Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Drehbewegung in Linearbewegung umsetzen


von Tüftler (Gast)


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Hallo!

Ich muss irgendwie eine Drehbewegung in eine Linearbewegung umsetzen, 
wobei sowohl Hub als auch Geschwindigkeit variabel sein müssen. Ich hab 
mir jetzt gedacht ich nehme einen Motor mit einer H-Brücke die von einem 
µC angesteuert wird und über ein Zahnrad eine Zahnstange in Bewegung 
setzt.
Mein Problem ist aber wie ich den variablen Hub hinbekomme, sprich wie 
kann ich die Position der Zahnstange am besten feststellen?

von David .. (volatile)


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Tüftler schrieb:
> Hallo!
>
> Ich muss irgendwie eine Drehbewegung in eine Linearbewegung umsetzen,
> wobei sowohl Hub als auch Geschwindigkeit variabel sein müssen. Ich hab
> mir jetzt gedacht ich nehme einen Motor mit einer H-Brücke die von einem
> µC angesteuert wird und über ein Zahnrad eine Zahnstange in Bewegung
> setzt.
> Mein Problem ist aber wie ich den variablen Hub hinbekomme, sprich wie
> kann ich die Position der Zahnstange am besten feststellen?

Schrittmotor als Antrieb?

: Bearbeitet durch User
von Tüftler (Gast)


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Auch da brauch ich irgendwie eine Methode beim Systemstart die Position 
zu bestimmen und muss eine Positionsänderung durch Masseträgheit nach 
dem Stopbefehl an den Motor mitbekommen.

von David .. (volatile)


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Tüftler schrieb:
> Auch da brauch ich irgendwie eine Methode beim Systemstart die Position
> zu bestimmen und muss eine Positionsänderung durch Masseträgheit nach
> dem Stopbefehl an den Motor mitbekommen.

Ja, du faehrst eine Referenzposition an (zB Mikroschalter oder auch 
einfach auf Endstop und so lange, bis du den definitiv getroffen hast).
Zum Rest solltest du dich in Schrittmotoren einlesen, die werden 
naemlich genau so dimensioniert, dass sie keine Schritte verlieren und 
man eben keine Positionsaenderung erfassen muss, weil keine auftritt.

von Georg (Gast)


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Tüftler schrieb:
> wobei sowohl Hub als auch Geschwindigkeit variabel sein müssen

Was heisst denn variabel? Soll der Hub z.B. durch Endschalter, also 
elektromechanisch, oder durch Anschlag, also rein mechanisch, oder durch 
Zahleneingabe, also elektronisch begrenzt werden? Das gleiche natürlich 
für die Geschwindigkeit.

Im Fall elektronisch brauchst du einen Positionssensor, also einen 
Drehgeber oder Linearmassstab. Daraus ergibt sich die nächste Frage, wie 
genau muss das sein - auf cm, mm oder µ? Und überhaupt, wie weit und wie 
schnell soll sich die Last bewegen, und wie gross und schwer ist diese 
Last?

Ohne Garantie auf die Vollständigkeit der Fragen. Dass es so gut wie 
umsonst sein soll ist ja selbstverständlich.

Georg

von Tüftler (Gast)


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@David
ok, werd mich mal mit Literatur über Schrittmotoren beschäftigen.

@Georg
Hub und Geschwindigkeit sollen rein elektronisch geregelt werden, ohne 
mechanische Begrenzung. Genauigkeit sollte so um 5mm liegen, 
Geschwindigkeit max. 7-10cm pro Sekunde, Maximale Last die 
bewegt/beschleunigt wird ca. 300g.
Kosten sind nicht so wichtig, es soll einfach gut funktionieren.

Hintergrund: Es soll ein Flipper umgebaut werden, bei dem Hindernisse 
eben über eine variable Streck mit variabler Geschwindigkeit verschoben 
werden sollen.

von Flop (Gast)


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Modellbauservo

von Tüftler (Gast)


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Beim Servo hab ich auch keine Positionsrückmeldung.

von P. M. (o-o)


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Tüftler schrieb:
> Beim Servo hab ich auch keine Positionsrückmeldung.

Nein, aber du gibst die Position ja im Signal an. Wobei der Hubweg 
vermutlich für dich nicht ausreicht und die Positionierung zu wenig 
genau ist.

von DirkZ (Gast)


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Tüftler schrieb:
> Mein Problem ist aber wie ich den variablen Hub hinbekomme, sprich wie
> kann ich die Position der Zahnstange am besten feststellen?

Stichw.: CNC

Linearantrieb
http://www.servo-drive.com/solution/de/schrittmotor_mit_linearantrieb_nema_14_non_captive_ohne_verdrehsicherung.php

Positionsbestimmung
https://www.boschrexroth.com/business_units/brl/de/produkte/profilschienen_fuehrungen/ims/

von Flop (Gast)


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>Beim Servo hab ich auch keine Positionsrückmeldung.
Mein letztes Graupner-Miniservo hatte nen AVR als Regler. Der liest den 
Poti-Wert als Analogwert ein und regelt. Die Potispannung kann man 
natürlich auch rausfuḧren und noch weiter verarbeiten.

von Tüftler (Gast)


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Servos scheiden glaube ich aus, da ich einen Maximalhub von ca. 20cm 
brauche.

