Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufliche Zukunft in der IT-Branche?


von Philipp Z. (philipp_z)


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Hallo,

seit Beendigung meines Studiums der Wirtschaftsmathematik im März 2014 
war ich als Softwareentwickler in einem mittelständischen IT-Unternehmen 
in Nürnberg beschäftigt.

 Dabei war ich eingebunden in ein großes Projekt für eine 
Versicherungsgesellschaft in Köln. Das Team, in dem ich integriert war, 
umfasste 14 Mitarbeiter, davon allerdings nur 6 reine Programmierer und 
der Rest setzte sich aus IT-Beratern, Projektleiter, Tester und 
Softwarearchitekten zusammen. Wir entwickelten agil in Java.

Letzen Donnerstag habe ich gekündigt, weil ich insgesamt immer 
unglücklicher wurde. Das Projekt war sehr komplex und im Prinzip für 
jeden Mitarbeiter unüberschaubar; keiner wusste über alle Bereiche 
detailliert Bescheid. Demnach gab es oftmals keine klaren Anforderungen, 
man musste etwas „auf gut Glück“ implementieren, wo sich dann oftmals 
hinterher herausstellte, dass das Ganze überhaupt nicht funktioniert. 
Und das ist natürlich für alle extrem frustrierend. Es bestand ein 
ständiger Leistungsdruck und Rechtfertigungsdruck, gleichzeitig wurde 
aber nie ein Lob für gute Arbeit ausgesprochen.

Alle paar Wochen sind fast alle im Team zum Kunden nach Köln gefahren, 
eine Entfernung von 400 km. Die Tage beim Kunden waren immer am 
schlimmsten; ich arbeitete 50 Stunden in der Woche, musste immer mit 
Anzug und Krawatte gekleidet auftreten und einen perfekten Eindruck 
hinterlassen. Es ist schwer beschreiblich... da lag immer so ein Zwang 
in der Luft. Ich bin ja von Natur aus eher ein legerer Typ und bin offen 
und direkt und mache auch gerne Späßchen; bin also nicht gerade die 
menschgewordene Diplomatie :-)
Aber in dieser Zeit musste ich mich total verstellen und konnte nicht 
ich  selbst sein. Ich musste eine Rolle spielen, unnatürlich sein – 
sogar in der Kantine. Ich weiß ja nicht, wie es euch da geht, aber für 
mich ist das irgendwie psychisch belastend. Hängt wohl auch vom 
Persönlichkeitstypus ab.

Dann zum Team selbst: Da war keiner, mit dem ich mich mal nach 
Feierabend treffen wollte. Ich will jetzt nicht behaupten, dass alle 
unsympathisch waren, aber die meisten Leute sind sehr karrierefixiert, 
egoistisch und wollen mit einem nach der Arbeit nichts mehr zu tun 
haben; dabei sind sie doch nur kleine Zahnrädchen in einer großen 
Maschine. Hab ich mir auch anders vorgestellt, als ich noch studierte. 
Das ist irgendwie enttäuschend. Einer im Team, der Solutions Architect 
war ein richtiger „Über-Mensch“, der arbeitete jeden Tag von 8 Uhr früh 
bis 20 Uhr abends, wusste auf alles sofort eine Antwort ohne lange 
nachzudenken und arbeitete sogar im Urlaub. Und dieses Engagement 
erwartete indirekt auch von anderen Mitarbeitern. In meinem Vertrag 
steht, dass die Regelarbeitszeit 40 Stunden beträgt und Überstunden mit 
dem Gehalt abgegolten sind.  Das Gehalt war jetzt nicht der Hammer, aber 
für einen Berufseinsteiger durchaus in Ordnung. Jedoch sehe ich nicht 
ein, auf Dauer jede Woche 10 Stunden mehr zu arbeiten als mir bezahlt 
wird. Ich bin sicherlich nicht faul, im Gegenteil, aber ich arbeite, um 
zu leben und nicht umgekehrt. Außerdem möchte ich gar nicht so eine hohe 
Position erreichen, wo ich dann mal eine stressige, frustrierende 
60-Stunden Woche habe und mir graue Haare wachsen und irgendwann völlig 
ausgebrannt in der Psychiatrie lande. Was soll mir so ein Lebensstil 
bringen?

