eingeschaltet. Lichtmaschine ist permanenterregt und hat völlig separate Spulen für Licht (35 W) und Batterieladung. Der Thyristor ist aber längs eingebaut und wird nur dann nicht aktiv, wenn die Ruhespannung der Batterie 13,8 V überschreitet. Nun ist das ja ein sehr hoher Wert und ändert nix an der Tatsache, daß die vollen Ladeimpulse (2,5 A) sehr deutliche Spannungsspitzen bringen, was zum Gasen führt. Deswegen wollte ich gerne die Höhe der Ladeimpulse auf 13,8 V begrenzen, was natürlich nur mit einem Querregler funktioniert.
Klingt ein bisschen nach S51 Elektronik 12V Ausführung ;-)
F. P. schrieb: > Gut möglich. :) Warum schreibst Du es nicht gleich dazu? Muss man sowas immer aus der Nase ziehen? Bei echten "Krads" sind auch Thyristor-Regler verbaut, die funktionieren jedoch nach einem ganz anderen Prinzip. Bei dem von der "Simme" ists eigentlich ganz simpel, da sollte sogar ein Poti drin sein, um die Ladeschlussspannung zu justieren (ich meine mich erinnern zu können).
Ändert wie gesagt nix daran, daß nach dem Unterschreiten dieser Spannung dem Akku schlagartig wieder der volle Ladestrom eingeprügelt wird. Für vernünftiges Laden kommt man nicht um eine wirksame, echte Spannungsbegrenzung herum.
Ja, die Regler können nur Schwarz-Weiss - die Hysterese ist zugegebenermaßen schon "recht groß". Aber bevor du da mit irgendeiner Parallelschaltung rumfrickelst, unnötig Verlustleistung produzierst und möglicherweise noch die Ladespule überlastest, so realisiere doch lieber eine echte Phasenanschnitt- (oder vielleicht noch besser Phasenabschnitt-) Steuerung.
F. P. schrieb: > Der Thyristor ist aber längs eingebaut und wird nur dann nicht aktiv, > wenn die Ruhespannung der Batterie 13,8 V überschreitet. Nun ist das ja > ein sehr hoher Wert Im Gegenteil, ein sehr niedriger Wert, der auch die Verwendung von wartungsfreien Bleigelakkus zulässt. Die Elektronik ist perfekt, wenn dein Akku Wasser benötigt, ist zumindest eine Zelle schon defekt und kurzgeschlossen, nur dann ist bei 13.8V eine Überladung möglich. Nein, die Zelle kannst du nicht reparieren, ein neuer Akku muss her. Messen kannst du jedoch, ob eine Zelle defekt ist: Akku normal laden (du sagst ja er gast dann), und dann abklemmen und am nächsten Tag die Spannung messen: Liegt die unter 12.4V, beispislweise bei 11V, ist zumindest eine Zelle im Akku defekt, und der Akku damit defekt. Da hilft auch kein "verschlimmbessertes" Ladegerät.
Rede ich mit einer Wand??? Akku 13,7 V Ruhespannung (also bei Ladestrom = null!) -> Thyristor wird gezündet und knallt 15 V auf die Batterie. Wahrscheinlich bin ich zu doof und begreife nicht, daß der Akku bei 15 V gar nicht gasen kann.
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Bearbeitet durch User
Wenn der Akku ohne Stromfluss 13.7V hat, ist er noch nicht voll. Wenn beim hineinfliessenden Ladestrom dann die Spannung auf 15V steigt, ist dadurch nicht plötzlich der Akku voll und überladen, sondern nur der Innenwiderstand recht hoch, der Akku also schon teilweise sulfatiert. Die Ladeschalötung hat also recht, ihn zu laden. Sie entscheidet dan jede 1/50 Sekunde (oder wie hoch die Drehzahl und damit die Impulse auch immer sind) neu anhand der Leerlaufakkuspannung.
Komisch, daß dennoch ein nagelneuer Akku nach wenigen Wochen 30 ml Wasser verloren hat. Die Ladeschaltung ist jedenfalls i.O.. Ruhespannung kenne ich eher bei ca. 12,6 V bei einem vollgeladenen Akku und nicht 13,8 V.
F. P. schrieb: > Ruhespannung kenne ich eher bei ca. 12,6 V bei einem vollgeladenen Akku > und nicht 13,8 V. Richtig, aber die Ruhespannng stellt sich erst nach 1 Tag ein, und nicht nach 1/100 Sekunde.
MaWin schrieb: > Wenn beim hineinfliessenden Ladestrom dann die Spannung auf 15V steigt, > ist dadurch nicht plötzlich der Akku voll und überladen, sondern nur der > Innenwiderstand recht hoch, der Akku also schon teilweise sulfatiert. Ich weiss dass ich hier gegen Beton rede, aber sei es drum: Das Verhalten ist völlig normal für einen intakten, nicht sulfatierten Bleiakku. Der "Ladeinnenwiderstand" steigt bei einem vollgeladenen Akku beträchtlich an (Im Volksmund "der Akku nimmt keine Ladung mehr an"). Auch einer der Gründe, warum simple Ladeschaltungen (Transformator + Brückengleichrichter) relativ gut in der Praxis funktionieren - weil eben der Akku selbst den Ladestrom "begrenzt".
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