Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Was spricht eigentlich für 5V?


von 3V3 (Gast)


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Wenn man so nachdenkt fallt auf, dass viel tolle Peripherie für µCs, wie 
zum Bleistift SD-Karten, Funkmodule, diese WLAN2Serial usw. nur mit 3,3V 
laufen und trotzdem arbeiten viele noch mit 5V und passen aufwändig die 
Pegel an. Deshalb frage ich mich, was spricht eigentlich für 5V?

von Kai S. (hugstuart)


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3V3 schrieb:
> zum Bleistift

Seufz...

Zum Thema: Weniger Verluste!

von Dampf Oschi (Gast)


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Die 5V peripherie. ...

von TobinatorXXL (Gast)


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3V3 schrieb:
> [...] und trotzdem arbeiten viele [...]

Wer sind diese "viele"? - Ich persönlich verkehre ausschließlich in 
Kreisen, in welchen die Entwickler ihr System sowohl mit möglichst 
geringem Aufwand (= Zeit = Geld) als auch für einen möglichst geringen 
Hardwareaufwand (= Anzahl Bauteile = Platz, Testaufwand etc. = Geld) 
entwerfen. Soll heißen, wenn ein Großteil der Peripherie mit 3,3V läuft, 
wird natürlich sinnvollerweise ein µC mit 3,3V-IOs gewählt und 
umgekehrt. Aber wer weiß - mit Sicherheit gibt es da draußen irgendwo 
auch Leute, die erotische Lust aus dem inflationären Einsatz von 
Pegelwandlern ziehen...

von MaWin (Gast)


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3V3 schrieb:
> Deshalb frage ich mich, was spricht eigentlich für 5V?

3.3V reichen nicht für (wesse) LEDs und nicht mal für
rote/grüne in Multexschaltungen (also mit Transistoren
als Schalter zwischen GND und VCC).

3.3V reichen gar nicht für normale MOSFETs die einige
Hirnies hier schon mit 5V statt 10V ansteuern wollen
(aber es gibt nicht nur 4.5V LogicLevel MOSFETs, sondern
auch 2.5V/2.7V/2.8V).

3.3V sind blöd aus einer Lithiumzelle zu gewinnen die
2.5 bis 4.2V hat, man müsste rauf und runter transformieren,
aber 5V passen zu deren Aufladung und zu einem simplen step up.

LCD Displays brauchen 5V und wenn man nur 3.3V für die Logic
liefert, muss man -2V als Kontrastspannung erzeugen.

3.3V sind noch weniger als 5V für Audio und Lautsprecher
und damit noch schlechter geeignet.

Und tausende weitere Gute Gründe. Eine Schaltung ist dann
optimal, wenn die Anzahl der nötigen Pegelwandler mögichst
klein ist...

von Lothar S. (loeti)


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µCs mit 5V sind schneller... .

von Alain S. (alain_s)


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Lothar S. schrieb:
> µCs mit 5V sind schneller... .

wie das?

von Max H. (hartl192)


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Lothar S. schrieb:
> µCs mit 5V sind schneller... .
Sicher?
STM32F427/437 – 180 MHz
dsPIC33EP128GM304 - 140MHz
PIC18F45k22 - 64MHz (auch hinunter bis 2.7V laut Datenblatt)

: Bearbeitet durch User
von ABCDEF (Gast)


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Bei 5V bracht man nur ein bauteil um 3.3V zu erzeugen

von Mike J. (linuxmint_user)


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Die 5V wurden damals für fast alles verwendet und es war so gut wie 
alles damit kompatibel.
Moderne Transistoren funktionieren heutzutage schon bei unter 1V, 
deshalb konnte man auch mit der Spannung runter gehen.

5 Controller sind im Moment auch nicht mehr so verbreitet, die meisten 
laufen mit Spannungen von 1.6V bis maximal 3.6V , spätere Modelle werden 
dann noch geringere Spannungen benötigen und dann braucht man für die 
alte 3.3V Elektronik Levelshifter.

Das ist nun mal so und es ist auch egal, es entwickelt sich eben alles 
... oder besser gesagt die Menschen entwickeln alles. :-)

Ich kann eine komplette Schaltung aufbauen die mit einer Spannung von 
unter 2.7V läuft und von einer LiIon-Zelle (3.6V bis 4.1V) gespeist 
wird.

Es gibt aber auch LIFePo4 Zellen, die erzeugen nur 3 bis 3.6V und daher 
muss man sich dann etwas einfallen lassen wenn man eine weiße LED daran 
betreiben will.

von Peter (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Moderne Transistoren funktionieren heutzutage schon bei unter 1V,

nicht erst heutzutage, das ist schon etwas länger so ;-)

von Joachim B. (jar)


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viele Bauteile und größere Reichweite und mehr Störspannungsabstand

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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3V3 schrieb:

> Deshalb frage ich mich, was spricht eigentlich für 5V?

5V hat man früher für TTL-ICs benötigt, da diese Spannung unterhalb
der maximal zulässigen Sperrspannung der Transistorbasisspannung
der in den ICs verwendeten Transistoren lag. Grundsätzlich versucht
man, die Logikspannungen so hoch wie möglich zu wählen, um die Stör-
spannungsempfindlichkeit zu verringern.
Gruss
Harald

von Absoluter 5V Experte (Gast)


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kleinere Versorgungsspannungen führen zu mehr Strom bei gleicher 
Leistung und somit zu mehr Spannungsabfall auf einer gegebenen Leitung, 
wodurch wiederrum das Thema Zuleitungswiderstände kritischer wird.

Kleinere Pegel sollten aber auch schneller zu schalten sein, da es 
weniger Energie braucht um eine gegebene Leitungskapazität auf den 
geforderten Pegel aufzuladen. Digitalsignale mit hohen Frequenzen 
arbeiten mit geringen Spannungshüben.

von Peter R. (pnu)


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Je höher der Pegel, desto weniger Probleme mit dem Störabstand. Deshalöb 
laufen auch heute noch SPS-Steuerungen  mit 24V.
Je höher die Spannung, desto mehr Leistung steht für Verbraucher zur 
Verfügung.
Von der Halbleiter-Technik sind z.B. 30V eine technologische Grenze. 
Deshalb geht man nur in Ausnahmefällen über die 24V.
Die TTL-Logik und ihre Folgefamilien arbeiten mit BE-Sperrschichten, die 
etwa 7V Durchbruchspannung haben. Deshalb hat man 5V lange Zeit als 
Standard-Pegel benutzt. Auch heute sind 5V oft die bessere Lösung, siehe 
Beitrag von Mike J.

