Forum: HF, Funk und Felder Antenne: Strahler erden bei Groundplane


von asd (Gast)


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Hallo,

es wird ja immer als wichtig angesehen dass bei einer Antenne alle 
Metallteile, v.a. auch die Strahler geerdet sind. Bei einer 
Groundplane-Antenne wird der Innenleiter direkt an den senkrechten 
Strahler angeschlossen. Auf S.32 schreibt Kathrein dass alle Metallteile 
geerdet wären. Wie macht man das bei einer Groundplane?
http://www.oppermann-telekom.de/pdf/kathrein-basis-vhf.pdf

Viele Grüße,

von Kelvin Klein (Gast)


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Im Prospekt steht:

Material: Strahler und Gegengewichtsstäbe:
Fiberglas mit eingelegter Kupferlitze.
Fuß: Wetterbeständiges Leichtmetall.
Befestigungsbügel und alle Schrauben
und Muttern: Rostfreier Stahl.

Blitzschutz: Atmosphärische Entladungen werden abgeleitet,
da alle Metallteile der Antenne und die mitgelieferte 
Befestigungsvorrichtung an Masse liegen.


Nur die Metallteile liegen an Masse. Da steht nirgends, dass die ins 
Fiberglas eingelegte LItze auch an Masse liegt.

Ansonsten wäre es auch mögich, den Innenleiter kapazitiv anzukoppeln.

Gruß

von Rainer V. (rudi994)


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Kelvin Klein schrieb:
> Da steht nirgends, dass die ins
> Fiberglas eingelegte LItze auch an Masse liegt.

Da steht auch nirgends, daß die Litze nicht auf Masse liegt. Da steht, 
daß alle Metallteile auf Masse liegen. Besteht die Litze aus einem 
Nicht-Metall? Wohl kaum. Sie wird also z.B. über eine Spule auf Masse 
liegen, sonst hat die Beschreibung gelogen. Wie das gemacht wird, ist 
Betriebsgeheimnis des Herstellers.

Kelvin Klein schrieb:
> wäre es auch mögich, den Innenleiter kapazitiv anzukoppeln

Zwecks Blitzschutz und Ableitung statischer Aufladung?

von Kelvin Klein (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Kelvin Klein schrieb:
>> wäre es auch mögich, den Innenleiter kapazitiv anzukoppeln
>
> Zwecks Blitzschutz und Ableitung statischer Aufladung?


Um das Nutzsignal auf einen (geerdeten) Strahler zu koppeln.

siehe in dem vom TO bezogenen Prospekt Seite 35.
http://www.oppermann-telekom.de/pdf/kathrein-basis-vhf.pdf

von Kelvin Klein (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Da steht auch nirgends, daß die Litze nicht auf Masse liegt. Da steht,
> daß alle Metallteile auf Masse liegen. Besteht die Litze aus einem
> Nicht-Metall? Wohl kaum.

Eine in Fiberglas isoliert eingebettete Litze leitet keine 
atmosphärischen Entladungen ab. Insofern muss sie auch nicht geerdet 
sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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asd schrieb:
> Auf S.32 schreibt Kathrein dass alle Metallteile geerdet wären. Wie
> macht man das bei einer Groundplane?

Bei den Antennen, bei denen der Innenleiter auch an Masse liegt, weisen
sie das extra in der Beschreibung aus.

Man kann auch den Strahler einer GP als „halben Faltdipol“ aufbauen,
dann hast du eine natürliche Erdung des Strahlers.

von Kurt B. (kurt-b)


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Kelvin Klein schrieb:
> Rainer V. schrieb:
>> Da steht auch nirgends, daß die Litze nicht auf Masse liegt. Da steht,
>> daß alle Metallteile auf Masse liegen. Besteht die Litze aus einem
>> Nicht-Metall? Wohl kaum.
>
> Eine in Fiberglas isoliert eingebettete Litze leitet keine
> atmosphärischen Entladungen ab. Insofern muss sie auch nicht geerdet
> sein.

So sehe ich das nun nicht, ausserdem ist so ein 0 dBd Strahler 
gleichstrommässig auf Masse geklemmt.
Ob da nun eine Drossel drin ist oder ein "Transformator" das könnte man 
ev. erfragen.