Im Studium lernte ich nur wenig über Programmierung in Java, ich hab mir 
das nötige Wissen zu Hause selbst angeeignet. Dennoch konnte ich nicht 
von Anfang an so mitarbeiten wie ein alter Hase. Ich musste mir neues 
Wissen aneignen und ich brauchte auch länger als die anderen, was aber 
wohl normal ist für einen Anfänger. Ich habe auch bei älteren 
Programmierern bemerkt, dass die auch nicht immer auf Anhieb wissen, wie 
sie ein spezielles Problem lösen und erstmal Bücher wälzen müssen oder 
andere um Rat fragen müssen. Das scheint also normal zu sein. Wenn ich 
ehrlich bin, gefällt mir Programmierung gar nicht so. Jeden Tag von früh 
bis spät vor dem Computer zu sitzen und Code zu schreiben ist nicht das, 
wie ich mir meine berufliche Zukunft vorgestellt habe.

Ich weiß nicht, ob in der IT-Branche generell diese Umstände herrschen, 
ich  habe ja bislang nur ein Unternehmen kennengelernt.

Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich mir wieder einen Job in der 
IT-Branche suchen soll oder besser in einem ganz anderen Bereich tätig 
werden soll.
Mein Gefühl sagt mir irgendwie, dass IT nicht das richtige für mich ist. 
Ich hab Spaß an Mathematik und löse gerne Probleme, außerdem bin ich 
kommunikativ, zuverlässig und belastbar. Ich hab schon in Richtung 
DAV-Ausbildung gedacht.

Wäre schön, wenn unter euch auch Aussteiger aus der IT sind, die dann 
woanders ihr Glück versucht haben und davon berichten mögen.
Erfahrungsberichte, Ratschläge, Meinungen sind gerne gesehen.

Viele Grüße
Philipp

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Philipp Z. schrieb:
> Ich hab schon in Richtung
> DAV-Ausbildung gedacht.

Deutscher Alpenverein?

Krasser Umstieg, aber bestimmt gesünder, als deine jetzige Tätigkeit ;-)

von Heinz S. (Gast)


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Probier es mal im Investmentbanking, Richtung algorithmic Trading. Da 
werden Mathematiker mit Programmierkentnissen gebraucht. So bald wie 
moeglich auf 80% wechseln, das sollte vom Geld her kein Problem sein. 
Wenn du dann zu viel arbeitest, sind es wenigstens nur 100%, nicht 
120%...

von Cyblord -. (cyblord)


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Wolfgang Erbes schrieb:
> Philipp Z. schrieb:
>> Ich hab schon in Richtung
>> DAV-Ausbildung gedacht.
>
> Deutscher Alpenverein?
>
> Krasser Umstieg, aber bestimmt gesünder, als deine jetzige Tätigkeit ;-)

Naja Alpenländisches Leben ist nicht für jeden was. Schnachseln mit den 
Geschwistern ist da default. Aber anderseits "auf dr Alm da gibts koi 
Sünd". na dann!

von Philipp Z. (philipp_z)


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DAV soll natürlich "Deutsche Aktuarvereinigung" bedeuten und nicht 
"Deutscher Alpenverein" :-)

Versicherungen übernehmen oft die Kosten für die Ausbildung zum Aktuar, 
vorausgesetzt, man kündigt nicht vorzeitig das Arbeitsverhältnis.

@Heinz:
Kannst du etwas näher auf "algorithmic Trading" eingehen? Ich kann mir 
darunter wenig vorstellen, bin auch nicht der Börsenspezialist, wenn ich 
ehrlich bin.

von nm (Gast)


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Philipp Z. schrieb:

Verdammt, soll ich das alles lesen, da unten?

> Hallo,
>
> seit Beendigung meines Studiums der Wirtschaftsmathematik im März 2014
> war ich als Softwareentwickler in einem mittelständischen IT-Unternehmen
> in Nürnberg beschäftigt.

War ja ein eher kurzer Aufenthalt.

>
>  Dabei war ich eingebunden in ein großes Projekt für eine
> Versicherungsgesellschaft in Köln.

Lass mich raten: Gerling-Konzern?

> Das Team, in dem ich integriert war,
> umfasste 14 Mitarbeiter, davon allerdings nur 6 reine Programmierer und
> der Rest setzte sich aus IT-Beratern, Projektleiter, Tester und
> Softwarearchitekten zusammen. Wir entwickelten agil in Java.

Hätte schlimmer kommen können: 2 Programmierer gegen 8 (Finanz-) 
Mathematiker und eine Handvoll <Hier irgendwas einsetzen>-Manager macht 
auch nicht wirklich Spass.

>
> Letzen Donnerstag habe ich gekündigt, weil ich insgesamt immer
> unglücklicher wurde.

Ohne die Hintergründe zu kennen (kommen die weiter unten?): Gute 
Entscheidung. Unglücklich zu arbeiten ist nix, taugt nix und würde dich 
endlos herunterziehen. Schön, dass du es selbst und so früh gesehen 
hast. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass der nächste Job automatisch 
besser wird oder dass du nicht nochmal 'ins Klo greifst'.
Nö - das passiert dir schon noch ein paar Mal. (Aber es fühlt sich nicht 
mehr nach Weltuntergang an.)