Niedrigere Pegel ermöglichen höhere Taktfrequenzen, da die an den 
Logikschaltungen vorhandenen Kapazitäten um so schneller ge-oder 
entladen werden können, je kleiner der Spannungshub ist.
Die immer kleineren Strukturen der MOSFETs haben damit gekoppelt immer 
kleinere Schaltschwellen, sodass parallel zur MOSFET-Struktur die 
Schaltzeiten und Pegel immer kleiner werden. Bei den CPUs ist man schon 
lange unter 1,8V Core-Pegel. Aber damit kann man wohl kaum Peripherie 
ansteuern.

von Lothar S. (loeti)


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> Kleinere Pegel sollten aber auch schneller zu schalten sein

Denkste

von Joachim B. (jar)


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Absoluter 5V Experte schrieb:
> Kleinere Pegel sollten aber auch schneller zu schalten sein,

ach mit weniger PS ist man schneller auf 100 ?
mit kleineren Pegeln kann man schneller Energie umladen, dann wären ja 
Hochspannungsleitungen überflüssig ;-)

von Antimedial (Gast)


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Kai S. schrieb:
> Zum Thema: Weniger Verluste!

Schwachsinn. Die Umschaltverluste steigen quadratisch mit der Spannung, 
die Leckströme linear.

Lothar S. schrieb:
> µCs mit 5V sind schneller... .

Quark. Schnellere und kleinere Strukturen halten keine 5V mehr aus. Kein 
schneller uC-Kern läuft mit 5V, bei den Cortex-M4 liegt die Kernspannung 
oft bei 1,8V.

Joachim B. schrieb:
> viele Bauteile und größere Reichweite und mehr Störspannungsabstand

Inzwischen gibt es viel mehr 3,3V-Bauteile. Was soll "größere 
Reichweite" bitte sein? Und Störspannungsabstand ist ziemlich 
irrelevant.

Peter R. schrieb:
> Je höher der Pegel, desto weniger Probleme mit dem Störabstand. Deshalöb
> laufen auch heute noch SPS-Steuerungen  mit 24V.

Das hat eher historische Gründe, weil man damit bequem Relais ansteuern 
kann und man die Steuerungen aus 24V versorgt.

von Max H. (hartl192)


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Lothar S. schrieb:
>> Kleinere Pegel sollten aber auch schneller zu schalten sein
>
> Denkste
Wieso arbeiten dann die schnellen logischen Schaltungen mit kleinen 
Spannungshüben?

Joachim B. schrieb:
> ach mit weniger PS ist man schneller auf 100 ?
Wenn man nur 33km/h fährt ist hat am die Endgeschwindigkeit schneller 
erreicht als wenn man auf 50 beschleunigen muss.
> mit kleineren Pegeln kann man schneller Energie umladen, dann wären ja
C=Q/U --> Q=C*U --> Bei gleicher Leitungskapazität muss bei doppelter 
Spannung doppelt so viel Ladung fließen und die Kapazität zu laden.
> dann wären ja Hochspannungsleitungen überflüssig ;-)
Das hat was mit dem Strom zu tun: P=U*I --> Wenn P konstant ist wird der 
Strom mit steigender Spannung kleiner. Bei einer Hochspanungsleitung ist 
der Verlust proportional zum Quadrat des Stromes.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Max H. schrieb:
> Wieso arbeiten dann die schnellen logischen Schaltungen mit kleinen
> Spannungshüben?

weil die bei kleineren Strukturen weniger Energie brauchen und kürzere 
Strecken zu überbrücken haben

> Wenn man nur 33km/h fährt ist hat am die Endgeschwindigkeit schneller
> erreicht als wenn man auf 50 beschleunigen muss.

aber trotzdem langsamer auf weiteren Strecken. Um Strecke zu überwinden 
sind höhere Spannungen halt im Vorteil.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> aber trotzdem langsamer auf weiteren Strecken. Um Strecke zu überwinden
> sind höhere Spannungen halt im Vorteil.

Und im dichten Stadtverkehr in der Rush Hour ist man mit dem Fahrrad 
doch meistens schneller.

von Lothar S. (loeti)


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> Wieso arbeiten dann die schnellen logischen Schaltungen mit kleinen
> Spannungshüben?

Weil ECL völlig anders funktioniert.

> Und Störspannungsabstand ist ziemlich irrelevant.

Irrtum

> Schnellere und kleinere Strukturen halten keine 5V mehr aus.

Falsch, die Spannung muss wegen der sonst ausufernden Verlustleistung 
reduziert werden.
Mit Überspannung laufen diese Bausteine schneller, nur die Kühlung macht 
massive Probleme.

Das höhere Spannungen einen höheren Takt erlauben sieht man auch in 
vielen AVR Datenblättern.

Grüße Löti

von Antimedial (Gast)


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Lothar S. schrieb:
>> Und Störspannungsabstand ist ziemlich irrelevant.
>
> Irrtum

Kein Irrtum. Ich entwickele seit vielen Jahren Elektronik in einer 
Umgebung mit vielen Störungen. Wenn man es ordentlich macht, hat man 
keine Probleme mit Störabständen.

Lothar S. schrieb:
> Falsch, die Spannung muss wegen der sonst ausufernden Verlustleistung
> reduziert werden.
> Mit Überspannung laufen diese Bausteine schneller, nur die Kühlung macht
> massive Probleme.

Falsch. Das Gateoxid von kleineren Strukturen hält keine 5V aus. Selbst 
bei Controllern sind wir inzwischen bei 65nm und kleiner angekommen. Und 
selbst wenn: Wenn die Verlustleistung bei 5V zu hoch ist, bringt es 
nichts, wenn es theoretisch schneller wäre.

Lothar S. schrieb:
> Das höhere Spannungen einen höheren Takt erlauben sieht man auch in
> vielen AVR Datenblättern.

AVR sind auch eine lahme Uralt-Technologie. Damals war das noch so.

von Max H. (hartl192)


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Lothar S. schrieb:
> Das höhere Spannungen einen höheren Takt erlauben sieht man auch in
> vielen AVR Datenblättern.
Ein i7 läuft mit einer Kernspannung von <1.5V und das mit einem Takt von 
der ein ARV nicht mal träumen kann...

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Max H. (hartl192)

>> Das höhere Spannungen einen höheren Takt erlauben sieht man auch in
>> vielen AVR Datenblättern.
>Ein i7 läuft mit einer Kernspannung von <1.5V und das mit einem Takt von
>der ein ARV nicht mal träumen kann...

