Forum: HF, Funk und Felder Koaxialkabel verbinden


von Christoph K (Gast)


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Moinmoin,

folgendes Problem: In der Wohnung meiner Eltern, ein Mehrparteienhaus, 
ist Kabel fürs fersehen verlegt. Sie empfangen DVB-C, bekommen auch 
Internet und Telefon übers Kabelnetz. Es gibt einen 
Hausanschlussverstärker, der jedoch von Kabel-BW verplombt ist, also von 
mir nicht zu verstellen. Wir haben jedoch das Problem, dass die 
Signalstärke in der Wohnung zu wünschen übrig lässt, sprich viele Sender 
werden gar nicht, andere nur mit starken Störungen empfangen. Im 
Wohnzimmer ist das Signal am stärksten, dort ist auch das Modem fürs 
Internet angeschlossen. Ich habe die Vermutung, dass die Verteilung 
innerhalb der Wohnung als Ringleitung ausgeführt ist, an deren Ende das 
Gästezimmer hängt. Die Verkabelung stammt aus 1990. Der Techniker meinte 
damals schon, die Signalqualität sei grenzwertig. Fakt ist nun, im 
Arbeitszimmer am nagelneuen Samsung-Fernseher ist die Qualität 
miserabel. Dazwischen liegen noch zwei weitere Räume mit Fernsehdosen.

Meine Frage nun, wie gehe ich am besten vor? Spontan fallen mir zwei 
Möglichkeiten ein. Zum einen, einen Verstärker direkt vor die Erste Dose 
setzen und den Pegel dort etwas anheben und hoffen, dass die SNR dort 
noch gut genug ist. Nummer zwei: Die beiden nicht benutzen Dosen 
abklemmen und das Kabel dort wieder verbinden (Wie am besten?) um die 
Durchgangsdämpfung der beiden Dosen zum umgehen.

Gibt es noch Ideen, Vorschläge, Meinungen?

von Bonner (Gast)


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hast du denn die Möglichkeit am Anfang deiner Ringleitung die 
Signalstärke zu messen?
Dann kannst du doch auch mal an jeder Dose Messen und sehen, was es 
bringt eine Dose weg zu lassen.

Als verbinder kenne ich nur diese Röllchen, die du bestimmt auch kennst?

von Andreas M. (andreas_m62)


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von Harald W. (wilhelms)


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Andreas M. schrieb:
> Für Unterputzdosen verwendet man F-U-Verbinder:
>
> 
http://www.reichelt.de/F-Anschluss/SAT-F-U-ADAPTER/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=48264;GROUPID=3538;artnr=SAT+F-U+ADAPTER;SID=13UB458H8AAAIAABw0b@E56926edf50f1dd7fca55e227645500c5

Gibts eigentlich gar keine F-Buchsen, passend zu F-Steckern?
Damit hätte man doch eine verbindungsstelle weniger.

von Harald W. (wilhelms)


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Bonner schrieb:

> hast du denn die Möglichkeit am Anfang deiner Ringleitung die
> Signalstärke zu messen?

Nach einer solchen Meßmöglichkeit für einige hundert MHz suche
ich auch noch, ohne einige hundert EUR für ein solches, eher
selten gebrauchtes Meßgerät auszugeben.

> Dann kannst du doch auch mal an jeder Dose Messen und sehen, was es
> bringt eine Dose weg zu lassen.
Gruss
Harald

von HF-Werkler (Gast)


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Möglichkeit Nummer 3 hast du leider vergessen:
Du meldest das dem Hausbesitzer/Vermieter, und der soll das in Ordnung 
bringen. Die Kabel in der Wand gehören ja nicht dir, oder?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Eine normale Durchgangsdose hat eine Auskoppeldämpfung von 13 dB. Wenn 
man statt einer Reihenschaltung dieser Dosen einen Verteiler mit 
sternförmig angeschlossenen Enddosen ohne Dämpfung verwendet, kann man 
ein paar dB gewinnen. Ein Zweifach-Verteiler hat nur 3 dB, ein 
Vierfach-Verteiler 6 dB (theoretiisch, praktisch etwa 1 dB mehr).

von Christoph K (Gast)


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es handelt sich um eine Eigentumswohnung, es ist also kein 
Vermieterproblem sondern unser eigenes. Umbau der Schaltung scheidet 
auch aus, da die Verkabelung nunmal ein Ring ist und wir keine 
Kernsanierung geplant haben mit schlitze klopfen etc.