> Das Projekt war sehr komplex und im Prinzip für
> jeden Mitarbeiter unüberschaubar; keiner wusste über alle Bereiche
> detailliert Bescheid. Demnach gab es oftmals keine klaren Anforderungen,
> man musste etwas „auf gut Glück“ implementieren, wo sich dann oftmals
> hinterher herausstellte, dass das Ganze überhaupt nicht funktioniert.
> Und das ist natürlich für alle extrem frustrierend.

Das klingt jetzt aber etwas pauschalisiert. Gut möglich, dass du dort 
'kein Land gesehen' hast. Ich tippe hier mal eher auf massive 
Kommunikationsprobleme vom Projektmanagement über den 
Softwarearchitekten bis hin zur zur eigentlichen Umsetzung.
Gefühlt würde ich das Vorhandensein von definierten Prozessen auch 
gleich verneinen.

> Es bestand ein
> ständiger Leistungsdruck und Rechtfertigungsdruck, gleichzeitig wurde
> aber nie ein Lob für gute Arbeit ausgesprochen.

Der Druck, sich rechtfertigen zu müssen spricht wieder für das Fehlen 
von Prozessen. Manchmal bleibt da für manche nur der Ausweg die Schuld 
jemandem zuzuweisen.
Mit etwas (viel) mehr Berufserfahrung wirst du übrigens evtl. einmal die 
Erfahrung machen, dass man ein Lob für gute Arbeit auch einfordern kann 
;-)

>
> Alle paar Wochen sind fast alle im Team zum Kunden nach Köln gefahren,
> eine Entfernung von 400 km.

Kenn ich - gleiche Entfernung von hier aus. Allerdings hatte ich das 
Vergnügen jeden Montag Morgen ab 4 Uhr irgendwas mit der Bahn - und man 
will ja nicht als Letzter beim Kunden aufschlagen. Bis Donnerstag war 
dann Adrenalin intravenös angesagt. Aber gnädigerweise war es mir dann 
jeden Sonnabend vergönnt, scheintot umzufallen - bis Montag 
jedenfalls...
Irgendwann musste dann sogar ich mit meinem beschränkten Horizont 
erkennen, dass der einzige Grund all diesen Stresses die Bequemlichkeit 
meiner (vermeintlichen) Mitstreiter (AG, Kunde) war.

> Die Tage beim Kunden waren immer am
> schlimmsten; ich arbeitete 50 Stunden in der Woche, musste immer mit
> Anzug und Krawatte gekleidet auftreten und einen perfekten Eindruck
> hinterlassen. Es ist schwer beschreiblich... da lag immer so ein Zwang
> in der Luft. Ich bin ja von Natur aus eher ein legerer Typ und bin offen
> und direkt und mache auch gerne Späßchen; bin also nicht gerade die
> menschgewordene Diplomatie :-)
> Aber in dieser Zeit musste ich mich total verstellen und konnte nicht
> ich  selbst sein. Ich musste eine Rolle spielen, unnatürlich sein –
> sogar in der Kantine. Ich weiß ja nicht, wie es euch da geht, aber für
> mich ist das irgendwie psychisch belastend. Hängt wohl auch vom
> Persönlichkeitstypus ab.

Mit Worten schwer zu vermitteln, da hast du recht. Aber wer einmal diese 
zusätzliche, nennen wir's mal Zwangsjacke beim Kundeneinsatz getragen 
hat, weiss schon was du meinst.

>
> Dann zum Team selbst: Da war keiner, mit dem ich mich mal nach
> Feierabend treffen wollte. Ich will jetzt nicht behaupten, dass alle
> unsympathisch waren, aber die meisten Leute sind sehr karrierefixiert,
> egoistisch und wollen mit einem nach der Arbeit nichts mehr zu tun
> haben; dabei sind sie doch nur kleine Zahnrädchen in einer großen
> Maschine. Hab ich mir auch anders vorgestellt, als ich noch studierte.

Das wirst du leider nur sehr selten anders erleben: Meiner Erfahrung 
nach dödelt die Mehrheit aller Mitarbeiter irgendwie vor sich hin. Manch 
Einer versucht sich in Karriere; mancher resigniert.
Manchmal aber - man glaubt es kaum - begegnet man auch solchen, die 
breit grinsend Spass an ihrer Arbeit haben. Die ihre Erfahrungen mit 
Freuden weitergeben, nie müde werden, Dinge wieder und wieder auf immer 
neue Weise zu erklären und sich am Ende sogar mehr freuen als du selbst 
wenn bei dir der Groschen fällt. Solche gibt's (oder gab es?) in der 
Produktion wie auch in der Entwicklung - scheint ein 
Bildungs-unabhängiges Phänomen zu sein.