Äpfel und Birnen. Ein und der selbe CMOS-IC läuft mit höherer Spannung 
mit höherem Takt. Das weiß jeder Overclocker, Kernspannung hoch, Takt 
hoch, mehr Kühlung nötig.
Dass bessere, neuere CMOS-Technologien mit niedrigerer Spannung umso 
mehr Takt schaffen, ist ein anderer Effekt.

: Bearbeitet durch User
von J. (Gast)


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Der LPC1850 (180MHz Cortex-M3) benutzt intern 1.2V:

http://www.lpcware.com/content/forum/lpc185x-vcore-voltage

von Antimedial (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Dass bessere, neuere CMOS-Technologien mit niedrigerer Spannung umso
> mehr Takt schaffen, ist ein anderer Effekt.

Und dieser Effekt ist hier relevant, weil diese "neueren 
CMOS-Technologien" heute der Standard sind. Die meisten Controller 
können noch nicht mal mehr 5V IO-Spannung, und der Kern arbeitet mit 
noch niedrigeren Spannungen.


Wir reden hier nicht über Overclocking, sondern über die allgemeine 
technische Entwicklung. Und dann gilt: Höhere Taktfrequenzen erfordern 
niedrigere Spannungen.

von Joachim B. (jar)


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Antimedial schrieb:
> Wir reden hier nicht über Overclocking, sondern über die allgemeine
> technische Entwicklung. Und dann gilt: Höhere Taktfrequenzen erfordern
> niedrigere Spannungen.

Ich denke die wenigsten basteln hier im GHz Bereich.
Ich denke die meisten hier nutzen alte fertige Technik, AVR, Arduino, 
RTC, I2C und dort ist die gesamte Peripherie auf irgendwo von 3,3V-5V 
ausgelegt. Man freut sich über die Verfügbarkeit und niedrige Preise und 
leichte Beschaffung samt Infos und Datenbätter und diese sind noch 
überschaubar.

Worüber redest du ?

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Worüber redest du ?

Über ARM-Prozessoren (M0, M3, M4), Sensorik (z.B. MEMS-Accelerometer), 
SPI-Flash, SD-Karten, USB und so weiter. Alles weit weg vom GHz-Bereich 
und auch überhaupt nicht exotisch. Alles normalerweise auf 3,3V 
IO-Spannung ausgelegt.

von Joachim B. (jar)


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Antimedial schrieb:
> Über ARM-Prozessoren (M0, M3, M4), Sensorik (z.B. MEMS-Accelerometer),
> SPI-Flash, SD-Karten, USB und so weiter.

und wo ist dann das Problem ?

Ich bekomme z.B. für den PI alle Peripherie in 3,3V bis 5V VCC, ok einer 
China RTC DS1307 muss ich die I2C pullups klauen damit die Uhr bei 5V 
weiterläuft und am GPIO keine 5V ankommen. Man könnte in den Plan 
schauen und in die Datenblätter warum 5V (vermutlich wegen der 
Ladeschaltung der LR2032 statt einer CR2032), wie gesagt die meisten 
Steine heute laufen auch mit 3,3V nur die Daten an RGB LED Stripes 
laufen u.U. nicht so weit -> Problem Kabellänge, mit einem 5V Konverter 
läufts dann weiter.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> und wo ist dann das Problem ?

Nirgends, schließlich kann man wirklich gut mit 3,3V arbeiten. Es gibt 
keinen Grund mehr, zwanghaft auf 5V zu bleiben.

von Joachim B. (jar)


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Joachim B. schrieb:
> vermutlich wegen der
> Ladeschaltung der LR2032 statt einer CR2032)

Antimedial schrieb:
> Es gibt
> keinen Grund mehr, zwanghaft auf 5V zu bleiben.

für dich nicht, ich finde die Idee eine LR2032 statt der üblichen CR2032 
nicht so übel, aber bitte wenn due die mit einem stepup auf 5V aus 3,3V 
laden willst auch OK erkläre das den Chinesen und sie bauen das 
vermutlich für 10 Ct. mehr, nur ist es noch nicht soweit, also löte ich 
R2 und R3 aus und komme auch mit 5V und 3,3V zurecht.

von Antimedial (Gast)


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Ich weiß zwar nicht wovon du redest, aber als Ladespannung für 
LiIo-Akkus ist selbstverständlich 5V Standard, das ist nicht umsonst die 
Versorgungsspannung von USB. Das ändert nichts daran, dass Elektronik 
heutzutage meistens mit 3,3V versorgt wird.

von Joachim B. (jar)


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Antimedial schrieb:
> Nirgends, schließlich kann man wirklich gut mit 3,3V arbeiten. Es gibt
> keinen Grund mehr, zwanghaft auf 5V zu bleiben.

Antimedial schrieb:
> Ich weiß zwar nicht wovon du redest, aber als Ladespannung für
> LiIo-Akkus ist selbstverständlich 5V

und deswegen wird noch einige Hardware für 5V ausgeliefert !

Die Frage war warum 5V und dafür gibt es Gründe die ich hier zeigte, 
während du schriebst, ach lies oben......

von Antimedial (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Die Frage war warum 5V und dafür gibt es Gründe die ich hier zeigte,
> während du schriebst, ach lies oben......

Ich sehe da keine Gründe. Du willst eine LiIo-Zelle verwenden, aber 
verwendest dabei 5V? Wie soll das jetzt gehen? Da brauchst du dann doch 
wieder einen Stepup.

von Max M. (vcc)


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3V3 schrieb:
> ...was spricht eigentlich für 5V?

<feed mode on>

5V sind einfach geiler, weil mehr!
5€ sind auch besser als 3,3€...

<feed mode off>

von Joachim B. (jar)


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Antimedial schrieb:
> aber als Ladespannung für
> LiIo-Akkus ist selbstverständlich 5V Standard

Antimedial schrieb:
> Ich sehe da keine Gründe. Du willst eine LiIo-Zelle verwenden, aber
> verwendest dabei 5V? Wie soll das jetzt gehen? Da brauchst du dann doch
> wieder einen Stepup.

jetzt trollst du

von Antimedial (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> jetzt trollst du

Nein, du verstehst nur nicht, dass man seine Akkus üblicherweise nicht 
mit der Spannung lädt, mit der man seine Elektronik versorgt.

Also nochmal für dich:

5V (z.B. aus USB): Akku laden
2,7-3,3V: Betriebsspannung, die man aus dem Akku erzeugt.