 Kurt

von npn (Gast)


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Kurt Bindl schrieb:
>
> So sehe ich das nun nicht, ausserdem ist so ein 0 dBd Strahler
> gleichstrommässig auf Masse geklemmt.
> Ob da nun eine Drossel drin ist oder ein "Transformator" das könnte man
> ev. erfragen.
>
Hallo Kurt,

nur mal eine Überlegung. Ein 0dBd-Strahler ist niemals nur eine 
Strahlerhälfte, etwa eine Groundplane. Das muß mindestens ein Dipol 
sein, denn 0dBd heißt: gleicher Gewinn wie ein Dipol. Und das kann ein 
Lambda/4 oder GP im allgemeinen nicht. Und wenn es ein Halbwellendipol 
ist, dann ist der Speisepunkt auf keinen Fall "auf Masse geklemmt", weil 
er einen symmetrischen Speisepunkt hat.
Bei einer Groundplane sieht das schon anders aus. Dort kann man 
natürlich den Strahler aus Blitzschutzgründen mittels einer Drossel auf 
Masse legen. Die Größe bzw. Induktivität der Drossel richtet sich nach 
der Betriebsfrequenz und der Sendeleistung.

Einverstanden?

von Kelvin Klein (Gast)


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Kurt Bindl schrieb:
> Ob da nun eine Drossel drin ist oder ein "Transformator" das könnte man
> ev. erfragen

Oder man kann in der DIN EN 60728-11 nachschauen, wo die Anforderungen 
an die Erdung von Antennen festgelegt sind

von Kurt B. (kurt-b)


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npn schrieb:
> Kurt Bindl schrieb:
>>
>> So sehe ich das nun nicht, ausserdem ist so ein 0 dBd Strahler
>> gleichstrommässig auf Masse geklemmt.
>> Ob da nun eine Drossel drin ist oder ein "Transformator" das könnte man
>> ev. erfragen.
>>
> Hallo Kurt,
>
> nur mal eine Überlegung. Ein 0dBd-Strahler ist niemals nur eine
> Strahlerhälfte, etwa eine Groundplane. Das muß mindestens ein Dipol
> sein, denn 0dBd heißt: gleicher Gewinn wie ein Dipol. Und das kann ein
> Lambda/4 oder GP im allgemeinen nicht.

Kann er eigentlich schon, denn die zweite Hälfte des Dipols sind die 
Radiale, also das Gegengewicht zum halben Dipol (Strahler).
Wegen der Schräglage der Radiale ergibt sich eine leicht nach oben 
geneigte Abstrahlung, der Halbwellendipol strahlt flacher ab.


> Und wenn es ein Halbwellendipol
> ist, dann ist der Speisepunkt auf keinen Fall "auf Masse geklemmt", weil
> er einen symmetrischen Speisepunkt hat.

Der Strahler einer GP wird normalerweise nur ans Coaxkabel 
angeschlossen, dann passts auch so einigermassen mit den 50 Ohm.

Um den Strahler geerdet zu bekommen ist entweder eine Drossel notwendig 
die die HF weghält, jedoch nicht den Stromfluss für den statischen 
Ausgleich, oder eine Transformationseinrichtung die so transformiert 
dass die 50 Ohm bleiben und sich die Resonanzbreite des gewünschten 
Bereichs ergibt.

Ich habe bei Kathrein angerufen und die Fiberglas BOS-GP (K 51 24 72) 
abgefragt.
"Alle Teile der Antenne, also auch die Litzen im Strahler und den 
Radials, sind auf Masse gelegt"
(das wird dadurch erreicht dass die Antenne so gebaut ist dass sie in 
dem vorgesehenen Frequenzbereich "hochohmig" ist).

Das mit dem Trafo hat auch noch den Vorteil dass 
Oberwellen/Ausserbandsignale usw. abgedämpft werden.


> Bei einer Groundplane sieht das schon anders aus. Dort kann man
> natürlich den Strahler aus Blitzschutzgründen mittels einer Drossel auf
> Masse legen. Die Größe bzw. Induktivität der Drossel richtet sich nach
> der Betriebsfrequenz und der Sendeleistung.
>
> Einverstanden?

Mit der Drossel ja.
Aber ich hab festgestellt dass das nicht so einfach ist, zumindest bei 
einer 70cm GP hat mir die Drossel einen Streich gespielt.


 Kurt

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