> Das ist irgendwie enttäuschend. Einer im Team, der Solutions Architect
> war ein richtiger „Über-Mensch“, der arbeitete jeden Tag von 8 Uhr früh
> bis 20 Uhr abends, wusste auf alles sofort eine Antwort ohne lange
> nachzudenken und arbeitete sogar im Urlaub.

Haha - könnte ich gewesen sein.

> Und dieses Engagement
> erwartete indirekt auch von anderen Mitarbeitern.

Nö - doch nicht. Ich arbeite viel (eigentlich immer ... ich mach ja, was 
mir Spass macht), aber ich erwarte ... einfach mal nix.
Dafür freut mich jedes Fünkchen Interesse, das sich zeigt. Da fange ich 
jedesmal an zu pusten - könnte ja ein loderndes Feuerchen draus werden.

> In meinem Vertrag
> steht, dass die Regelarbeitszeit 40 Stunden beträgt und Überstunden mit
> dem Gehalt abgegolten sind.  Das Gehalt war jetzt nicht der Hammer, aber
> für einen Berufseinsteiger durchaus in Ordnung. Jedoch sehe ich nicht
> ein, auf Dauer jede Woche 10 Stunden mehr zu arbeiten als mir bezahlt
> wird. Ich bin sicherlich nicht faul, im Gegenteil, aber ich arbeite, um
> zu leben und nicht umgekehrt. Außerdem möchte ich gar nicht so eine hohe
> Position erreichen, wo ich dann mal eine stressige, frustrierende
> 60-Stunden Woche habe und mir graue Haare wachsen und irgendwann völlig
> ausgebrannt in der Psychiatrie lande. Was soll mir so ein Lebensstil
> bringen?

Klingt je mehr und mehr nach Dienstleister.

Hmm - wenn 40 Std. vereinbart sind, sollte in der Regel auch nach 40 
Std. Schluss sein können. Das ist der Deal. Das es MAL mehr wird kommt 
vor, aber wenn es zur Regel und gar erwartet wird lese ich mir immer 
wieder gern die betreffenden Passagen im Vertrag durch. Ein pauschales 
Abgelten von Mehrarbeit mit dem Gehalt würde ich da generell nicht 
dulden. Und falls die Mehrarbeit auf Anweisung erfolgt - dann nur 
bezahlt. Für alles Freiwillige oder meines Erachtens Notwendige gibt es 
das (schriftlich vereinbarte!) Zeitkonto.

> Im Studium lernte ich nur wenig über Programmierung in Java, ich hab mir
> das nötige Wissen zu Hause selbst angeeignet. Dennoch konnte ich nicht
> von Anfang an so mitarbeiten wie ein alter Hase. Ich musste mir neues
> Wissen aneignen und ich brauchte auch länger als die anderen, was aber
> wohl normal ist für einen Anfänger. Ich habe auch bei älteren
> Programmierern bemerkt, dass die auch nicht immer auf Anhieb wissen, wie
> sie ein spezielles Problem lösen und erstmal Bücher wälzen müssen oder
> andere um Rat fragen müssen. Das scheint also normal zu sein. Wenn ich
> ehrlich bin, gefällt mir Programmierung gar nicht so. Jeden Tag von früh
> bis spät vor dem Computer zu sitzen und Code zu schreiben ist nicht das,
> wie ich mir meine berufliche Zukunft vorgestellt habe.

Na ja - Programmierung ist ja nicht gleich oder nur Java - da gibt's 
schon noch das ein oder andere Interessante, womit man sich ein paar 
Jahrzehntchen beschäftigen kann ;-)

> Ich weiß nicht, ob in der IT-Branche generell diese Umstände herrschen,
> ich  habe ja bislang nur ein Unternehmen kennengelernt.

Fast bin ich ja versucht JA zu sagen. IT ist ein sehr, sehr bequemer 
Unternehmensbereich - oder kann es sein. Mit nur wenig Geschick kann der 
unternehmerische Erfolg durchaus beachtlich sein - aus unternehmerischer 
Sicht. Dazu gehört aber scheinbar auch ein recht ordentlicher 
Mitarbeiter-Durchsatz.

> Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich mir wieder einen Job in der
> IT-Branche suchen soll oder besser in einem ganz anderen Bereich tätig
> werden soll.

Lass mich nachzählen: März 2014 bis heute - macht so ungefähr 6 Monate
- Ich glaube du könntest deinem Beruf schon noch eine zweite Chance 
geben.