Wenn man seine Elektronik mit 5V versorgen muss, kann man die nicht mehr 
an einer LiIo-Zelle betreiben. Dann braucht man einen Boostwandler. Was 
gibt es daran nicht zu kapieren?

von Joachim B. (jar)


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Antimedial schrieb:
> Also nochmal für dich:
......
> Wenn man seine Elektronik mit 5V versorgen muss, kann man die nicht mehr
> an einer LiIo-Zelle betreiben. Dann braucht man einen Boostwandler. Was
> gibt es daran nicht zu kapieren?

ist mir zu mühsam, wenn du nicht liest und verstehst was ich meine.....

Joachim B. schrieb:
> Ich bekomme z.B. für den PI alle Peripherie in 3,3V bis 5V VCC, ok einer
> China RTC DS1307 muss ich die I2C pullups klauen damit die Uhr bei 5V
> weiterläuft und am GPIO keine 5V ankommen. Man könnte in den Plan
> schauen und in die Datenblätter warum 5V (vermutlich wegen der
> Ladeschaltung der LR2032 statt einer CR2032), wie gesagt die meisten
> Steine heute laufen auch mit 3,3V nur die Daten an RGB LED Stripes
> laufen u.U. nicht so weit -> Problem Kabellänge, mit einem 5V Konverter
> läufts dann weiter.

ich kann noch keine DS1307 RTC für 3,3V Betrieb aus China bestellen weil 
die die Schaltung auf 5V Betrieb gebaut haben ! obwohl die Uhrensteine 
vermutlich auch mit 3,3V laufen oder es dafür Ersatz gibt.

Wenn du einen RTC mit EEPROM und Zelle samt Sockel auf Platine für 1,10€ 
aus China an 3,3V willst musst du dir das von dort wünschen, ich bin 
sicher das kommt irgendwann, vielleicht dann für 1,20€

was kapierst du nicht das die Welt nicht so läuft wie wir sie uns 
wünschen ?

Ich wünsche mir so vieles (jetzt z.B. einen Fiesta ST mit 4 Türen), real 
gibt es aber etliches nicht (jedenfalls nicht hier und mit vertretbaren 
Aufwand)

von Antimedial (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ich kann noch keine DS1307 RTC für 3,3V Betrieb aus China bestellen weil
> die die Schaltung auf 5V Betrieb gebaut haben ! obwohl die Uhrensteine
> vermutlich auch mit 3,3V laufen oder es dafür Ersatz gibt.

Was kann ich dafür, dass du irgendwelchen Chinamist kaufst? Wenn das für 
deine Anwendung taugt - meinetwegen. Ein Bastler darf jeden Murks bauen, 
ist schließlich nur ein Hobby.

Joachim B. schrieb:
> Wenn du einen RTC mit EEPROM und Zelle samt Sockel auf Platine für 1,10€
> aus China an 3,3V willst musst du dir das von dort wünschen, ich bin
> sicher das kommt irgendwann, vielleicht dann für 1,20€

Ich nehme dafür einfach einen 50 Cent uC mit integrierter RTC. Ist 
billiger und funktioniert auch vollständig im Akkubetrieb.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Ich weiß nicht, ob ich hier ne Ausnahme bin, aber ich habe noch nen Sack 
voll 7805, was einer der Gründe ist, weshalb ich 5V nehme. 5V kann man 
auch direkt vom USB-Port ohne Wandler nehmen. Mit 5V kann man immer jede 
LED unabhängig der Farbe treiben. Ich nehme PICs und die haben meist 
einen Spannungsbereich von 1,8V (oder 2,xV) bis 5,5V, ich nehme an, die 
sind nicht die einzigen. Daher kann ich mir aussuchen, womit ich einen 
PIC betreiben will, den ich noch von nem anderen Projekt über habe. 
Hätte ich nur uCs, die bis max. 3,6V gehen, müsste ich immer Wandler 
kaufen und das auch bei einem USB-Device. Aber kann ja jeder so machen, 
wie er will.

Wenn es von der Peripherie her egal ist, nehme ich ansich immer 5V. Wenn 
nicht, nehme ich die Spannung, die am sinnvollsten ist, wenn es keine 
gemeinsame Versorgungsspannung gibt (also z.B. 3.3V).

Ein weiterer Vorteil ist, dass im 5V Regler weniger Leistung verheizt 
wird, wenn man noch nen Trafo im Schrank hat. Klar, nen Schaltregler 
kostet auch nich die Welt. Aber da kämen dann wieder meine 7805 ;)

von Joachim B. (jar)


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Antimedial schrieb:
> Ich nehme dafür einfach einen 50 Cent uC mit integrierter RTC. Ist
> billiger und funktioniert auch vollständig im Akkubetrieb.

welchen , wo bekomme ich den ? für 50 Ct und mit Backup Zelle auf 
Platine , ich bin faul, oder sagen wir anders, ich vertrödel meine Zeit 
nicht mit Platine erstellen und bestücken für Batterie und RTC und zahle 
noch 6,95€ fürs Porto

von Antimedial (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> welchen , wo bekomme ich den ? für 50 Ct und mit Backup Zelle auf
> Platine , ich bin faul, oder sagen wir anders, ich vertrödel meine Zeit
> nicht mit Platine erstellen und bestücken für Batterie und RTC und zahle
> noch 6,95€ fürs Porto

Wie gesagt, als Bastler kannst du murksen wie du willst. Für mich wäre 
eine externe RTC jedenfalls viel zu umständlich, wenn ich sowieso eine 
RTC in meinem Controller habe. Ich vertrödele meine Zeit bestimmt nicht 
für den zusätzlichen Hardwareaufwand und die Programmierung der 
Schnittstelle.

Dann brauch ich nur noch die Batterie. Ich arbeite entweder mit Evalkits 
oder mit richtigen Platinen, so ein Lochrastergemurkse kommt mir nicht 
ins Haus.

Die 50 Cent sind selbstverständlich Stückzahlenpreise. Muster und 
Evalkits bekomme ich auch für private Zwecke kostenlos, das zählt 
nämlich als private Weiterbildung.

von Joachim B. (jar)


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Antimedial schrieb:
> Wie gesagt, als Bastler kannst du murksen wie du willst.

nicht nur als Bastler, auch als Techniker und Ing. Warum du das als 
murksen abtust weisst nur du. Ist bewährte Technik im Prototypenbau die 
oft besser läuft als jede geätzte Platine.

