Hallo zusammen, ich habe ein billiges Eval-Board, bei dem an einem Pinpaar ein Uhrenquarz mit Bürdekondensatoren ist. Die MCU ist ein STM32F103. Ich brauche den Uhrenquarz nicht und es ist mir auch ein leichtes, ihn einfach auszulöten. Allerdings würde mich interessieren was passiert, wenn ich die Pins als (langsamen) Schaltausgang nutzte, während der Quarz verbleibt. Im Ersatzschaltbild ( http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingquarz#mediaviewer/File:Schwingquarz-Ersatzschaltbild.png ) des Quarzes ist ein Serienkondensator vorhanden - demnach sollte es nichts ausmachen. Oder hat ein Quarz selbst Gleichspannugsgrenzen? Viele Grüße W.T.
Walter Tarpan schrieb: > Oder hat ein Quarz selbst Gleichspannugsgrenzen? Hat er, wie jedes Bauteil. Aber das werden mindestens einige 10V sein, eher mehr. Für deine Anwendung kannst du ihn ignorieren.
Walter Tarpan schrieb: > Ich brauche den Uhrenquarz nicht und es ist mir auch ein leichtes, ihn > einfach auszulöten. Allerdings würde mich interessieren was passiert, > wenn ich die Pins als (langsamen) Schaltausgang nutzte, während der > Quarz verbleibt. Im Layout löst man das mit einem 0R-Widerstand in den Anschlussleitungen des Quarzes. Das kannst Du - wenn gewünscht - durch aufschneiden der Leitung machen (cut mit scharfem Messer, Abstand etwa 0,5mm). Die kann man später immer noch mit Lötzinn wieder überbrücken. Auslöten udn wieder einlöten tut den Quarzen meist nicht so besonders gut, speziell den SMD: Die altern dabei deutlich. rgds
Danke für die zahlreichen Antworten. Harald Wilhelms schrieb: >> Was macht ein Quarz bei Gleichspannung? > > Er biegt sich durch. Das ist klar. Die Frage ist, ob er damit ein Problem hat, da die Durchbiegung bei -3V - 3V Gleichspannung vermutlich deutlich größer als bei den paar 100mV für die normale Schwingung. Georg G. schrieb: > [...] Aber das werden mindestens einige 10V sein, > eher mehr. Für deine Anwendung kannst du ihn ignorieren. Der TNN-Georg? Wow. Danke, zu den Grenzen habe ich nichts gefunden. Das heißt für mich: Ich probiere es einfach aus. 6A66 schrieb: > Auslöten udn wieder einlöten tut > den Quarzen meist nicht so besonders gut, speziell den SMD: Die altern > dabei deutlich. Danke für die Info mit dem Altern. Bei meiner Anwendung macht das nichts, weil ich den Quarz ohnehin nicht brauche. Aber ich behalte es im Hinterkopf. Viele Grüße W.T.
Walter Tarpan schrieb: > Harald Wilhelms schrieb: >>> Was macht ein Quarz bei Gleichspannung? >> >> Er biegt sich durch. > > Das ist klar. Die Frage ist, ob er damit ein Problem hat, da die > Durchbiegung bei -3V - 3V Gleichspannung vermutlich deutlich größer als > bei den paar 100mV für die normale Schwingung. Das stimmt gleich zweimal nicht. Zum einen liegen über dem Uhrenquarz auch beim bestimmungsgemäßen Gebrauch mehr als nur "paar 100mV". Zum zweiten befindet sich der Quarz dann in Resonanz, was eine sehr deutliche Überhöhung der Amplitude der mechanischen Schwingung bedeutet. Sehr anschaulich sieht man das in Videos die die mechanische Zerstörung einer z.B. Brücke durch resonante Anregung zeigen. Die Auslenkungen in Resonanz sind um ein vielfaches größer als Auslenkungen bei statischer Belastung. Und das obwohl Brücken als Schwingkreise eher geringe Güten haben dürften, insbesondere im Vergleich zu einem Schwingquarz. Fazit: kein Problem für deinen Quarz XL
Betrachte den Quarz einfach als kleinen Kondensator. Bei den prozessorüblichen Ausgangsspannungen also kein Problem und wenn Du es nicht allzu eilig hast.
6A66 schrieb: > noch mit Lötzinn wieder überbrücken. Auslöten udn wieder einlöten tut > den Quarzen meist nicht so besonders gut, speziell den SMD: Die altern > dabei deutlich. Und was soll beim altern schlecht sein ? Die werden dabei nur stabiler.
Marc frog: >Und was soll beim altern schlecht sein ? Frage mal Männer statt Quarze... > Die werden dabei nur stabiler. Was uns nicht umbringt, macht uns härter! ;-) MfG Paul
Marc Vesely schrieb: > Und was soll beim altern schlecht sein ? > Die werden dabei nur stabiler. Stabiler? Nein - die Istfrequenz weicht von der Sollfrequenz um den spezifizeriten Wert pro Jahr ab (z.B. 3ppm/a), das Bauteil wird damit schlechter. Ist leider nicht so wie bei Rotwein :) rgds
6A66 schrieb: > Stabiler? Nein - die Istfrequenz weicht von der Sollfrequenz um den > spezifizeriten Wert pro Jahr ab (z.B. 3ppm/a), das Bauteil wird damit > schlechter. Eben nicht. Das geht nicht bis unendlich, sondern nur bis zu einem gewissen Wert. Deswegen werden Quartze auch künstlich gealtert.
Marc Vesely schrieb: > Eben nicht. > Das geht nicht bis unendlich, sondern nur bis zu einem gewissen Wert. Korrekt. Aber die Quarze werden bis zu einem gewissen Grenzwert schlechter und nicht besser. Diese Alterung ist auch temperaturabhängig. Marc Vesely schrieb: > Deswegen werden Quartze auch künstlich gealtert. Die heute in uC Schaltungen eingesetzten RTC Quarze sind m.W. NiCHT gealtert weswegen der Effekt hier auftreten wird. Der Effekt ist aber - in dieser Applikation - nicht überzubewerten - je nach Quarz wird der Wert irgendwo zwischen 10 und 100ppm total liegen. rgds
Wenn du es eh nicht brauchst, zwick es ab. Was nicht da ist, macht keine Probleme.
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