Hmm - könnte es sein dass du ein wenig zuviel oder zu schnell 'Instant-' 
Erfolg erwartest? Ist ja jetzt nicht mehr so, dass man Scheine macht und 
durch Pünktlis belohnt wird.

> Mein Gefühl sagt mir irgendwie, dass IT nicht das richtige für mich ist.
> Ich hab Spaß an Mathematik und löse gerne Probleme, außerdem bin ich
> kommunikativ, zuverlässig und belastbar. Ich hab schon in Richtung
> DAV-Ausbildung gedacht.

Noch ein Schein - und danach?

> Wäre schön, wenn unter euch auch Aussteiger aus der IT sind, die dann
> woanders ihr Glück versucht haben und davon berichten mögen.
> Erfahrungsberichte, Ratschläge, Meinungen sind gerne gesehen.
>

Ach so - der Rat von IT-Aussteigern war gefragt. Verdammt, hätte ich 
doch von unten zu lesen angefangen ...
Nö - jetzt, wo ich mich gerade mal ein paar Jahrzehnte eingearbeitet 
habe und die Sache anfängt interessant zu werden steig ich doch nicht 
aus :-)


> Viele Grüße
> Philipp

von Projektleiter (Gast)


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ich kann dich verstehen. Aber wie wäre es mit einem Inhouse IT Job? wo 
man nicht mehr so oft reisen muss? da gibt es auch genügend, 
insbesondere weil du schon erste Erfahrungen mitbringst, das ist besser 
als wenn man einen kompletten Frischling einarbeiten muss.

Zu mathematical trading und sowas: es ist sau schwer da rein zu kommen. 
Da wollen sehr viele Mathematiker und Physiker hin, zumal die richtig 
guten Jobs gibt es fast nur im Ausland, London, Tokyo, NY usw. und da 
konkurriert man mit sehr vielen Top Mathematikern von den US Elite Unis, 
oft mit PhD. Ist sehr schwer da rein zu kommen. Du kannst es natürlich 
als Aktuar versuchen. Wobei es ist erstmal ein längerer Weg bis zur 
Prüfung. Und bedenke: als ITler bist du flexibler, als Aktuar bist du 
quasi an Versicherungen gebunden. Als ITler kann man in sehr vielen 
Branchen bzw. fast allen arbeiten.

von EinfgEntPos1Ende (Gast)


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Probiere es in einer anderen Firma wo sie wissen wie man Projekte 
erfolgreich durchzieht. Das hört sich nach Bastelbude an. Ja sowas gibt 
in der IT (und nicht nur dort) es gibt aber auch andere Firmen.
Einfach was anderes suchen, ferig, wo ist das Problem?
Deshalb gleich die Branche zu wechseln, ist wohl etwas übertrieben.

von Jo S. (Gast)


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von MeisterEder (Gast)


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Soweit ich weiß gibt es doch derzeit Mathematiker am laufenden Band, 
auch mit Aktuar (in Mannheim kann man das ja gratis mitmachen).

Warum kündigt man eigentlich ohne einen neuen Job zu haben?
Wünsche dir viel Glück schnell wieder was zu finden, sonst kann es 
kritisch werden.

PS:
Was mich verwundert, bei ET schreien alle rum "BUHU alles mies kacke, 
bloß ned studieren,etcpp" und heir bei Mathe, wo es schwieriger ist 
fachnah (als Programmeiräffchen geht immer) unterzukommen ist die 
Stimmung ja eher positiv?

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Hallo  Philipp Z.

Die Erfahrungen, die du da gemacht hast, sind eigentlich der normale 
Realitätsshock nach dem Studium.
Liest man hier immer wieder, dass auch die eher praxisbezogenen FH 
Studenten beim Berufseinstieg Probleme mit der Umstellung haben.
Wie du bereits richtig erkannt hast, ist dieses Projekt Murx und der 
wohl nicht klar definierte Projektleiter eine Pfeife. Sollte es jemals 
zum Abschluss kommen, wird der Code ein zusammengewürfeltes Stückwerk 
sein und die Wartung eine sehr unangenehme Sache. In Summe beschreibst 
du genau das, was ein Projekt nicht sein sollte - Für alle daran 
Teilhabenden ein unbefriedigendes Chaos.
Kundenbesuche sind aber meist doch eher lustig - Wenn das Projekt 
allerdings zu chaotisch läuft wird man auch als Programmierer mal 
"blamiert" weil man plötzlich mit Anforderungen konfrontiert wird, die 
vom Projektleiter nicht weitergegeben wurden und mal so gar nicht ins 
Konzept passen.
Eine "In House Anzugpflicht" ist Blödsinn und deutet schon stark auf 
eine "mehr Schein als Sein" Firma hin.
Den Schritt mit dem Bischen an Berufserfahrung ohne neuen Job zu 
kündigen halte ich für mutig, im Hinblick auf die (möglichen) 
gesundheitlichen Folgen aber für korrekt!