> Für mich wäre
> eine externe RTC jedenfalls viel zu umständlich, wenn ich sowieso eine
> RTC in meinem Controller habe.

> Ich vertrödele meine Zeit bestimmt nicht
> für den zusätzlichen Hardwareaufwand und die Programmierung der
> Schnittstelle.

eben und deswegen werden Fertigmodule genutzt und Libs.

> Dann brauch ich nur noch die Batterie. Ich arbeite entweder mit Evalkits
> oder mit richtigen Platinen, so ein Lochrastergemurkse kommt mir nicht
> ins Haus.

s.o.

> Die 50 Cent sind selbstverständlich Stückzahlenpreise. Muster und
> Evalkits bekomme ich auch für private Zwecke kostenlos, das zählt
> nämlich als private Weiterbildung.

gratuliere, mein Held.

von Schreiberling (Gast)


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Hallo,

5V werden immer weniger verwendet und sind als Systemspannung (für IC, 
Controller, FPGA) unüblich.

Man bekommt kaum noch moderne IC für 5V. Man schaue sich z.B. nur bei 
den Controllern um. Sicher, ein paar gibts, aber nicht viele. (Natürlich 
arbeiten die intern sowieso eher mit 1V2 oder 1V8...)

Sogar 3V3 sind nicht mehr nötig, ich habe schon einige Platinen mit 2V5 
als Hauptversorgung gemacht. Dagegen ist mir noch nie eine reine 
5V-Platine untergekommen, selbst 10 Jahre altes Zeug läuft mit 3V3. 
Störprobleme hatte ich noch nie, das ist eher eine Schaltungs- und 
Layoutfrage

Sonst noch ein paar Anmerkungen zu den genannten Punkten:
- MOSFET, die gescheit niederohmig sind, bekommt man auch für 3.3V
- Für richtige Leistungsfet helfen 5V auch nur selten weiter
- Selbst für (einfache) Analogtechnik kommt man mit 3.3V fast immer hin, 
die Auswahl an z.B. OPV ist gut

Das heißt jetzt nicht, dass 5V "schlecht" sind, wenn man mit dem Fundus 
an Bauteilen dafür zufrieden ist, spricht nichts dagegen. Nur ist es 
halt wirklich nicht mehr üblich!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Schreiberling schrieb:
> Sogar 3V3 sind nicht mehr nötig, ich habe schon einige Platinen mit 2V5
> als Hauptversorgung gemacht. Dagegen ist mir noch nie eine reine
> 5V-Platine untergekommen

Das einzige was damit belegt ist, ist daß du ein Jungspunt bist.

> Das heißt jetzt nicht, dass 5V "schlecht" sind, wenn man mit dem Fundus
> an Bauteilen dafür zufrieden ist, spricht nichts dagegen.

Eben.

> Nur ist es halt wirklich nicht mehr üblich!

Es ist oft gefährlich, von sich selber auf andere zu schließen.


XL

von Harald W. (wilhelms)


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Schreiberling schrieb:

> Störprobleme hatte ich noch nie, das ist eher eine Schaltungs- und
> Layoutfrage

Bei gleichem Aufwand ist die Störfestigkeit von 5V-Schaltungen
trotzdem höher als die von Schaltungen mit kleinerer Ub.

von Ingo L. (corrtexx)


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MaWin schrieb:
> LCD Displays brauchen 5V und wenn man nur 3.3V für die Logic
> liefert, muss man -2V als Kontrastspannung erzeugen.
Nicht immer. EA DOGM162L => Läuft sauber auf 3,3V und regelt den 
Kontrast selbständig.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mike J. schrieb:
> Ich kann eine komplette Schaltung aufbauen die mit einer Spannung von
> unter 2.7V läuft und von einer LiIon-Zelle (3.6V bis 4.1V) gespeist
> wird.

Direkten Betrieb aus einer LiIon/Lipo-Zelle sehe ich auch nach wie
vor als einen potenziellen Vorteil an (wo man's braucht).  Klar gibt
es Spannungsregler, auch lowdrop, aber die brauchen immer irgendwie
einen zusätzlichen Strom und/oder eine extra Mimik, mit der man sie
während der Schlafphase der Schaltung in den Standby schicken kann.
Einen 5-V-festen Controller dagegen kann man einfach direkt anklemmen,
und der Schlafstromverbrauch ist dann nur der des Controllers.

Harald Wilhelms schrieb:
> Bei gleichem Aufwand ist die Störfestigkeit von 5V-Schaltungen
> trotzdem höher als die von Schaltungen mit kleinerer Ub.

Nicht umsonst gibt es auch Cortex-M-ARMs, die 5-V-fest sind.  Keiner
der vielen ARM-Hersteller würde sich die Mühe für sowas machen, wenn
es nicht einen nennenswerten Markt dafür gäbe.

: Bearbeitet durch Moderator
von Mike J. (linuxmint_user)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Einen 5-V-festen Controller dagegen kann man einfach direkt anklemmen,
> und der Schlafstromverbrauch ist dann nur der des Controllers.

Meine kleine Funk-Klingel für den Hof war solch ein Fall, der Controller 
konnte die 3.95V aushalten, das Funkmodul hat aber maximal 3.6V 
vertragen.

(Die 3.95V ist die max. Ladespannung des LiIon-Akkus, da höhere 
Spannungen die Elektrode zu schnell zersetzen.)

Da alle Linearen Spannungsregler die ich da hatte einen vielfach höheren 
Ruhestrom im Gegensatz zu dem Verbrauch des Controllers im Sleep-Modus 
hatten musste ich mir eine andere Möglichkeit ausdenken.

Im Endeffekt habe ich die Spannung mit einer einfachen Diode (4148) so 
weit reduziert dass die Spannungsbereiche für den Controller und das 
Funkmodul noch ausreichend sind.

(Der LT3009 hat nur einen Ruhestrom von 3µA und liefert 20mA, den hätte 
ich nehmen können.)

von Amateur (Gast)


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An die Freude von - "Was Lacostet die Welt - ich zahle bar":
In vielen Fällen kann man ein bestehendes Design nicht "einfach" so auf 
3,3 V umstellen. Manchmal will man das auch nicht, weil die Stückzahlen 
dies nicht zulassen.

An die Freunde der tragbaren Elektronik:
Als man sich, Gott sei Dank, auf die 5V geeinigt hate war die übliche 
Stromaufname elektronischer Schaltungen jenseits jeder vernünftigen, 
tragbaren Batteriekapazität.