Sprich mehr als Durchgangsdämpfung minimieren und einen Verstärker 
möglichst am Anfang setzen wird mir nicht bleiben..

von HF-Werkler (Gast)


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Je nach Teilungserklärung der Eigentümer ist "die Wand" auch nicht euer 
privates Eigentum.

Ob es wirklich euer eigenes Problem ist, hängt an der Struktur der 
Signalverteilung im Haus.

Was meinst du mit "Ringverkabelung"? Also wirklich ein "Ring", der auf 
einer Seite gespiessen wird?

Falls ja, das wäre der erste Fehler, Breitband-Koax geht nicht als Ring, 
sondern nur als Strang mit Abschluss, wenn überall das in etwa dasselbe 
breitbandige Signal ankommen soll...

von Christoph K (Gast)


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Es ist quasi ein nicht geschlossener Ring. Es gibt eine Steigleitung vom 
Hausanschlußverstärker, die geht an die Erste Dose an der auch das Modem 
Hängt, von dort aus geht es quasi in "Linientopologie" an die drei 
weiteren dosen, die letzte ist eine Enddose. Kabel-BW ist dafür 
verantwortlich, dass an der ersten Dose ausreichend Signal ankommt, der 
Rest ist leider unser Bier. Ringleitung war evtl etwas blöd beschrieben, 
es geht halt quasi Kreisförmig durch die Wohnung.

von HF-Werkler (Gast)


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Ok, also kein Ring, sondern eine Einzelleitung mit Enddose, die 
(unfachmännisch?) zur Stammleitung (Strang) erweitert wurde. Dann wird 
vermutlich der Pegel für die letzte Dose zu gering sein.

An der ersten Dose ev. gerade so noch genug Signal an, aber das ist 
vermutlich mindestens 10-20dB zuwenig für normale Abzweigdosen (je nach 
Typ und Frequenz).

Welche Dosen sind genau verbaut (Typ, oder Durchgangs- und 
Abzweigdämpfung), wieviele hängen in Reihe und welcher 
Abschlusswiderstand ist am Ende verbaut?

von Christoph K (Gast)


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Werde das heute mal aushecken, danke schon mal für die Tipps

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Gibts eigentlich gar keine F-Buchsen, passend zu F-Steckern?
> Damit hätte man doch eine verbindungsstelle weniger.

Du meinst eine F-Kupplung?
Normalerweise nimmt man dann 2 F-Stecker und ein Verbinder-'Röllchen' 
(aka F-Verbinder):
http://www.ac-sat-corner.eu/F-Verbinder-10x-Stueck-_1

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias Sch. schrieb:

> Du meinst eine F-Kupplung?
> Normalerweise nimmt man dann 2 F-Stecker und ein Verbinder-'Röllchen'

Ja, aber sowas kenn ich nur bei der "F-Norm". Bei anderen Stecksystemen,
auch im HF-Bereich, z.B. BNC, gibt es immer Stecker und Kupplungen.
Gruss
Harald

von HF-Werkler (Gast)


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Dann schau dir mal die üblichen einfachen F-Stecker an. Da besteht ein 
grosser Teil aus dem Kabel selbst (Dielektrikum und massiver 
Innenleiter).

Was willst du da erst eine "Kupplung" am Kabel anbringen, anstatt gleich 
eine Doppelkupplung zu nutzen?
Der Übergang von einem Kupplungsstecker auf das Kabel ist in etwa die 
gleiche Stossstelle, wie vom Kabel auf die Doppelkupplung.

Mal davon abgeshen, ist die Kupplungsform für das Problem hier eher 
unerheblich, ob man 0,5dB an dem F-Übergang verliert.

Hier geht es bei dem TE eher um 20-30dB Verlust nach der Schilderung.

von Tom V. (vzczc)


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Harald Wilhelms schrieb:
>> hast du denn die Möglichkeit am Anfang deiner Ringleitung die
>> Signalstärke zu messen?
>
> Nach einer solchen Meßmöglichkeit für einige hundert MHz suche
> ich auch noch, ohne einige hundert EUR für ein solches, eher
> selten gebrauchtes Meßgerät auszugeben.