Ein Wort noch zum Thema "Senior Software Developer" schauen in Bücher?
Jepp ist Tatsache weil sich auch Frameworks ja immer wieder ändern und 
man einfach nicht alle Klassendiagramme und zugehörigen Funktionen im 
Kopf haben kann. Objektorientierung ist zwar gut und schön aber im 
Vergleich zu einer Sprache wie C dann eben oft ein Nachlesen und weniger 
eine Logikstruktur. Und genau deswegen existieren in größeren 
Softwareschmieden genaue Vorgaben und Prozesse, wie man Programme 
erstellt und ein darauf eingestellter Qualitäter prüft den Code auch 
nach und nicht nur die kompil. Funktion.

Die IT Branche ist größer als der Bodensatz den du da kennengelernt 
hast.
Lass dich davon nicht entmutigen und berichte mal, wie dein Weg weiter 
ging - Die Dauernegativen hier brauchen etwas Aufmunterung ;)

von Philipp Z. (philipp_z)


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Ok, vielleicht sollte ich der IT doch noch eine Chance geben.
Wenn ich so darüber nachdenke, muss ich glatt schmunzeln über die 
"Verlogenheit", die unsere Firma an den Tag legte. Nach außen hin wurde 
sehr stark darauf geachtet, dass wir professionell erscheinen und über 
alles Bescheid wissen, aber in Wirklichkeit war die Firma nur eine 
kleine chaotische Bastelbude, in der keiner einen richtigen Durchblick 
hatte, auch nicht der Projektleiter.

Ich vermute, dass es in großen Softwarehäusern professioneller und 
strukturierter abläuft.

Einen neuen Job für mich zu finden ist nicht so schwer, denke ich. Wenn 
man sich um eine neue Stelle bewirbt, während man noch berufstätig ist, 
muss man sich immer einen Tag Urlaub nehmen fürs Vorstellungsgespräch. 
Dieses Problem hab ich jetzt nicht mehr :-)

Wenn ich mir die Stellenanzeigen so ansehe, würde ich gefühlsmäßig 
sagen, dass es mehr offenen Stellen im IT-Bereich gibt als im Bereich 
Versicherungen/Finanzen/Banken. Demnach müssen die Chancen, in der 
IT-Branche unterzukommen, einfacher sein. Seht ihr das auch so?

von Peter (Gast)


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Wie seht ihr die Auswirkungen von Cloud Computing auf die 
IT-Arbeitswelt?

Große Konzerne wie RWE nutzen Office 365 und wollten weitere Anwendungen 
auslagern.
SAP stellt sich um in Richtung Cloud-Anbieter und investiert massiv in 
Sachen Cloud-SW.
IT-Entscheider sagen: Alles was commodity ist, wandert in die Cloud.
Salesforce, Amazon AWS, Google Analytics, etc. pp. wachsen stark.

ERP, CRM, etc. pp. wandert in die Cloud, sogar Business 
Intelligence-Lösungen aus der Cloud nehmen zu.

Kurz: SW wird zum Service (Mietmodelle).
Die Anwendungsunternehmen sparen dabei,
die Weiterentwicklung etc. pp. erfolgt direkt beim Anbieter.

Die IT-Anwendungsunternehmen wollen/können so Personal/Kosten sparen.
Cloud wird sich also durchsetzen, trotz der "Skandale" und Bedenken der 
IT-Geaks.

Cloud Computing und Umstellung auf Standard-SW (Ablösung eigener 
Frickel-Lösungen) sind starke Trends.

-------------------------------------

Man kann sich da einige Fragen stellen, z. B.:

(i)
Was macht das mit den ganzen IT-Beratern,
die heute noch im Auftrag von SAP und Co. beim Kunden
ERP-SW implementieren/anpassen?

(ii)
Was macht das mit den MA in den IT-Abteilungen der 
Anwendungsunternehmen?

(iii)
Was macht das mit den MA in den Entwicklungsabteilungen der 
SW-Hersteller (z. B. SAP)?

usw. usf.

Mich würden eure Einschätzungen/Erfahrung/Prognosen interessieren.

Viele Grüße
Peter

von MeisterEder (Gast)


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Philipp Z. schrieb:
> Wenn
> man sich um eine neue Stelle bewirbt, während man noch berufstätig ist,
> muss man sich immer einen Tag Urlaub nehmen fürs Vorstellungsgespräch.