An die Freunde von Lithium und seinen Ablegern:
Als die 5V aufs Tablett kamen, hätte man rundum, auf die Frage nach 
Lithium-Batterien, nur ein "hä? - was ist denn das?" als Antwort 
bekommen.

Also kann man die eingangs gestellte Frage mit einem einfachen: "Nichts" 
- beantworten. So man den Kalender im Auge behält.
Ob es aber jemals wieder so viel Kompatibilität geben wird - ist 
fraglich.

von Klakx (Gast)


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ich will gar nicht sagen, ob 5V oder 3,3V besser sind, denn hier richte 
ich mich nach den Bauelementen.

Ich habe zuletzt 5V verwendet um ein geeignetes Netzteil zu finden. 
3V3-Netzteile hatten entweder nicht ausreichend Strom oder waren wegen 
der geringen Marktmasse zu teuer. Meine ICs die 2.5V benötigten hat dies 
nicht gestört, da das DCDC-Modul ein großen Eingangsspannungsbereich 
hatte.

von lop (Gast)


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Schreiberling schrieb:
> Hallo,
>
> 5V werden immer weniger verwendet und sind als Systemspannung (für IC,
> Controller, FPGA) unüblich.
>
> Man bekommt kaum noch moderne IC für 5V. Man schaue sich z.B. nur bei
> den Controllern um. Sicher, ein paar gibts, aber nicht viele. (Natürlich
> arbeiten die intern sowieso eher mit 1V2 oder 1V8...)
>
> Sogar 3V3 sind nicht mehr nötig, ich habe schon einige Platinen mit 2V5
> als Hauptversorgung gemacht. Dagegen ist mir noch nie eine reine
> 5V-Platine untergekommen, selbst 10 Jahre altes Zeug läuft mit 3V3.
> Störprobleme hatte ich noch nie, das ist eher eine Schaltungs- und
> Layoutfrage
>
> Sonst noch ein paar Anmerkungen zu den genannten Punkten:
> - MOSFET, die gescheit niederohmig sind, bekommt man auch für 3.3V
> - Für richtige Leistungsfet helfen 5V auch nur selten weiter
> - Selbst für (einfache) Analogtechnik kommt man mit 3.3V fast immer hin,
> die Auswahl an z.B. OPV ist gut
>
> Das heißt jetzt nicht, dass 5V "schlecht" sind, wenn man mit dem Fundus
> an Bauteilen dafür zufrieden ist, spricht nichts dagegen. Nur ist es
> halt wirklich nicht mehr üblich!

Dito. Von den ganzen Designs die ich gemacht habe, hat kein einziges 
rein 5V als Betriebsspannung. 5V haben seltenheitswert. So wie irgendein 
uraltes Gerät aus dem Museum. ^^

Gut - mag auch daran liegen, dass ich viel mit FPGAs mache und modernen 
Bausteinen.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Recht häufig mache ich aus einer Versorgungsspannung (z.B. 24V) eine 
Zwischenspannung (z.B. 5V, 12V) mit einem Schaltwandler und erzeuge die 
"hochwertigen"-Spannungen (MCU, ADCs) über entsprechende LDOs.

Das hat EMV-mäßig noch den Charme, dass zwischen Zuleitung und 
getakteter Logik mehrere Filterstufen liegen. Dieser Vorteil wiegt 
üblicherweise die minimal höhere Verlustleistung des Gesamtsystems auf.

Anders ist es natürlich bei einem aktuellen mobilen Projekt, welches aus 
einer AAA-NiMH-Zelle versorgt wird - da kommt ein Aufwärtswandler zum 
Zug, der je nach Betriebszustand des Systems 2,2 oder 3V erzeugt. :)

von Antimedial (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Das einzige was damit belegt ist, ist daß du ein Jungspunt bist.

Oder er nicht im letzten Jahrtausend stehengeblieben ist.

Harald Wilhelms schrieb:
> Bei gleichem Aufwand ist die Störfestigkeit von 5V-Schaltungen
> trotzdem höher als die von Schaltungen mit kleinerer Ub.

Ja, die Bastler wollen mal wieder so gut wie möglich bauen. Ein Profi 
baut nach Spezifikation, und wenn es reicht, muss man nicht mehr machen. 
Und gegen 4kV-Burst hilft kein 5V, da muss man eh eine gescheite 
Schutzschaltung dran bauen.

Jörg Wunsch schrieb:
> Einen 5-V-festen Controller dagegen kann man einfach direkt anklemmen,
> und der Schlafstromverbrauch ist dann nur der des Controllers.

Und braucht trotzdem noch mehr als ein gescheites 3,3V-Design mit LDO. 
Wenn man nicht gleich auf 1,8V und Schaltregler geht.

von Franz F. (franzman)


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Peter R. schrieb:
> Je höher der Pegel, desto weniger Probleme mit dem Störabstand. Deshalöb
> laufen auch heute noch SPS-Steuerungen  mit 24V.

Du glaubst doch nicht echt, dass die heutigen SPSen intern noch mit 24V 
laufen?
Die haben genauso die selben Prozessoren wie jedes andere Gerät drinnen, 
Corespannung <3,3V.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Antimedial schrieb:
>> Einen 5-V-festen Controller dagegen kann man einfach direkt anklemmen,
>> und der Schlafstromverbrauch ist dann nur der des Controllers.
>
> Und braucht trotzdem noch mehr als ein gescheites 3,3V-Design mit LDO.

Kaum.  Denn gerade die kleinen Strukturgrößen haben als Hauptproblem,
dass die Leckströme immer größer werden.  Wo ein Standard-AVR noch
(bei Zimmertemperatur) was um 100 nA braucht (und damit deutlich
unter der Selbstentladung üblicher Batterien liegt), muss man schon
bei Strukturgrößen im Bereich um die 100 nm mächtige Klimmzüge machen,
um unter 1 µA zu bleiben (back biasing und sowas).

: Bearbeitet durch Moderator
von Antimedial (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Kaum.  Denn gerade die kleinen Strukturgrößen haben als Hauptproblem,
> dass die Leckströme immer größer werden.  Wo ein Standard-AVR noch
> (bei Zimmertemperatur) was um 100 nA braucht (und damit deutlich
> unter der Selbstentladung üblicher Batterien liegt), muss man schon
> bei Strukturgrößen im Bereich um die 100 nm mächtige Klimmzüge machen,
> um unter 1 µA zu bleiben (back biasing und sowas).