Der Linearantrieb schaut im Prinzip gut aus, bis auf die max. 5cm/s, da 
bauch ich das dopplete.

Der Tip mit dem Drehimpulsgeber klingt gut, da gibts ganz interessante 
Teile im Bereich um die 150 Euro. Ich glaub ich probier mal eine Kombi 
aus Getriebemotor, Zahnstange und Drehimpulsgeber.

von deep d. (deepdiver99)


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Kannst mal genauer beschreiben was es werden soll? Bastel gerade an was 
ähnlichen.

von Tüftler (Gast)


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Tüftler schrieb:
> Hintergrund: Es soll ein Flipper umgebaut werden, bei dem Hindernisse
> eben über eine variable Streck mit variabler Geschwindigkeit verschoben
> werden sollen.

Hab ich ja schon kurz beschrieben.

von Wolfgang (Gast)


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Guck dir mal eine alte Dampflok oder ein alte Gezeitenrechenmaschine an.

Na gut, bei der Damplok wird eine lineare Bewegung in eine Drehbewegung 
umgewandelt, aber das ändert nichts am Prinzip.

von Kasperl (Gast)


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Schau Dir mal im Modellbau eine Segelwinde an. Das ist im Prinzip ein 
Servo mit einer Seiltrommel.
Wenn Du das mit einem entsprechend starken Servo nachbaust, eventuell 
ein Servo mit entferntem Anschlag, so wie sie bei kleinen Robotern 
eingesetzt werden, mit Referenzschalter und einem Zahnrad auf der 
Trommel als Impulsgeber.
Das könnte m.M.n. ganz brauchbar funktonieren.

von Kasperl (Gast)


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Ha, mir wollte das vorhin nicht einfallen.
Wer kennt noch die Lösung zur Schreib-/Lesekopfpositionierung aus den 
alten 8 Zoll Disettenlaufwerken?
http://www.hehlhans.de/bilder/mc-cpm/mcc/8zoll-1.jpg
Wenn man da genau hinschaut, kann man es erkennen.
Der Schrittmotor, welcher unten rechts sitzt, hat auf der Welle eine 
Trommel, auf der ein Blechstreifen von beiden Seiten her aufgewickelt 
ist. Wenn sich die eine Seite abwickelt, wickelt sich die andere auf und 
umgekehrt. Der Belchstreifen ist natürlich an einer Stelle auf der 
Trommel fixiert.
Mit einem Schrittmotor ist das eventuell zu langsam, aber mit einem 
Servo (siehe meinen Beitrag mit der Segelwinde) kann das funzen.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo "Tüftler"

> Ich muss irgendwie eine Drehbewegung in eine Linearbewegung umsetzen,
> wobei sowohl Hub als auch Geschwindigkeit variabel sein müssen. Ich hab
> mir jetzt gedacht ich nehme einen Motor mit einer H-Brücke die von einem
> µC angesteuert wird und über ein Zahnrad eine Zahnstange in Bewegung
> setzt.

Das ist eine von vielen Möglichkeiten.

> Mein Problem ist aber wie ich den variablen Hub hinbekomme, sprich wie
> kann ich die Position der Zahnstange am besten feststellen?

Auch da gibt es viele Möglichkeiten. Und du bist nicht der erste, der 
ein solches "Problem" lösen will. Das Netz ist voll mit möglichen 
Lösungen. Was ist dein konkretes Problem?

Du kannst entweder die Position messen oder aus der Drehbewegung des 
Motors berechnen. Auch die Position des Motors kannst du entweder messen 
oder je nach verwendetem Motor - direkt mit dem Positions-Sollwert 
arbeiten (z.B. beim Schrittmotor aus der Anzahl der Schritte, die du auf 
den Motor gegeben hast).

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Harald W. (wilhelms)


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Tüftler schrieb:

> Beim Servo hab ich auch keine Positionsrückmeldung.

Doch, dafür ist ein Poti eingebaut.

von John Wayne sein Schwiegervater (Gast)


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Früher, da habe ganze Kerle noch einen Exzenter für diese Aufgabe
benutzt.

von Häh? (Gast)


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> Drehbewegung in Linearbewegung umsetzen
-> Getriebe, wie du selbst beantwortest (alternativ für begrenzte Hübe: 
Koppelgetriebe)

> wie kann ich die Position der Zahnstange am besten feststellen?
-> Sensor (absolut, inkremental; optisch, induktiv, magnetisch, 
kapazitiv)

> Motor mit einer H-Brücke die von einem µC angesteuert wird
-> digitale Regelung (=Servo), z.B. PID

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