Nicht zwangsweise, Gleitzeit ist das Zauberwort.

von Axel L. (axel_5)


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Philipp Z. schrieb:

> Ich hab Spaß an Mathematik und löse gerne Probleme, außerdem bin ich
> kommunikativ, zuverlässig und belastbar. Ich hab schon in Richtung
> DAV-Ausbildung gedacht.
>

Sorry, aber wer nach sechs Monaten schon aufgibt ohne eine Alternative 
zu haben, ist nicht belastbar und schon gar nicht zuverlässig. Und wer 
in der Kantine ein Problem hat, mit Kunden zu quatschen, ist nicht 
kommunikativ.

Mir scheint, Du hast einfach die Realitätsprüfung nicht bestanden.

Gruss
Axel

von rs_osp (Gast)


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Denke mal dein Problem ist auch, dass du unterfordert bist. So wie das 
klingt warst du ja eher Codemonkey. Im Grunde kann das jeder 
Fachinformatiker mit entsprechend Engagement und Erfahrung auch 
machen...

Als Mathematiker wären ja eher die Bereiche Algorithmendesign usw. 
interessant, aber sicher nicht Codemonkey bei einem beliebigen 
IT-Projekt.

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Du solltest das nicht auf IT beschränken - auch in vielen anderen 
Bereichen wird bei kleineren Firmen eher gebastelt als anständig 
entwickelt und nach Außen etwas anderes verkauft.
Viel Schein - wenig Sein.
Das ist Standard.
In der IT sind mehr Stellen offen weil es
- ein breiteres Feld ist
- Versicherungen eine Vertrauenssache ist - Dienstleister kommen hier 
schwerer rein
Wähle einfach deinen Arbeitgeber sinnvoll. In Nürnberg gibt es da ja 
doch einige IT Firmen die ziemlich gut aufgestellt sind - Teilweise wird 
hier sogar ein "Probearbeitstag" angeboten.

Die Theorie "vermutlich in großen Softwarehäusern professioneller (Damit 
wohl strukturiert gemeint) aufgestellt" ist ja ganz nett, stimmt aber 
oft einfach mal nicht. Auch hier gibt es Chaosprojekte was teilweise den 
Beteiligten inhouse und teilweise dem Kunden zugeschrieben werden muss.

Als Beispielszenario:
Projekt ist schon gut fortgeschritten und soll auf einem Win7 Server 
deines Kunden implementiert werden - Der hat einen wildgewordenen Admin 
zu beklagen der jetzt mal eben auf Linux umgestrickt hat weil seine 2 
neuen Kollegen das auch befürworten. Klar wird hier nachverhandelt aber 
letztlich darfst du deinen Code für Linux ggf neu schreiben. Bis da klar 
ist, welche neuen Rahmenbedingungen existieren arbeitet man entweder 
ohne Sinn und Ziel oder eben gar nicht. - Das Szenario mag jetzt arg 
unrealistisch wirken, ist aber vor allem bei Mittelständlern gar nicht 
so selten ;)


"Demnach müssen die Chancen, in der
IT-Branche unterzukommen, einfacher sein. Seht ihr das auch so?" -> JA

Das Thema Cloud Computing: darüber wird in Zeitschriften, Newslettern, x 
Homepages und Foren so ausgibig gesprochen, dass ich vermute der 
Beitragsersteller ist zu faul zu lesen.

@ Axel_5 Ich hab bei mir auch schon Projektleiter in der Probezeit gehen 
sehen weil sie mit x Jahren Berufserfahrung einfach mehr Struktur und 
weniger Chaos gewöhnt sind ;) Wenn es nicht sein soll, soll es eben 
nicht sein. Er kommt eben frisch aus dem Studium und dann knallen eben 
Realitäten aufeinander.


@ rs_osp Sinnvoller Beitrag dem ich mich anschließen kann.

von AuB_Dilemma (Gast)


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MeisterEder schrieb:
> PS:
> Was mich verwundert, bei ET schreien alle rum "BUHU alles mies kacke,
> bloß ned studieren,etcpp" und heir bei Mathe, wo es schwieriger ist
> fachnah (als Programmeiräffchen geht immer) unterzukommen ist die
> Stimmung ja eher positiv?

hier im Forum gibt es zu viele Leute mit zu viel Zeit, da sie z.B. 
Langzeitstudenten waren und 11 Jahre für ein FH Diplom gebraucht haben. 
Weil sie darum nix finden, schimpfen sie auf die bösen Firmen und unsere 
böse Wirtschaftsform überhaupt und sowieso und alles ist ungerecht und 
in allen anderen Berufen ist es sowieso besser.

Nur ca. knapp 3% der Elektroingenieure sind arbeitslos. Wenn ein 
Arbeitsloser, da mehr Zeit, 10 mal so viele Beiträge schreibt wie ein 
berufstätiger Ingenieur, steigt die gefühlte Arbeitslosigkeit im Forum 
auf ca. 30%.