Was aber nur eine Rolle spielt, wenn man gar nichts mit dem Prozessor 
machen will. Sobald man ihn mal einmal für eine Stunde betreibt, ist der 
Vorteil schon wieder weg.

Man bekommt außerdem durchaus 3,3V-ARM-Controller mit 20nA 
Shutdown-Strom, wenn man das unbedingt braucht.

von Joachim B. (jar)


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Antimedial schrieb:
> Man bekommt außerdem durchaus

wer ist "man" ?

immer diese schwammigen Aussagen, das hier ist kein Politforum, sondern 
ein Technikforum, werde doch mal konkret:
Lieferant, Name, Preis, Bestellmöglichkeit !

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Lieferant, Name, Preis, Bestellmöglichkeit !

Energy Micro bzw. Silicon Labs, EFM32 Zero. Erhältlich unter anderem bei 
Mouser und Digikey. Preis je nach Ausstattung, geht bei unter 1 Euro 
(netto) bei Einzelstückzahlen los.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Antimedial schrieb:
> Man bekommt außerdem durchaus 3,3V-ARM-Controller mit 20nA
> Shutdown-Strom, wenn man das unbedingt braucht.

Bei Datenerhalt?  Da sind die mit < 100 nA schon eher die sportlichen
Typen, während das die hornalte 300-oder-wasweißich-nm-Technologie
selbst der A-Typen von AVR einfach so hergibt.

Wie betreibst du den nun an einer LiPo-Zelle?  Klar, über einen
lowdrop-Regler.  Wie schaltest du den ein?  Jedenfalls nicht direkt
über den Controller ...

Übrigens bist du auf den zweiten Teil oben gar nicht erst eingegangen:
wenn es partout keinen Markt für 5-V-Controller gäbe, warum gibt sich
dann jeder ARM-Hersteller Mühe, einen 5-V-toleranten Cortex-M
anzubieten?

Gerade aus der Automobilecke kommt da mächtig Druck, und der kommt
sicher nicht, weil man die Dinger direkt ans Bordnetz hängen will.
Bleibt also als (vermutlich) wichtigster Grund dieser Kundschaft ein
besserer Störabstand und viel bereits vorhandene Peripherie.

von Antimedial (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Bei Datenerhalt?  Da sind die mit < 100 nA schon eher die sportlichen
> Typen, während das die hornalte 300-oder-wasweißich-nm-Technologie
> selbst der A-Typen von AVR einfach so hergibt.

Und wie sieht es jetzt mit dem Betriebsstrom aus? Daraus bist du nicht 
eingegangen.

Jörg Wunsch schrieb:
> Übrigens bist du auf den zweiten Teil oben gar nicht erst eingegangen:
> wenn es partout keinen Markt für 5-V-Controller gäbe, warum gibt sich
> dann jeder ARM-Hersteller Mühe, einen 5-V-toleranten Cortex-M
> anzubieten?

Mir fällt nur ein einziger Hersteller ein, bei dem man einen Cortex-M 
für 5V bekommt. Alle anderen bieten nur 5V-tolerante Eingänge an. 
5V-CMOS-Peripherie lässt sich damit nicht ohne zusätzlichen Aufwand 
ansprechen.

Jörg Wunsch schrieb:
> Bleibt also als (vermutlich) wichtigster Grund dieser Kundschaft ein
> besserer Störabstand und viel bereits vorhandene Peripherie.

Du kennst die Branche so gut, vermutest aber nur die wahren Gründe? 
Naja.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Antimedial schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Das einzige was damit belegt ist, ist daß du ein Jungspunt bist.
>
> Oder er nicht im letzten Jahrtausend stehengeblieben ist.

Das mit dem sinnentnehmenden Lesen mußt du noch üben. Nur weil jemand 
alt genug ist daß er auch mal eine Platine mit nur 5V gemacht hat, heißt 
ja nicht zwangsläufig daß er immer nur und auch heute noch solche 
Platinen macht.

Aber ich sehe schon: es war ein Fehler überhaupt in diesem Thread zu 
antworten. Denn das ist doch mal wieder so eine typische "emacs oder vi" 
(auch: "Fahrrad oder Auto", "Bier oder Wein", "Urlaub am Meer oder in 
den Bergen") Diskussion, wo der Fehler schon in der Fragestellung 
steckt. Die Entscheidung ist gar nicht ausschließlich. Das "oder" gehört 
da nicht hin.

In der Realität ist man doch seltenst ganz frei in der Entscheidung, ob 
man eine komplette Schaltung mit 5V oder 3.3V oder noch einer ganz 
anderen Spannung versorgt. Fast immer hat man Komponenten, die 
mindestens x V sehen wollen und andere die maximal y V vertragen (mit 
x>y). Man hat Nebenbedingungen die aus der Wahl der Energieversorgung 
resultieren usw. usf. Für eine dogmatische Sicht "5V sind doch 
Steinzeit" oder "3.3V sind modern" ist da überhaupt kein Platz.


XL

von Antimedial (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> In der Realität ist man doch seltenst ganz frei in der Entscheidung, ob
> man eine komplette Schaltung mit 5V oder 3.3V oder noch einer ganz
> anderen Spannung versorgt.

Ja, natürlich gibt es das. Meine Designs haben grundsätzlich auch immer 
eine 12V/15V/24V-Versorgung für die Analog- und Leistungselektronik. 
Manchmal gibt es auch irgendwo mal 5V. Ich beziehe mich aber auf die 
"zentrale" Mikrocontrollerschaltung. Und da ist 3,3V oder weniger 
heutzutage Standard.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Antimedial schrieb:
> Und wie sieht es jetzt mit dem Betriebsstrom aus? Daraus bist du nicht
> eingegangen.

Es gibt genügend (batteriebetriebene) Anwendungen, bei denen der für
die Gesamtenergiebilanz hinreichend irrelevant ist.

Nicht jeder braucht riesige Rechenpower.

von Antimedial (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Es gibt genügend (batteriebetriebene) Anwendungen, bei denen der für
> die Gesamtenergiebilanz hinreichend irrelevant ist.
>
> Nicht jeder braucht riesige Rechenpower.

