Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Defekte und schelchte Zellen bestimmen?


von Not G. (notger)


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hi,

ich hab grad unmengen von "defekten" Makita akkus zusammengesammelt, 
eigendlich mit der motivation alles rauszureissen und neue VTC4 zellen 
reinzubauen.
Das mach ich zur zeit auch grad (mit überbrückung der makita-elektronik 
im akku, die ja stur den defekt des akkus behauptet obwohl viele zellen 
noch spannung halten).

Jetzt bleiben mir ca 300Stück Sony US18650V 1600mah zellen übrig und 
nach groben messungen an jeder bank sind ca 200 Stück davon noch 
?funktionstüchtig? Bzw haben/halten ca 3,9 volt.

Mein nächste schritt wir sein das ich die packs total in alle 
einzelzellen zerlege um jede zelle nochmal einzeln zu messen, und meine 
Motivation ist natürlich die dinger nicht wegzuwerfen sondern entweder 
werkzeugakkus oder einen reserve ebike akku daraus zu machen.

Zum bestimmen ob die zellen noch ok sind werd ich
1. alle aussortieren, die noch spannung halten
2. alle auf4,1-4,2 volt laden
3. sie eine ?woche? liegen lassen
4. die spannung messen (ob sie gehalten wurde)
5. den spannungseinbruch nach dieser woche an einer ca 5A last messen
der nächste schritt wär sicher fein aber is bei 200 zellen halt extrem 
aufwendig?
(6. Kapazitätstest machen mit einer entladung bis 3Volt ???? )

Anregungen zu dem vorgehene??

Meine Fragen an euch sind nun:

-Welche arten von defekt an 18650er zellen kennt ihr so?

-Falls ich an einer Bank (is ein 5s2p akku) eine angemessene spannung 
messe kann es trotzdem sein das eine zelle defekt is? (die meisten 
defekten zellen die ich bis jetzt gemessen habe haben eine leicht 
negative spannung)

-Kann ich die tatsächliche funktion bzw restkapazität nur mit einer 
gemessenen entladung bestimmen oder gibts was einfacheres?

-Gibts irgendein gerät das man sich evtl ausborgen oder billig kaufen 
kann, das mehrere zellen gleichzeitig testet?

- sonstige anregungen? ausser mit die idee auszutreiben, bitte!!

dank im voraus

Gernot

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Not Ger schrieb:
> -Kann ich die tatsächliche funktion bzw restkapazität nur mit einer
> gemessenen entladung bestimmen oder gibts was einfacheres?
>
Leider ja und das auch wieder nur ungefähr, weil Akkus halt 
verschiedenen Einflußbedingungen ausgesetzt sind, die eine genaue 
Kapazitätsbestimmung nicht erlauben.
>
> -Gibts irgendein gerät das man sich evtl ausborgen oder billig kaufen
> kann, das mehrere zellen gleichzeitig testet?
>
Das hätte ich auch gern.
Siehe :

Beitrag "Akku - Zustandsautomat"

>
> - sonstige anregungen? ausser mit die idee auszutreiben, bitte!!
>
Auf keinen Fall austreiben. Sondermüll haben wir bereits genug.
Sogar welchen der uns noch tausende von Jahren Probleme bereiten wird.
Außerdem verschieben wir auch unser sonstiges Müllproblem nur in der 
Weltgeschichte herum, deshalb ist alles gut was das Erzeugen von Müll 
bzw. dessen hinauszögern in irgendeinerweise beeinflußt.

http://www.youtube.com/watch?v=zVFZ4Ocz4VA

http://www.youtube.com/watch?v=y4wiJa-NUJw


Bernd_Stein

von rcc (Gast)


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Die beiden typische Defekte bei LiIo-Laptop/Werkzeug Akkus sind:
-Zellverbinder hat keinen Kontakt mehr (sehr häufig!, das 
Widerstandsschweißen der Tabs sorgt da immer wieder für Probleme
- eine Zelle hat viel Kapazität verloren, daraus folgenden dann 
auseinanderlaufen des Packs und totladen der anderen Zellen wenn die 
Überwachungs und Ladeelektronik nichts taugt.

Um die Zellen zu testen reicht eigentlich definiert volladen, dann 
entladen um die Kapazität zu bestimmen und ein kurzer Lasttest um zu 
schauen ob der Innenwiderstand ok ist.
Wenn die Zellen jetzt noch auf Spannung >3V sind haben sie keinen 
internen Mikrokurzschluss. Um leicht erhöhte Selbstenladung zu sehen 
müsste man sie mind. ein Monat liegen lassen, vorher kommt da nichts 
raus.

Bei 5s2p kann es schon sein dass einzelne Zellen defekt sind und die 
Gesamtspannung trotzdem passt.

von Peter D. (peda)


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Aus alten Akus "gute" Zellen auszusuchen, ist nur vergeudete Zeit.
Sobald eine Zelle hinüber ist, sind die anderen Zellen auch nicht mehr 
gut.

von rcc (Gast)


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So pauschal kann man das keinesfalls einfach sagen!

von Peter D. (peda)


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rcc schrieb:
> So pauschal kann man das keinesfalls einfach sagen!

Wenn es auch nur den Hauch einer Chance gäbe, daß sich sowas lohnt, 
würden das die Akkuhersteller längst machen. Die hätten viel bessere 
Möglichkeiten und könnten 1000-e Zellen gleichzeitig testen. Und dann 
z.B. ein Akkupack mit 90% für die Hälfte verkaufen.
Wieviel Zellen kannst Du gleichzeitig testen? Du steckst nen Haufen Zeit 
rein, für nichts.

Bei vielen Produkten wird das Refurbishing ja gemacht, z.B. bei 
Festplatten.

Ich gestehe, ich hab mal haufenweise alte Akkus von Funkgeräten 
ausgeschlachtet. Das Ergebnis war enttäuschend, die "guten" haben nur 
noch wenige Ladungen überlebt.

von notger (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> die "guten" haben nur
> noch wenige Ladungen überlebt.

das war aber wahrscheinlich zur guten alten NICD zeit, oder?

von Carsten R. (kaffeetante)


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Es ist nicht nur der Aufwand. Es ist auch aus anderen Gründen 
kompliziert. Es gibt da mehrere Parameter die sich unterschiedlich 
ändern. Zellen mit gleicher Kapazität haben nicht notwendig auch den 
gleichen Innenwiderstand. Je nach Einsatzprofil werden sich gebrauchte 
Zellen schwertun sich symmetrisch zu verhalten, auch wenn die einzelnen 
Zellen für sich noch brauchbar sind. Wonach will man sortieren? Nach 
Kapazität? Nach Innnwidestand? Nach beidem? etc. Für einige Anwendungen 
mag das gehen, insbesondere wenn nur einzelne Zellen benötigt werden.

Bei neuen Zellen ist das leichter, da sie eine höhere Homogenität 
aufweisen.

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