Generell meinen aber viele Ingenieure, in anderen Berufen kriegt man das 
Geld hinter hergeworfen und braucht nicht mal viel zu können. Mein Vater 
riet mir von einem Ingenieur Studium ab, da er meinte in seinem Konzern 
verdienen ja die ganzen jungen BWLer sowieso viel mehr als er und die 
dürfen den Ingenieuren sagen was sie zu tun haben.

Dass das nur eine kleine Elite ist und zig andere BWLer irgendwo beim 
Krauter Sachbearbeiter sind, wir da nicht gesehen. Bei Leuten wie meinem 
Vater ist das sicher eine Betriebsblindheit, wenn man über 30 Jahre lang 
Ingenieur bis zur Rente im selben Konzern war.

Das lustigste was ich hier mal gelesen habe war, dass angeblich BIG4 
Prüfungsassistenten neben ihrem Grundgehalt von ca. 40k noch 20-30k 
Bonus p.a. bekommen wurden. Freunde von mir aus der WP haben sehr 
herzlich gelacht. Teilt man die Zahl durch 10 oder eher 20, kommt man 
der Sache schon näher.

von Paul M. (paul_m65)


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AuB_Dilemma schrieb:
> Nur ca. knapp 3% der Elektroingenieure sind arbeitslos.

Das mag ja stimmen. Aber leider tauchen diejenigen Elektroingenieure, 
die fachfremd auf fast Mindestlohnniveau arbeiten weil sie nie eine 
ordentliche Arbeit gefunden haben, in keiner Statistik auf.

von AuB_Dilemma (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Das mag ja stimmen. Aber leider tauchen diejenigen Elektroingenieure,
> die fachfremd auf fast Mindestlohnniveau arbeiten weil sie nie eine
> ordentliche Arbeit gefunden haben, in keiner Statistik auf.

ich kenne keinen von denen persönlich und ich kenne sehr viele 
Ingenieure und Informatiker. Da gibt es Leute, die würde ich im Lebtag 
nicht einstellen wollen, selbst die haben noch etwas gefunden. Gut, wer 
11 oder 12 Jahre für einen Bachelor oder ein FH Diplom gebraucht hat, 
darf sich nicht wundern. Nur das Problem ist, dass auch noch diese Leute 
meinen, sie müssten ja total gesucht sein und wenn sie merken sie sind 
das nicht, schimpfen sie den ganzen Tag über die böse Wirtschaft.

Ich habe bisher  noch kein Profil von einem Ingenieur mit solidem 
Lebenslauf gesehen, der Jobprobleme hatte. Wenn Jobprobleme da waren, 
dann war in mind. 90% der Fälle was ziemlich im Argen mit dem 
Lebenslauf. Es gibt natürlich immer mal wieder ein paar unglückliche 
Fälle, das ist klar, aber es ist nur eine Minderheit.

von Henry G. (gtem-zelle)


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AuB_Dilemma schrieb:

> Nur ca. knapp 3% der Elektroingenieure sind arbeitslos.

Quelle?

von AuB_Dilemma (Gast)


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http://www.kompetenzz.de/Daten-Fakten/Beruf

ganz unten, auf das pdf klicken, wo es um Elektroingenieure geht. Es 
sind sogar nur noch ca. 2%.

Und selbst wenn man diverse Statistik Tricks dazu rechnet, dann sind es 
vielleicht ca. 5%, wenn überhaupt. Das ist quasi immer noch 
Vollbeschäftigung. Wenn von 20 Absolventen 1 gerade arbeitslos ist kann 
das viele Gründe haben. Wer zu den Bottom 5% gehört mit 12 Semestern für 
den Bachelor und miesen Noten, ist halt in vielen Fällen einfach eher 
ungeeignet für den Ingenieurberuf.

Dennoch: im Vergleich zu allen anderen Berufen, ausser Ärzten, ist das 
mit die so ziemlich niedrigste Quote überhaupt. Aber egal, was schreib 
ich hier überhaupt. Einige die nicht einsehen wollen, dass sie eine 
Mitschuld an ihrer Situation haben, wollen immer dem System die Schuld 
geben und suchen niemals bei sich die Schuld.

von IT-Ingenieur (Gast)


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Philipp Z. schrieb:
> seit Beendigung meines Studiums der Wirtschaftsmathematik

Das ist halt ein anderes Brot, als Mathematik. Du hast den falschen Job 
ergriffen. Programmierung ist was für Programmierfreaks, die dabei Spass 
haben und nicht Stress entwicklen. Wenn Du der Typ nicht bist, musst du 
etwas anderes machen.

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