Das sind aber nur sehr wenige. Wie gesagt, selbst eine Sekunde pro 
Stunde reicht schon, damit der Ruhestrom in der Energiebilanz überhaupt 
keine Rolle mehr spielt. Da bleiben nicht mehr so viele Anwendungen 
übrig. Und für die sind LiIo nicht mehr sinnvoll, da geht man sowieso 
auf 3V-Lithium-Zellen und hat zumindest keinen LDO mehr drin. Wenn man 
dann noch auf den richtigen Controller geht, ist man besser dran als mit 
dem Uralt-AVR.

von Mike J. (linuxmint_user)


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> Betriebsstrom
Ich sitze momentan an einer Schaltung die Ein Jahr lang mit einem 1Ah 
Akku funktionieren soll, der "Betriebsstrom" liegt bei 650mA.
Während der Schlafphase soll er so wenig wie möglich verbrauchen.

Es gibt da einen Doppelschichtkondensator den ich nehmen muss da er 
günstig ist, aber der zieht leider selbst schon 23µA, der teurere 
Kondensator hat einen Leckstrom von 6µA ... wird aber wegen des höheren 
Preises nicht akzeptiert und so komme ich auf eine Laufzeit von etwa 1/2 
Jahr.

Eigentlich schläft die Schaltung nur und wacht nur 2 bis 4 mal in der 
Stunde ganz kurz auf.


Antimedial schrieb:
> Ich beziehe mich aber auf die
> "zentrale" Mikrocontrollerschaltung. Und da ist 3,3V oder weniger
> heutzutage Standard.

Das ist ja richtig, die meisten Controller, auch die älteren ATmega 
laufen auch mit 2.7V und ein Großteil läuft sogar mit geringeren 
Spannungen oder besitzt auch einen internen Spannungsregler.

Die Vorteile dieser älteren 5V Technik wurden aber schon genannt, von 
daher hast eine ausführliche Antwort bekommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Antimedial schrieb:
> Und für die sind LiIo nicht mehr sinnvoll

Ah ja, und das legst du dann fest.

Gut, dann hat sich deine Welt für dich natürlich erledigt.

Gestatte aber, dass andere Leute manchmal eine andere Welt haben.

Antimedial schrieb:
> Meine Designs haben grundsätzlich auch immer eine 12V/15V/24V-Versorgung
> für die Analog- und Leistungselektronik.

Das stärkt das Vertrauen in deine Aussagen bezüglich batteriebetriebener
Geräte ungemein, besonders das Wort „grundsätzlich“.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Das Verhalten eines Homo Sapiens Sapiens Ingeniericus erstaunt immer 
wieder. Kaum ist der Ring eröffnet, buhlt jeder um den Posten des 
Hordenchefs. Nachdem die Rangordnung einigermaßen abgesteckt ist, kommt 
es regelmäßig zum Endkampf um den Platz des Oberaffen. Zum Schluss 
thront der Oberaffe mit triumphierendem Blick auf der Palme. Seht alle 
her, ich habe Recht! Und die Horde trollt sich… - bis der nächste Ring 
eröffnet wird.

von Antimedial (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ah ja, und das legst du dann fest.
>
> Gut, dann hat sich deine Welt für dich natürlich erledigt.
>
> Gestatte aber, dass andere Leute manchmal eine andere Welt haben.

Sorry, aber um 1uA feilschen, aber dann LiIo einsetzen? In welcher Welt 
lebst du?

Jörg Wunsch schrieb:
> Das stärkt das Vertrauen in deine Aussagen bezüglich batteriebetriebener
> Geräte ungemein, besonders das Wort „grundsätzlich“.

Nur weil ich professionell eher mit Kilowatt anstatt uA arbeite, heißt 
noch lange nicht, dass ich die Anforderungen eines batteriebetriebenen 
System nicht begreife.

von lop (Gast)


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> Je höher der Pegel, desto weniger Probleme mit dem Störabstand. Deshalöb
> laufen auch heute noch SPS-Steuerungen  mit 24V.

Mal ganz blöd gefragt: Ist es nicht auch so, dass je höher die 
Signalpegel bei gleichen Frequenzen sind, desto größer Störabstrahlung 
und Übersprechen?

Nur mal so in den Raum geworfen. Das Thema EMV ist ja auch sehr wichtig.

von Lothar S. (loeti)


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Nicht bei SPS Ausgängen. Aber 24V sind bei Schaltschränken sowieso 
Standard da braucht man nicht nachdenken.

> Ist es nicht auch so, dass je höher die Signalpegel bei gleichen
> Frequenzen sind, desto größer Störabstrahlung und Übersprechen?

Da ist eher die geschaltete Leistung relevant, also Spannung x Strom.

Grüße Löti

von james (Gast)


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Dein Einwand stimmt sicher, wenn man das Gerät für sich betrachtet. Aber 
SPS sind ja Industrisysteme und da gehts dann mit dicken 
Energiequellen/senken die geschaltet werden und abstrahlen im Zweifel 
rau zur Sache. Da machen die 24V dann Sinn.

von james (Gast)


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Im vierten Beitrag der beste Satz

>die erotische Lust aus dem inflationären Einsatz von
>Pegelwandlern ziehen...

Technische Satire locker aus der Hüfte geschossen. Ein klares LOL^^

von Antimedial (Gast)


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SPS Ein/Ausgänge sind außerdem stromgetrieben. Das ist etwas völlig 
anderes als bei CMOS und würde wahrscheinlich auch mit 3V wunderbar 
funktionieren.

von lop (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Nicht bei SPS Ausgängen. Aber 24V sind bei Schaltschränken sowieso
> Standard da braucht man nicht nachdenken.
>
>> Ist es nicht auch so, dass je höher die Signalpegel bei gleichen
>> Frequenzen sind, desto größer Störabstrahlung und Übersprechen?
>
> Da ist eher die geschaltete Leistung relevant, also Spannung x Strom.
>
> Grüße Löti

Ich spreche jetzt mal nicht von sowas wie einer SPS. Deren Ausgänge sind 
ja praktisch DC (jedenfalls in meiner Welt).

Ich komme jetzt gedanklich eher aus der Ecke "Frequenzen höher 100MHz".

Ich kann mir einfach nur schwer ein System sinnvoll mit hohen 
Signalpegeln vorstellen, welches mit hohen Frequenzen arbeitet. 
Irgendwie passt das schlecht zusammen. Ich muss ja die Signale auch 
terminieren und in der Regel werden die Wellenwiderstände wohl so um die 
50 bis 100 OHM betragen.

Wenn ich da jetzt mit hohen Signalpegeln draufgehe, bekomme ich doch 
schnell EMV-Probleme und der Leistungsbedarf geht auch nach oben. Denn 
meistens hab ich ja nicht nur 1 Leitung, sondern sehr viele. Alle wollen 
terminiert werden --> Leistungsverbrauch, Störungen auf der 
Versorgung...

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