...das ist bei DVB-C und DVB-S auch ohne teures Messequipment möglich, 
da ein digitaler Receiver i.d.R. auch die Signalstärke anzeigen kann. 
(Soweit man da natürlich von "messen" sprechen kann... ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Tom V. schrieb:

> ...das ist bei DVB-C und DVB-S auch ohne teures Messequipment möglich,
> da ein digitaler Receiver i.d.R. auch die Signalstärke anzeigen kann.
> (Soweit man da natürlich von "messen" sprechen kann... ;-)

Die Receiver sind aber inzwischen überwiegend im Fernseher eingebaut
und da hat man dieses "Feature" wohl nicht übernommen. :-(
Ich hatte mich in diesem Thread eingelinkt, weil ich ein ähnliches
Problem hatte: Das Signal am neuen HD-Ferseher war zu gering.
Resultat: Klötzchenbildung. Der Servicetechniker ermittelte als
Ursache das Kabel zwischen Dose und Fernseher, wobei ich schon
mehrere Kabel ausprobiert hatte, u.a. ein RG59-Kabel, von dem ich
bislang geglaubt hatte, es sei besonders hochwertig. Der Rat des
Servicetechnikers war: Hochwertiges Satellitenkabel vom Meter zu
kaufen und selbst sog. IEC-Stecker anschrauben.
Gruss
Harald

von wendelsberg (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Resultat: Klötzchenbildung. Der Servicetechniker ermittelte als
> Ursache das Kabel zwischen Dose und Fernseher,

Das ist ja auch das einzige Stueck, fuer das dieser "Techniker" nicht 
verantwortlich gewesen waere -> Feierabend gesichert.

Harald Wilhelms schrieb:
> Der Rat des
> Servicetechnikers war: Hochwertiges Satellitenkabel vom Meter zu
> kaufen und selbst sog. IEC-Stecker anschrauben.

WENN das so waere, haette er Dir gleich sowas verkauft.

wendelsberg

von Harald W. (wilhelms)


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wendelsberg schrieb:

>> Resultat: Klötzchenbildung. Der Servicetechniker ermittelte als
>> Ursache das Kabel zwischen Dose und Fernseher,
>
> Das ist ja auch das einzige Stueck, fuer das dieser "Techniker" nicht
> verantwortlich gewesen waere -> Feierabend gesichert.
>> Der Rat des
>> Servicetechnikers war: Hochwertiges Satellitenkabel vom Meter zu
>> kaufen und selbst sog. IEC-Stecker anschrauben.
> WENN das so waere, haette er Dir gleich sowas verkauft.

Er hat mir ja ein passendes Kabel kostenlos zur Verfügung
gestellt, welches mit 3m leider etwas zu kurz war. Mit
Affenschaukel quer durchs Wohnzimmerwar der Unterschied
deutlich zu sehen (auch auf seinem Meßgerät). Nachdem ich
ein neues, 10m langes, Kabel neu montiert hatte, sehe ich
sämtliche, ca. 300 Sender ohne Probleme. Z.Z. überlege ich
nur noch, ob ich alle meine alten Restbestände an 75Ohm-
Kabel (ca. 25m) wegen Unbrauchbarkeit wegwerfen soll.
Gruss
Harald

von wendelsberg (Gast)


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Um so besser, kann ja nicht alles nur schlecht laufen.


wendelsberg

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ja, aber sowas kenn ich nur bei der "F-Norm". Bei anderen Stecksystemen,
> auch im HF-Bereich, z.B. BNC, gibt es immer Stecker und Kupplungen.

Das liegt m.E. auch darin begründet, das F-Verbindungen lötfrei 
hergestellt werden können. Für eine Kupplung wäre das zumindest 
schwierig zu realisieren und würde im Endeffekt nicht anders aussehen 
als die vorhandenen Verbinder. Und hf-technisch lässt sich ja, wie o.a., 
nichts gegen die Verbinder einwenden.

von Kabelende (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:

> Nach einer solchen Meßmöglichkeit für einige hundert MHz suche
> ich auch noch, ohne einige hundert EUR für ein solches, eher
> selten gebrauchtes Meßgerät auszugeben.

> Gruss
> Harald

"einige hundert EUR" dürfte alleine der "aufgepinselte" Namenszug des 
Herstellers auf einem potenten Sat-Messgeräte kosten... ;-)

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